Nigeria: ECOWAS bevorzugt eine diplomatische Lösung für die Situation in Niger

Der Sprecher des nigerianischen Präsidenten, Ajuri Ngelale, versprach, dass der ECOWAS-Gipfel weitreichende Entscheidungen treffen wird

Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und ihr derzeitiger Vorsitzender, der nigerianische Präsident Bola Tinubu, befürworten eine diplomatische Lösung für die derzeitige Situation in Niger. Das hat der Sprecher des nigerianischen Präsidenten Ajuri Ngelale erklärt.

Tinubu und die ECOWAS würden gerne einen diplomatischen und friedlichen Ausweg aus der in Niger entstandenen Situation finden und nicht mit militärischen Mitteln, zitiert ihn Reuters. Nichtsdestotrotz bleiben alle möglichen Optionen auf der Tagesordnung des kommenden ECOWAS-Notfallgipfels am 10. August, betonte Ngelale.

Ngelale versprach, dass der ECOWAS-Gipfel, der in Abuja stattfinden soll, weitreichende Entscheidungen treffen werde.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Ohne jeden Zusammenhang zu dieser 360 Grad Bockwende vom Säbelrasseln zur Diplomatie hat sich heute Prigoschin mal wieder zu Wort gemeldet:

    https://www.rt.com/russia/580994-prigozhin-wagner-nuland-niger/

    Übersetzung seiner Zitate:

    „Ich bin stolz auf die Jungs von Wagner. Rein schon der Gedanke an sie macht aus ISIS und Al Quaida kleine, gehorchende, liebe Burschen. Und die USA haben heute eine Regierung anerkannt die sie gestern noch nicht anerkannt haben. Nur um zu verhindern, die Wagner PMC in diesem Land zu treffen“.
    „Das bringt mir Freude, Frau Nuland“

    (Übersetzung war liberal, d.h. weniger wortwörtlich aber eher dem Sinn entsprechend. Ich bitte um Korrektur, falls ich die russischen „Denkmuster“ falsch interpretiert habe. Zudem alles ja zuerst aus dem Russischen übersetzt wurde.)

    P.S.: RT englisch ist ja immer sehr vorsichtig und politisch korrekt. Aber in diesem Artikel Nuland als „Maidan ‚midwife'“ zu bezeichnen ist ziemlich kühn.

  2. > Tinubu und die ECOWAS würden gerne einen diplomatischen und friedlichen Ausweg aus der in Niger entstandenen Situation finden und nicht mit militärischen Mitteln <

    Dann sollten er uns seine Kollegen in Afrika aufhören, sich dem Woken Weißen Massa mit dem Great Reset (Agenda 2030) anzubiedern.

  3. Mit welchem Recht wird überhaupt an eine Lösung mit militärischen Mitteln gedacht.
    Ist doch Einmischung von aussen in die internen Angelegenheiten eines Staates, also ganz klar verboten.

    1. @grld
      Laut Annalenas regelbasierten Weltordnungsdünnschiß ist die Einmischung von aussen in die internen Angelegenheiten eines Staates ausschließlich und ausdrücklich nur den USA erlaubt, denn die USA hat den größten Erfahrungsschatz im Umgang mit Sklaven im Laufe der Jahrhunderte gesammelt, wa?

    2. Das geht, wenn die legitime Regierung um Hilfe bittet, wie die Regierung Assad die Russen. In den ersten Tagen war die Regierung Bazoum die „legitime“, gewählt und verfassungsgemäß im Amt, und der Staatsstreich war nicht „legitim“, es war auch nicht klar, ob die Umstürzler sich durchsetzen können. In der Situation hat Tinubu seine Interventionsdrohung ausgesprochen.

      Wenige Tage später hatten die Umstürzler eine neue Regierung gebildet, die hat den Staatsapparat, die Armee, das ganze Land kontrolliert, und die hat etwa 80% der Nigrer und fast alle Nachbarländer auf ihrer Seite. Die alte, „legitime“ Regierung hat faktisch nicht mehr existiert, die meisten Nigrer sind froh, sie los zu sein. Damit hat sie keine Legitimität mehr. Die Befürwortung einer Intervention durch einen abgesetzten Außenminister in Paris ist da als „Bitte der legitimen nigrischen Regierung als Hilfe“ doch etwas dünn.

      Von der anderen Seite betrachtet: Tinubu hat seine Befugnisse überschritten. Er ist Präsident Nigerias und amtierender Präsident von ECOWAS und muß beide Ämter schon trennen. Es reicht nicht, mit ein paar Großen von ECOWAS (und mit Frankreich und der EU) zu telefonieren, um im Namen von ECOWAS eine Kriegsdrohung aussprechen zu können. Als Präsident von ECOWAS sollte er seine eigenen und die nigerianischen Interessen zurückstellen und eine Art Vermittler und Repräsentant aller ECOWAS-Länder sein.

