Russisches Fernsehen

„Pawel Durow ist in die französische Falle getappt“

Die Ermittlungen gegen Pawel Durow sind in Russland ein großes Thema, weshalb ich zeigen will, wie in Russland darüber berichtet wird.

Nach der Sommerpause gab es am Sonntag wieder eine Ausgabe des wöchentlichen Nachrichtenrückblicks des russischen Fernsehens. Eines der beherrschenden Themen war mit 20 Minuten Sendezeit der Fall von Pawel Durow. Ich habe den sehr interessanten russischen Beitrag komplett übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Pawel Durow ist in die französische Falle getappt

Noch vor ein paar Monaten schrieb der weltreisende Durow, dass „Frankreich der beste Ort für einen Urlaub ist“. Jetzt steht unser Held am „besten Ort für einen Urlaub“ vor einem Gerichtsurteil und muss vielleicht für zehn Jahre ins Gefängnis. Vorerst darf er das Land nicht verlassen und muss sich zweimal pro Woche auf der Polizeiwache zu melden.

Das ist ein ungewöhnliches Regime für einen Mann, der erklärt, dass er die Freiheit mehr als alles andere im Leben schätzt. In einem Interview mit Tucker Carlson drückte er es kürzlich so aus, dass persönliche Freiheit für ihn höchste Priorität hat: „Für mich war Geld nie das Thema. Ich habe mehrere hundert Millionen Dollar auf meinem Bankkonto, ich habe Bitcoins, ich habe sie seit zehn Jahren, aber ich tue nichts damit. Ich habe keine Immobilien, Flugzeuge oder Jachten. Diese Art von Lebensstil ist nicht mein Ding. Es ist besser, sich auf das zu konzentrieren, was wir bei Telegram tun.“

„Sie haben keine großen Aktiva?“

„Nein.“

„Eine Insel auf Hawaii oder so?“

„Nein. Kein Land, keine Immobilien.“

„Warum?“

„Weil meine erste Priorität im Leben die persönliche Freiheit ist.“

Pawel Durow ist ein begabter Mann. Er ist Absolvent der philologischen Fakultät der Universität St. Petersburg und der Erfinder des sozialen Netzwerks VKontakte. Für den technischen Teil des Projekts war allerdings sein älterer Bruder Nikolai verantwortlich, der von vielen als mathematisches Genie angesehen wird. Im Jahr 2014, nachdem er sein Kind verkauft und bereits Telegram gestartet hatte, verließ Pawel Russland auf der Suche nach einem Zufluchtsort. Aber die Art von Freiheit, von der Durow träumte, als er noch keine 30 war, gab es nirgendwo auf der Welt. Der Weg der Suche war Berlin, London, Singapur, San Francisco…

Und das ist noch nicht alles. Dann kam noch Dubai. Im Jahr 2018 lud Präsident Macron bei einem Abendessen höchstpersönlich dazu ein, den Hauptsitz von Telegram nach Paris zu verlegen und bot ihm sogar einen französischen Pass an. Durow lehnte ab, aber nicht den Pass. Doch zu dieser Geschichte später mehr. Durow musste wählerisch sein.

Im Interview mir Carlson sagte Durow: „Auf unseren Schultern lastet zweifelsohne eine große Verantwortung. Ich kann nicht sagen, dass wir von Paranoia befallen sind, aber es macht auf jeden Fall Sinn, vorsichtig zu sein: Fremden keinen Zugang geben, keine merkwürdigen Orte bereisen.“

„Sie selbst fahren nicht an solche Orte?“, fragte Carlson.

„Ich hoffe nicht. Nur an Orte, von denen ich hoffe, dass sie mit unseren Werten übereinstimmen.“

Das französische Werteumfeld war ein Fehler. Und das ist überraschend, denn Durow hatte lange Zeit keine Illusionen über westliche Länder, wie Carlson auch erzählte: „Es hört sich komisch an, aber ich glaube, dass alle Geräte, die ich benutze, abgehört werden. Denn alle benutzen entweder iPhones oder Android-Handys. Nach den Erfahrungen, die ich in den USA gemacht habe, habe ich wenig Vertrauen in die Sicherheit der dort entwickelten Plattformen.“

Pawel Durow erinnert hier an eine Geschichte, in der versucht wurde, einen der Entwicklungsingenieure seines Teams in den USA direkt bei der Ankunft am Flughafen anzuwerben.

Tucker Carlson fragte: „Richtig. Das überrascht mich, und man kann es als Beleidigung betrachten. Sind Sie sicher, dass das so passiert ist?“

„Ja. Mein Ingenieur braucht sich das nicht ausdenken. Und ich selbst wurde in den USA unter solchen Druck gesetzt. Jedes Mal, wenn ich dorthin reiste, wurde ich am Flughafen von zwei FBI-Agenten empfangen, die Fragen stellten. Einmal tauchten sie um 9 Uhr morgens während des Frühstücks auf, direkt in dem Haus, das ich gemietet hatte. Das war ein ziemlich überraschender Besuch, woraufhin ich beschloss, dass wir hier zu viel Aufmerksamkeit bekommen würden. Das ist nicht das beste Umfeld.“

Mit den USA hat das nicht so funktioniert. Und wirklich, was gibt es für einen Russen dort zu holen, wenn selbst einheimische IT-Milliardäre vorgeführt werden? Jeder erinnert sich an die demonstrative Abrechnung mit Mark Zuckerberg im Jahr 2018.

