Geopolitik

Was ist von dem BRICS-Gipfel in einem Monat zu erwarten?

In diesem Jahr hat Russland den BRICS-Vorsitz inne und im Oktober findet in Kasan der BRICS-Gipfel statt. Worum soll es dort gehen und was ist von dem Gipfel zu erwarten?

Westliche Medien berichten kaum über die BRICS, die immer mehr an Dynamik und Mitgliedern gewinnen Die BRICS sind längst größer und auch einflussreicher als die G7, über deren Gipfel die westlichen Medien immer ausführlich berichten. Die BRICS-Länder repräsentieren zusammen mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und erwirtschaften ein Drittel des weltweiten BIP. Mit den neuen Mitgliedern wird dieser Anteil bis Ende 2023 auf 35 Prozent der Weltwirtschaft steigen und damit den der G7 endgültig übersteigen.

Die Unzufriedenheit mit dem Westen im globalen Süden

Die derzeitige, vom US-geführten Westen dominierte Weltordnung wird von den BRICS-Staaten und dem globalen Süden abgelehnt. Sie haben es satt, dass der Westen aller Welt aufzuzwingen versucht, nach welchen “Werten” und welchem politischen und wirtschaftlichen System sie zu leben haben, während der Westen alle Reichtümer des Planeten für sich beansprucht.

Die Putsche in einigen westafrikanischen Ländern, die die französischen Marionettenregime gestürzt haben, sind ein Beispiel dafür und zeigen auch, dass der Neokolonialismus, mit dem der Westen den globalen Süden seit dem offiziellen Ende des Kolonialismus ausbeutet und unterdrückt, immer offener abgelehnt wird. In den letzten Jahren gab es solche Umbrüche in Niger, Mali und Burkina Faso. Die afrikanischen Länder suchen zunehmend die Zusammenarbeit mit Russland und China. Mehr zur Politik Russlands und Chinas in Afrika finden Sie hier.

In diesem Jahr gab es übrigens auch in Neukaledonien Aufstände gegen die französische Kolonialmacht, was zeigt, dass sich die anti-kolonialistische Stimmung nicht auf Afrika beschränkt.

Die Ereignisse in der Ukraine seit Februar 2022 waren in diesem Prozess entscheidend, weil der globale Süden am Beispiel Russlands gesehen hat, dass es möglich ist, sich der vermeintlichen Allmacht der USA zu widersetzen und dass die Länder des globalen Südens Verbündete haben, also nicht allein gegen den Westen stehen. Das haben die G20-Treffen 2022 und 2023 überdeutlich gezeigt.

Als klar wurde, dass Russland dem Westen erfolgreich die Stirn bietet, haben die BRICS und auch die G20 sich deutlicher für ihre Interessen eingesetzt und die westlichen Forderungen, sich der anti-russischen Politik anzuschließen, abgelehnt. Der EU-CELAC-Gipfel hat deutlich gezeigt, wie nachdrücklich und offen der globale Süden, in diesem Fall die lateinamerikanischen Länder, nun gegen die westliche Dominanz rebelliert.

Vor allem die Tatsache, dass die USA internationale Organisationen wie die Weltbank, den IWF und andere dominieren und als Instrumente ihrer Politik missbrauchen, ärgert den globalen Süden. Auch die Machtverteilung in der UNO zugunsten des Westens wird kritisiert, und es werden Forderungen nach einer Reform der UNO laut, die den neuen Realitäten Rechnung trägt, in denen der globale Süden eine größere Rolle spielt, als ihm derzeit in der UNO zugestanden wird.

Das Angebot der BRICS

Während die geopolitischen Spannungen weiter zunehmen und viele Länder versuchen, ihre Abhängigkeit von westlichen Wirtschaftsstrukturen zu verringern, bieten die BRICS alternative Ansätze zur Lösung von Problemen wie globale Ungleichheit, Zugang zu Technologie und Investitionen sowie Ernährungs- und Energiesicherheit.

Der Beitritt von Ländern wie Saudi-Arabien, das über riesige Ölreserven verfügt, und den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem wichtigen Finanzzentrum, zu den BRICS wird die Position der Organisation in der Weltwirtschaft erheblich stärken. Diese Länder werden wesentlich zur Entwicklung der BRICS-Wirtschaftsinitiativen beitragen, die ein wichtiger Faktor bei der Veränderung der globalen Finanzarchitektur sein werden. Wie übermächtig die BRICS vor allem bei den wichtigsten Rohstoffen ist, haben wir in dieser Anti-Spiegel-TV-Sendung ab Minute 14 aufgezeigt.

