Dem ukrainischen Weg folgen

Sandu-Regierung verhindert Osterreise des moldawischen Bischof nach Jerusalem

Die Sandu-Regierung in Moldawien folgt dem Weg der Ukraine. Nun geht sie gegen die orthodoxe Kirche im Land vor, der etwa 70 bis 80 Prozent der Moldawier angehören, und verweigerte dem orthodoxen Bischof die Ausreise nach Jerusalem, bei der er das Heilige Feuer zu den Osterfeierlichkeiten holen wollte.

Am Donnerstag hat der moldawische Grenzschutz den Erzbischof Marchel von Bălți und Făleşti an der Ausreise gehindert. Der Bischof der Moldawisch-Orthodoxen Kirche wollte nach Israel reisen, um von dort das Heilige Feuer für die Ostermette zu bringen. Laut moldawischen Medien wurde er ohne Begründung einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen.“ Bischof Marchel erklärte, dass ihm die Gründe dafür, dass er am Flughafen so lange aufgehalten wurde, dass das Flugzeug nach Israel ohne ihn gestartet ist, nicht mitgeteilt wurden:

„Den Grund, warum ich nicht nach Israel gelassen wurde, habe ich immer noch nicht verstanden. Obwohl ich ein Geistlicher bin, durchsuchten sie mich, setzten ein Protokoll auf, erklärten aber nichts.“

Eine Mitteilung über ein bestehenden Ausreiseverbot hat Marchel nicht erhalten. Die Grenzschützer gaben ihm seinen Pass erst wieder, nachdem sein Flugzeug nach Tel Aviv abgeflogen war. Laut moldawischen Medien gibt es bisher keine offizielle Kommentare der Grenzpolizei, anderer Behörden oder der Regierung.

Die Regierung von Präsidentin Sandu folgt konsequent dem ukrainischen Weg. Mit Transnistrien hat auch Moldawien eine Region, die sich vom Land abspalten und gute Beziehungen zu Russland haben möchte. Sandu spricht sich mittlerweile gegen Verhandlungen mit Transnistrien aus und es gibt Anzeichen, dass sie eine gewaltsame Lösung möchte.

Obwohl das kleine Moldawien ein Vielvölkerstaat ist, hat Sandu durchgesetzt und in die Verfassung schreiben lassen, dass es nur eine Amtssprache gibt. Das ist übrigens nicht etwa Moldawisch, sondern Rumänisch. Sandu ist auch rumänische Staatsbürgerin und sie scheint zu versuchen, ihr Land mit Rumänien zu vereinen, wofür es in der Bevölkerung jedoch keine Mehrheit gibt. Sandu selbst sagt öffentlich, dass sie sich als Rumänin betrachtet.

Außerdem geht Sandu gegen die Opposition vor, indem sie Oppositionsparteien und oppositionelle Medien verbieten lässt. Bei Wahlen gibt es inzwischen offene Manipulationen. In diesem Jahr stehen in Moldawien Parlamentswahlen an und Ende März hat Sandu die beliebteste Oppositionskandidatin verhaften lassen.

Nun scheint Sandu nach ukrainischem Vorbild zu folgen, wo der damalige Präsident Poroschenko eine eigene ukrainisch-orthodoxe Kirche gründen ließ und begann, gegen die russisch-orthodoxe Kirche vorzugehen. Unter Selensky wurde dieser Kampf verschärft und es wurden Kirchen und Klöster eingezogen und Priester verhaftet.

Dass Sandu nun vor Ostern die Ausreise des orthodoxen Bischof nach Israel verhindern ließ, lässt darauf schließen, dass Sandu auch in dieser Frage dem ukrainischen Weg folgen will.

