Ukraine

Wie in Russland über die Verhaftung von Kolomoisky berichtet wird

Der ukrainische Oligarch Igor Kolomoisky wurde von dem von Präsident Selensky kontrollierten Geheimdienst SBU angeklagt und verhaftet.

Nach der Verhaftung des ukrainischen Oligarchen Igor Kolomoisky durch den von Präsident Selensky kontrollierten Geheimdienst SBU gibt es viele Gerüchte über die Gründe, denn für die ihm vorgeworfenen Verbrechen ist eigentlich das von den USA kontrollierte Ukrainische Anti-Korruptionsbüro (NABU) zuständig. Daher ist es offensichtlich, dass die Verhaftung und die Anklage politische Gründe haben.

Im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens war die Verhaftung von Kolomoisky natürlich auch ein Thema, aber der russische Bericht beschrieb vor allem Kolomoiskys Werdegang und hielt sich mit Spekulationen zurück. Um zu zeigen, wie in Russland darüber berichtet wurde, habe ich den russischen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Warum Selensky Kolomoisky „abserviert“ hat

Das Schewtschenkiwski-Gericht in Kiew hat den ukrainischen Oligarchen Igor Kolomoisky hinter Gitter geschickt, in Untersuchungshaft. Es wurde eine Kaution in Höhe von fast 14 Millionen Dollar festgelegt, aber Kolomoisky lehnte das in Erwartung einer Berufung durch seinen Anwalt ab. Es gibt keine Kommentare von Kolomoisky. Er bat darum, die Journalisten aus dem Gerichtssaal zu entfernen, so dass der Prozess hinter geschlossenen Türen stattfand. Zuvor hatte der SBU den Geschäftsmann wegen des Verdachts auf Betrug und Legalisierung von kriminell erworbenem Eigentum angeklagt.

Kolomoisky ist der Gründer des größten ukrainischen Industrie- und Finanzkonzerns Privat, der im Bankensektor, in der Petrochemie, der Metallurgie, der Lebensmittelindustrie, dem Agrarsektor und dem Luftverkehr vertreten ist. Nach Angaben des Magazins Forbes Ukraine belief sich sein Vermögen im Jahr 2021 auf 1,8 Milliarden Dollar und auf 850 Millionen Dollar im Jahr 2022. Kolomoisky gilt als Selenskys politischer Pate. Als sein wichtigster Sponsor unterstützte er ihn aktiv im Kampf gegen Poroschenko um die Präsidentschaft.

Der blutige Staatsstreich von 2014 spülte auch Kolomoisky an die Macht. In den Jahren 2014 und 2015 war er Gouverneur der Region Dnjeprpetrowsk. Seit Beginn des Krieges im Donbass im Jahr 2014 finanzierte Kolomoisky die Nazi-Einheiten Dnipro-1, Donbass, Shakhtersk, Asow, Aidar, Shturm und andere militante Nazi-Einheiten, die an Nazi-Strafaktionen im Donbass teilnahmen. Im Grunde genommen war das seine Privatarmee. Berichten zufolge stellte Kolomoisky dafür rund 10 Millionen Dollar pro Monat bereit. Darüber hinaus setzte er für jeden toten „Moskal“ eine Prämie von 10.000 Dollar fest. Plakate, in denen damit geworben wurde, hingen in Dnjeprpetrowsk zusammen mit dem Emblem der Privatbank, die damals noch dem Oligarchen gehörte.

Ende 2016 verstaatlichte die ukrainische Regierung die Privatbank, die damals die größte private Bank des Landes war. Kolomoisky war ihr Hauptaktionär. Die Regierung warf der früheren Leitung des Finanzinstituts vor, unter dem Vorwand, Kredite an verbundene Unternehmen zu vergeben, große Geldsummen abgezogen zu haben. Mitte September letzten Jahres wurde berichtet, dass Beamte des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine im Zusammenhang mit der Beschlagnahmung des Eigentums von Ukrnafta das Haus von Kolomoisky durchsuchten und Ausrüstung und Dokumente beschlagnahmten. Ukrainische Medien berichteten damals, dass keine Anklage gegen ihn erhoben wurde.