Den BRICS-Gipfel im Oktober erwartet also nicht nur das ausrichtende Land Russland mit großen Erwartungen, sondern auch die nicht-westlichen Rohstoffländer, die von den High-Tech-Ländern des kollektiven Westens unter dem Vorwand der Demokratisierung ausgebeutet werden und nun bei den BRICS eine Alternative suchen.

Wichtig ist, dass das Motto der Organisation Nichteinmischung, Gleichheit und gegenseitiger Nutzen lautet. Und vielleicht noch wichtiger ist, dass bei den BRICS alle Entscheidungen im Konsens getroffen werden, was zwar kompliziert ist, aber verhindert, was bei vom Westen dominierten internationalen Organisationen üblich ist, nämlich, dass eine Gruppe von Ländern dem Rest der Welt bei Abstimmungen ihren Willen aufzwingt. Aus diesem Grund wollen immer mehr Länder den BRICS beitreten.

Was sind die BRICS?

Die BRICS sind ein 2009 gegründeter zwischenstaatlicher Zusammenschluss, dem bis letztes Jahr Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehörten. Im Januar gab es eine erste große Beitrittswelle und der Club umfasst nun zehn Länder, nachdem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran, Äthiopien und Ägypten dazu gekommen sind.

Die Abkürzung BRICS wurde vom Goldman Sachs Ökonomen Jim O’Neill in seinem analytischen Bericht „Building Better Global Economic BRICs“ im November 2001 eingeführt. Es setzte sich aus den Anfangsbuchstaben der Namen von vier damaligen Schwellenländern – Brasilien, Russland, Indien und China – zusammen, denen der Experte ein schnelleres Wirtschaftswachstum als dem Rest der Welt zutraute.

Interessanterweise ähnelt die Buchstabenfolge BRIC dem englischen Wort brick (Ziegelstein), was die Rolle dieser Länder als Fundament für die zukünftige globale Wirtschaftsentwicklung unterstreichen sollte.

Als internationale Vereinigung wurden die BRIC im Juni 2006 auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg gegründet, als sich erstmals die Wirtschaftsminister Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas trafen. Seit 2009 treffen sich die Staats- und Regierungschefs dieser Länder zu jährlichen Gipfeltreffen. Als Südafrika den BRIC beitrat, wurde der Club in BRICS umbenannt

Beim letzten BRICS-Gipfel, der vom 22. bis 24. August in Südafrika stattfand, wurde bekannt gegeben, dass der Organisation im Jahr 2024 sechs neue Mitglieder beitreten sollten: Argentinien, Iran, Saudi-Arabien, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate, wobei der Name BRICS beibehalten sollte.

Allerdings hat Argentinien den Beitritt zu den BRICS im letzten Moment zurückgezogen, nachdem der streitbare, aber den USA und ihrem neoliberalen Wirtschaftsmodell treu ergebene Javier Milei argentinischer Präsident wurde.

Was kann man vom Gipfel im Oktober 2024 erwarten?

Die BRICS bieten einzigartige Möglichkeiten für Länder, die ihre Position auf der internationalen Bühne stärken wollen, insbesondere vor dem Hintergrund der globalen wirtschaftlichen Instabilität und des wachsenden Drucks auf die Schwellen- und Entwicklungsländer, weil die BRICS sich für eine multipolare Weltordnung ohne die Dominanz des US-geführten Westens einsetzen.

Dutzende von Ländern haben in letzter Zeit den Wunsch geäußert, den BRICS beizutreten, darunter sind Algerien, Aserbaidschan, Bahrain, Bangladesch, Weißrussland, Bolivien, Tschad, Kuba, Äquatorialguinea, Eritrea, Honduras, Indonesien, Kasachstan, Kuwait, Marokko, Nicaragua, Nigeria, Palästina, Pakistan, Senegal, Südsudan, Sri Lanka, Syrien, Thailand, Türkei, Uganda, Venezuela, Vietnam, Simbabwe und ganz aktuell hat Burkina Faso sein Interesse bekundet.

Dieser Gipfel ist nicht nur wegen der Erweiterung der Teilnehmerzahl bemerkenswert, sondern auch wegen der wichtigen Entscheidungen, die die internationale Ordnung in den kommenden Jahren verändern könnten.

Die Agenda des Gipfels in Kasan nimmt bereits Gestalt an. So wird beispielsweise die neue Kategorie der offiziellen BRICS-Partnerländer auf dem Gipfel vorgestellt. Sie wurde von Russland, das 2024 die BRICS-Präsidentschaft innehat, entwickelt, damit jedes Land, das das möchte, enger mit den BRICS zusammenarbeiten kann, ohne schon Vollmitglied zu sein.