Damals wurde der Chef von Facebook, der normalerweise als hagerer junger Mann in einem Schlabber-T-Shirt und Shorts herumläuft, ins Kapitol gerufen, wo ihn hundert Senatoren und Kongressabgeordnete fast zehn Stunden lang intensiv befragten. Zuckerberg wurde damals zum ersten Mal mit Jackett und Krawatte gesehen, und die Presse nannte sein Outfit den „I’m sorry suit“. Zuckerberg erkannte, was von ihm erwartet wurde, unterwarf sich den Geheimdiensten und diese begannen, Facebook zu regieren, als wäre es ihre Kantine. Posts über die Covid-Epidemie wurden so zensiert, wie es die Regierung wollte, und vor der Wahl 2020 unterdrückte Facebook auf beharrliche Bitte des FBI die Korruptionsgeschichte von Hunter Bidens wiedergefundenem Laptop, die Joe Bidens Chancen auf die Präsidentschaft hätte gefährden können, vollständig.

Gleichzeitig war es bei Twitter noch schlimmer. Was soll man dazu sagen, als der damals amtierende US-Präsident Donald Trump dort einfach rausgeworfen wurde, und das alles im Namen der Demokratie und der Meinungsfreiheit? Für Pawel Durow war das eine eiskalte Dusche.

Es kam das Jahr 2021. Zu diesem Zeitpunkt erhielt Pawel Durow in der Hoffnung auf „Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit“ und im Wesentlichen unter dem persönlichen Einsatz von Präsident Macron, der dem Erfinder von Telegram mit der Verleihung der französischen Staatsbürgerschaft schmeichelt, den französischen Pass. Macron wurde sogar selbst zum Telegram-Nutzer und begeisterte seine Minister für den Messenger.

Dabei muss man sich darüber im Klaren sein, dass Frankreich, ja ganz Europa, mehr als eine Runde des technologischen Fortschritts verpasst hat. Nur drei Beispiele.

Trotz enormer Geldsummen ist es der EU nie gelungen, ihren eigenen Impfstoff gegen Covid auf den Markt zu bringen. Aber sie haben es versucht, deutsche Pharmaunternehmen und natürlich der französische Gigant Sanofi. Wir erinnern uns an das Treffen zwischen Macron und Sanofi-Chef Paul Hudson im Jahr 2020, bei dem für die Kampagne eine Finanzspritze von 200 Millionen Euro angekündigt wurde.

„Das Projekt soll Sanofi und Frankreich an die Spitze des Kampfes gegen das Virus bringen und einen Impfstoff entwickeln“, erklärte Emmanuel Macron. Er erinnerte daran, dass Frankreich „im Bereich der Impfstoffe ein großes Land“ sei und verwies auf „das Genie von Louis Pasteur“. Am Beispiel des Impfstoffs und der Firma Sanofi versicherte der Hausherr des Elysee-Palastes, dass man den Kampf im sozialen und gesundheitlichen Bereich nicht gewinnen könne, ohne „die Schlacht in der Industrie und der Produktion zu gewinnen“.

Das war laut gebrüllt. Das Ergebnis wurde in aller Stille verkündet: Sanofi konnte keinen Impfstoff entwickeln.

Genauso sind Frankreich und Europa daran gescheitert, ein eigenes wettbewerbsfähiges Elektroauto und einen eigenen Messenger mit globaler Reichweite zu schaffen. Und Telegram hat auf dem Planeten inzwischen über eine Milliarde Nutzer.

Vor diesem Hintergrund sieht die strafrechtliche Verfolgung von Pawel Durow in Frankreich auch wie Repression aus, wie ein Racheakt, höchstwahrscheinlich, um die Kontrollschlüssel für Telegram zu bekommen.

Pawel Durow wurde unmittelbar nach seiner Ankunft auf dem Pariser Flughafen Le Bourget beim Verlassen eines Privatjets festgenommen. Seine Begleiterin Julia Vavilova blieb nicht lange in Gefangenschaft. Sie wurde verhört. Die 24-Jährige präsentiert sich als Expertin für Kryptowährungen und betreibt zu diesem Thema sogar einen Blog auf Arabisch.

Die britische Daily Mail hat sie bereits als Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad bezeichnet und behauptet, sie habe Durow im Interesse des Geheimdienstes als „Honigfalle“ nach Frankreich gebracht, weil Telegram von Hamas-Terroristen genutzt wird.

Der Anlass für so eine ausgeklügelte Version könnte ein Besuch in Baku sein – und das Paar flog von Baku aus nach Paris – ,um das aserbaidschanische Cybersicherheitszentrum zu besuchen, das einigen Berichten zufolge mit Unterstützung Israels gegründet wurde.

