Trump vs. Selensky

Nach der Provokation von Sumy kippt die Stimmung auch in der Ukraine

Die letzte Woche war politisch interessant, weil sie gezeigt hat, wie Selensky im eigenen Land und auch in den USA die Unterstützung verliert.

In der letzten Woche gab es wichtige Entwicklungen, weil die USA quasi per Ultimatum von der Ukraine und den Europäern einen Frieden in der Ukraine gefordert haben, und weil sie gezeigt hat, wie die Ukraine nach dem bisher funktionierendem Schema versucht hat, mit einer weiteren Provokation, dieses Mal in Sumy, wieder die propagandistische Oberhand zu gewinnen. Nur funktionieren diese Tricks mit einem Präsidenten Trump nicht mehr, weil die USA natürlich wissen, was wirklich in der Ukraine passiert.

Das russische Fernsehen hat in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick über die politische Woche in der Ukraine und die Tricks von Selensky berichtet und ich habe den Beitrag übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Selensky bezeichnete Trump als wichtigsten Verräter

Der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündete Osterwaffenstillstand kam für das Kiewer Regime überraschend. Wladimir Selensky, der Chef des Kiewer Regimes, warf Russland in einer hastig verfassten Erklärung wirr irgendeine Manipulation vor, antwortete zunächst jedoch nicht auf die Friedensinitiative.

Kurz darauf sagte Selensky, Kiew werde spiegelbildlich vorgehen und gab sich damit die Möglichkeit, das Moratorium nicht einzuhalten. Er kann Russland jederzeit grundlos beschuldigen und die Kampfhandlungen wie bisher fortzusetzen.

CNN befürchtete, dass der Waffenstillstand für Kiew zu einem logistischen Albtraum werden und die diplomatische Position des Regimes weiter schwächen könnte. „Diese Initiative könnte Trumps Stimmung für eine Annäherung an Russland stärken“, hieß es bei CNN.

Über die Woche in der Ukraine berichtet unser Reporter.

Die ganze Woche versuchte Kiew, die ganze Welt dazu zu bringen, den Angriff auf Sumy zu verurteilen, doch Mitte der Woche konnten selbst die mit dem Regime sympathisierenden westlichen Medien das Offensichtliche nicht mehr leugnen. Die „Washington Post“ bestätigte, dass es im Stadtzentrum eine Versammlung ukrainischer Soldaten gegeben hat, und ein Kämpfer der ukrainischen Streitkräfte habe dies in einem Gespräch bestätigt. France 24 gab einige Details bekannt: „Die Soldaten waren in Zivilkleidung, alles spielte sich in der Kongresshalle ab, sie waren im Keller.“

In der Ukraine begann man sofort mit der Suche nach einem Schuldigen. Artjem Semenichin, der Bürgermeister von Konotop, veröffentlichte ein Video mit wüsten Flüchen und Kraftausdrücken, als ob es ein Streit zwischen Streetgangs wäre, fuhr nach Sumy und griff Vladimir Artjuch, den Chef der regionalen Militärverwaltung von Sumy, an: „Wenn Sie nicht bis 18:00 Uhr auf die Knie gehen, Sie Bastard, sich beim Volk entschuldigen und Ihr Amt niederlegen, werde ich allen erzählen, was passiert ist!“

Er drohte Artjuch: Wenn er nicht ginge, würde Semenichin ihn verraten. Und so legte er in seinem Büro vor dem Hintergrund von Banderas Porträt nach: „Ich weiß mit Sicherheit, dass ihm gesagt wurde, dass es in diesem Moment zu 99 Prozent einen Angriff auf Sumy geben würde, auf den Ort, an dem sie sich wahrscheinlich aufhalten würden. Es waren Soldaten. Nun, ich werde nicht die genaue Zahl nennen, aber sie waren da. Und sie wurden mit Auszeichnungen, Urkunden, Medaillen und so weiter ausgezeichnet. Sie haben es wirklich verdient, die 117. Brigade.“

Außer den Mitgliedern der 117. Brigade waren da auch Offiziere mehrerer anderer Einheiten, die in die Region Kursk einmarschiert sind. Soldaten der 80. Brigade, die auch in Kursk auf sich aufmerksam machte, waren zuvor an der Hinrichtung gefangener russischer Soldaten beteiligt. Das war im Jahr 2022. Damals herrschte in den europäischen Institutionen und im UN-Apparat Totenstille zu dieser Angelegenheit, doch nach dem Angriff auf Sumy besann man sich auf das humanitäre Völkerrecht.