Es wird auch erwartet, dass BRICS-Währungsreserven ausgebaut werden. Bereits 2014 wurde die Gründung einer neuen Entwicklungsbank der BRICS-Staaten beschlossen, die im Grunde eine Konkurrenz zur US-dominierten Weltbank sein soll. Nun soll als Ersatz für den IWF ein Pool von Währungsreserven geschaffen werden, was zeigt, dass sich die BRICS immer mehr von den US-geführten internationalen Institutionen unabhängig machen und damit den Ländern der Welt Alternativen dazu bieten, die mit attraktiveren Konditionen antreten, weil sie im Gegenzug für finanzielle Hilfe oder Kredite keine pro-westlichen Reformen oder Privatisierungen zu Gunsten westlicher Konzerne fordern.

Bereits 2015 haben Vertreter der BRICS-Staaten Gespräche über die Schaffung eines internationalen Zahlungssystems nach dem Vorbild von SWIFT aufgenommen. Im März 2019 wurde die Schaffung des eigenen Zahlungssystems BRICS Pay angekündigt, das auf dem Gebiet der fünf damaligen Mitgliedsstaaten betrieben werden sollte. Diese Initiative wurde bisher nicht umgesetzt, ist aber angesichts der geopolitischen Lage und der Tendenz der USA, den Dollar und SWIFT immer stärker als Waffe zu missbrauchen, für viele Länder aktueller denn je.

Was bekommen die BRICS-Mitglieder?

Neue Mitglieder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran und Äthiopien machen bereits deutlich, dass sie einen wichtigen Platz in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen einnehmen und ihre Rolle in der globalen Energiearchitektur ausbauen wollen. Die Anwesenheit von Staats- und Regierungschefs großer Weltmächte wie China und Indien auf dem Gipfel unterstreicht die Bedeutung der BRICS als Organisation, die in der Lage ist, wichtige globale Prozesse zu beeinflussen. Die Rolle Chinas als weltgrößter Produzent und Exporteur und die Teilnahme Indiens, dessen Wirtschaft zu den am schnellsten wachsenden der Weltgehört, stärken die Aussichten für eine noch schnellere Entwicklung des Handels zwischen den BRICS-Ländern. Die vier wichtigsten BRICS-Mitglieder – Russland, China, Indien und Brasilien – gehören selbst nach dem für solche Vergleiche nur bedingt geeigneten nominalen BIP zu den elf größten Volkswirtschaften der Welt.

Für Ägypten, das vor kurzem den BRICS beigetreten ist, wird die Teilnahme am Gipfel eine Gelegenheit sein, seine Position auf der internationalen Bühne zu stärken und zusätzliche Investitionen anzuziehen. Der Berater des russischen Präsidenten, Anton Kobjakow, betonte, dass die Zusammenarbeit mit Ägypten an Dynamik gewinne und den beiden Ländern weite Horizonte für eine verstärkte wirtschaftliche Kooperation eröffne. Während des Gipfels wollen sie konkrete Schritte zur Umsetzung gemeinsamer Projekte in Bereichen wie Energie und Tourismus voranbringen.

Die BRICS-Staaten spielen in der Geopolitik eine immer wichtigere Rolle, indem sie alternative Wege zur Lösung globaler Probleme aufzeigen.

Da die BRICS den G7 nicht nur nach Wirtschaftskraft, Bodenschätzen oder Bevölkerungszahl weit überlegen sind, sondern auch ihr politischer Einfluss vor allem globalen Süden, der dem US-geführten immer schneller entgleitet, rasant wächst, verschweigen die deutschen Medien die Aktivitäten der BRICS gerne, denn die deutschen Medien wollen die Deutschen immer noch Glauben machen, der Westen sei der Nabel der Welt.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

33 Antworten

  1. Im Westen blendet man die Realität gerne aus. Man denke nur an die 20 „in einer Tour erfolgreichen“ Jahre in Afghanistan.

    Aber was ist denn nun von diesem Gipfel zu erwarten? Entweder ist das wenig konkret oder kommt im zweiten Teil des Artikels. 😉

      1. @Zappenduster & IKAROS

        Vielleicht kommt der Gipfel ein halbes Jahr zu früh. Absolut konkret wird es, oder würde es werden, wenn die Russen nicht mehr „nur“ auf dem Weg wären, dem geamten Nato-Angriffspakt zeigen zu wollen, „wo der Hammer hängt“.
        Dann muss man als Staats-Leader gar nicht mehr auch nur noch alternativ denken, sondern sich nur noch integrieren.