Allerdings sieht das sehr nach einer „Ente“ aus. Jedenfalls hatten Durow und die Blondine in Baku eine gute Zeit und haben gemeinsam mit Schrotflinten auf Tontauben geschossen. Währenddessen berichtet die Presse, dass das ungarische Erotikmodel Diana Bako wegen der Trennung in Aufruhr ist. Ihr zufolge ist sie von Durow schwanger, und Julia Vavilova habe ihr den Mann ausgespannt.

Pawel Durow war nie offiziell verheiratet, hat es aber geschafft, Vater von vielen Kindern zu werden. Er ist stolz darauf, dass mit seinem Spendersamen bereits mehr als hundert Kinder in 12 Ländern geboren wurden.

Bei mindestens einer Frau, Irina Bolgar, die in der Schweiz lebt, hat er die Vaterschaft anerkannt. Dann ist das Paar in Streit geraten. Pawel Durow hat der Mutter das Geld gekürzt und sie ist nun gezwungen, mit den Kindern im Linienflugzeug zu fliegen. „Als wir zum ersten Mal in der Economy Class flogen, fragten die Kinder, die vorher nur mit Privatjets geflogen sind, woher die anderen Leute kommen“, erzählte Bolgar.

Am Donnerstag sagte Irina Bolgar, dass ein Gericht in der Schweiz Durow die elterlichen Rechte entzogen und den Vater der Gewalt gegen seinen kleinen Sohn beschuldigt habe. Der Fall könnte also auch so eine Fortsetzung haben. Allerdings geht es hier schon nur noch um Geld.

Durow selbst bleibt für viele ein schönes Genie. Obwohl es in vielerlei Hinsicht ein geschickt erschaffenes Bild ist. Zum Beispiel durch Haartransplantationen. Es wird auch vermutet, dass Durow Methoden der plastischen Chirurgie anwendet. Aber zweifellos ist die schlanke Figur das Ergebnis von intensivem Sport und einer strengen Diät. Alle Fotos, die von unserem Helden erscheinen, sind jedoch inszeniert und bearbeitet. Warum auch nicht? Der Held möchte, dass die Öffentlichkeit ihn so sieht.

Inzwischen sind die gerichtlichen Aussichten des Falls in Frankreich recht vage, aber die Einschränkung der Bewegungsfreiheit kann lange dauern. Die Verdachtsmomente reichen von Kinderpornografie bis zu illegalen Spekulationen mit Kryptowährungen, von der Organisation einer kriminellen Vereinigung bis zu Betrug und Drogenhandel.

Es wird davon ausgegangen, dass die französischen Sicherheitsdienste Durow einen Deal angeboten haben: Telegram-Schlüssel im Austausch für die Freiheit.

Durow hat bereits erklärt, dass er abgelehnt hat, und dass er keine „Schlüssel“ besitzt, da der gesamte technische Teil und die Verschlüsselung von seinem Bruder Nikolai übernommen wurde. Und Nikolai lebt in St. Petersburg, wo er sein Leben lebt. Dort wurde er geboren, dort blieb er. Um seinen jüngeren Bruder macht er sich natürlich Sorgen, auch weil die aktuelle Strafverfolgung gegen Pawel Durow in Frankreich den allgemeinen Trend zu mehr Zensur und Kontrolle durch die Geheimdienste im Westen widerspiegelt.

Elon Musk sieht diesen Trend folgendermaßen: „Wir schreiben das Jahr 2030 und in Europa wird man hingerichtet, weil man ein Meme likt.“

Übrigens steht Elon Musk in Europa jetzt selbst vor einer Untersuchung der EU-Kommission gegen X gegenüber. Das Unternehmen wird verdächtigt, gegen das EU-Gesetz über digitale Dienste zu verstoßen. Wie auch Mark Zuckerbergs Netzwerk Meta, bei dem Facebook, Instagram und WhatsApp mit genau denselben Vorwürfen der EU-Kommission konfrontiert sind.

Im Juli äußerte sich Elon Musk zu den Versuchen Europas, ihm eine geheime Abmachung aufzuzwingen: „Wenn wir still und heimlich einige Aussagen zensieren würden, würde die EU-Kommission uns nicht bestrafen. Andere Plattformen haben dieser Vereinbarung zugestimmt. X hat es nicht getan.“

Nun zu Präsident Macron. Wer wird jetzt noch auf sein Wort vertrauen? Wer wird sich auf seine persönlichen Garantien verlassen? Wenn selbst ein auf sein Geheiß ausgestellter französischer Pass nur ein erschwerender Faktor ist? Einst versprach Macron, Frankreich zu einem „Land der Unternehmer“ zu machen. Heute klingt das wie Hohn.

Es ist klar, dass Russland Pawel Durowin dieser Situation unterstützt. Unser Außenministerium hat sofort um konsularischen Zugang zu seinem Staatsbürger gebeten. Die Koordinierung wird jedoch schwierig sein, und das wird nicht schnell gehen.

Aus Frankreich berichtet unsere Korrespondentin.

Macron wusste von der Verhaftung Durows, log auf Nachfrage, gab vor, nichts zu wissen, aber wie sich später herausstellte, war der Elysee-Palast sofort über den Vorfall informiert.

Außerdem, schreibt Libération, hat der Staatschef unmittelbar nach dem Sonntag den Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate angerufen, denn Durow hat einen Pass dieses Landes. Über die Details schreiben sie lakonisch: Es gab einen Meinungsaustausch.

