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Laut Spiegel war die Sprengung der Nord Streams „gut für Deutschland“

Nachdem der Spiegel eine weitere Folge des Märchens über die ukrainischen Hobbytaucher veröffentlicht hat, die angeblich die Nord Streams gesprengt haben, fühlt sich der Spiegel berufen, seinen Lesern zu erklären, dass man denen sogar dankbar dafür sein müsse, denn das sei "gut für Deutschland" gewesen.

Ich muss aus beruflichen Gründen jeden Tag fast alles lesen, was der Spiegel über Politik und Wirtschaft schreibt und bin daher einiges gewöhnt. Den Schreiberlingen aus Hamburg gelingt es nur noch selten, etwas zu schreiben, was mich wirklich überrascht oder schockiert. Heute ist wieder so ein Tag, denn im Spiegel ist unter der Überschrift „Gesprengte Nord-Stream-Pipelines – Gut für Deutschland“ ein Kommentar eines Redakteurs namens Fidelius Schmid erschienen, bei dem mich schon die Überschrift aus den Socken gehauen hat. Aber das war nur ein Vorgeschmack, denn der Artikel gehört zum Absurdesten und Dreistesten, was ich je gelesen habe.

Der Grund für diesen Kommentar von Schmid dürfte die neueste Folge des Epos über die ukrainischen Hobbytaucher sein, die laut Spiegel-„Recherchen“ angeblich die Nord Streams gesprengt haben. Immerhin sind die hohen Energiepreise eines der drängendsten Probleme in Deutschland, nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die privaten Haushalte. Daher wollte die Spiegel-Redaktion wohl dafür sorgen, dass ihr neuer Bericht über die Beteiligung der Ukraine an der Sprengung der Pipelines keine negative Stimmung in Richtung Ukraine hervorruft.

Schauen wir uns also an, was Schmid geschrieben hat, denn schon die Einleitung seines Kommentars war vielsagend:

„Nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines war die Empörung in Berlin groß. Aber der Ausfall der Gasröhren in der Ostsee war nicht nur aus Sicht der wichtigsten Bündnispartner ein Glücksfall. Sondern auch für Deutschland.“

Empört über Empörung

Zuerst empört sich Schmid darüber, „das politische Berlin empört“ über die Sprengung gewesen sei und schreibt weiter (Hervorhebung durch Anti-Spiegel):

„In Brüssel drohte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell gar, jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur werde »mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion« beantwortet.“

Unerhört, oder? Borrell hat kritisiert, dass jemand ein Projekt gesprengt hat, das für die deutsche Wirtschaft und auch andere europäische Länder zur Versorgung mit billiger Energie wichtig war. So wichtig, dass der österreichische Konzern OMV sogar gegen Gazprom geklagt hat, als kein Gas mehr aus Russland über Deutschland nach Österreich gekommen ist.

Aber Schmid ist entsetzt, nach dem Motto, was bildet Borrell sich eigentlich ein, ein Projekt zu verteidigen, in das deutsche Konzerne Milliarden investiert haben und das für die deutsche Wirtschaft lebenswichtig war?

An dieser Stelle habe ich mich zum ersten Mal gefragt, in welcher Gedankenwelt Schmid wohl lebt, aber die Frage habe ich mit bei der Lektüre des Artikels danach noch oft gestellt, denn das war erst der Anfang. Es kommt noch viel besser!

„Legitimes Kriegsziel in internationalen Gewässern“

Danach schreibt Schmid:

„Recherchen des SPIEGEL belegen nun: Die Sprengung geht auf das Konto einer Gruppe waghalsiger ukrainischer Männer und Frauen. Sie waren eingebettet in die Kommandostruktur der Armee ihres Heimatlandes. Aus ihrer Sicht griffen sie ein legitimes Kriegsziel in internationalen Gewässern an.“

Die Nord Streams waren also ein „legitimes Kriegsziel in internationalen Gewässern“?

Schmid lässt das unkommentiert stehen, dabei ist das aus vielen Gründen eine falsche und gefährliche Aussage. Selbst wenn die Ukrainer ein russisches Projekt als „legitimes Kriegsziel“ ansehen sollten, gehörte Nord Stream zu 50 Prozent deutschen und europäischen Firmen. Wenn das also für die Ukraine ein „legitimes Kriegsziel“ gewesen ist, dann bedeutet das, dass die Ukraine seit der Sprengung der Pipelines mit Deutschland und anderen europäischen Ländern im Krieg ist.

