Ukraine

Kritische Lage in Charkow und Nervosität im Westen: Die Ereignisse des 14. Mai

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 14. Mai, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 14. Mai.

Beginn der Übersetzung:

Kritische Situation für die Ukraine und der Besuch von Blinken in Kiew: Die Ereignisse rund um die Ukraine

Der Leiter des Geheimdienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Kirill Budanow, hat zugegeben, dass die Lage für die ukrainischen Einheiten in der Region Charkow kritisch wird.

Während seines Besuchs in Kiew versprach US-Außenminister Anthony Blinken der Ukraine mehr Unterstützung durch den Westen und sagte, dass „die kommenden Wochen und Monate den Ukrainern viel abverlangen werden“. Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, sagte, der Kreml sei sich des Besuchs und „der Nervosität, die nicht nur in Kiew selbst, sondern auch in den europäischen Hauptstädten zu spüren ist“, bewusst.

Die TASS hat die Ereignisse rum die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beliefen sich die ukrainischen Verluste auf bis zu 1.360 Kämpfer. Die russische Luftabwehr schoss 26 ukrainische Drohnen, 9 Hammer-Lenkbomben und 2 HARM-Radarabwehrraketen ab. Darüber hinaus zerstörten die russischen Streitkräfte eine Werkstatt für die Herstellung von Angriffsdrohnen und trafen auch Munitions- und Treibstofflager sowie Flugzeuge auf Militärflugplätzen.

Die Lage in der Region Charkow

Die Truppengruppe „Nord“ habe die Siedlung Bugrowatka befreit und sei „tief in die gegnerische Verteidigung“ vorgedrungen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Der Leiter des Geheimdienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Kirill Budanow, hat eingeräumt, dass die Lage der ukrainischen Einheiten in der Region Charkow kritisch wird. Ihm zufolge versucht Kiew derzeit, Einheiten von anderen Teilen der Front zu verlegen, um seine Verteidigung dort zu verstärken, aber es sei schwierig, Personal für diese Aufgabe zu finden.

Jurij Fedorenko, Bataillonskommandeur der 92. ukrainischen Brigade, erklärte gegenüber der Agentur Associated Press, dass der Vormarsch der russischen Truppen in der Region Charkow zur Auflösung der ukrainischen Streitkräfte entlang der Frontlinie führen wird, was es Russland ermöglichen wird, Erfolg bei der Befreiung der Gebiete der DNR und der LNR zu haben. Er äußerte auch die Befürchtung, dass eine ähnliche Front in der Region Sumy eröffnet werden könnte.

Die Position Großbritanniens

Laut dem britischen Verteidigungsminister Grant Shapps ist die Lage in der Region Charkow nicht kritisch. Sie zeige nur, dass man den laufenden Konflikt in der Ukraine „nicht aus den Augen verlieren“ dürfe. Der britische Minister sagte, ein russischer Sieg wäre ein „unvorstellbarer und inakzeptabler“ Ausgang. Daher, so Shapps, werde London Kiew auch weiterhin unterstützen, unter anderem durch die Lieferung von Langstreckenartillerie, da die ukrainische Regierung bezweifelt, dass sie ohne die Unterstützung Großbritanniens in der Lage sein wird, den Kampf gegen Russland fortzusetzen.

Blinkens Besuch

US-Außenminister Anthony Blinken hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky die US-Militärhilfe für Kiew und wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen erörtert, teilte das US-Außenministerium mit. Er erklärte auch, dass Kiew bereits Waffen aus dem neuen US-Hilfspaket erhalte, und äußerte sich zuversichtlich, dass diese Lieferungen angeblich „die Situation auf dem Schlachtfeld verändern können“.

Blinken stellte fest, dass sein Besuch zu einem „kritischen Zeitpunkt“ stattfinde und betonte, dass „die kommenden Wochen und Monate den Ukrainern viel abverlangen werden“. Der Westen sei sich darüber im Klaren, dass er in der Ukraine keine Zeit verlieren dürfe, und werde in den kommenden Tagen weitaus mehr militärische Hilfe auf dem Schlachtfeld bereitstellen als bisher.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte, Russland sei sich des Besuchs von Blinken in Kiew und „der Nervosität, die im Zusammenhang mit der laufenden Militäroperation jetzt nicht nur in Kiew selbst, sondern auch in den europäischen Hauptstädten und in Washington zu spüren ist, bewusst“. Peskow betonte die Absicht Russlands, „seine Ziele zu erreichen“.