Dazu sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow: „Das humanitäre Völkerrecht verbietet kategorisch die Stationierung militärischer Einrichtungen und Waffen auf dem Territorium ziviler Einrichtungen. Wir haben Fakten darüber, wer sich in der getroffenen Einrichtung in Sumy aufgehalten hat. Es gab ein weiteres „Treffen“ ukrainischer Militärführer mit ihren westlichen Kollegen, die sich entweder als Söldner ausgaben oder als ich weiß nicht wer.“

Über die von ihm kontrollierten Medien versuchte das Kiewer Regime zu beweisen, dass die Angriffe ihr Ziel nicht erreicht hätten. Doch in den Regionen wurden Todesanzeigen für die in Sumy getöteten Offiziere der ukrainischen Streitkräfte veröffentlicht. Die Lüge war aufgedeckt.

Dazu erklärte das russische Verteidigungsministerium: „Das Kiewer Regime nutzt die ukrainische Bevölkerung weiterhin als menschlichen Schutzschild, indem es im Zentrum einer dicht besiedelten Stadt Militäranlagen errichtet und Veranstaltungen mit Beteiligung von Militärangehörigen abhält.“

Die ukrainischen Medien fragen sich immer noch, wer die Soldaten in die Stadt geholt hat. Selensky entließ Artjuch, den Chef der Militärverwaltung der Region Sumy, doch der wichtigste Verräter ist für Kiew nun US-Präsident Donald Trump. Er wird in der Propaganda lächerlich gemacht und verleumdet. Es ist offensichtlich, dass das auf Anweisung von Selensky persönlich geschieht, der in der Sendung „60 Minutes“ des amerikanischen Fernsehsenders CBS sagte: „Ich glaube, dass in den USA leider russische Narrative vorherrschen.“

Er merkte an, dass Donald Trump seiner Meinung nach „ein starker Präsident eines starken Landes ist, der auf der Seite der Ukraine stehen sollte“. In dem Interview mit CBS trat Selensky alleine auf. Der Sender ist gegen Trump und niemand hinderte den Chef des Kiewer Regimes daran, zu sagen, was der US-Präsident tun und was er nicht tun solle.

Vom Pro-Trump-Republikaner-Sender Fox News kam die Ohrfeige. In der Übertragung des Ostergottesdienstes aus Russland und der Ukraine wurde Kiew als Teil Russlands bezeichnet.

Das ukrainische Außenministerium begann sofort, von dem amerikanischen Fernsehsender eine Entschuldigung zu verlangen, der Kiew als russische Stadt bezeichnet hatte, und erlaubte sich gleichzeitig grobe Angriffe auf den US-Präsidenten selbst oder Mitglieder seines Teams. Selensky wiederum erklärte, Wittkoff habe „die Strategie der russischen Seite für sich übernommen“.

Der Chef des Kiewer Regimes bettelt bei den USA weiterhin um Geld, Sicherheitsgarantien, Raketen. Er bot sogar an, Patriot-Luftabwehrsysteme im Austausch gegen Zahlungen der Europäer zu kaufen. Selensky ist sich darüber im Klaren, dass Kiew ohne amerikanische Luftabwehrsysteme schutzlos ist, dabei hatte die Ukraine doch beträchtliche Mengen eigener Systeme, die noch aus der verhassten UdSSR übriggeblieben waren.

1992 waren es 225 Stück, 2019 nur noch 60, und niemand bestreitet, dass sie gestohlen und verkauft wurden. Im Jahr 2020 verkaufte die Ukraine S-300-Flugabwehrraketensysteme an Amerika. Und im selben Jahr kaufte Ankara sechs S-125-Luftabwehrsysteme aus Kiew. Für die Ukrainer wäre es gut zu wissen, wer heute vom Krieg profitiert, aber sie werden vor dem Hintergrund der unaufhörlichen und brutalen Mobilisierung mit Propaganda vollgepumpt.