Schon 2017 hackten sich die emiratischen und französischen Geheimdienste gemeinsam heimlich in das iPhone des Telegram-Gründers. Angeblich versuchten sie, Hinweise darauf zu finden, wie der IS über die Plattform Kämpfer rekrutiert. Die Operation trug den Namen „Purple Music“.

Bei der Verhaftung von Durow geht es nicht darum, die Kriminalität auf Telegram zu bekämpfen. Das zwingt die Plattform, mit den US-Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Es ist ein Schlag gegen die Grundfreiheiten und das Recht auf Anonymität. Frankreich ist, wie eine gute amerikanische Provinz, kein Land der Freiheiten.

Als Macron Durow persönlich nach Frankreich lockte, versprach er jedoch ganz andere Aussichten. Der französische Präsident, der sich für alles begeistert, was mit Hightech zu tun hat, schlug Durow beharrlich vor, den Hauptsitz von Telegram nach Frankreich zu verlegen, näher an die – in Anführungszeichen – freie Welt. Er stellte ihn dem französischen Technologiemagnaten Xavier Niel vor, der im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro in die Entwicklung künstlicher Intelligenz investiert hat. Durow hat die Polizei übrigens nach der Verhaftung gebeten, Xavier unverzüglich zu informieren, der das nicht bestreitet, sich aber weigert, sich zu dem Fall zu äußern. Ein weiteres Zuckerbrot von Macron für Durow war die alleinige Entscheidung, ihm die Staatsbürgerschaft zu gewähren, obwohl es zunächst auch hieß, dass das Verfahren selten sei und das Außenministerium alles entscheide. Das Außenministerium, so stellt sich heraus, war dagegen; es war Macron, der auf dem Pass bestand.

„Ich habe Herrn Durow, der Französisch gelernt hat, die französische Staatsbürgerschaft gegeben, so wie ich sie Herrn Evan Spiegel, einem amerikanischen Unternehmer, gegeben habe, so wie ich einigen Sportlern und Künstlern die Staatsbürgerschaft gegeben habe, und ich denke, das ist sehr gut für unser Land, ich werde das auch weiterhin tun“, erklärte der französische Präsident damals.

Aber die Weigerung, auf Bitten des französischen Präsidenten nach Paris zu ziehen, scheint einen Nerv getroffen zu haben, und er schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Macron behauptet: „Ich wusste überhaupt nichts von Durows Besuch in Frankreich. Und das ist ganz normal, denn ich weiß nichts von Besuchen aus der ganzen Welt, ob sie nun von französischen Bürgern durchgeführt werden oder nicht. Es ist nicht wahr, dass ich ihn eingeladen habe, das ist eine komplette Lüge. Ich sollte mich Ende letzter Woche oder in den folgenden Tagen nicht mit Herrn Durow treffen.“

Macron distanziert sich von dem öffentlichkeitswirksamen Fall, der überall eine so große negative Resonanz hervorgerufen und Frankreich als Verfolger der Freiheiten in ein schlechtes Licht gerückt hat. Er hat schon genug Probleme, die seine Umfragewerte nach unten ziehen. Das Land hat immer noch keine Regierung, obwohl alle anständigen Fristen verstrichen sind. Macron will keine Person aus der Koalition, die die Parlamentswahlen gewonnen hat, zum Premierminister ernennen, er will die Rechten nicht in diesem Amt sehen, und er hofft immer noch, seinen eigenen Kandidaten auf den Platz des Regierungschefs zu hieven.

Die Linken bereiten ein Misstrauensvotum gegen ihn vor, das „Unbeugsame Frankreich“ hat ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten auf der Grundlage eines Artikels eingeleitet, in dem es um eine Pflichtverletzung des Staatschefs geht.

„Selbst im Königreich wurden die Premierminister der siegreichen Koalition ernannt. Es ist an der Zeit, dass Macron aufhört, das Rad neu zu erfinden, und etwas Offensichtliches tut“, kommentierte ein französischer Journalist.

Das Offensichtliche ist, dass die Franzosen Durow jetzt nicht so einfach gehen lassen werden: Die Unterzeichnung der Verpflichtung, das Land nicht zu verlassen, ist ein Versuch, die Welle des Zorns gegen Paris zu mildern. Der Telegram-Gründer bleibt in Frankreich, alle seine Pässe wurden beschlagnahmt, und er muss dort bleiben, wo der Richter es vorschreibt. Ohne elektronische Fußfessel ist das allerdings kein Hausarrest. Wenn er seinen Wohnsitz wechseln möchte, muss er das aushandeln.

Eine formelle Ermittlung bedeutet nicht, dass er schuldig ist oder dass es einen Prozess geben wird. Das bedeutet lediglich, dass die Behörden weitere Ermittlungen anstellen wollen. Untersuchungshaft ist möglich. Das bedeutet, dass er im wahrsten Sinne des Wortes für weitere Ermittlungen in Gewahrsam genommen werden könnte, wenn man vielleicht glaubt, dass er fliehen könnte. Es gibt eine Menge komplizierter rechtlicher Fragen. Das französische Justizsystem ist nicht immer ganz einfach zu durchschauen. Was wir aber mit Sicherheit wissen, ist, dass Durow noch nicht aufatmen kann.