Verantwortungslose Abgeordnete

Etwa 40 Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine wollen ihr Mandat vorzeitig niederlegen, weil sie das Bewusstsein für die Bedeutung ihrer Arbeit verloren haben, berichteten ukrainische Medien. Im ukrainischen Parlament sitzen derzeit 402 Abgeordnete. Das bedeutet, dass jeder zehnte Abgeordnete vorzeitig zurücktreten will. Einem ungenannten Abgeordneten der Partei „Diener des Volkes“ zufolge „war ein Abgeordneter früher etwas wirklich Gewichtiges, <…> jetzt ist das Mandat eher eine Last“. Der Politiker sagte auch, dass Abgeordnete nicht nur aus der Präsidentenpartei beabsichtigen, das Parlament zu verlassen. Er wies auch auf die „Defragmentierung“ der Regierungspartei hin, die andere Fraktionen einbeziehen muss, um die erforderlichen 225 Stimmen für die Verabschiedung von Gesetzen zu erhalten, sowie auf die Tatsache, dass die Abgeordneten keine Verantwortung übernehmen wollen.

Der ehemalige Vorsitzende der Rada, Dmitri Rasumkow, kommentierte die Situation im ukrainischen Parlament mit den Worten, die Rada habe sich „in eine Abteilung zur legislativen Unterstützung der Entscheidungen und Launen des Büros des Präsidenten“ verwandelt.

Nach Ansicht des ukrainischen Politikers und Publizisten Andrej Derkatsch führt tatsächlich nicht Wladimir Selensky das Land, sondern er ist „nur ein Avatar“, für den „der Westen alle Entscheidungen trifft“.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. ….Analyst Stephen Bryen geht in einem Artikel von der „Asia Times“ davon aus, dass das Ziel der Russischen Armee ist, „…die Auflösung der ukrainischen Armee voranzutreiben.. … und nicht Charkow zu erobern !!..
    https://asiatimes.com/2024/05/kharkov-fight-aims-to-disintegrate-ukraines-army/
    …je länger die Front wird, um so dünner die Ukro – Linien un gerade in diesem Bereich, OHNE Bunkerbefestigungen, leichter zu bekämpfen !!..😈

  2. Ich hatte vor einigen Tagen die Autobahn Charkow – Kupjansk angesprochen und hab das jetzt auch bei Podoljaka gefunden. Sollten die Russen es schaffen, so weit vorzustoßen und diese Verbindung zu kappen, dann bricht der gesamte Nordwesten der Ukraine zusammen und es droht ein großer Kessel, derauch Kupjansk aus dem Rücken bedroht. Da die Russen nach wie vor versuchen unterhalb Kupjansk zum Oskol vorzustoßen, würde sich die uktainische Armee dann zwischen Oskol und der Spitze der Charkower Gruppierung befinden. Genügend Kräfte, die die Russen nach und nach ins Charkower gebiet einführen könnten, haben die Russen.

  3. Es habe keinen Sinn, die Ukraine wiederaufzubauen, wenn sie besiegt wird. Dies erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg:

    Was den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg betrifft, so muss zunächst sichergestellt werden, dass die Ukraine die Oberhand gewinnt. Wenn die Ukraine nicht siegt, wird es nichts wiederaufzubauen geben.
    Im Moment, so Stoltenberg weiter, bestehe die Hauptaufgabe darin, „Kiew nachhaltig mit Waffen zu versorgen.
    Der Sinn, die Ukraine mit Waffen zu versorgen liegt darin, diese Waffen zu kaufen.
    Die Ukraine wird wieder zu Russland kommen und die geeihnete Propaganda ist dazu sehr einfach!

    Es sind völlig überteuerte Produkte, mit eingebauter Zerfallsgarantie.http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/die-motivation-am-ende-des-krieges

  4. Für die USA ging es in diesem Konflikt nur darum die Ukraine als Verbündeten gegen Russland zu gewinnen, für Russland geht es in diesem Konflikt aber um die Existenz als Staat, deshalb käme eine Niederlage Russlands nur in Frage, wenn die USA bereit wären, für die Ukraine einen Atom-Krieg zu riskieren, und das sind sie, Gott sei Dank, ganz bestimmt nicht.

    Deshalb halte ich es für möglich, dass Blinken in Kiew nur auf Selensky einwirken soll, mit Russland einen Kompromiss zu suchen.