Vor dem Hintergrund der massenhaften Desertationen aus den Reihen der ukrainischen Streitkräfte begannen Beamte über die Notwendigkeit einer patriotischen Erziehung zu sprechen. Wie die heute aussieht, zeigte der deutsche Sender Deutsche Welle, in dessen Beitrag es hieß: „In der Ukraine werden zehnjährige Kinder auf Militäreinsätze vorbereitet. Während sich der Krieg mit Russland hinzieht, werden in geheimen Militärlagern im ganzen Land Kinder in der Kunst der Kriegsführung ausgebildet.“

In dem deutschen Bericht kam ein 14-jähriges Mädchen zu Wort, das mit Begeisterung davon sprach, für die Ukraine sterben zu wollen. Das war fast wortwörtlich die gleiche Aussage, wie sie Waleri Saluschny, der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, diese Woche in London bei der Eröffnung der Ukrainian School of Management äußerte: „Es reicht nicht, einfach für die Ukraine zu sterben. Wir müssen bereit sein, eine andere Entscheidung treffen, diese Entscheidung lautet, bereit zu sein, zu töten.“

Der ehemalige Oberbefehlshaber veröffentlichte ein Video seiner Rede in Telegram. Die Kommentare darunter sind bemerkenswert, denn die Ukrainer sind erstaunt über die Gelassenheit, mit der der Botschafter ihnen aus dem sicheren Großbritannien sagt, dass sie sterben müssen. Allerdings wird Saluschny schon seit langem als Kreatur der Briten bezeichnet und diese wollen, dass das blutige Massaker weitergeht. Und der ehemalige Oberbefehlshaber und Selensky sind nun Gleichgesinnte.

Am 8. und 9. Mai versammelt der Chef des Kiewer Regimes in Kiew eine Koalition der Verlierer. So nannten die Medien die Staats- und Regierungschefs der EU, denen das ukrainische Außenministerium Einladungen geschickt hat. Die Mehrheit dieser Länder hat entweder auf der Seite Nazi-Deutschlands gekämpft oder sich unter seine Herrschaft begeben.

In Selenskys Kopf lebt der Traum, eine Alternative zur Siegesparade auf dem Roten Platz zu schaffen. Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, sagte diese Woche, das sei mindestens Verrat am Andenken an seinen eigenen Großvater, denn Semjon Selensky, gebürtig aus Kriwoi Rog, war ein heldenhafter Soldat. Er kämpfte für die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus und erreichte Berlin. Er wurde mit zwei Orden des Roten Sterns ausgezeichnet. Aber sein Enkel ehrt die Veteranen der SS-Division Galizien.

Es wurde beschlossen, in der Karwoche vor Ostern in Kiew ein LGBT-Filmfestival abzuhalten. Empörte Kiewer kamen zum Veranstaltungsort, einem Kino. Polizeieinheiten wurden geschickt, um sie zu beruhigen, und es kam zu Massenschlägereien. Die Gegner des Festivals wurden in Busse gepfercht, weil das Regime die Rechte von LGBT als heilig verteidigt. Dafür kämpft es gegen Gläubige, Priester und Künstler.

Ende der Woche verhängte Kiew weitere persönliche Sanktionen, darunter auch gegen den Trainer und Gründer des Moskauer Katzentheaters, Juri Kuklatschew, der in einer Videobotschaft dazu sagte: „Herr Selensky, ich empfehle Ihnen, unsere freundliche Aufführung zu besuchen, damit Sie sich an die menschlichen Werte erinnern, die Sie leider vergessen haben.“

Das Internet wurde sofort mit Memes überschwemmt, die den russischen Trainer und seine berühmten Katzen zeigten. Neben Kuklatschew hat Kiew auch den Sänger Alexander Rosenbaum, die Balletttänzer Nikolaj Tsiskaridse und Sergej Polunin, die Skifahrerin Elena Vyalbe, die Fechterin Sofia Velikaja, den Turner Nikita Nagorny, den Boxer Ruslan Provodnikov, den Rapper Roma Zhigan und weitere fünfzehn Kulturschaffende sanktioniert.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. In der Tagesschau erfährt man mal wieder nichts. Es wird im Nebensatz über Brüche des einseitigen Waffenstillstandes zu Ostern geredet und dann kommt der entlarvende Nachsatz „beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig“. Was im Klartext bedeutet, daß es die Ukraine war (sonst hieße es „Russland…“), und daß man das in Hamburg auch genau weiß.

    Aber sofort kommt die nächste Propagandameldung aus Kiew, nach der Selenki – der Gute! – vorgeschlagen habe, den Waffenstillstand auf einen Monat zu verlängern (wir kennen die Gründe), oder daß „Russland wenigstens aufhören soll, Zivilisten zu beschießen“.