Er wird auch weiterhin gezwungen sein, mit den französischen Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Wie sich herausstellte, hat er das jedoch bereits getan. In seinem Verhör gab er an, dass er Informationen an die französische Generaldirektion für innere Sicherheit weitergegeben, eine Hotline und eine spezielle E-Mail-Adresse eingerichtet und sich in Dubai mit Vertretern der Direktion getroffen hat. Darüber hinaus hat er im Februar 2016 fast 80 von Islamisten genutzte Kanäle geschlossen. Dadurch konnten mehrere Terroranschläge verhindert werden. Doch die Staatsanwaltschaft entschied: Rund zweieinhalbtausend weitere anhängige Anträge sind Grund genug, Durow der Mittäterschaft bei zahlreichen Straftaten anzuklagen, von der Verbreitung von Kinderpornografie über Betrug bis hin zur Rechtfertigung von Terrorismus.

Komplizenschaft beim Betreiben einer Online-Plattform zur Durchführung einer illegalen Transaktion als Teil einer organisierten Gruppe ist ein Verbrechen, das mit einer Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 500.000 Euro belegt ist.

Durows Anwalt David-Olivier Kaminski sagt: „Telegram hält sich vollständig an die europäischen Gesetze für digitale Technologien. Es ist absolut absurd zu glauben, dass der Leiter eines sozialen Netzwerks in Strafsachen verwickelt sein kann, die ihn weder direkt noch indirekt betreffen.“

Und dann folgt die monatelange Suche nach überzeugenden Argumenten und die Fortsetzung der Ermittlungen, in denen neue Anschuldigungen erscheinen können, wie die Behauptungen einer sitzengelassenen Dame mit drei gemeinsamen Kindern oder aus der Hauptstadt der EU.

Brüssel hat eine eigene Untersuchung eingeleitet, in der es Telegram verdächtigt, die Zahl der Nutzer zu niedrig angegeben zu haben, angeblich um die Einhaltung der strengeren Regeln für sehr große Online-Plattformen zu vermeiden. Klagen gegen Telegram sind auch in Deutschland aufgetaucht, wo der Plattform ebenfalls mangelnde Kooperation vorgeworfen und behauptet wird, dass die Antworten, die auf die gesendeten Anfragen kommen, Berlin nicht zufrieden stellen. Offensichtlich stehen Durows juristische Kämpfe und Rechtsstreitigkeiten in Europa erst am Anfang.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

37 Antworten

  1. Zitat: „Trotz enormer Geldsummen ist es der EU nie gelungen, ihren eigenen Impfstoff gegen Covid auf den Markt zu bringen.“

    Stimmt doch gar nicht, es gab den Höcker-Impfstoff, aber den wollten die Politiker gar nicht, er wurde mit juristischen Spielchen bekämpft ohne Ende, merkwürdiges Verhalten für ein Land in einer Pandemie, aber es hat halt gar nichts gestimmt an der Plandemie. Ich würde mich überhaupt nicht mehr impfen lassen, weder mit mRNA noch mit sowas wie dem Höcker-Zeugs, weil da gegen Proteine geimpft wird, die in ähnlicher Form im menschlichen Körper vorkommen und dort an wichtigen Vorgängen beteiligt sind. Selbst wenn der Höcker-Impfstoff null Nebenwirkungen hätte (es gibt einen berichteten Fall, war der Bekannte von einem Arzt, also indirekt), wäre mir das zu riskant.

      1. Zum Thema :

        Bisher nahm ich das Thema hier auf dem Anti Spiegel einfach nur zur Kenntnis. Andernorts habe ich keine Zeile nach dem Erkennen der Überschrift darüber gelesen.
        So kann man sich täuschen. Für mich war der Mann einfach nur ein weiterer russischer Geldsack, der sein Land verließ um seinen prallen Geldsack auch zu nutzen……

        Interessantes Neues was man lesen konnte. Danke

        1. Nun – er nutzt ja sein Geld auch…nur weil er keine Immobilien kauft, heißt das ja nicht, dass er von Luft & Liebe lebt…..

          Und leider ist er ein Kind der Mode – wer sich einbildet, dass Freiheit tatsächlich in irgendeinem Land dieser Welt existiert, ist noch sehr naiv…

          Freiheit kann nur in einem selber existieren! Wer sie sich nicht selber gibt, hat sie nicht & wird sie auch nicht bekommen.

          1. Ich denke…. ihr letzter Satz trifft den Kern der Sache auf den Punkt.

            ….. !

            Wobei die Freiheit sich zu äussern hier auf dem Anti-Spiegel eine trügerische Freiheit ist. Sie trifft garantiert auf die zu, die dem System ins Maul reden. Andere sagen darüber in den Arsch kriechen.

            Es gibt genug davon!

            Man erinnere sich an des Autors Probleme mit seinem Verlag. Die IP’s sind alle gespeichert 🙂 Mir persönlich ist das eh egal. Trotzdem, nur mal so zur Feststellung.

