Kriegsgefahr

Wie in Russland über den US-Angriff auf den Jemen berichtet wird

Die Angriffe der USA auf den Jemen haben das Potenzial, sich zu einem großen Krieg auszuwachsen. Hier zeige ich, wie in Russland darüber berichtet wurde.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Erklärungen westlicher Regierungen, der Angriff der USA und Großbritanniens auf den Jemen seien vom Völkerrecht als legitime Selbstverteidigung gedeckt, sind Unsinn. Weder die USA noch Großbritannien wurden vom Jemen angegriffen und Angriffe auf Handelsschiffe sind kein Vorwand für Selbstverteidigung gemäß dem Völkerrecht. Im übrigen wurden – zumindest meines Wissens – keine Handelsschiffe angegriffen, die unter der Flagge der USA oder Großbritanniens unterwegs waren.

Was deutsche Medien hierbei verschweigen, ist, dass die Huthis explizit nur Schiffe angreifen, die Israel ansteuern. Handelsschiffe, die nicht auf dem Weg nach Israel sind und auch nicht unter der Flagge von Ländern fahren, die den israelischen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser unterstützen, haben nichts zu befürchten und können das Rote Meer problemlos durchfahren.

Das verschweigen die westlichen Medien gerne, denn wenn sie darüber explizit berichten würden, könnten deren Leser die Politik des US-geführten Westens hinterfragen. Die USA haben keine Selbstverteidigung ausgeübt, sie wollen nur den Handel, also die Gewinne der westlichen Konzerne schützen.

Natürlich waren die US-Angriffe auch ein großes Thema im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens und ich habe die dazu gesendeten Beiträge übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Den Amerikanern droht ein großer Krieg im Nahen Osten

Der Krieg im Nahen Osten wächst. Ende der Woche haben die USA und Großbritannien einen massiven Raketenangriff auf den Jemen durchgeführt. Früher haben sie den Jemen nicht angegriffen.

Russland nannte die Angriffe illegal und gefährlich, denn die jemenitischen Huthis, die vom Iran unterstützt werden, werden in jedem Fall antworten. Und sie haben die Mittel dazu.

Die anglo-amerikanischen Angriffe beruhigen die Region des Roten Meeres nicht und garantieren keine friedliche Schifffahrt, sondern im Gegenteil, die Angst in der Region wächst. Die für den Planeten strategisch wichtige Handelsroute durch den Suezkanal steht kurz vor der Lähmung.

Wir werden in zwei Beiträgen über alle Aspekte des neuen Kriegsabenteuers der Anglosachsen berichten.

Beginn der ersten Beitrages

Alle amerikanischen Kriege im Nahen Osten beginnen immer wie mit der Kopie einer Videosequenz: Von Überwasserschiffen und U-Booten abgefeuerte Tomahawks rasen mit einer Inversionsspur durch die Nacht. Vom Deck eines Flugzeugträgers schickt ein Dampfkatapult Jagdflugzeuge und Aufklärer aus.

Und das sind die Nachwirkungen. Unter Beschuss sind die größten Städte des Jemen und ihre Umgebung: die Hauptstadt Sanaa, die Hafenstadt Hodeida, sowie Saada, Taiz und Damar. In der ersten Welle wurden insgesamt 73 Orte angegriffen. Die Welle begann pünktlich zur besten Sendezeit, um halb acht Uhr abends amerikanischer Ostküstenzeit. Eine Stunde später war sie bereits auf jedem Fernsehgerät in Amerika.

„16 verschiedene Orte und Dutzende von Zielen wurden angegriffen, um die Huthis zu schwächen und ihnen die Möglichkeit zu nehmen, illegale und rücksichtslose Angriffe auf Schiffe durchzuführen“, sagte Pentagon-Sprecher Patrick Ryder.

Er sagte kein Wort über die Tatsache, dass die USA wieder einmal einen unabhängigen Staat im Nahen Osten ohne Genehmigung der UNO angreifen. Die Illegalität dessen, was nach allen Regeln der Kunst geschieht, verdeckt das Format einer Koalition, in der Washington die Gehorsamen und Bewährten zusammengerufen hat. Hier hebt ein britischer Typhoon-Kampfjet ab, um Kurs auf den Jemen zu nehmen.