Hinzu kommt: Wer so argumentiert, der argumentiert für Chaos und Gesetzlosigkeit auf der Welt. Hätte Schmid eine solche Formulierung genauso unkommentiert stehen gelassen, wenn beispielsweise der Irak nach dem illegalen US-amerikanischen Überfall irgendwo auf der Welt Pipelines gesprengt hätte, die zum Teil US-Konzernen gehören?

Schmid propagiert mit solchen Formulierungen internationale Gesetzlosigkeit. Nach dieser Logik dürfen die Huthis ganz legal israelische Handelsschiffe angreifen, weil sie die auch als „legitime Kriegsziele in internationalen Gewässern“ ansehen, solange Israel seinen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser nicht einstellt.

Aber Schmid lässt das so stehen und lenkt seine Leser sofort davon ab, indem er noch absurdere Behauptungen aufstellt.

„Deutschland profitiert von Sabotage“

Danach schreibt Schmid nämlich allen Ernstes:

„Es wäre unsinnig, sich darüber aufzuregen. Die Pipelines waren Deutschlands wichtigsten Verbündeten schon immer ein Dorn im Auge. Auch hierzulande ist ein Perspektivwechsel angesagt. Strategisch betrachtet hat die Bundesrepublik von den Explosionen auf dem Meeresgrund profitiert.“

Leider erklärt Schmid hier nicht, warum Deutschland angeblich „von den Explosionen auf dem Meeresgrund profitiert“ haben soll. Stattdessen führt er aus, welche westlichen Staaten schon immer gegen die Pipelines waren.

Man fragt sich kopfschüttelnd, in wessen Interesse Schmid eigentlich schreibt – im Interesse der Menschen in Deutschland und der deutschen Wirtschaft, oder im Interesse anderer Staaten? Ich weiß, das ist natürlich eine rhetorische Frage.

Danach schreibt Schmid:

„Doch Berlin wischte die Bedenken beiseite. Die Amerikaner wollten nur ihr teureres Flüssiggas verkaufen, hieß es. Polen und Balten schienen zu unbedeutend, als dass man ihre Sorgen ernst genommen hätte. Das russische Gas war billig, und Deutschland wollte mehr davon.“

Ja, das stimmt. Die Amerikaner wollten Deutschland und Europa schon seit etwa 15 Jahren ihr teures Frackinggas verkaufen, es war aber nicht konkurrenzfähig, weil es schlicht zu teuer ist. Daher war der Anteil von US-Gas auf dem europäischen Markt bis zur Eskalation in der Ukraine im Februar 2022 auch minimal, denn niemand in Europa wollte ohne Not für das gleiche Produkt viel mehr Geld bezahlen.

Wozu es führt, wenn Europa auf das billige russische Gas verzichtet, sehen wir ja jetzt. In Deutschland und Europa findet eine Deindustrialisierung statt, weil Produktion sich wegen der der explodierten Energiekosten nicht mehr lohnt und die Preise für Strom und Heizung sind ebenfalls explodiert.

Aber Schmid schreibt, Deutschland habe „strategisch betrachtet von der Sabotage profitiert“. Was raucht der Mann eigentlich? Das würde ich auch gerne mal probieren.

Aber das war immer noch nicht alles, Schmid hat noch mehr zu bieten.

Die ewige Lüge von der russischen Erpressung

Schmid schreibt auch:

„Erst als Putin Nord Stream 1 wegen angeblicher technischer Probleme zudrehte, wurde auch hierzulande allen schmerzlich klar: Putin war bereit, Gas als politische Waffe zu nutzen. Deutschland war erpressbar. Der Gaspreis schnellte dramatisch in die Höhe.“

Schmid erzählt hier den gleichen Unsinn, den Lügenkanzler Scholz ständig wiederholt.

Daher kurz zur Erinnerung: Es war Scholz, der die Zertifizierung der schon mit Gas befüllten Pipeline Nord Stream 2 noch vor der Eskalation in der Ukraine abgelehnt hat, nicht Putin. Es waren die westlichen Sanktionen, die zu den technischen Problemen geführt haben, die den Gasfluss durch Nord Stream 1 beendet haben. Konkret ging es um die Turbinen von Siemens, die wegen der westlichen Sanktionen nicht mehr gewartet werden durften. Nord Stream 2 lief mit russischen Turbinen, da hätte es das Problem nicht gegeben.