        1. Guter Einwand, die kürzlich erweiterte BRICS+ muss erst mehr zusammenwachsen für weitere Schritte. Eine Seite der Medallie.
          Die Frage ist verständlich. Zu schnelle Erweiterung kann zum Zerreissen führen, Verharren aber zur Stagnation.

    1. Da ja hier im Artikel wieder die Verbrecherorganisation UNO angesprochen wurde , man muss sich doch nur die verlogene Rede von Antonio Guterres anhören , wurde von Forbes in den Breaking News ausgestrahlt .
      Eine Woche vorher hat sich ein Rechtsreferent der Vereinten Nationen (UN) vor versteckter Kamera verplappert und die geplante große Schweinerei zugegeben !
      Wer hier noch die UN als Quelle angibt , sollte sich warm anziehen bei dieser Verbrecherbande !
      https://legitim.ch/rechtsreferent-der-vereinten-nationen-wird-vor-der-kamera-gefilmt-als-er-erklaert-dass-die-uno-eine-weltregierung-werden-will/

  2. ich würde eine Diskussion um die Aufnahme neuer Mitglieder befürworten. Sekundär die Ideen einer neuen Währung, Der Vvorschlag einer Währung aus Mix von Rohstoffen und Nahrung ist schon mal nett. Japan hatte mal eine Reiswährung und nebenbei den GoldOban. also etwas anderes als FIAT- Geld wäre interessant.

    1. Eigene Währung… O.K. aber das kann doch nur der letzte Schritt sein. Was die BRICS zuerst brauchen ist Autonomie im Finanzbereich. Ein Eigenes, nicht vom Westen kontrolliertes und breit ausgerolltes System. Über das dann auch das Gros mindestens der internen Transaktionen fließt. So etwas gibt es teilweise auch schon aber nicht Länderübergreifend. Wenn ich da nicht falsch informiert bin.

      Sowas kostet wenig, würde aber viel Selbstbestimmung und Abwehrkraft einbringen. Motto, frei nach HDR: „Ein System sie zu binden“.

      Irgendwo muss man anfangen, sonst bleibt BRICS eine eher informelle Gruppierung.

      1. Irgendwo anfangen… Na ja. Als NICHT-PROFI in Sachen Währung, der sich jedoch mit vielen Meinungen von Profis beschäftigt, tendiere ich jedoch zu der Meinung von einigen, welche genau die Einführung einer gemeinsamen Zweit-Währung empfehlen, welche nicht gehandelt werden-, also manipuliert werden kann.

        1. Und was genau soll da der Vorteil sein?

          Diese Zweitwährung wäre nur relevant als Umrechnungsfaktor und jedes Land wäre trotzdem von der „Wertigkeit“ der eigenen Währungen und der getätigten Investitionen abhängig.

          Beispiel:
          Wenn Deutschland nun zusätzlich zum Euro auch noch eine Block-Chain Währung oder die D-Mark einführt, hilft das dem Land letztlich recht wenig. Selbst wenn sich nun andere Länder mit dieser Währung eindecken, so spiegelt dies nur eine Wertigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt dar.

          Ob diese Wertigkeit gleich bleibt oder sich stark ändert hängt dann von den aktuellen Geschehnissen und den Vertragsmodalitäten ab. Ggf. könnte ein Land nun nicht einfach mehr Geld drucken oder die Modalitäten ändern, doch es bleibt immer noch die Beeinflussung der wahrgenommenen Wertigkeit (also bspw. ein Rating).

          Daher wäre aus meiner Sicht für die BRICS weder die Einbeziehung neuer Länder als Vollmitglieder oder die Einführung einer Zahlungsunion wichtig, sondern der Beschluss gemeinsamer Projekte. Denn diese bestimmen letztlich auch die Modalitäten der Investitionen.

          Bsp: Die Einführung eines Warenverkehrs zwischen zwei Ländern, die beschlossene Weiterverarbeitung von Werkstoffen und eine klare und faire Regelungen zum Handel sind wesentlich wichtiger.

      2. Es wäre nett den Handel auf neue Beine zu stellen, die nicht aus Luft bestehen. Das ist eine interessante Aufgabe. So absoluter Tauschhandel würde auch nicht so recht funktionieren, vielleicht was dazwischen, das zumindest im Teil wertbasiert ist.