Doch die arabischen Länder haben sich zurückgehalten. Außenminister Biden konnte sie bei seiner jüngsten Reise nicht überzeugen. Bis zur letzten Minute wird auf eine Fernsehansprache von Biden gewartet, aber es gab keine Übertragung aus dem Oval Office. Der amerikanische Präsident, der in den letzten 20 Tagen nur eine Stunde in der Öffentlichkeit verbracht hat, beschränkt sich auf eine schriftliche Erklärung. Auf dem Radar der Presse wird der US-Präsident erst 24 Stunden später erscheinen.

Biden ist nach Pennsylvania geflogen, nicht in den Nahen Osten. Aber er wurde begrüßt, als ob nicht seine eigenen Bürger, sondern die Huthis, die er zu bombardieren befohlen hatte, an der Straße aufgereiht gewesen wären. Palästinenser-Flaggen wurden geschwenkt und die Menge forderte ein Ende des Krieges.

Biden eilte zur örtlichen Feuerwache. In seiner Rolle als oberster Brandstifter. Und in einem örtlichen Café wurde dem US-Präsidenten ebenfalls ein heißer Empfang bereitet. Biden hatte gerade erst angefangen, wurde aber schon als Loser bezeichnet. Wie kann er hier gewinnen, und vor allem gegen wen?! Aus Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien hat er nichts gelernt.

Er trank einen Schluck Mango-Smoothie auf den Sieg der amerikanischen Waffen oder den Dritten Weltkrieg. Die Absurdität des Geschehens wurde durch den nächsten Programmpunkt noch verstärkt – ein Fahrradgeschäft, wo Biden, der scharf gestartet war, von seiner Begleitung eingefangen werden musste.

Biden hat die Orientierung verloren. Sein Verteidigungsminister Austin ist schon lange nicht mehr zu sehen. Seit dem 22. Dezember, als der Pentagon-Chef zum ersten Mal in ein onkologisches Krankenhaus kam, wohin er am 1. Januar wieder mit dem Krankenwagen gebracht wurde, gab es kein einziges Foto von ihm.

Am 1. Januar trafen sich Biden und sein nationales Sicherheitsteam auf der Karibikinsel Santa Cruz, um über die Angriffe auf den Jemen zu beraten. Aber was ist ein Team ohne den Schlüsselspieler?!

„Er leitete diese Angriffe vermutlich von einem Krankenhauszimmer aus. Lloyd Austin war zu dieser Zeit wegen gesundheitlicher Probleme nicht im Pentagon. Können Sie sich an ein anderes Mal in der Geschichte dieses Landes erinnern, als so etwas passiert ist? Dass jemand nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, um solche Luftangriffe anzuordnen?“, fragten Journalisten.

„Ich gehe davon aus, dass Lloyd Austin sich seiner Pflichten bewusst ist, es sei denn, er vergisst sie, wie zum Beispiel, als er es versäumt hat, seine Vorgesetzten darüber zu informieren, dass er auf der Intensivstation liegt. Das ist eine Pflichtverletzung, das ist eine Lüge gegenüber der gesamten Führungsspitze, und er sollte entlassen werden, und wenn er nicht entlassen wird, sollten die Republikaner ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn einleiten“, antwortete der Militärexperte Jim Hanson.

Austin hat Biden nichts erzählt. Biden hat dem Kongress nichts erzählt. Es sind nicht mehr nur die Republikaner, die hier empört sind, sondern auch die eigenen Demokraten. Ro Khanna, Mitglied des US-Repräsentantenhauses, erklärte: „Das Weiße Haus hat einen großen Fehler gemacht, indem es monatelang mit den Australiern, den Briten und den Kanadiern verhandelt hat. Doch die einzigen, mit denen das Weiße Haus nicht gesprochen hat, waren Mitglieder des eigenen Kongresses. Aber nach unserer Verfassung hätte das einfach getan werden müssen. Der Präsident kann nur im Falle von Selbstverteidigung militärische Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel, wenn eines unsere Schiffe oder Flugzeuge angegriffen wird. Aber er kann nicht im Alleingang, ohne die Zustimmung des Kongresses, Entscheidungen treffen, um mögliche künftige Angriffe auf unsere Schiffe zu verhindern.“

Der Kongress wurde nicht einmal konsultiert, als der sogenannte Arabische Frühling im Nahen Osten tobte. Die Amerikaner mischten 2011 den Jemen auf, als Biden bereits im Weißen Haus saß. Infolge der Farbrevolution wurde der rechtmäßige Präsident Saleh entmachtet und der Bürgerkrieg brach aus.