Aber Scholz hat es abgelehnt, Nord Stream 2 einzuschalten, was zumindest die Gaslieferungen von Nord Stream 1 hätte ersetzen können, nachdem die den westlichen Sanktionen zum Opfer gefallen waren.

Übrigens funktioniert ein Strang von Nord Stream 2 noch und Putin bietet immer wieder an, die Pipeline einzuschalten und Gas nach Deutschland zu liefern. Aber die Bundesregierung lehnt das ab.

Dass das keine leeren Worte von Russland sind, sieht man daran, dass Russland immer noch Gas durch alle Pipelines nach Europa liefert, die der Westen noch nicht abgeschaltet hat. Nach dem Ende des ukrainischen Transits bleibt zwar nur noch Turk Stream, aber Russland liefert brav sein Gas, solange die EU die Pipelines nicht abschaltet und solange die Empfänger ihre Rechnungen bezahlen.

Entschuldigung, aber wie zum Teufel kommt Schmid darauf, Putin sei „bereit, Gas als politische Waffe zu nutzen“?

Aber Schmid kann auch das noch übertreffen.

„Die Versorgungssicherheit ist um ein Vielfaches höher“

Während man den Artikel von Schmid liest, schüttelt man immer schneller den Kopf, je weiter man in dem Artikel vorankommt, denn immer, wenn man denkt, absurder kann es nicht mehr werden, legt Schmid noch einen drauf.

Er schreibt dann, wie toll die Bundesregierung die Gaskrise angeblich gemeistert und danach „im Rekordtempo (…) Kapazitäten aus erneuerbarer Energie geschaffen“ habe. Diesen Unsinn behauptet Bundeskinderbuchautor Habeck ständig und Schmid plappert das kurzerhand wortwörtlich nach, um danach allen Ernstes zu schreiben:

„All das kostete Milliarden. Doch im Ergebnis steht Deutschland besser da als zuvor. Die Versorgungssicherheit ist um ein Vielfaches höher, weil sie stärker diversifiziert ist. Deutschland bezieht sein Gas nun aus verschiedenen Quellen.“

„Die Versorgungssicherheit ist um ein Vielfaches höher“? Echt jetzt?!?!

Gerade erst hat der Spiegel selbst wieder berichtet, dass die Energiepreise in Deutschland nun wieder ein Rekordniveau erreicht haben, weil das Gas in Europa so teuer ist und weil wegen Flaute zu wenig Windenergie produziert wird. Dazu kommen wir beim nächsten Zitat nochmal, denn dann wird es so richtig lustig.

Ist das etwa die Versorgungssicherheit, von der Schmid schwafelt? Sorry, aber so etwas gab es in all den Jahrzehnten, in denen das russische Gas nach Deutschland kam, nicht. Damals waren die Strompreise stabil und Versorgungssicherheit war nie ein Thema.

Schmids Verachtung für die eigenen Leser

Aber es kommt noch besser, denn jetzt kommt das versprochene nächste Zitat. Schmid schreibt danach (Link aus dem Original übernommen):

„Natürlich gibt es Nachteile. Die Energiekosten sind höher als zu den goldenen Zeiten des deutsch-russischen Gashandels – aber das wären sie auch ohne die Explosionen. Und für die Wirtschaft ist das ein Problem, das sich lösen lässt.“

Dass die Energiekosten nun höher sind und dass deshalb in Deutschland und Europa eine Deindustrialisierung stattfindet, sind für Schmid anscheinend nur kleine, unbedeutende Nachteile. Das zeigt, in welchem Paralleluniversum solche Leute wie Schmid leben.

Und warum die Energiekosten auch ohne die Explosionen gestiegen wären, wie Schmid behauptet, würde mich wirklich interessieren. Aber leider begründet oder belegt er diese Aussage nicht – kein Wunder, sie ist ja auch vollkommener Quatsch.

Aber das beste an dem Absatz ist der Link, den Schmid unter seine Behauptung gesetzt hat, all das sei ein Problem für die Wirtschaft, dass sich angeblich lösen lässt. Der Link, den Schmid gesetzt hat, um diese Behauptung zu belegen, führt zu einem Spiegel-Artikel von Anfang November mit der Überschrift „Energiekrise – Heizkosten sind 2023 um mehr als 30 Prozent gestiegen“, in dem es ausschließlich um die Probleme durch die explodierten Preise in Deutschland geht, aber nicht um irgendeine Lösung für das Problem.

