Russland streicht die Taliban von Liste der Terrororganisationen

Die afghanischen Taliban wurden durch Entscheidung des Obersten Gerichts von Russlands Liste der Terrororganisationen gestrichen. Die afghanische Botschaft zu Moskau begrüßt den Schritt.

Russland hat die afghanischen Taliban von der Liste der Terrororganisationen gestrichen. Das Oberste Gericht der Russischen Föderation hat diese Entscheidung auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft getroffen, der Gerichtsbeschluss trat sofort in Kraft.

Afghanistan begrüßte die Entscheidung des Obersten Gerichts. Dank dieses Schrittes könnte die Kooperation zwischen den Ländern gestärkt werden, betonte die afghanische Botschaft zu Moskau in einem Kommentar für die Nachrichtenagentur TASS.

Der Weg zu dieser Entscheidung wurde im vergangenen Jahr geebnet, als in Russland das „Zur Bekämpfung des Terrorismus“ geändert wurde. Nach der Gesetzesänderung kann das Verbot einer Organisation ausgesetzt werden, wenn sie mit Propaganda, Rechtfertigung und Unterstützung des Terrorismus oder mit der Begehung terroristischer Verbrechen aufhört.

Im Mai 2024 teilten das Außen- und das Justizministerium mit, dass die Taliban von der Liste der verbotenen Organisationen gestrichen werden könnten, da sie das ganze Hoheitsgebiet Afghanistans kontrollieren. Russlands Präsident Putin argumentierte, dass mit Afghanistan in jedem Fall Beziehungen aufgenommen werden müssten. Ende März 2025 beantragte die russische Generalstaatsanwaltschaft beim Obersten Gericht die Aussetzung des Verbots gegen die Taliban, die 2003 in Russland verboten wurden.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

    1. Ja ich bin auch in der Tat sehr verwundert, wie man solchen Mördern einen derartigen Gefallen tun kann. Nennt sich dann wohl Geopolitik.

      Ebenfalls verwundert mich die starke Zurückhaltung der Hardcore Kommentatoren, wo jeder bestrebt ist, den ersten Beitrag zu verfassen.

      Liegt wahrscheinlich am alljährlichen Hasenfest.

      1. Ja, die Ruhe hier fällt in der Tat auf.

        Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dies allerspätestens Dienstag wieder mit voller Hingabe und neuer Kraft nach dem Erholungswochenende weiter gehen wird.

        1. wenigstens hat hier noch kein bezahlschreiber-troll aus übersee dreist behauptet, dass die usa nur frieden bringen, während das böse europa umbedingt weiter krieg spielen möchte und selbstverständlich das deutsche volk an allem schuld ist.

          1. „In den letzten 500 Jahren (nachdem der Westen Gestalt angenommen hat, die sich bis heute erhalten hat, wenn auch mit einigen Veränderungen) haben alle großen globalen Tragödien entweder ihren Ursprung in Europa oder waren ein Ergebnis europäischer Politik. Kolonialisierung, Kriege, Kreuzfahrer, Krimkrieg, Napoleon, Erster Weltkrieg, Adolf Hitler.

            Wenn wir die Geschichte im Rückblick betrachten, spielten die Amerikaner keine kriegstreibende oder kriegerische Rolle.

            Jetzt, nach Joe Bidens Amtszeit, kamen Leute, die sich vom gesunden Menschenverstand leiten lassen wollen. Sie sagen direkt, daß sie alle Kriege beenden wollen; sie wollen Frieden.

            Wer fordert, daß der Krieg fortgesetzt wird? Europa.“

            Foreign Minister Sergey Lavrov’s interview with Krasnaya Zvezda … March 21, 2025
            https://mid.ru/en/foreign_policy/news/2004666/

            Das ist ein klassisches Zitat von Lawrow. Erstaunlich, daß russophobe Teutonen sich schon mokieren, wenn in einem russischen Forum der russische Außenminister zitiert wird. Als würde Ihnen bereits die ganze Welt gehören.

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