Der Jemen, der sich seither in einem Zustand des Halbverfalls befindet, ist nur ein Glied in einer Kette anderer Länder des Nahen Ostens, die auf Geheiß Washingtons zerstört wurden. Wie Libyen und Syrien, und etwas früher Irak und Afghanistan. Biden war übrigens die ganze Zeit dabei, entweder als Obamas Vizepräsident oder als Vorsitzender des Senatsausschusses für auswärtige Beziehungen.

Auch Trump hat ein totales Déjà-vu: „Wir werfen wieder überall im Nahen Osten Bomben ab, wo ich den IS besiegt habe, und unser Verteidigungsminister, der gerade fünf Tage lang vermisst wurde, führt den Krieg von seinem Krankenhauszimmer aus mit seinem Laptop. Vergessen Sie nicht, dass dies dieselbe Bande ist, die in Afghanistan kapituliert hat, ohne dass jemand belangt oder entlassen wurde. Das war der peinlichste Moment in der Geschichte der USA. Jetzt haben wir Kriege in der Ukraine, in Israel und im Jemen, aber keinen Krieg an unserer Südgrenze. Und das macht sehr viel Sinn. Der gewissenlose Joe Biden ist der schlechteste Präsident in der Geschichte der USA!“, erklärte Trump.

Jeder der von Trump aufgezählten Konflikte hat das Potenzial, den Dritten Weltkrieg zu drohen, denn hinter den Huthis steht der Iran.

Der pensionierte Oberstleutnant der US-Armee Daniel Davis sagte dazu: „All dies hat die Chance, auf eine höhere Ebene zu eskalieren. Was ist unser Plan? Das ist ein möglicher Schlag, der uns in den Krieg führt. Ich würde gerne vom Weißen Haus hören, wie der Plan aussieht und wie er mit dem amerikanischen Recht und der Verfassung vereinbar ist.“

Was das Weiße Haus macht, macht auch das Außenministerium. Auch im UN-Sicherheitsrat versichern US-Diplomaten, dass die USA nicht gegen das Völkerrecht verstoßen haben: „Diese Schläge waren notwendig, sie waren im Einklang mit dem Völkerrecht. Das ist das Recht der USA auf Selbstverteidigung, das in Artikel 51 der UN-Charta verankert ist“, sagte die ständige Vertreterin der USA bei der UNO, Linda Thomas Greenfield.

Darauf antwortete der Ständige Vertreter Russlands bei der UNO Wassili Nebenzya: „Von welchem Recht auf Selbstverteidigung sprechen London und Washington tausend Meilen von ihren eigenen Grenzen entfernt? Seit wann wird dieses Recht auf Handelsschiffe ausgedehnt? Eines ist klar: Die selbsternannte „Koalition“ hat kein legitimes Mandat für ein gewaltsames Vorgehen. Es ist eine Sache, die Handelsschifffahrt zu schützen, auf die Angriffe inakzeptabel sind, aber eine ganz andere, einen anderen Staat unverhältnismäßig und illegal zu bombardieren.“

Vor dem UN-Hauptquartier hatte sich zu diesem Zeitpunkt Protest formiert. „Hände weg vom Jemen“, skandierte die First Avenue. Auch in Washington gab es Demonstrationen von mehreren Tausend Menschen. Demonstranten mit palästinensischen Fahnen, – die Angriffe der Huthis im Roten Meer sind eine direkte Folge der gnadenlosen Bombardierung des Gazastreifens – erreichten das Weiße Haus. Auf dem Weg dorthin stand ein zwei Meter hoher Zaun, dahinter stand die Polizei.

Von oben blickte Bidens strahlendes Gesicht grinsend von einem Plakat auf das Geschehen herab. Darunter stand eine Unterschrift: „Genozid-Joe“. Joe selbst ist nicht zu Hause, er ist zurück im Urlaub in Camp David. Das ändert jedoch nichts am Tempo der Bombardierungen. Am Abend haben die USA eine Anlage der Huthis im Marinestützpunkt Hodeidah getroffen.

