US-Waffen

Russland schießt sechs ATACMS-Raketen ab, die USA suchen Patriot-Systeme

Anscheinend sind die ATACMS-Raketen auch nicht die "Wunderwaffe", mit der Kiew eine Wende auf dem Schlachtfeld erreichen kann. Außerdem ist es interessant, dass die USA offenbar keine weiteren Patriot-Systeme an Kiew liefern, sondern andere Länder dazu überreden wollen.

Die heimliche Lieferung der ATACMS-Raketen durch die USA an Kiew vom März scheint keinen durchschlagenden Erfolge gebracht zu haben. Die Raketen werden von HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert und haben eine Reichweite von etwa 320 Kilometern, was Kiew den Beschuss von Zielen weit im russischen Hinterland erlaubt. Daher war die Lieferung lange umstritten, denn sie birgt die Gefahr, dass Russland im Falle von massivem Beschuss des russischen Kernlandes die USA als Kriegspartei ansehen könnte.

Diese Gefahr ist nicht gering, denn die USA scheinen die Augen zudrücken zu wollen, sollte Kiew die ATACMS gegen Ziele in Russland einsetzen wollen. Jedenfalls erklärte US-Verteidigungsminister Austin vor einigen Tagen, dass Kiew selbst entscheide, wie und wann ATACMS-Raketen eingesetzt werden.

Dass die ATACMS keine „Wunderwaffe“ sind, war zu erwarten. Im Gegensatz zu Marschflugkörpern wie der deutschen Taurus, die ihre Ziele gelenkt und im absoluten Tiefflug ansteuern, sind die ATACMS ballistische Raketen, die auf ihrer Flugbahn hoch in den Himmel aufsteigen und daher relativ gut zu orten sind. Da die russische Armee bereits sehr erfolgreich darin ist, andere von HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuerte Raketen abzuschießen, ist es nicht überraschend, dass Russland auch viele der ATACMS vom Himmel holt, bevor sie ihr Ziel erreichen können.

Das scheint nun zu bestätigen, denn das russische Verteidigungsministerium hat heute berichtet, die russische Luftabwehr in den letzten 24 Stunden neben zehn ukrainischen Drohnen und zwei Hammer-Lenkbomben auch sechs ATACMS-Raketen abgeschossen habe.

In den USA wird diese Nachricht keine Freude ausgelöst haben, denn das Weiße Haus hat sich auf Nachfrage nicht dazu geäußert. John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, antwortete bei einer Pressekonferenz auf eine Frage nach dem Abschuss von ATACMS durch die russische Luftabwehr:

„Ich kann Berichte nicht bestätigen, dass eine von irgendeine davon abgeschossen wurde. Ich werde auch keine spezifischen Daten über die Anzahl der an die Ukraine übergebenen ATACMS nennen. Ich sage nur, dass sie beträchtlich ist.“

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte parallel dazu bei einer Anhörung des Ausschusses für Streitkräfte des US-Repräsentantenhauses zur Frage der Lieferung von ATACMS-Raketen an Kiew, die USA würden beabsichtigen, so viele ATACMS-Raketen an die Ukraine zu liefern, wie sie können.

Außerdem äußerte er sich auch zu den von Kiew geforderten Patriot Luftabwehrsystemen. Demnach drängen die USA die Länder des kollektiven Westens weiter, ihre vorhandenen Patriot-Flugabwehrraketensysteme an die Ukraine zu liefern:

„Es gibt Länder, die Patriot-Komplexe haben. Und was wir tun, ist, dass wir weiterhin Gespräche mit den Führern einiger Länder führen. Ich habe sie in den letzten zwei Wochen überredet, zuzugestehen, dass sie mehr Anlagen zur Verfügung stellen.“

Diese Aussage ist deshalb interessant, weil die USA mit Abstand die meisten Patriots haben, aber offenbar nicht erwägen, ihre eigenen Systeme an Kiew abzugeben. Auch die Patriots sind keine „Wunderwaffe“ und es wurden schon einige davon in der Ukraine zerstört. Also wollen die USA ihre teuren Patriots nicht an Kiew liefern, das sollen offensichtlich die europäischen Vasallen übernehmen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. „Die heimliche Lieferung der ATACMS-Raketen durch die USA an Kiew vom März scheint keinen durchschlagenden Erfolge gebracht zu haben. Die Raketen werden von HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert und haben eine Reichweite von etwa 320 Kilometern, was Kiew den Beschuss von Zielen weit im russischen Hinterland erlaubt. Daher war die Lieferung lange umstritten, denn sie birgt die Gefahr, dass Russland im Falle von massivem Beschuss des russischen Kernlandes die USA als Kriegspartei ansehen könnte.“