        1. „Beine, die nicht aus Luft bestehen.“ Den muss ich mir merken. 🙂

          Aber die Frage ist doch. Ist der Dollar an sich das Problem? Oder kann man ihn als globale Verrechnungseinheit nicht durchaus weiter nutzen? Den muss man dabei schließlich nicht wirklich bewegen.

          Der Austausch in den jeweiligen Landeswährungen hätte den Charme untereinander ausgeglichene Handelssalden anzustreben. Eine längst vergessene Tugend aus alter Zeit.

          Gleichmacherei wie beim Euro funktioniert jedenfalls nicht, bzw. nur auf Kosten schwächerer Mitglieder.
          Hier, nehmt US-Dollar, der ist so gut wie Gold. Ist auch schon lange Zeit Geschichte.

          Über das Instrument der Inflation der Einzelwährungen, die Externen zu bestrafen welche diese Währung über Gebühr anhäufen und wie immer die eigene Bevölkerung durch Entzug der Kaufkraft, wäre wenigstens ein umsichtig zu behandelndes regulierendes System. Ist aber offensichtlich kompliziert handzuhaben. Und dafür müsste man sich untereinander schon wirklich sehr einig sein.

          Ich weiß es auch nicht, habe da auch nicht genug Ahnung von. Aber Euro und US-Dollar zeigen zumindest schon mal wie es nicht funktioniert.

          1. „ Der Austausch in den jeweiligen Landeswährungen hätte den Charme untereinander ausgeglichene Handelssalden anzustreben. Eine längst vergessene Tugend aus alter Zeit.“
            Ja, ein Teil zumindest Wertbasiert und der Rest in Vertrauen in die Währung des Landes dessen Wirtschaftskraft man durch Handel mitaufbaut.

    2. Das neue Mitglieder kommen dürfte klar, die Frage dürfte sein, in welcher Funktion, welche Staaten mitarbeiten. Die Frage wäre zum Beispiel: Nimmt die Türkei eine Art Gast- und Beobachter Status an oder wird sie gleich Vollmitglied. Damit dürfte wieder einmal das Geld die Hauptrolle spielen. Eine einheitliche Waährung wie den Euro wird es wohl nicht geben, die Volkswirtschaften sind zu unterschiedlich und jedes Land will mit seiner Währung und Inflation Probleme beheben- gerechnet wird mit einer Art Transferrubel, wie wir ihn aus RGW-Zeiten kennen. Eine Art Pseudowährung, in dem jede Währung einen festen Kurs zu dem Transferrubel hat, der nur in großen Abständen geändert wird. Es gibt wohl Meldungen, das alle Nicht westlichen Länder (+ Japan???) Ihre US-Anleihen in Gold tauschen. Das könnte eine Sicherheitsmassnahme sein, damit man sein Geld nicht verliert, es könnte aber auch ein Hinweis auf eine BRICS.Goldwährung sein. Größte Aufmerksamkeit dürfte aber die Entwicklungsbank der BRICS-Staaten bekommen, der Hauptgrund warum sich die Länder um eine Mitgliedschaft reisen. Hier wird wohl der Hauptschwerpunkt sein, wer füllt womit den Fund auf.
      Wichtig dürfte auch der SWIFT Ersatz sein. Man könnte ein neues System schaffen oder ein bestehendes Ausbauen, bei letzteren weiß man, das es funktioniert. Und da viele Länder auf die wirtschaftliche Übermacht Chinas skeptisch sehen, könnte das sogar das russische sein.
      Viel wird passieren, unsere Mainstream FAKE-NEWS- Macher werden wohl wenig berichten. Ich hoffe, das unser Gastgeber sich seiner BRICS- Auszeichnung würdig zeigen wird und ausführlich berichten wird.

  3. Als der größte Fan in der Familie nehme ich die Einwände meiner Kinder jedoch sehr ernst, welche die „Neue Weltordnung“ noch lange nicht „in trockenen Tüchern“ sehen.

    Da liegen noch eine Menge an Steinen, bis hin zu großen Felsbrocken auf dem Weg, die noch weggeräumt werden müssen….

    Al in all gesehen, macht sich jedoch ein hoher Grad von Optimismus breit….

      1. „Es ist also eine neuere „neue Weltordnung“ international gefragt.“

        Wie kommen sie denn auf DIESE Idee?

        Amerika wollte eine „New-World-Order“, Amerika wird eine „New-World-Order“ bekommen. Wo steht denn in Stein gemeißelt, daß Amerika bestimmen wird wie diese aussehen wird?