Im November verstaatlichte die ukrainischen Regierung mehrere große Unternehmen, darunter Ukrnafta und Ukrtatnafta, die Kolomoisky kontrollierte. Wie der Leiter des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Alexej Danilow, erklärte, wurden die Vermögenswerte in die Verwaltung des Verteidigungsministeriums überführt und können nach Aufhebung des Kriegsrechts an ihre Eigentümer zurückgegeben werden. Nach der Verstaatlichung der Unternehmen hat der Geschäftsmann mehr als die Hälfte seines Vermögens verloren.

Es wird vermutet, dass Selensky seinen Paten gezwungenermaßen – auf Druck der Amerikaner – „abserviert“. Und Selensky tut das vor seinem Besuch in den USA anlässlich der UN-Generalversammlung. In den Kreisen der amerikanischen Militärelite gilt Kolomoisky als einer der wichtigsten ukrainischen Korruptionäre. Die USA verhängten bereits im Jahr 2121 Sanktionen gegen Igor Kolomoisky. Die Sanktionen gelten auch für die Frau und die Kinder des Oligarchen und sie werden auch von der EU unterstützt. Kolomoisky ist auch in Israel nicht beliebt.

In Russland ist ein Strafverfahren gegen Kolomoisky eingeleitet worden. Unsere Ermittler gehen davon aus, dass Igor Kolomoisky zusammen mit seinem Partner Gennady Bogolyubov, dem Leiter der Investmentgruppe DCH Alexander Jaroslavsky und dem Vorstandsvorsitzenden von Ukrtatnafta Pavel Ovtscharenko eine „kriminelle Vereinigung“ organisiert hat, die „mit einem gewinnorientierten Ziel“ mehr als 800.000 Tonnen Öl im Wert von mehr als 400 Millionen Dollar veruntreut hat, die von Tatneft geliefert wurden. Gegen Kolomoisky wurde in diesem Fall im November letzten Jahres ein Haftbefehl ausgesprochen.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. Im Gebälk der Ukraine knirscht es wohl gewaltig.

    „… im Oktober gab 2014 er freimütig zu, drei Staatsbürgerschaften (Ukraine, Israel, Zypern) zu besitzen. Als Journalisten ihn fragten, wie er dies mit seiner Position als Gouverneur der Region Dnepropetrowsk vereinen könne – da die ukrainische Verfassung den Besitz zweier Staatsbürgerschaften verbot –, argumentierte er nur: „Aber die dreifache ist nicht verboten.“

    1. Der Drecksack ist wohl jedem bekannt der sich mit dem Donbass zumindest seit 2014 beschaeftigt.

      Ueber >>>
      Zitat{ Darüber hinaus setzte er für jeden toten „Moskal“ eine Prämie von 10.000 Dollar fest.}}

      hatte ich damals mich schon mit einigen meiner Freunde in Israel unterhalten. Damals schon einheilighe Meinung, dass der Drecksack gleiches mit Israelis nicht lange gemacht haette.
      Heute ist es mir wirklich ganz einfach ein Raetsel, warum dieser Drecksack noch in seinen Gemaechern konnte solange sich aufhalten. Die Bude musste schon lange platt gebombt sein, wenn man ihn schon nicht abgeholt und in Donezk oder Lugansk vor ein Gericht gestellt hat.

      Manchmal kann ich wirklich die russische Seele absolut nicht verstehen.

      1. Ich kann die Kreml Seelen noch weniger verstehen. Da setzt der Nazi Boss der grössten und brutalsten Schergen eine Belohnung von 10.000 $ für die Ermordung von Russen aus.
        Und wird dann in Russland – also vom Kreml – wegen einer Tat angeklagt, die sowohl in der Ukraine als auch in Russland als Kavaliersdelikt gilt.
        Vielleicht kriegt der Typ ja in Russland sogar eine Art Wirtschaftsnobelpreis für seinen klevere Geschäftstüchtigkeit.
        Russland – der Kreml -beweist ja kontinuierlich, dass es die Kleinen hängt und die Großen fördert.

        1. @Logik Fan

          Woher wissen Sie, was wo als Kavaliersdelikt gilt?
          Im Übrigen ist es doch eher ein Zeichen der Freiheit wenn jeder sich zum Idioten machen kann – also egal was er raushaut, er wird deswegen nicht sofort in den Gulag gesteckt – solange daraus keine Taten erfolgen, die nachweisbar justiziabel sind.

          „Russland – der Kreml -beweist ja kontinuierlich, dass es die Kleinen hängt und die Großen fördert.“

          Haben Sie das in BILD gelesen oder wie kommt man auf solch altdeutschen Ideen?