Indem er solche Links setzt, die das Gegenteil von dem belegen, was Schmid behauptet, zeigt er deutlich, wie sehr er seine eigenen Leser verachtet, denn er spuckt ihnen regelrecht ins Gesicht uns scheint noch Spaß daran zu haben.

Der Artikel von Schmid endet wie folgt:

„In Wahrheit waren die Nord-Stream-Pipelines ohnehin nie Deutschlands Pipelines. Sie waren immer nur Wladimir Putins Pipelines. Es ist gut, dass sie weg sind.“

Ich erspare mir weitere Kommentare dazu…


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Oje, den Speigel lesen aus beruflichen Gründen?
    Aber dieser Typ wiederholt und verstärkt nur das gewünschte Narrativ/das geforderte und geförderte Märchen. Die Realität passt nicht zur Geschichte? Pech für die Realität!
    Die beständig wiederholte Lüge verleiht ihr -der Lüge- doch erst Glaubwürdigkeit.
    So lange bis es wehtut, aber Solche sind oft schmerzbefreit. Solche rauchen auch nichts, sondern koksen eher, so das Vorurteil. Kokain macht größenwahnsinnig und führt zu Realitätsverlust, hab ich mir sagen lassen.
    Vielleicht ist der Typ auch ein Antideutscher und hasst sich selber?
    Jedenfalls sieht der nicht gehirngewaschene Teil des deutschen Volkes es ANDERS!

  2. Dass jemand so deutlich sagt, dass die Sprengung von Nordstream gut ist, ist vielleicht neu. Aber die Argumente habe ich alle schon mal irgendwo gehört. Halt eher verstreut, in unterschiedlichen Kommentaren. Fidelius Schmid will es jetzt mal auf den Punkt bringen.

  3. Obwohl es mit sicherheit genug ideologisch verblendete „Neu-Braune“ geben dürfte, die sowas wie den genannten Spiegel-Artikel in ihre Tastatur hämmern würden, glaube ich, dass es sich hier um so einen typischen K.I.-Artikel handelt- Wie bei den Lobeshymnen auf Insekten-Food oder dem abkratzen von Essensresten von benutzen Tellern, um Essen zu sparen etc. Oder den Handlungs“empfehlungen“ für Beamte bei „mutwilliger Antragsstellung“. Dieser K.I.-Müll ist inzwischen überall.

    Selbst in den Urteilsbegründungen, ganz aktuell gegen den „Maskenrichter“. Da finden sich dann Sätze a’la: „Er handelte zwar zum Kindeswohl, aber gegen das Interesse dess Landes Thüringen!“ (s.o.s.ä)

  4. Herr Röper bei allen Respekt, sie versuchen hier ihre persönliche Meinung als Fakt zu verkaufen.

    Wie viele Wahlen haben seit der Sprengung von NS in Deutschland stattgefunden? Und wo ist die Unzufriedenheit der Bürger von der Sie reden ?
    Jeder einzelne Wahl zeigt immer und immer und immer aufs neue, die absolute Mehrheit der Bevölkerung ist nicht nur zufrieden mit der Politik sondern unterstütz diese aktiv in ihren Kurs…

    Sie betreiben die selbe billige „Propaganda“ wie der Spiegel wenn er über Russland berichtet.
    Sie picken sich paar einzelne verliere heraus die am absoluten Rand der Gesellschaft stehen und versuchen diese aufzublasen…
    Genau das selbe macht der Spiegel wenn er über die „Opposition“ in Russland berichtet…

    Sie machen wirklich exakt 1 zu 1 das gleichen was der Spiegel macht nur von der anderen Seite der Barrikade aus ..

  5. Leider kein Scherz – im „eu-parlament“ hat ein deutscher cdu-polit-clown vor Tagen genau die gleiche Bemerkung öffentlich rausgehauen, da hielt ich’s noch für ’ne Büttenrede – aber nun…..