      Die Chefs der meisten ECOWAS-Länder wünschen keine weiteren Staatsstreiche in Westafrika, aber noch viel weniger eine „Intervention“, da die in ihren Folgen die Lage in Niger und in halb Westafrika außer Kontrolle geraten lassen könnte. ECOWAS selber hat – anders als Tinubu – eine Intervention nur noch als allerletztes Mittel genannt. Sollte die Lage in Niger völlig entgleisen und zur Gefahr für die Nachbarn werden, wäre eine Intervention eine Option. Vorher aber nicht.

      Wie es aussieht: Die Regierung Bazoum bleibt abgesetzt, die neue wird von ECOWAS als „Regierung der Transition“ anerkannt, wenn sie einen „Transitionsfahrplan“ mit dem Ziel Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung über Neuwahlen vorlegt. Im Hintergrund lassen sich die Beteiligten von der neuen Regierung gewisse Interessen garantiern. Die Gasleitung „Transsahara“ nach Algerien-EU, wegen der man in Nigeria in Sorge ist, wird sicherlich weitergebaut.

  4. Es erstaunt mich immer wieder, wie z. B. jetzt in Africa, die Neger sich aufopferungsvoll für die weißen Kolonialherren abschlachten lassen (wollen).
    Wenn wir sehen, wie brutal sich Affenhorden untereinander bekämpfen, dann können wir verstehen, dass Africa die Wiege des Homo Sapiens war!

    1. Macron, die EU und Tinubu haben mit einer Intervention gedroht. Tinubu wird selbst in Nigeria von überall zurückgerufen, und ECOWAS hat eine Intervention zum „allerletzten Mittel“ zurückgestuft. So lange die Lage in Niger stabil und friedlich bleibt, wird es also keine geben.

      Es sei darauf hingewiesen, daß es bei dem „Aufstand der Neger von Niger“ keine Verletzten oder gar Toten gegeben hat, und daß der mehr noch als der Absetzung eines unfähigen Präsidenten dem Rauswurf der Neokolonialisten der EU gilt, wie in anderen Ländern der Region auch.

      Die Sahel-Zivilisation ist sehr alt, die Rechte des Einzelnen sind in der Charta von Kurukanfouga aus dem Jahre 1236 festgeschrieben. Es geht dort sehr gesittet zu, so lange dabei keine Europäer im Spiel sind und Regie führen. Diese „Europäer“ haben – zusammen mit ihren Kriegskoalitionären, darunter Terrorbanden von UÇK über ISIS bis Azov als Bodentruppen – allein bei ihren Interventionskriegen seit 1999 Millionen von Menschen umgebracht und Länder vom Sahel bis zum Hindukusch in Serie eingeäschert. Heute haben sie keine Hemmungen, von ihren Nazikollaborateuren in Kiew Ukrainer zu Hunderttausenden „für Europa“ verheizen zu lassen.

      Die älteren Geschichte will ich hier gar nicht erwähnen. Wir sollten hier die Klappe halten und von der afrikanischen Staatskunst lernen, die die Interventionisten ausmanövriert und auf eine diplomatische Lösung zielt. Diplomaten von der Klasse eines Abdulaye Diop oder Kyelem de Tambela haben wir nicht, „Europa“ hat solche wie Maas, Baerbock, Truss und Borrell.

      1. Bei Ihren Erklärungen über Afrika (danke dafür) taucht in meinem Kopf immer das Bild des „Wilden“ auf.
        Des Wilden wie er uns jahrzehntelang von den „gesitteten, zivilisierten“ Forschern, Abenteurern, Missionaren, Entwicklungshelfern und Journalisten nahegebracht wurde.
        Passend dazu Borrells Ausspruch über den Garten und den Dschungel.
        Leider (für uns) muss dieses Bild gespiegelt werden.

        WIR leben im und sind der Dschungel.

  5. „… Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, verhehlt nicht seine Freude über die Erklärung von Victoria Nuland, die sie bei ihrem Besuch in Niger abgab. Prigoschin zufolge zeige das Ultimatum der USA bezüglich der Wagner-Gruppe, wie sehr Washington das Militärunternehmen fürchte. …“

    https://de.rt.com/international/177329-freut-mich-wagner-chef-antwortet/

    „… Er sagte dazu Folgendes: … „Ich bin stolz auf die Jungs von der Wagner-Gruppe. Allein der Gedanke an sie lässt ISIS und al-Qaida zu gehorsamen kleinen Seidenjungen werden. Und die USA erkennen eine Regierung an, die sie gestern nicht anerkannt haben, nur um die Wagner-Gruppe nicht im Land zu haben. Das freut mich, Frau Nuland.“ …“

    Bilden die Wagners in Afrika Ortskräfte aus, die sie dann vor Ort beschäftigen könnten? Ich glaube, es müsste reichlich Interessenten geben?

  6. „… versprach, dass der ECOWAS-Gipfel weitreichende Entscheidungen treffen wird.“ Das könnte ganz schnell und einfach gehen: Anerkennung der neuen Regierung in Niger und Rauswurf von Franzosen, EU, UNO, Nato, etc.

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