Das Weiße Haus erklärte, es behalte sich „das Recht“ vor, die Militäraktion wieder aufzunehmen, wenn es neue „Bedrohungen“ sehe, ohne Rücksicht auf die UN-Charta oder die katastrophalen Folgen für den gesamten Nahen Osten. Wenn auch nur für ihn.

Ende des ersten Berichts und Beginn des zweiten Berichts.

Die Liste der Länder, in denen das Sternenbanner mit unverhohlenem Vergnügen auf dem zentralen Platz der Hauptstadt verbrannt wird, ist um ein weiteres Land reicher. Amerika wurde im Jemen noch nie geliebt, aber jetzt wird es hier regelrecht gehasst.

„Wir haben keine amerikanischen Küsten angegriffen, wir sind nicht auf amerikanische Inseln gezogen und haben sie angegriffen. Ihre Angriffe auf unser Land sind Terrorismus. Amerika ist ein Terrorist und der größte Teufel der Welt“, sagte Mohammed Ali al-Husi, Chef des Obersten Revolutionskomitees der Huthi.

Die Straßen der jemenitischen Städte, einschließlich der Hauptstadt Sanaa, waren mit Tausenden von Menschen gefüllt, die gegen die Angriffe der USA und ihrer Verbündeten auf das Gebiet ihres Landes protestierten. Fast jeder Zweite trug eine Schusswaffe. Bereits Ende letzten Jahres begannen die jemenitischen Huthis in den von ihnen kontrollierten Provinzen mit der Mobilmachung zur Vorbereitung auf einen möglichen Angriff. Wie sich herausstellte, war das nicht umsonst.

Den Aufnahmen der nächtlichen Bombardierungen nach zu urteilen, wurde den Houthis doch ein gewisser Schaden zugefügt, aber die Angriffe der Koalition haben ihre allgemeine Kampfkraft nicht wesentlich beeinträchtigt. Dafür sie haben die Jemeniten sehr verärgert, die nun Washington und seinen Verbündeten mit Vergeltung drohen.

„Die jemenitischen Streitkräfte werden nicht zögern, die Quellen der Bedrohung und alle aggressiven Ziele zu Lande und zu Wasser anzugreifen, um den Jemen, seine Souveränität und Unabhängigkeit zu verteidigen“, sagte Yahya Saria, der Militärsprecher der Huthis.

Und das sind keineswegs leere Drohungen, nicht nur Schiffe der Koalition im Roten Meer, sondern auch US-Militärstützpunkte in den Nachbarländern Jemens könnten Ziel von Vergeltungsschlägen werden. Die gesamte arabische Halbinsel und die Länder des Persischen Golfs, einschließlich des größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkts im Nahen Osten, Al-Udeid in Katar, liegen in Reichweite der ballistischen Raketen der Huthis.

Und in diesem Konflikt sind die Länder der Region, wenn auch nicht auf der Seite der Huthis, so doch mit Sicherheit nicht gegen sie. So unterstützte von den regionalen Akteuren nur Bahrain die US-Operation. Die wichtigsten Länder der Region, wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate, blieben außen vor.

Die Amerikaner hatten bereits Mitte der 2010er Jahre versucht, die Huthis mit Hilfe desselben Saudi-Arabiens auszuschalten. Damals war es jedoch trotz der überlegenen Kräfte der Länder, die sich den jemenitischen Rebellen entgegenstellten, nicht möglich, die Huthis zu besiegen. Erfolglos zogen sich die Amerikaner einfach weit von der jemenitischen Küste zurück.

Doch Saudi-Arabien stand noch mehrere Jahre lang im Fadenkreuz der Rebellen, die mit Drohnen Ölfelder und Raffinerien in dem Königreich angriffen. Und nun haben die Amerikaner beschlossen, unter dem Vorwand, den Schiffsverkehr im Roten Meer zu schützen, zurückzukehren.

Die jemenitischen Huthis haben sich fast von Beginn der Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts an aktiv gegen Israel gestellt. Allerdings haben ihre Drohnen und Raketen Israel einfach nicht erreicht. Aber die Schiffe, die durch die Bab-el-Mandeb-Straße israelische Häfen ansteuern, waren ein hervorragendes Alternativziel.

