Medien: In Niger wurde die Ausweisung westlicher Botschafter in letzter Minute abgesagt

RFI-Radio berichtet, dass hochrangige Militärs die Notwendigkeit anerkannt haben, „sich von Frankreich zu distanzieren“, aber darauf drängten, dass die Beziehungen zu anderen westlichen Ländern nicht eingeschränkt werden sollten

Die Putschisten in Niger hatten geplant, nicht nur den französischen Botschafter auszuweisen, der die Republik bis Montag verlassen soll, sondern auch Diplomaten anderer westlicher Länder, haben aber in letzter Minute ihre Meinung aus Angst vor internationaler Isolation geändert, berichtete der Radiosender RFI am Samstag.

Laut RFI hatte das nigrische Außenministerium auf Geheiß des Putschistenführers General Abdourahmane Tchiani Briefe an die Botschaften von Deutschland und den USA sowie der Elfenbeinküste und Nigeria und eine ähnliche Botschaft an den französischen Botschafter vorbereitet. Aufgrund von Unstimmigkeiten in den Reihen der Spitzenbeamten der Armee hätten sie sich jedoch in letzter Minute anders entschieden, so der Radiosender. Hochrangige Militärs erkannten angeblich die Notwendigkeit an, „sich von Frankreich zu distanzieren“, drängten aber darauf, die Beziehungen zu anderen westlichen Ländern nicht einzuschränken, „weil sie Interessen in Niger haben“ und das Land „sie braucht“, berichtete RFI.

Nach Angaben des Radiosenders wurde das nigrische Außenministerium auf Rat eines ehemaligen nigrischen Diplomaten angewiesen, die Existenz der Briefe gegenüber allen Botschaftern mit Ausnahme des französischen Botschafters zu dementieren. „Fangen Sie mit Frankreich an und Sie werden sehen, dass andere Länder Ihre Situation ernster nehmen werden“, zitierte ihn die Quelle von RFI.

Am 25. August forderte das Militär den französischen Botschafter in Niamey, Sylvain Itte, auf, das Land innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Nach Angaben des Fernsehsenders Al Hadath TV reagierte der Botschafter nicht auf die Vorladung des Außenministeriums, das von den Putschisten kontrolliert wird, und weigerte sich, sich mit deren Vertretern zu treffen. Das französische Außenministerium erklärte, die Putschisten hätten kein Recht, den französischen Botschafter zum Verlassen des Landes aufzufordern, da „die Akkreditierung des Botschafters ausschließlich von der rechtmäßigen nigrischen Regierung erteilt wird“.

Einige Medien berichteten, dass die nigrischen Putschisten ähnliche Forderungen an die Botschafter Deutschlands, Nigerias und der USA stellen wollen. Vor diesem Hintergrund stellte ein Berater des Chefs des von den Putschisten gegründeten Nationalen Rates zur Rettung des Vaterlandes am Samstagabend klar, dass Niamey nur den französischen Botschafter ausweist.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Oh ha, da war es wohl nicht weit her mit der „Befreiung“ vom „Kolonialismus“ ?
    Jetzt wird schon sondiert von wem ich wie viel Korruptionsgelder abfassen kann !
    „sich von Frankreich zu distanzieren“, drängten aber darauf, die Beziehungen zu anderen westlichen Ländern nicht einzuschränken, „weil sie Interessen in Niger haben“ und das Land „sie braucht“

    HAh HAh HAh HAh Haaaaa !!! …weil SIE Interessen im Niger haben !!! Ja was wird das wohl sein ???

    1. Ich wuerde nicht ueber die Entscheidung lachen, sondern mal abwarten, wie sie mit den Franzosen umgehen werden, die sich nicht dem Befehl des Militaers beugen.

      Chorknaben sind das nicht.

      Doch auch die Deutschen um die Ecke bringen, wuerde sicher auch in Gesamtafrika nicht gerne gesehen.

      Schaun wir mal, ob die Franzosen nicht von alleine den Schwanz einziehen. Wenn nicht, sehe ich da schwarz.

      1. Es ist nicht die EU, es ist der Sahel. Eine alte Zivilisation, wo die Rechte des Einzelnen in der Charta von Kurukafouga von 1236 festgeschrieben sind.

        Deren Außenminister sind keine Wilden wie Joschka der Steineschmeißer, Liz Truss, Borrell der Konquistador, oder „Annalenchen die Lügnerin“ (Zitat Sacharowa), sondern durchweg sehr talentierte und erfahrene Diplomaten.

        Die diplomatische Biographie von SEM. Yaou Sangaré Bakary, dem neuen nigrischen Außenminister, finden Sie bei der UNO:
        https://press.un.org/en/2023/bio5487.doc.htm

        Die Diplomatie ist dort eine hohe Kunst, und es ist faszinierend, die vielen Aktivitäten und Schachzüge rund um Niger zu beobachten.

        Wir haben es wohl mit einer typischen Finte zu tun. Man scheucht sie erst alle auf und nimmt sich dann den vor, um den es geht: Sylvain Itté.

        Die französischen Botschaften sind dort die Zentralen für Terror und Umsturz. Berlin gibt ihnen Anweisungen, hat dort aber nicht die Kontakte und den Einfluß. Alassane Ouattara, Elfenbeinküste, ist ein Wadenbeißer in Diensten Frankreichs, aber nicht mehr. Mit den USA hat Niger derzeit keine Probleme. Nigeria ist Widersacher, aber über Nigeria läuft eine Vielzahl diplomatischer Kanäle.

        Itté soll raus, der Rest hat eine Warnung bekommen.

  2. — Leserkommentar in Actu Niger:

    #2 HAMZA MAI GARKUA 25-08-2023 12:37
    Niemand versteht, warum sich Frankreich so sehr aufregt, wo doch diese Regierung voller frankophiler Menschen ist
    […]
    Sie ist eine der konservativsten Regierungen in der Geschichte des Landes. Warum also will Frankreich einen Krieg gegen uns führen, da höchstens der Abzug seiner Truppen gefordert wird und dies nicht einmal das erste Mal in der Geschichte Nigers ist. Das Leben ging jedoch weiter und die Truppen kehrten sogar zurück. Warum ist das so?

    DER GRUND IST EINFACH: FRANKREICH VERSTEHT DIE BEZIEHUNG ZU UNS NUR ALS UNSERE ABSOLUTE UNTERWERFUNG. JEDE ANDERE OPTION IST FÜR UNS AUSGESCHLOSSEN.

    Und das kann niemand verstehen, der nicht das Hauptmerkmal kennt, durch das andere Europäer, Engländer und Amerikaner die Franzosen definieren: ARROGANZ.

    https://www.actuniger.com/politique/19466-cooperation-le-niger-le-burkina-et-le-mali-s-accordent-pour-renforcer-leurs-relations-dans-tous-les-domaines-strategiques.html#comment-259536

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