Was über die Verhaftung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol bekannt ist

Die Ordnungskräfte haben den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol im Rahmen eines Verfahrens wegen Meuterei verhaftet, wie das Büro für Antikorruptionsuntersuchungen gegen hochrangige Beamte mitteilte.

Die TASS hat grundlegende Informationen über die Situation gesammelt.

Verhaftung

• Die Ordnungskräfte haben den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol verhaftet.
• Er wird verdächtigt, als Anführer der Verschwörer eine Meuterei organisiert zu haben.
• Die Verhaftungsaktion dauerte mehr als sieben Stunden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.
• Der zweite Verhaftungsversuch begann am Mittwoch um 03:20 Uhr Ortszeit, hieß es.
• Das Büro für Antikorruptionsuntersuchungen gegen hochrangige Beamte teilte mit, dass der Haftbefehl gegen Präsident Yoon Suk-yeol um 10.33 Uhr Ortszeit beantragt worden sei.
• Die Ordnungskräfte haben 48 Stunden Zeit, den Präsidenten zu verhören, danach müssen sie einen weiteren Haftbefehl beantragen, um die Haft zu verlängern.
• Die Unterlagen für das Verhör, das um 11:00 Uhr Ortszeit begann, umfassen mehr als 200 Seiten.
• Yoon Suk-yeol, der in das Büro für Antikorruptionsuntersuchungen gegen hochrangige Beamte gebracht wurde, verweigert die Aussage.
• Das ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass ein abgesetzter, aber noch amtierender Präsident verhaftet wird.
• Nach der Amtsenthebung durch das Parlament gelten die Befugnisse von Yoon Suk-yeol bis zur Entscheidung des Verfassungsgerichts als ausgesetzt. Das Gericht kann ihn wieder einsetzen oder seines Amtes entheben.
• Nach südkoreanischem Recht kann ein amtierender Präsident in Fällen von Meuterei und Hochverrat strafrechtlich verfolgt werden.

Die Erklärung von Yoon Suk-yeol

• Yoon Suk-yeol sagte, er habe selbst beschlossen, vor dem Amt zu erscheinen, um Blutvergießen zu vermeiden, glaubt aber weiterhin, dass die Ermittlungen illegal sind.
• Er brachte die Argumente seiner Anwälte vor, dass das Büro für Antikorruptionsuntersuchungen nicht wegen des Verdachts der Meuterei ermitteln dürfe und dass der Haftbefehl von dem falschen Gericht ausgestellt worden sei.
• Yoon Suk-yeol sagte, er sei von der „hellen Zukunft des Landes trotz der dunklen Gegenwart aufgrund des Zusammenbruchs der Rechtsstaatlichkeit“ überzeugt, weil er sehe, dass „junge Menschen den Wert der liberalen Demokratie wieder erkennen“.

Das Kriegsrecht und ein früherer Verhaftungsversuch

• Am Abend des 3. Dezember verhängte Yoon Suk-yeol das Kriegsrecht, das etwa sechs Stunden später wieder aufgehoben wurde.
• Am 14. Dezember erklärte das Parlament seine Amtsenthebung, doch bis zur Entscheidung des Verfassungsgerichts gelten seine Befugnisse als ausgesetzt.
• Am 31. Dezember erließ das Gericht einen Haftbefehl gegen Yoon Suk-yeol in der Angelegenheit der Verhängung des Kriegsrechts und tat dies am 7. Januar erneut.
• Beim ersten Versuch, Yoon Suk-yeol am 3. Januar zu verhaften, untersagte der Sicherheitschef die Durchsuchung, was zum Scheitern der Aktion führte.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.