        Ich handle das intern als „selbsterfüllende Prophezeiung“ ab. Indem Amerika krampfhaft versuchte die Oberhand zu haben, trieben sie ihren Untergang voran. Aber das wusste man schon vor 2.000 Jahren im antiken Rom:

        „Je näher der Zusammenbruch des Imperiums rückt, desto verrückter sind seine Gesetze.“
        (Marcus Tullius Cicero)

  4. Es wurde in dem Artikel gesagt, auf überschnelle Entscheidungen sollte man nicht hoffen das ergibt sich aus der Struktur und der Konsensbildung. Wobei ich auch der Meinung bin, dass die BRICS sich einstellen mus auf bestimmte Entwicklungen in der Welt schneller zu reagieren. Sonst macht es die goldene Milliarde wie mit den roten Linien und Russland.

    1. @Schwarzer & Ikarus

      An anderer Stelle, an der es um die Rede des derzeitigen Aussenminister geht habe ich folgendes hinterlassen.
      https://anti-spiegel.ru/2024/blinken-kritisiert-friedensplaene-fuer-die-ukraine-die-auf-deeskalation-setzen/#comment-304823

      Ja „Schwarzer“, früher hat die Welt sofort gehorscht. Die Amis wollten Krieg und bekamen ihn. Sie löschten hierfür ganz einfach über 3000 eigene Leben aus, sprengten ein par Hochhäuser die auf allen Postkarten abgeduckt waren und jeder kannte… und die REGELBASIERTE WELTORDNUNG war gegründet und präsent …bis heute.

      Doch heute, würde eben das weitere Opfern eigenes Lebens nicht mal mehr ausreichen, sondern im Gegenteil leise Genugtum hervorrufen bei der Masse der Staats-Leader in der Welt. Sie brauchen also mehr. Sie brauchen die Auslöschung eines ganzen Volkes. Sie brauchen den auf Europa begrentzten Atomkrieg. Und das am besten noch vor dem 05.November 2024.

      Im Fazit, dass Europa eben richtig viel Dusel hat, dass in Russland eben ein Putin sitzt und kein Karagonow….

      1. Selbst das würde nicht helfen. Denn es verschiebt sich ja nur die Handelsbilanz der Länder, weshalb es wenig brächte, diese Prozentsätze noch zu verschlechtern, indem man potentielle Handelspartner nuklear eliminiert.

        Fassen wir die Welt doch mal zusammen. Es geht um eine Nützlichkeitssteigerung durch investierten Aufwand. Dabei ist der Aufwand – mal abgesehen von physikalischen Bedingungen – eigentlich naherzu überall auf der Welt identisch. Dennoch gibt es Länder, in denen die Nützlichkeit häufiger gesteigert wird… also vermehrt produziert wird. Und es gibt einen regional abweichenden Fokus auf bestimmte Bereiche.

        Die westlichen Länder haben sich an das Auslagern der rudimentären Produktion in sogenannte Billiglohnländer fokussiert, und den gesteigerten Gewinn dafür genutzt, um Einfluss / Kontrolle über weitere Investitionsmöglichkeiten zu erhalten. Dadurch hat sich insgesamt der Fokus in diesen Ländern auf andere Bereiche verlagert.

        Wenn nun diese Billiglohnländer anfangen, selbst in die fortgetriebene Ertragssteigerung zu investieren, kann es passieren, dass die ursprünglichen Akteure verdrängt werden.

        Beispiel: Wenn die Herstellung eines teuren Turnschuhs oder einer Handtasche in einem anderen Land höheren Gewinn bedeutet, konnte man diesen Gewinn nutzen, um andere Firmenanteile zu kaufen und in den Ländern selbst wechselte der Fokus auf das Gewerbe, die Unterhaltung, die Freizeit, etc.

        Wenn nun der Hersteller selbst die Weiterverarbeitung und den Vertrieb übernimmt, vermindert es die Gewinnspanne des ursprünglichen Investors. Da sich dieser aber bereits an die ursprünglichen Gewinne gewöhnt hatte, und so z.B. lieber auf Dienste (Netflix-Abo Verträge) oder Dienstleistungen (Investment-Banker) fokussiert hat, droht eine signifikante Änderung des Status Quo und eine Ausgrenzung und letztlich ggf. eine Verarmung.

        Schuld haben dabei aber beide Seiten. Schuld hat aber eine zeitliche Komponente, die es ja so kompliziert macht. Was ist also die Urschuld, außer die Existenz der Menschheit oder gar der Naturgesetze?