Die Moldawisch-Orthodoxe Kirche ist die größte christliche Konfession im Land, der etwa 70 bis 80 Prozent der Gläubigen in Moldawien und Transnistrien angehören. Sie ist eine autonome Kirche, die dem Moskauer Patriarchat untersteht. Seit 1992 ist in Moldawien auch die Orthodoxe Kirche Bessarabiens aktiv, die dem Bukarester Patriarchat untersteht. Ihr gehören zehn bis 20 Prozent der Gläubigen an. Der Moldawisch-Orthodoxe Mitropolit Wladimir von Chișinău, hatte zuvor mehrmals beklagt, dass Vertreter der Orthodoxen Kirche Bessarabiens einen Dialog vermeiden.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

      1. …diese „Wahl-Farce“ dient doch nunmehr nur noch der Ablenkung, der Beschäftigung des Volkes mit Nichtigkeiten… – denn ist hier Vielen schon lange bewußt, daß es sein kann – daß es gar keine Wahlen mehr gibt… – das beurteilt nach etlichen Aussagen und Andeutungen von Politikern ALLER Parteien…..
        Und auch das wäre wieder eine Blaupause für diese ganze „eu“-Region.

  1. Das „Interessanteste“ an der ganzen Sache ist doch – daß sie selber orthodoxe christin ist…. – wie vereinbart sich das denn?!?

    Doch hier mal noch ein Puzzle-Teil im Gesamtbild, welche Rolle Rumänien und sein Militär in naher Zukunft zu spielen haben soll….. –
    https://de.euronews.com/my-europe/2025/04/18/sicherheit-rumanische-truppen-simulieren-hauserkampf-in-bukarest

    Da stellt sich nur noch die Frage – ob solch „Einsatz“ nur im Inland – oder doch im Ausland… – oder sogar für Beides angedacht ist?
    Selbst die Polizei hier nimmt anstatt wie früher nur Bewerber mit Abiturabschluß – nun auch alles und jeden auf… – und das nachweislich seit Auslaufen der „covid“-Aktion verstärkt – immer mehr Polizeistationen entstehen, die Polizisten sind selber ständig im Training und auf „Schulungen“ – wollen/dürfen aber nicht sagen warum…..
    Und noch ein Puzzleteilchen…: Auf ProTV wurde für Ostern angekündigt, daß es zu Ausfällen bei Internet und in der Stromversorgung kommen kann – bis zu mind. 5 Stunden am Tag – angeblich wegen „Reparaturarbeiten“….. – ja sicher doch – extra zu Ostern???

    Nachtigall ick hör dir trapsen…. – man versucht immer mehr die Kontakte über die sozialen Medien und per Telefon einzuschränken, und das schon seit Längerem!
    Auch wird komischerweise das Internet immer langsamer und schwächer – sowie immer mehr Seiten nicht mehr zu öffnen sind – und wenn dann nur noch sporadisch…..
    ….die Machthaber haben Angst vor dem Volke und sowieso soll doch alles an Freiheiten für das Volk immer weiter abgeschafft werden…
    UND – freut euch nicht zu früh in „D“ oder anderswo in der „eu“ – es wird als Blaupause dienen, wie so viele separat gestartete Repressalien in ganz Europa… 😤😤

  2. Es ist schmerzhaft,
    dass man nur dazu verurteilt ist,
    diesen Kasperfiguren der wertewestlichen Politik bei ihren Stümpereien zusehen zu müssen
    – wir werden am Ende sowieso mit Gewalt leben müssen,
    also warum nicht aktiv anwenden, bevor zuviel Schaden eintritt!

    Die EU ist ein Störenfried, ein Stachel, sie stört und belästigt und schädigt.
    Nun ist Moldawien zwar nicht in der EU, die Politiker-Riege um Maia Sandu scheint das aber
    nicht zu wissen.

    Wie das ist, wenn man aus einem Land nicht ausreisen darf, weiß ich sehr genau
    – aus Erfahrung.
    Nein, nicht DDR,
    sondern schon BRD.

    Wenn es erst soweit ist,
    dass Republikflucht wieder Straftatbestand ist,
    dann darf ein Land als verloren gelten.

    Auch diese Geheimniskrämerei,
    dass einem kein amtliches Schreiben überreicht wird,
    gegen das man Rechtsmittel einlegen kann
    – DAS ist ganz klar eine Sonderbehandlung durch die EU.
    Das ist in der BRD so, nun läuft das Programm in Moldawien auch!

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