        2. Einen russischen Haftbefehl gibt es nur, wenn die Tat in Rußland strafbar ist und wenn die russische Justiz eine ausreichende Beweislage hat. Und dann muß man zwischen den Ermittlern für Wirtschaftskriminalität unterscheiden, die kontinuierlich ihre Fälle abschließen, und dem Tribunal.

          Auch für das Tribunal wird kontinuierlich ermittelt. Es hängt aber vieles noch in der Luft. Der Tatkomplex ist nicht abgeschlossen. Im Idealfall wird es nach der Kapitulation auch auf der ukrainischen Seite Ermittlungen geben, und ukrainische Ankläger werden sich an dem Tribunal beteiligen. Mit der Eröffnung des Tribunals und den ersten Fällen ist erst nach Beginn der Friedensverhandlungen zu rechnen.

  2. Hm, der Verteidigungsminister entlassen jetzt der direkte Pate von Selinsky in Haft. Was haben die Amis und Briten vor? Stellt sich der Komiker selber in Den Haag? Seltsam was da vor sich geht aber spannend.

  3. @Herbert
    die Amis haben nichts vor. Selensky hat etwas vor, nämlich die Amis zu überzeugen um dadurch am besten sofort in die NATO und in die EU aufgenommen zu werden.
    Korruption vertuschen und Redlichkeit vortäuschen damit auch die Millionen aus der ganzen welt weiter regelmäßig fließen und das Kriegsmaterial sowieso. Das bringt auch Kohle ohne Ende

  4. Bei der Frage nach dem warum würde ich noch andere Dinge in Betracht ziehen. was aber nicht Gegensätzlich sein muss, sondern sich aufsummiert.
    Es gibt viele Ansätze.
    Einer wäre: Ein Renegat muss sich seinen neuen Oberherren immer wieder beweisen, und ist gezwungen sich seinen ehemaligen Förderern entgegenzustellen, da sie noch Eigeninterressen haben die nicht mehr aktuell sind. Was auch Selinsky passieren wird…
    was Folge von Totalausverkauf bzw Anbiederung an einer grossen Macht ist.

    Es gibt sicher noch mehr Ansätze.

  5. @ Ikaros

    „Ein Renegat muss sich seinen neuen Oberherren immer wieder beweisen, und ist gezwungen sich seinen ehemaligen Förderern entgegenzustellen…“

    Beste Erklärung! Die Aasfresser um Selenksy herum kapieren es ja auch nicht, oder sie verstehen es und es ist schon zu spät. Gier frisst Hirn, Gier frisst Hirn!!! So war es und wird es immer sein…
    Die denken auch, die kämen aus dieser Mühle lebend raus. Selbst wenn Sie es schafften, wären Sie dennoch verbrannt und es gibt immer einen, der sich an denjenigen erinnern wird, der für so viel Leid mitverantwortlich zeichnet. Egal, ob er dann in England, USA, oder in Irkutsk sitzt. Die Erde ist rund und niemand kann weit genug rennen für das, was nach der Niederlage dort passieren wird. Millionen von Müttern werden Ihren Hass auf alle diejenigen ergiessen, die nicht früh genug hier eingelenkt hätten haben können. Das war´s dann…

    Es wird wie nach ´45 wieder eine Kommission geben, welche diese „Ratten“ verfolgen und einer Strafe (egal wie diese dann aussehen wird) zuführen wird. In manchen Fällen wird die dann auch dort und direkt im Ausland vollstreckt werden. Heimlich, still und leise werden die verrecken. Diese machthungrigen Aasgeier. Ich hoffe, dass es da nach dem Leben noch eine Instanz geben wird, welche einem die Leviten liest. Das bekommt man ja auf keine Kuhhaut, was da durch fremde Hilfe abgeht!

    Indirekt sind unsere Politiker und insbesondere Brüssel mitschuldig. Wenn es soweit ist, würde ich mich freuen, wenn auch hier ein Gericht sich darum kümmern würde. Das sind alles mafiöse Zustände. Auf Kosten unserer Lebenskraft und unserer Schaffenskraft. Ein paar Grüne machen uns dann noch den Garaus, denn ab sofort müssen wir Maden fressen und Fleisch reduzieren, denn es entweicht ja zuviel Methan. Leute gerade habe ich wieder einen Gehirnorgasmus. Ich könnte mehr kotzen, als ich schreiben könnte.