    1. БРИКС ИЛЛӘРЕНЕҢ СПОРТ УЕННАРЫ
      Казан, Россия
      12-23 июнь, 2024 ел
      Халыкара мультиспорт вакыйга

      BRICS SPORTS GAMES
      Kazan, Russia
      12-23 June 2024
      International multi-sport event

      https://bricskazan2024.games/

      Von der Olympiade dieses Jahr wurde kaum etwas berichtet. Ausnahmen: Die „Säuberung“ von Paris von Obdachlosen, das monströse „Abendmahl“ und dieser Algerier (m/w/d), der beim Boxen die Frauen vermöbelt hat.

  5. Ist ja, Interessant ich lese nur Karten und Smartphone das Bargeld scheint da ebenfalls nicht mehr geplant zu sein. Worauf stützt sich das auf welche Reserven? Edelmetall, Rohstoffe in den Ländern da vermisse ich Informationen. Ist der Zines Zins weg?

    1. Das in einem Vorschlag gezeigte Zahlungsmittel in Form von Digitalgeld sehe ich auch sehr kritisch. Hauptsache mit Blockchain😉
      Einerseits intransparent und andererseits Resourssenverschwendung(Hardware, Strom). wenn man es so macht.
      Andererseits der Euro wurde ab 1996 gehandelt als es ihn noch nicht gab, das ging virtuell über ein Tauschmodell. Also auch digital nur anders.

      1. Also Ikaros ….

        In Verbindung dieses Kommentars dann doch noch was….
        https://anti-spiegel.ru/2024/was-ist-von-dem-brics-gipfel-in-einem-monat-zu-erwarten/#comment-304858
        ….:

        Wäre ich Ikaros, würde ich mir gar keine Gedanken mehr darüber machen, was die anderen so tun werden, sondern darüber, was man selbst und die nähere Umgebung mit der man noch reden kann…. tun sollte…um für sich und eventuell andere eben die Zukunft abzusichern.

        Das da wäre:

        Ich kann da nur für mich sprechen.

        Im Wissen, dass nichts, aber auch gar nichts mehr so bleibt wie es heute noch zu sein scheint, können mich selbst jede Art von Währung den Puckel runter rutschen. Die Wahtrscheinlichkeit des Absackens des Euro ins unermeßliche, sobald Trump das Sagen haben wird, hat mich persönlich sogar veranlasst mich im Rahmen des Möglichen zu verschulden, um Sachwerte zu beschaffen. Die werden sich von selbst bezahlen.

    2. Eine BRICS-Währung ist eher noch nicht so bald zu erwarten. Wenn sie kommt, soll sie als internationale Handels- und Reservewährung dienen, also Zwecken, für die bereits heute kein Bargeld, sondern Digitalgeld verwendet wird.

      Basis des Systems sollen die nationalen Währungen bleiben. Die bilateralen Systeme wie Rubel-Rupie und Yüan-Rial sollen weiterentwickelt und über eine zentrale Clearingstelle zusammengefaßt werden, so daß dort letztlich jedes Land seine Währung in jede andere tauschen kann.

      Jedes Land behält also sein Bargeld und regelt es selber. Die digitalen Bezahlsysteme sollen harmonisiert und zusammengefaß werden, so daß sie überall als Ersatz für die westlichen Bezahlsysteme verfügbar sind, also daß man mit M-Pesa, Sango Coin, RuPay oder Mir in allen beteiligten Ländern zahlen kann.

  6. Passt zwar nicht so recht zum Thema…kam aber gerade rein…
    .
    Wie politische Korruption es Anthony Blinken ermöglicht, das Gesetz zu brechen
    Schlagzeilen von ProPublica :

    Israel blockierte bewusst humanitäre Hilfe für Gaza, schlussfolgerten zwei Regierungsstellen. Antony Blinken wies sie zurück.

    Leider wird die gewählte Formulierung nicht der wirklichen Problematik gerecht.

    Das US-amerikanische Recht verbietet Militärhilfe für Länder, die die humanitäre Hilfe der USA behindern.

    Zwei dem Außenministerium unterstellte Regierungsstellen kamen schriftlich zu dem Schluss, dass Israel ihre humanitäre Hilfe für die Bevölkerung des Gazastreifens blockiere.

    Außenminister Anthony Blinken berichtete dem Kongress von einer gegenteiligen Schlussfolgerung, da er beabsichtige, mehr Militärhilfe nach Gaza zu liefern.

    Indem Blinken den Kongress über die humanitäre Hilfe für Gaza in die Irre führte, brach er vorsätzlich das Gesetz.