    Ich wäre da sehr sehr vorsichtig. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass die Krim Brücke bis zum 09.05. irgendwie im Visier ist. Vielleicht sind ja auch noch andere Schweinereien am 09.05. geplant.
    Erst einmal wird die russische Lusftabwehr getestet … 100%tig funktioniert eben keine und schauen wir mal, was denn so an Masse irgendwann angeflogen kommt. Die Ukraine dürfte aber Schwierigkeiten haben, die entsprechende Anzahl von Werfern aufzutreiben, ein HIRMAS kann die ATACMS verschießen, alerdings immer nur eine. Meldungen über zerstörte HIRMAS hab ich die letzten Monate nicht gehört, da scheint man aufzusparen.
    Aber es ist so ziemlich egal, was passiert, eine Antwort in Richtung USA wird es zu 95% nicht geben. Dazu sind die USA schon zu lange Kriegspartei.

  2. Zahlreiche deutsche Politiker, die die Bezeichnung Politiker eigentlich zu unrecht tragen, schwafeln von einem Sieg der Ukraine über Russland, aber haben sie schon einmal erklärt, wie sie sich so einen Sieg überhaupt vorstellen.

    Eine Niederlage Russlands in diesem Konflikt würde bedeuten, dass Russland nicht nur die Krim und die Oblaste der Ost-Ukraine preisgibt, sondern dass Russland auch einen Beitritt der Ukraine in die Nato hinnimmt, obwohl nicht nur Russland weiß, dass eine »siegreiche« Ukraine Russland gegenüber extrem feindselig eingestellt wäre.

    Dass Russland die Nato-Osterweiterung als Bedrohung empfindet, können nicht einmal die westlichen Politiker ernsthaft bestreiten, da können westliche Marionetten wie Kiesewetter noch treuherzig beteuern dass Raketenbasen der USA in der Nähe der russischen Grenze nicht gegen Russland, sondern gegen den Iran gerichtet seien.

    Welcher Politiker kann daher ernsthaft behaupten, dass die Atom-Super-Macht Russland dem Westen erlauben würde im Ukraine-Konflikt zu siegen?

  3. Was bitteschön verbirgt sich denn hinter der Experimental-Wortkreation „absoluter Tiefflug“? (3. Absatz) Etwa der geistige?
    Man will ja schließlich nicht „die westlichen Partner verärgern“.

  4. Der Sieg für die Ukraine ist nahe, näher gehts nicht, vor allem, wenn die Vasallen noch zusätzlich Ihre Knechte in den Fleischwolf schicken…..und die Vasallen gleichzeitig Ihre Luftabwehr an Kiew abgeben…….der Sieg ist schon in Sichtweite…..da wird sich aber Strack-Zimmermann freuen und zusammen mit Anton Hofreiter erst mal ne fette Tüte rauchen!!!
    Ist das jetzt Zirkus oder Comedy in Europa?

    1. Der heute gemeldete Russische Angriff auf Ukrainische Befehlszentralen in Odessa und Umgebung zeigt mir, dass Russland den nächsten Gang eingelegt hat, um das Staatsgebiet der Nazi-Ukraine künftig besser kontrollieren und „eindämmen“ zu können.

  5. …ideal wäre natürlich, wenn die Ukros „Taurus – V 1“ zum 7. oder 9. Mai nach Russland, bzw. auf das Russische Verteidigungsministerium , oder auf die Krimbrücke schiessen würden ??.. …fordern doch die brd – Marionetten…???🙈🙈

      1. Da muss abgewartet werden. Die „Balkanesen“ sind allesamt Ober-Schlaumeier – und ein Eintritt Serbiens in die BRICS könnte zu unvorhersehbaren Entwicklungen führen. – Die USA sind bekanntlich Weltmeister in der Herstellung farbiger Stofffetzen.