    Die USA haben erkannt, dass sie aufgrund ihres »Sieges im Kalten Krieg« mit ihren Provokationen gegen Russland zu weit gegangen sind, denn nun blieb Putin nichts anderes übrig als zu zeigen, dass ihn jedes Mittel recht ist um die Sicherheit Russlands zu gewährleisten.

    Ich gehe davon aus, dass auch Deutschlands Politiker das wissen, deshalb halte ich die Hetzen von Leuten wie Strack-Zimmermann für bloße Augenwischerei und Propaganda.

    1. ….sie meinen also, die „Anstifter“ und ihre „Propagandisten“ in den Kolonien, versuchen „herauszukommen“ ??.. …denke eher nicht, das Russland mit einem „steckbrieflich Gesuchten“, nicht verhandeln wird ??..😈

    2. Glaubst Du doch nicht wirklich? Wenn die Ukraine verliert, ist für den regelbasierten ( weil faschistisch ) Wertewesten Game Over! Allein was Blackrock in die Ukraine reingebuttert hat, und DIE wollen GARANTIERT ihre Investition zumindest ohne Verluste zurück haben. Nur wird eine geschlagene Ukraine das nicht stämmen können, die EU wird es auch nicht tun können. Bedeutet, verliert die Ukraine, ist es das Ende von Blackrock, von diesem Verlust wird sich dieser Saftladen nie wieder erholen. Und Blackrock sind nicht die Einzigen die sich fett in die Ukraine eingekauft haben. Die EU und USA würden nichteinmal am Wideraufbau profitieren, da alle zerstörten Gebiete russisch sein werden und das wird in Russland einen wahren Bauboom auslösen.

      Von daher ist es für die USA und EU gar keine Option eine Niederlage in der Ukraine zu akzeptieren.

      Übrigens hat Russland ein in der Ukraine erbeutetes Patriotsystem an China zu Studienzwecke übergeben. Es gab heute einige Videos aus China mit einem US Patriotsystem auf einem Tieflader und auf X hieß es dazu, das dieses System von Russland erbeutet und nun an China übergeben wurde. Ist aber nur ein Werfer, kein Radar oder sowas.
      Es zeigt wieder einmal, wie verlässlich Russland als Partner für China ist. Allerdings wusste ich gar nicht das Russland ein Patriotsystem erbeutete Naja, ich hätte zu gerne die kleinen Münder der Pentagonfreggels gesehen als das Video die Runde machte. Deren heiß geliebtes ach so tolles Patriot wird nun beim “ Feind “ rumgereicht wie ein Wanderpokal…da werden einige Münder sicher so klein wie ein schwarzes Loch gewesen sein…XD

      1. ….die Globalisten werden sich „IHR GELD“ bei ihren EU – NATO – Kolonialpöbel holen, garantiert !!.. …und ich hoffe, das MEISSTE beim WEST – brd – Pöbel, DER hat noch das meisste ererbte, vom „Wehrmachtsgrossvater“ !!..🤣

  5. Der Zeitpunkt kommt näher, wo sich entscheidet, ob der Vasallen-Napoleon mit Willigen in die Westukraine einmarschieren lässt oder nicht. Für die europäischen Völker wäre es besser, er bliebe bei seiner alten Lehrerin, aber wenn es dem Hegemon nicht gefällt.

    1. ….DAS mini – napölchen, hat doch schon wieder sein „schwänzchen“ eingezogen.. ..irgend etwas, scheinen die Russichen Diplomaten seinem Botschafter in Moskau erzählt zu haben ??..😎

  6. „Der ehemalige Vorsitzende der Rada, Dmitri Rasumkow, kommentierte die Situation im ukrainischen Parlament mit den Worten, die Rada habe sich „in eine Abteilung zur legislativen Unterstützung der Entscheidungen und Launen des Büros des Präsidenten“ verwandelt.“

    Ist es vielmehr nicht so, dass der Präsident nur noch die Vorschläge aus dem US-geführten Sicherheitsrat durchwinkt?

  7. Ich empfehle dem Wertewesten die Anschaffung einer Gebetsmühle mit der aufgemalten Bitte, dass „Russland keinesfalls gewinnen darf.“
    Dann muss man nur noch irgendwelche Propaganda-Fuzzies zum ganztägigen Drehen dieser Mühle engagieren – ein elektrischer Antrieb ist wegen der unsicheren Stromsituation nicht ratsam – und schon ist der vom Westen gewünschte Kriegs-Ausgang so gut wie garantiert. 🤡

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