          2. Aus den aus der Antike überlieferten Texten:
            „understand that happines depends on freedom, and freedom depends on courage“

            – Pericles in his Funeral Oration for Athenians that died in the first year of the war.
            (Thucydides „History of the Peloponnesian War“ II 43.4)

    1. Hallo ibmhal56789!
      Der gute Professor Dr. Stöcker hatte einen hoch wirksamen und Nebenwirkung freien Impfstoff entwickelt!
      Der war kostenlos und wurde daher umgehend von Staatsanwaltschaft und korrupter BRD Politik gejagt.
      Mit einem Überfallkommando der örtlichen Staatsanwaltschaft und politischen Hetzkampanien, bis hin zu übelsten Aktionen der BRD Propagandamedien!
      Frei nach dem Motto von Brecht: Erst kommt der Profit, dann die Moral!
      Er störte die Kreise der Pharmaindustrie und deren Riesenprofite mit den Gengiftspritzungen!
      Hunderttausende Geschädigte und viele tausende Gengift Tote, sind das traurige Ergebnis.
      Und wie nach dem Herauskommen der RKI Protokolle, kann man auch die kriminellen Aktivitäten hinter den Kulissen der BRD Politik nachlesen.
      Dereinst werden wichtige Bildungseinrichtungen seinen Namen tragen!
      Und bald werden die BRD Verantwortlichen vor Gericht stehen! Falls, ja falls es bis dahin nicht mit der Diktaturevolution ala BRD weiter voranschreitet!

  2. Auszug –

    „Weil meine erste Priorität im Leben die persönliche Freiheit ist.“

    Erste und wichtigste Lektion – sowas existiert nicht, dafür immer Einschraenkungen und Repressalien!

    – selbst hier in den Karpaten gibt es Freiheit nur weit abseits der „zivilisation“! 🧐😎

          1. Nö – im Alter braucht man seine Ruhe, darum geschützte Privatsphaere gegen zu aufdringliche Zeitgenossen, konsequent natürlich, außerdem kann man in die lange Kiste sowieso nix mitnehmen, soll sich das was nach mir noch existiert doch darum streiten, mir egal – und Securitate
            ist auch Geschichte – 😉😎

  3. „Bei der Verhaftung von Durow geht es nicht darum, die Kriminalität auf Telegram zu bekämpfen. Das zwingt die Plattform, mit den US-Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Es ist ein Schlag gegen die Grundfreiheiten und das Recht auf Anonymität. Frankreich ist, wie eine gute amerikanische Provinz, kein Land der Freiheiten.“

    Das ist ein wichtiger Punkt. Die Überwachung im Internet geschieht automatisiert. Es wird erfasst, wann und wie oft jemand eine bestimmte Seite kontaktiert, genau so, wie auch eine Suchmaschine funktioniert. Jeder hat also ein Nutzerprofil….
    Die Erfassung der Clicks einer Person kann natürlich nur funktionieren,wenn es keine Schlupflöcher gibt, sie soll flächendeckend erfolgen. Daher die Angriffe auf X und auf Telegram. Im Übrigen hat Snowden genau das bereits erklärt, nur wollten es viele nicht wahrhaben. Er zog daraus den Schluß, das Internet sei die beste Erfindung, die der CIA jemals gemacht habe. Durow erlebt gerade, dass sie es ernst meinen. Und Macron ist ein äußerst williger Diener…

  4. Ein weiterer Punkt, der im Artikel nicht angesprochen wurde, ist die Lufthoheit, also die Herrschaft über die Köpfe, besonders auf diesem Gebiet soll es keine Inseln der Freiheit geben (wo kämen wir hin, wenn jeder seine freie Meinung äußern könnte, ohne Konsequenzen?).
    Die Inseln kann man inzwischen durch KI Bots unter Beschuss nehmen, oder durch Trolle. Aber dazu muss man sie erst einmal automatisch erfassen können.
    Erst anschließend schickt man Trolle hinein. So wie auch hier bei Anti-Spiegel, wo man etliche, vor allem die, die das US-Imperium in Schutz nehmen und seine brutale Machtausübung verschleiern, im Verdacht haben kann, einem Auftrag zu folgen. Manche tun es auch freiwillig – tun sie es gut, muss man ihnen nur Adjutanten zur Seite stellen, die unterstützend wirken, gleiche Narrative verbreiten, usw. Wer Augen hat, der sieht, wie es funktioniert.

    1. „So wie auch hier bei Anti-Spiegel, wo man etliche, vor allem die, die das US-Imperium in Schutz nehmen und seine brutale Machtausübung verschleiern, im Verdacht haben kann, einem Auftrag zu folgen. “

      Irgendwie ist es fast tragische Komödie, wenn man zum 10.Mal lesen muss, dass ein Foristi mit Schaum vor dem Mund nicht bereit ist, exakt zu lesen & dann meint mit seinen Spinnereien hier Stimmung zu verbreiten….. Wer mit seinem eigenen Leben derart verantwortungslos umgeht, wird auch sonst IMMER nur anderen die Schuld geben & sich selber zum unschuldigen Opfer stempeln….