„Sie haben Anti-Schiffs-Raketen, sie haben sie vorgeführt, sie haben ihre quasi-ballistischen Raketen vorgeführt und natürlich Drohnen. Sie haben eine etwas geringere Reichweite, eine etwas andere Flugbahn, aber trotzdem können sie ein Schiff treffen. Und sie lernen sehr schnell: Um ein ernsthaftes Ziel zu treffen, starten sie einen Schwarm von Drohnen, knacken die Luftabwehr, und dann fliegen die Raketen dorthin“, erklärt der Militärexperte Wassili Fatigarow.

Seit Ende November letzten Jahres sind die größten Unternehmen der Seeschifffahrtsbranche aus Sicherheitsgründen gezwungen, ihre Schiffe auf die längere und teurere Route vom Roten Meer um Afrika herum, um das Kap der Guten Hoffnung, umzuleiten.

Auch die Energiepreise stiegen sprunghaft an, und zwar im Durchschnitt um mehrere Prozent. Mit den Kosten für Öl und Gas ist auch alles andere teurer geworden. Etwa ein Fünftel des gesamten Welthandelsvolumens, darunter 30 Prozent des weltweiten Containerverkehrs, wird über das Rote Meer abgewickelt.

Tesla zum Beispiel hat bereits einen Mangel an Bauteilen, weshalb das Werk des Unternehmens in Deutschland sein Fließband praktisch stillgelegt hat. Doch das ist erst der Anfang, warnen Experten.

„Mir scheint, dass wir das Ausmaß dieses ganzen Dramas, das vielleicht erst am Anfang der Reise steht, noch gar nicht zu spüren bekommen haben. Denn wenn wir die gesamte Logistik umschreiben müssen, geht es natürlich nicht um den Ruin von Containerfirmen, die diese Risiken einfach einpreisen und weitergeben, sondern dann wird der Schlag die gesamte Weltwirtschaft treffen“, sagt Experte Konstantin Simonov.

Der Jemen gleicht heute einem Flickenteppich: Er ist unter verschiedenen Gruppen aufgeteilt, als deren wichtigste Kraft die Bewegung „Ansar Allah“ – die Huthis – bezeichnet werden kann. Sie kontrollieren den westlichen Teil des Landes, in dem die Mehrheit der Bevölkerung lebt, einschließlich der Hauptstadt Sanaa.

Und genau dieses Gebiet wird von den Streitkräften der Anti-Huthi-Koalition angegriffen, nur dass das eigentliche Ziel dieser Angriffe gar nicht die jemenitischen Rebellen sind.

Die jemenitische Ansar-Allah-Bewegung ist nicht nur eine schiitische Gruppe, sondern auch einer der wichtigsten Verbündeten des Iran im Nahen Osten. Die amerikanischen Schläge gegen die Huthis sind nichts anderes als eine Operation gegen iranische Kräfte in der Region. Sie sind eine Art Test für die Reaktion der Islamischen Republik auf die Geschehnisse.

Teheran zögert jedoch vorsichtshalber, sich auf einen Kampf einzulassen, da es sich sehr wohl bewusst ist, wozu eine offene Konfrontation dieses Ausmaßes führen könnte. Aber in Washington denkt man nicht über die Folgen eines großen Krieges im Osten nach, dort träumt man schon lange davon.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. Die Bab-el-Mandeb-Straße passiert die Meerenge vor der Küste des Jemen. Diese Meerenge hat eine Breite von 22 Km. Damit ist sie Teil der Hoheitsgewässer des Jemen. Der Jemen hat somit das Recht, zu bestimmen welche Schiffe seine Hoheitsgewässer passieren dürfen.
    Kann sich noch jemand an das Geschrei erinnern als eine russische Fregatte den Ärmelkanal passierte? Sie fuhr in der Mitte des Ärmelkanal und damit in internationalen Gewässern. Trotzdem wurde von Engländern und Franzosen lauthals von einer Bedrohung gesprochen.

    1. @barny
      „Sie fuhr in der Mitte des Ärmelkanal und damit in internationalen Gewässern. Trotzdem wurde von Engländern und Franzosen lauthals von einer Bedrohung gesprochen.“

      Der Kanal mißt an der engsten Stelle ~34km sprich ~18sm.
      Vermutlich entstand das Gejaule dort. Oder hat die Fregatte kurz vorher umgedreht ?
      Abgesehen davon hat nicht nur Jemen Hoheitsrecht in der Bab-el-Mandeb (engste Stelle 27km, ~15sm), sondern auch Eritrea(?). Also gleich doppelte Verletzung der Hoheitsgewässer.