    Das hätte die Überschrift sein sollen:

    Die beiden wichtigsten Experten der US-Regierung für humanitäre Hilfe kamen im Frühjahr zu dem Schluss, dass Israel die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten nach Gaza absichtlich blockiert habe.
    Die US-Behörde für internationale Entwicklung übermittelte ihre Einschätzung an Außenminister Antony Blinken, und das Flüchtlingsbüro des Außenministeriums teilte seine Haltung Ende April den Spitzendiplomaten mit. Ihre Schlussfolgerung war brisant, denn nach US-Recht ist die Regierung verpflichtet, Waffenlieferungen an Länder einzustellen, die die Bereitstellung von von den USA unterstützter humanitärer Hilfe verhindern. Israel ist seit den Anschlägen der Hamas am 7. Oktober in Gaza weitgehend auf amerikanische Bomben und andere Waffen angewiesen.

    Doch Blinken und die Regierung von Präsident Joe Biden akzeptierten keine der beiden Feststellungen. Einige Tage später, am 10. Mai, gab Blinken vor dem Kongress eine sorgfältig formulierte Erklärung ab, in der es hieß: „Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass die israelische Regierung den Transport oder die Lieferung humanitärer US-Hilfe verbietet oder anderweitig einschränkt.“

    Dieser Fall sollte ausreichen, damit der Kongress eine Untersuchung einleitet und von Blinken und anderen an der Affäre Beteiligten eidesstattliche Zeugenaussagen verlangt. Er könnte im laufenden Wahlkampf ein hervorragendes Instrument sein, um die Position demokratischer Kandidaten zu schädigen.

    Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das passiert.

    Unglücklicherweise hat Blinken den Kongress über israelische Kriegsverbrechen belogen, weil er wusste, dass er damit durchkommen würde .

  7. Die EU wurde nur über den Euro auf die „Füße“ gestellt, ohne auf die wirtschaftlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Unterschiede Rücksicht zunehmen. Der isländische Fischer und der italienische Weinbauer standen den gleichen Regeln gegenüber. Genau das wird der EU das Genick brechen. Regeln sind gut, aber die sollten allen Menschen Vorteile bringen. Niemals wird eine aufgesülpe Währung, egal ob digital oder sons wie, die nötige Freiheit im Handel herstellen können. Diese nützt immer nur einer kleinen Klieentel. Handel ist die beste Investiti
    on in Frieden. BRICS muss überhaupt nichts im Pukt einer eigenen Währung überstürzen. Die Menschen werden schon in diesen Ländern den richtigen Weg finden.

  8. Über kurz oder lang werden die brics die dominante Kraft in der Welt sein. Das ist ja offensichtlich.
    Für die aktuelle Auseinandersetzung wird interessant sein, wie sich Indien positioniert und ob es endlich die Kraft findet sich aus der angloamerikanischen neokolonialen Umklammerung zu befreien.

  9. „Die Abkürzung BRICS wurde vom Goldman Sachs Ökonomen Jim O’Neill in seinem analytischen Bericht ‚Building Better Global Economic BRICs‘ im November 2001 eingeführt.“

    So die Einleitung eines Absatzes Ihres Beitrags.

    In der von Ihnen genannten Studie steht BRICs (siehe den von Ihnen zitierten Titel) und nicht BRICS (großes S). Das kleine s steht also nicht für Südafrika.

    Tatsächlich ist in der O’Neill-Studie keine Rede von Südafrika.
    O’Neill schreibt gleich zu Beginn seiner Studie: „At end-2000, GDP in US$ on a PPP basis in Brazil, Russia, India and China (BRIC) was about 23.3% of world GDP. On a current GDP basis, BRIC share of world GDP is 8%.“

    Oder:
    „We show that our latest forecasts for 2001 and 2002 suggest a healthier outlook in some of the larger emerging market economies compared to the G7. We are currently forecasting 1.7% world GDP growth in 2002 with Brazil, Russia, India and China (BRICs) each set to grow again by more than the G7.“

    BRIC wurde 2006 gegründet; Südafrika kam 2010 hinzu.
    Also müßte Ihr Satz so beginnen: „Die Abkürzung BRICs (sic!) wurde vom Goldman Sachs Ökonomen Jim O’Neill in seinem analytischen Bericht ‚Building Better Global Economic BRICs‘ im November 2001 eingeführt.“

  10. Wenn die TR in Kasan aufgenommen werde sollte, gibt es ein Srdbeben auf der geopolitischen Ebene. Die BRICS und die Türkei hätten dann auch die NATO massiv düpiert und damit den ersten Nagel in den Sarg der NATO eingeschlagen

Schreibe einen Kommentar