      „Manche tun es auch freiwillig – tun sie es gut, muss man ihnen nur Adjutanten zur Seite stellen, die unterstützend wirken, gleiche Narrative verbreiten, usw. Wer Augen hat, der sieht, wie es funktioniert.“

      BESTIMMT 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
      Unglaublich wie entwicklungs- & lernunfähig manche sein wollen….. irgendwie hat man dann den Eindruck… man hätte GRÜNROTES Personal hier vor sich….

      1. ich habe Sie mit keinem Wort erwähnt. Aber wenn Sie sich angesprochen fühlen, so sei es. Getroffene Hunde bellen! Niemand zwingt Sie im übrigen, den US-Imperialismus in Schutz zu nehmen. Kommen Sie einfach zur Vernunft, reden Sie über Inhalte, statt mit Ihren Schimpftiraden hier das Forum vollzumüllen. Es interessiert doch niemanden….

        1. Bekanntlich wird hier regelmäßig die Wiedergabe russischer Positionen, Zitate Putins und aus der Staatsführung, als „das US-Imperium in Schutz nehmen“ niedergeschrien. Das gute alte „Kreml-Propagandist“ ist nicht zielgruppengerecht, also eine gegenteilige Verpackung.

        2. @routard

          Der „getroffene Hund“ sind Sie doch! Aber schön, dass IHNEN der INHALT meines Kommentares so wichtig ist, dass Sie inhaltlich mit :
          „Kommen Sie einfach zur Vernunft, reden Sie über Inhalte, statt mit Ihren Schimpftiraden hier das Forum vollzumüllen. Es interessiert doch niemanden….“

          antworten…

          Sie zeigen leider mit jedem ihrer Kommentare, dass Sie lern- & EntwicklungsUNFÄHIG sind!

          Zum x. Male: NIEMAND „verschleiert die Verantwortung der USA“!
          NIEMAND nimmt den US-Imperialismus in Schutz!

          Solange SIE nicht begreifen, dass DE für sein Handeln SELBER verantwortlich IST & es kein Grundrecht auf Vasallentum gibt um sich vor der Verantwortung DEUTSCHEN Handelns zu drücken, werden Sie auch nicht begreifen, dass Sie mit ihrer Unterstützung des FREIWILLIGEN Vasallentums DE genau zu denen gehören, die den Anstifter =USA unterstützen!
          Mit ihrer Einstellung, die Sie hier ja vehement verteidigen & deutsches Handeln in den Opfer-Status zu versetzen, sind Sie einer der größten Komplizen der USA.

          1. Nun werden wir uns gegenseitig die Verharmlosung des US Imperialismus vor?
            Sie behaupten,wenn man den Anstifter benennt und dessen Verantwortung hervorhebt, sei dies ein Inschutznehmen der eigentlich verantwortlichen Vasallen,die Ihrer Meinung nach das Vasallentum ganz freiwillig ausüben, richtig?
            Nur, dass ich Sie, ganz befreit von allen Schimpftiraden, richtig verstehe?
            Noch zum Verständnis: entschuldigt man die Schlägertruppe vom Werkschutz,wenn man die Geschäftsleitung für verantwortlich hält, wenn die Streikposten zusammengeschlagen werden?

  5. Pavel Durov hat sich schon im April 23 auf Paul du Rove umbenannt.
    Er zensiert in der Brd auch russische Nachrichtenkanäle und seit seiner Verhaftung auch palästinensische Kanäle auf Telegram. Zum Zuckerberg fehlt du Rove nicht mehr viel.

    1. Nicht besonders klug: eine „Garde à vue“ ist in Frankreich eine Ermittlungshaft, die 24 Stunden nicht überschreitet, in Ausnahmefällen kurzfristig verlängert werden kann. Dem wurde bei Durow entsprochen.

  6. Es sieht wohl ganz so aus, als würde das transhumanistische „Schicki Micki“ Jetset Leben des
    „Wertewestens“ den Charakter automatisch mit der Zeit verderben.
    Beispiele hierfür gibt es zu Hauf und je höher man in diesen Kreisen aufsteigt, um so dünner wird
    die Luft. Dort wird mit harten Bandagen gekämpft und der ein oder andere Ikarus stürzt dann auch
    gnadenlos wieder ab. Soetwas wie Gnade existiert in diesen Kreisen nicht.

    Ich denke Nikolai Durow lebt ein wesentlich freieres Leben in St. Petersburg als sein Bruder Pawel
    im ach so schicken freien Wertewesten, von dem er sich leider hat blenden lassen .

    Hoffen wir das Beste für Pawel Durow.

  7. Dumme Entscheidungen ziehen dumme Konsequenzen nach sich.

    Mal davon abgesehen, dass es nicht zu verstehen ist, wie man terroristische Aktivitäten durch Anonymität noch unterstützen kann….

  8. Wenn Menschen, denen man oft einen besonders hohen IQ nachsagt/nachweist und die oft abgehoben vom großen Rest ein Luxusleben führen, plötzlich von der brutalen Ralität des wirklichen Lebens eingeholt werden, hält sich mein Mitleid in Grenzen und ich kann sogar etwas Schadenfreude bei mir feststellen. Die vielgepriesene ‚große Freiheit‘ im Wertloswesten existiert nur solange, wie man sich zum Handlanger des Verbrechersystems macht. Sobald man deren Ziele und Machtanspruch nicht erfüllt oder unterstützt, wird man zum Feind erklärt und muß mit der Vernichtung der Existenz rechnen. Durow ist ein Paradebeispiel.