    Komisch ist nur, daß grad, wenn es gegen das Volk geht – die christen immer in der ersten Reihe stehen – obwohl ihre Phrasen da immer das Gegenteil behaupten – so wie „wir müssen Lobby sein für die Armen“ – sollte wohl Armeen bedeuten, wo die doch per Priester direkt Waffen segnen und die Soldaten erst nach dem Gebete zum Morden schicken… – oder die angebliche christliche Nächstenliebe – die betrifft wohl doch eher den Geldbeutel der Nächsten, den zu erleichtern die sich auf ihre Fahnen geschrieben haben, die armen Nächsten sollen ja keinen Bandscheibenvorfall bekommen, wenn der Geldbeutel etwa zu groß geworden sei – und geteilte Last ist doch auch ’ne Hilfe oder so….. und so weiter….

  6. „Schmid lässt das unkommentiert stehen, dabei ist das aus vielen Gründen eine falsche und gefährliche Aussage. Selbst wenn die Ukrainer ein russisches Projekt als „legitimes Kriegsziel“ ansehen sollten, gehörte Nord Stream zu 50 Prozent deutschen und europäischen Firmen. Wenn das also für die Ukraine ein „legitimes Kriegsziel“ gewesen ist, dann bedeutet das, dass die Ukraine seit der Sprengung der Pipelines mit Deutschland und anderen europäischen Ländern im Krieg ist.“

    Es ist doch vollkommen egal, wer in der Spiegel-Geschichte vorkommt. Sie hätten auch schreiben können. Die Gaspiplines waren dem Mond im Weg und er hat Aliens geschickt um die Pipelines aus dem Weg zu räumen.

    Alles nur „Schall und Rauch“.

    Die Amerikaner haben die Pipelines gesprengt! Punkt! Und warum? Weil Sie es können… Fertig!

    Die Europäer haben sich wie einen geschlagenen Hund gefühlt, und sind reuhmütig zum Herrchen zurückgekrochen, den sie noch Monaten vorher mit einer gewissen Einigkeit und Stärke angeknurrt haben. Kann sich jemand noch an den Satz:“Die NATO ist hirntod“ erinnern? Wer würde es als Staatslenker sich heute noch einmal trauen, so einen Satz herauszuhauen? Egal, ob die NATO nun unsinnig ist, oder nicht. Es geht um Macht!

    Deutschland hat sich zu sehr auf seine wirtschaftliche Stärke verlassen und der einzige Vorwurf, den man den Deutschen machhen kann in dieser Beziehung ist tatsächlich „nur“ eine Möglichkeit für den Gasbezug, nämlich über die baltische Strecke geschaffen zu haben. Wären über die Stränge nur 10% Gas gekommen und über andere mehr, dann hätte sicherlich kein Hahn danach gekräht… zu aufwendig, zu gefährlich, was ist, wenn herauskommt, wer sie gesprengt hat… hätte es dann im Pentagon gehießen. Es war ein großer dicker Planungsfehler von Anfang an. Die Gewinne zu dick und das Projekt zu groß! Alle europäischen Länder um uns herum wurden neidisch auf unsere günstigen Gaskosten und die USA sind draufgesprungen. Nun haben Sie es mit dem unsäglichen Krieg begründet. Na und? Wo ist die Lösung? Aus meiner Sicht nur andere Piplines nach Russland über Umwege herstellen (nach dem Krieg). Southstream wäre vielleicht eine Lösung. Über Weißrussland… aber da kommt schon das neidische Polen ins Spiel. Wen man nicht besiegen kann –> beteiligen! Wo sind die guten Geostrategen und Diplomaten hin?

    Das Wichtigste wäre dann nach dem Krieg erst einmal wieder eine funktionierende Medienlandschaft aufzubauen. Alleine das wird eine Menge Zeit in Anspruch nehmen und niemand gibt einem die Garantie, dass es dann besser läuft. Alte Seilschaften vergessen nicht. Es wird sehr kompliziert und schwierig… und es ist ein multipolarer Krieg auf so vielen Ebenen. Gas und damit Energie spiegelt nur einen Teil des ganzen asynchronen Geschehens wider.

    Aber diese Pipelines waren wirklich zu exponiert und wie ein goldenes Kalb in der mitte von Hyänen, bereit geschlachtet zu werden. Es war einfach zu viel, zu überheblich.. man hätte es anders lösen müssen! Oder mehr Sicherheit mit einbauen müssen, aber das hatte man schon vor 2 Jahren verworfen. Eine so lange Strecke würde sich nie gut sichern lassen…

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