    Kommentar überflüssig….

    1. Moskau meldet über 1.300 ukrainische Verstöße gegen Ostern-Waffenruhe

      Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin einseitig verkündete Waffenruhe zu Ostern wurde vielfach von Kiews Streitkräften gebrochen – obwohl der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij zugesagt hatte, die Waffenruhe ebenfalls einhalten zu wollen.

      https://freedert.online/kurzclips/video/242949-moskau-meldet-ueber-1300-ukrainische/

      Soviel zum Thema……

      1. Ehemaliger Rada-Abgeordneter: Selenskij verliert Kontrolle über eigene Truppen
        21 Apr. 2025 16:35 Uhr

        Während Selenskij öffentlich auf eine Feuerpause setzte, feuerten die ukrainischen Einheiten nach Angaben Moskaus weiter. Insgesamt zählte Russland 4.900 Verstöße. Für Moskau – und offenbar auch für Washington – ein weiteres Signal: Kiew ist kein verlässlicher Verhandlungspartner.

        Die ukrainischen Verstöße gegen den von Russland ausgerufenen Oster-Waffenstillstand seien vor allem darauf zurückzuführen, dass Präsident Wladimir Selenskij seine Streitkräfte nicht vollständig unter Kontrolle habe. Dies erklärte Wladimir Oleinik, Mitglied der Bewegung „Andere Ukraine“ und ehemaliger Abgeordneter der Werchowna Rada, in einem Interview mit RIA Nowosti.

        Einheiten wie das Regiment Asow würden demnach eigenständig agieren und bei der Verfolgung ihrer eigenen Ziele kaum Rücksicht auf Anweisungen des Präsidenten nehmen. Oleinik wörtlich:

        „Russland sah darin einen weiteren Beweis für die Amerikaner: Selenskij ist kein zuverlässiger Verhandlungspartner. Während ein Befehl von Oberbefehlshaber Putin ohne Zögern umgesetzt wird, sieht das bei Selenskij anders aus. Es gibt Nationalisten oder das Vereinigte Königreich mit eigenen Interessen an Provokationen – und zum Beispiel das Asow-Regiment, das sich über Selenskijs Worte hinwegsetzt und trotzdem weiterschießt. Im Gegensatz zu Putin hat Selenskij die Lage nicht im Griff.“

        https://freedert.online/europa/242980-ehemaliger-rada-abgeordneter-selenskij-verliert/

        1. Zu Trumps Aufgaben im Friedensprozeß gehört es, die Rolle der USA als „militärische Führungsmacht“ nicht einfach so aufzugeben, um mit den USA auf der westlichen Seite noch eine gewisse Kontrolle über die Akteure zu behalten. Aber das ist sehr schwer. Es ist ja eher ein Kriegsrudel als eine echte Kriegskoalition, und alle tun, was sie wollen. Die einen wollen gar nicht mehr, und andere, wie Briten und Azow, führen ihren eigenen „Krieg im Krieg“.

          Da auch Scholz und Merz keine Kontrolle über alle Akteure haben, ist es für Deutschland eine gefährliche Situation, Teil eines solchen Rudels zu sein. Aber so was ist den Deutschen ja egal, oder haben Sie hier irgendwo Bedenken deswegen gehört?

          Trump und Putin ist es nicht egal. Für die ist es schwierig, das Zelenskyregime und den Krieg zu beenden, weil dann eine Warlordisierung droht. Mehrere Zentren, die sich zu provisorischen Regierungen erklären, mit Truppenteilen, die einfach weiterkämpfen, vielleicht sogar gegeneinander, und EU-Europäer, die in den Westen eindringen können.

          Zelensky und der Krieg müssen also weiterlaufen, so unschön das auch ist, bis eine neue Macht installiert werden kann, die (evtl. mit Hilfe der Russen) in der Lage ist, schnell das ganze Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Situation in der Zeit um die Absetzung Zelenskys und Erklärung der Kapitulation (de facto, wie auch immer es in Worte gekleidet wird) wird sehr gefährlich.

  2. Und es ist doch ein positiver Ausblick, zu sehen, wie Selenskij und seine Nazi-Elite sich immer stärker in den logischen Fallstricken ihres eigenen Lügensystems verfangen und auch die Bevölkerung diesen Verfall zunehmend bemerkt.
    Weiter so!

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