  9. Zitat: „Durow hat bereits erklärt, dass er abgelehnt hat, und dass er keine „Schlüssel“ besitzt, da der gesamte technische Teil und die Verschlüsselung von seinem Bruder Nikolai übernommen wurde. Und Nikolai lebt in St. Petersburg, wo er sein Leben lebt.“

    Das ist für mich das interessanteste Detail und davon ab es , vor allem wenn es tatsächlich so ist, wirft das jede Menge neue Fragen auf. Die Schlüssel für Telegram liegen also die ganze Zeit mutterseelenallein im schönen St. Petersburg herum. Irgendwie amüsiert mich das.

    1. Das ist in der Tat ganz witzig. Ich frage mich was P. Durow eigentlich beruflich macht. Aber er muss wohl auch nicht mehr arbeiten, er hat VKontakte verkauft und sein Geld arbeitet nun für ihn. 🙂

  10. Er sollte sich 12 Seemeilen vor die Küste fliegen lassen und dort eine Yacht besteigen, die bis Russland nicht mehr anhält. Dann kann er sein Netzwerk in ein per to per Netzwerk überführen, ohne eigene Server und ohne Firma im Hintergrund. Das ganze kann dann noch als ein KI Rechennetzwerk laufen, was sich selbst stetig verbressert und neuprogrammiert, auch was den Code betrifft.

    1. Keine Sorge, wenn der wollte, könnte er sich absetzen. Zum Beispiel über die grüne Grenze nach Deutschland und dann mit dem Segelboot über die Ostsee (dem Meer der Freiheit) auf und davon.

  11. Desinformation durch weglassen.

    Aller 2-3 Tage einer neuer Artikel über die Telegram. Die Geschichte über Kampf des bösen Westens gegen die Meinungsfreiheit, natürlich mit Russland in der Rolle des letzten Verteidigers unserer Freiheitsrechte.

    Aber fehlt da nicht ein Teil der Story? War nicht irgendwas mit feindlicher Übernahme von VZ-Kontakte und der möglicherweise erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Einflussnahme des FSB auf Telegram? Und von vergeblichen russischen Sperrversuchen von Telegram 2018? Ich hab dieser Tage ein wohl berüchtigtes Bild Durovs mit Mittelfinger gesehen, welches seinerzeit mutmaßlich der russischen Führung gegolten haben soll.

    Warum also jetzt die russische Aufregung um Durov und die vielen „News“, die Wellen beim Kampf um unsere Freiheitsrechte haben ja sogar bis ins russische Propaganda Tv durchgeschlagen. Den Grund muss ich mal wieder in der Westpresse nachlesen. Es scheint, als wurde Telegram, mangels Alternative, sehr sorglos und intensiv von russischen Behörden und dem russischen Militär genutzt, man hat nun Sorge dass die eigenen Chatverläufe mutmaßlich kompromitiert sein könnten und alle löschen wie wild ihr Chats.
    Wer also im Tagestakt reißerische Artikel über den lobenswerten Kampf um unsere Privatsphäre und Freiheitsrechte schreibt, macht sich irgendwie etwas unglaubwürdig, wenn er einen nicht ganz unrelevanten Teil der Story einfach weglässt.

    1. Das war eine Übersetzung. Was man daran immerhin schon mal erkennen kann, die Berichterstattung in Russland ist weit interessanter, als alles was die medialen Systemklageweiber im Westen veröffentlichen.

  12. Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass es auch im Wertewesten keine Freiheit und Demokratie gibt. Es herrscht überall der Tiefe Staat und selbst Präsidenten und Regierungschefs sind gefangen in dem Spinnennetz dessen Geheimdienste und der angeblich unabhängigen Justiz. Die sozialen Medien will man selbstverständlich kontrollieren und wer sich dem widersetzt, wird verfolgt und weg gesperrt. Da sind selbst Reiche nicht ausgenommen. Wer sich nicht beugt, bekommt die entsprechende Quittung.

  13. Wie Sie wissen, halte ich Ihre Position für eine Verharmlosung des US Imperialismus (in den Punkten der militärischen, politischen und propagandistischen Dominierung der EU und natürlich, von DE). Näheres können Sie in dem Buch von Th. Röper über Putin (Kapitel zu den USA) nachlesen.
    Dagmar Henn hat in ihrem soeben veröffentlichten Artikel ganz gut auf den Punkt gebracht, worum es heute geht – und sie meint, wenn sie von Feind spricht, nicht das geopolitisch machtlose und unbedeutende Deutschland:
    „Es wäre nie zu einer einigen französischen Resistance gekommen, hätte es damals auch nur ansatzweise Vorstellungen gegeben wie den heutigen „Kampf gegen Rechts“. Die entscheidende Linie wurde durch die Tatsachen vorgegeben. Wer mit den Nazis kollaborierte, war Feind, wer sie bekämpfte, Freund, auch wenn es nicht im Handumdrehen geschah“.

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