    Das Beste ist: Man guckt sich das Bild von Kanzler Scholz an und suggeriert sich, man wäre für das blaue Auge selbst verantwortlich gewesen.

    Ok, ok ich übertreibe mal wieder. Aber die Situation regt mich auf. Jeder kennt sie aber ändern tut sich immer noch nichts und jeder wartet auf die Wahlvorbereitungen in den USA und hofft, dass sich dann die Unterstützung der USA aus diesem Moloch langsam verabschiedet, weil die Schergen es Ihrem Volk nicht mehr nachvollziehbar beibringen können, wo die ganzen Milliarden hingegangen sind und vor allem wie das amerikanische Volk davon profitieren soll, dass da nun immer noch ein Krieg tobt…

  6. Wer in dieser Gilde der Oligarchen, sind eigendlich keine Juden?
    Da fragt man sich wirklich, wo der Antisemitismus herkommt?
    Die Verbindung gab es einst schon bei Hitler, sein OSS Mann hieß Hanfstengel!

  7. Igor war immer der, der am schnellsten kapierte, was los war. Nach dem Maidan-Putsch wusste er sofort, dass dort die Nazis gewonnen haben und dass es für ihn als Jude gefährlich werden konnte. Da dachte er, ich schaffe mir selbst ein Nazi-Bataillon an, das mich schützt. Eine ungewohnte Konstellation. Aber wenn der Führer ein echter Arsch ist, dann folgen die Nazis auch einem Juden. Igor ist ein Arsch.

    Dass er 1,8 Milliarden aus einem IWF-Kredit, der über seine „Privat-Bank“ lief, unterschlagen hat, wusste man bei Telepolis schon 2015. Kein Wort darüber im Mainstream. Inzwischen weiß man von fünf Milliarden, aber dann hat ihm Poroschenko die Bank abgenommen. Selenskys erste Tat war, ihm diese wieder zurück zu geben. Da aber gingen in den USA die Warnlampen an.

    Poroschenko wollte ihn verhaften lassen, aber das ging nicht. Seine Privatarmee Dnjepr schütze ihn. Die anderen, Azow zum Beispiel, ebenfalls, denn anfangs war er dessen größter Geldgeber. Daran hat sich nichts geändert: die Nazi-Bataillone haben das uneingeschränkte Gewaltmonopol. Wenn die Polizei kommt, lachen die nur.

    Die „Korruption“ indes wird weiter gehen. Die freundliche Umschreibung des Westens dafür, dass alle Gelder bei Azow landen. Aufgrund dieses Gewaltmonopols.

    Immerhin: man konnte K. jetzt verhaften. Sind die Nazis schwächer geworden? Das kann sein, denn sie sind die Elitetruppen, die an vorderster Front gegen die Russen kämpfen. Dort, wo die Verluste am schlimmsten sind.

    So kann man die Verhaftung deuten.

  8. Eine etwas andere Sicht liefert RT:
    https://test.rtde.tech/meinung/179727-montjan-verhaftung-von-kolomoiski-ist-schauspiel/

    Es ist kein Abservieren, sondern ein Schutz vor jeglicher Strafverfolgung im In- und Ausland.
    Bewusste Ungereimtheiten und Fehler gibt es im Fall Kolomoiski „eine ganze Wagenladung plus einen kleinen Karren voll“.
    Es besteht für ihn also keinerlei Gefahr und mit einem Freispruch würde dann das Verbot der Doppelbestrafung greifen.

  9. Das alles klingt wie die Fortsetzung des Buches von Jürgen Roth „Gazprom, das unheimliche Imperium“, da mauscheln Banditen, KGBler, Kriminelle, Mafiabosse und Politiker einträchtig genau solche Summen hin und her. Aber auch dort fallen bestimmte Oligarchen in Ungnade und müssen das Land verlassen, nichts Ungewöhnliches.
    das sind wohl solche, die in ihrer Gier unersättlich sind und die, die in die Machtfrage eingreifen, bzw. die Politik mitbestimmen wollen.

    1. Ich würde sagen, beide sind keine, ihre Vorfahren waren es.
      Raffgier ist keine typische jüdische Eigenschaft. Die gibts in jeder Ethnie und Gesellschaft.
      Wären sie noch jüdisch würden sie keine Judenhasser pampern.

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