  6. Habe gelesen, die USA ändern ihre Strategie nach Plan B. Sie sollen Waffensysteme geliefert haben, mit denen die Ukraine massiv zivile Ziele und Infrastruktur in Russland angreifen soll, um Putin innenpolitisch zu diskreditieren als jemand, der Russland nicht verteidigen kann. Wir werden im Mai sehen ob das stimmt und wenn wie gut die russische Luftabwehr ist. Dieser Roberts meint, das Putin dem Westen immer noch zu naiv gegenübersteht und deswegen in den Nuklearkrieg führen wird. Ich meine, Putin hat den Westen voll verstanden, was ihn und Russland betrifft. Putin will den Nuklearkrieg vermeiden, aber die Einschätzung des Westens, Putin beseitigen zu können und seine Bereitschaft, Russland mit allen Mitteln zu verteidigen zu unterschätzen, wird in den Nuklearkrieg führen.

    1. Das kann man nur sagen: Wie dämlich !

      Selbst in der US-Geschichte hat noch nie Terror gegen Zivilisten (Vietnam,Afghanistan) zum Erfolg geführt und das ausgerechnet bei den Russen zu erwarten, ist entweder strunzdumm oder hat Kalkül.

      Ich sehe letzteres, denn ALLES, was gerade passiert, hat nur einen Zweck- den Krieg so laaaaaange wie möglich am laufen zu halten !
      Gut für die US-Waffenindustrie, schecht für Europa- WIN-WIN- aber nur für die USA.

      Vielleicht sollte Russland mal darüber nachdenken, paar Kinshal auf diverse US-Stützpunkte zu jagen, damit die endlich kapieren, dass sie nicht ungeschoren davonkommen ?

      1. Würde man in Russland dem US-amerikanischen System folgen, würden sie entsprechende Waffen an Leute liefern, die nicht gut auf die USA zu sprechen sind und damit US-Stützpunkte irgendwo in der Welt damit platt machen. Eventuell sogar Stützpunke im Mutterland aller Kriege angreifen. Oder Städte. Ganz wie gewünscht.

        Man, was laufen da im Westen für bösartige Menschen rum! Denken die wirklich immer noch, sie könnten diesen ganzen Scheiß mit allen Menschen auf der Welt machen, ohne dass das irgendwie auf sie selber zurückfällt. Wie du mir so ich dir. Noch nicht gehört?

        1. Jede Rakete oder Drohne die direkt auf Russische Infrastruktur oder auch zivile Einrichtungen abgefeuert wird hat genau den gegenteiligen Effekt..
          Das sollten eigentlich die ganzen Politiker und militärischen Experten Clowns wissen.. Die russische Bevölkerung wird sich erst recht hinter Moskau stellen.. Wer das immer noch nicht verstanden hat keine Ahnung wie das Russische Volk Tickt.. Wen halt danach die russische Antwort kommt die kommt sicher wie jedesmal braucht man auch nichts herum heulen…

  7. Eine Wunderwaffe heißt „Wunderwaffe“, wenn man sich wundert, dass sie den Krieg nicht gewinnt.

    Auch eine überlegene Waffe kann nur gewinnen, wenn sie in ausreichender Anzahl produziert wird.

    Fragt uns : Wir Deutschen wissen das.

  8. „In den USA wird diese Nachricht keine Freude ausgelöst haben“

    Das dürfte so nicht stimmen.

    Vielleicht bei ein paar Hardcore-Ideologen, aber die ganze Situation läuft darauf hinaus, dass die US-Waffenindustrie sich dumm und dusselig an den vielen gelieferten Waffen verdient!

    Eine ATACMS- Rakete kostet ca 1 MIO Dollar , und für jede verschossene wird natürlich eine nachgeordert.
    Und da die Richtung ja eindeutig ist- die Amis liefern die Waffen, Dumm-WestEuropa ist dafür in Gefahr der direketen Konfrontation, sehe ich eher in der Mehrheit eher „Freude“ in Übersee.

  9. Man fragt sich ja, wozu die USA ihre Patriots haben, wo dieses Land doch nun wirklich niemand anzugreifen die Absicht hat? Demgegenüber „hat Putin immer wieder gesagt, daß er nach der Ukraine als nächstes die EU überfallen will“, nicht? Also brauchen wir unsere Patriots um den Führerbunker zu schützen, gell?

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