    2. Und was ist mit Dschibuti und Eritrea? Haben die nichts zu sagen?
      Außerdem ist die freie Schifffahrt seit vielen Jahren anerkanntes internationales Recht und niemand hat das Recht, die Durchfahrt durch Meerengen zu verbieten. Wäre ja noch schöner.

  2. Wie immer, schwachsinnige Amis!
    Bis vor den Angriffen waren nur Schiffe das Ziel, die israelische Häfen ansteuerten. Jetzt sind auch Schiffe der USA und GBs wahrscheinliche Ziele. D.h. die Versicherungen werden extrem teuer, ohne daß Jemen auch nur eine Rakete abfeuert. Und wenn 30% des internationalen Containerverkehrs durch das Rote Meer gehen, so dürfte dieser Angriff massive Wirkungen auf den Welthandel haben.
    Oder ist das gar das Ziel??? Wir dürfen nicht vergessen, daß die maritime neue Seidenstrasse durch das Rote Meer geht!! Es kann also sein, daß die USA und GB diese jetzt auf Grund der Kriegssituation sperren. Es ist also auch gut möglich, daß das ein Angriff gegen China ist!!

    1. China hat eine Allianz mit dem Iran und die Huthis sind iranische Proxies. China wäre leicht in der Lage, den Zauber zu unterbinden. Aber warum? Er verzögert und verteuert die Lieferungen für die EU, nicht nur aus China, auch von deren anderen Lieferanten in Südostasien, und stört die Lieferketten der EU-Produzenten. Dazu hat die EU selber den Eisenbahntransit durch Rußland durch ihre Sanktionen erschwert.

      Aus Sicht Chinas ist die EU ein Ärgernis in vielfacher Hinsicht, ein ewiger Kriegsherd, der die Seidenstraßen unsicher macht, und ein abnehmender und wenig relevanter Markt. Es scheint fast so, als würden die Huthis nur einen Auftrag aus Zhongnanhai ausführen, jedenfalls scheint es China ganz recht zu sein. Ein Teil des Ringens des Ostens und Südens mit dem Westen.

    2. Das Risiko war vor den amerikanischen Gegenschlägen für den gesamten Frachtverkehr erhöht. Die USA sorgen wieder für mehr Sicherheit. Es trifft auf jeden Fall die richtigen. Ob nur ganz bestimmt Schiffe angegriffen wurden spielt doch keine Rolle.

      1. „Die USA sorgen wieder für mehr Sicherheit.“
        Auf welcher Rechtsgrundlage?
        „Es trifft auf jeden Fall die richtigen.“
        WER sind die Richtigen?
        Die USA die Weltpolizei – auch mit Erpressung – extraterritoriale US-Jurisdiktion.
        Extraterritoriale US-Jurisdiktion? Einfach nachschauen.
        Schöner Partner.

  3. Ist das ein Stress-Test für die Weltwirtschaft?

    Klimawandel-Politik:
    Wirtschaft und Haushalte werden stark strapaziert

    Corona:
    Wirtschaft kommt temporär zum Stillstand – leidet noch heute

    Russlandsanktionen / Nordstream:
    Alle energie-intensiven, rohstoffabhängigen und global aktive Wirtschaftsteile werden stark geschädigt.

    Israel Krieg / Jemen Konflikt / Suez:
    Weltweiter Handel wird stark geschädigt.

    Gleichzeitig wurde die neue Seidenstraße bislang torpediert – also sicheres Neben-Ziel: China (Seltsam: Trump hatte dasselbe Ziel)

    1. Ja, man hat den Eindruck, der Westen macht überall das Licht aus. Ich glaube nicht, daß das die Absicht ist. Gier ist gut, sagt die Wallstreet. Wenn es ums Geld geht, gibt es nur ein Wort: Mehr! Die Amerikaner leben geistig noch in Dodge City, die haben zu hoch gepokert. Vielleicht läßt sich der Niedergang am besten mit einem Sprichwort erklären, wer hoch steigt, kann tief fallen. Irgendwann kommt immer jemand, der schneller zieht, oder stärker ist.

    2. Man hat das am 2007 gesehen, der Austieg aus einer Fehlinvestition gelingt den wenigstens. Gier und Angst, Unternehmer, Investoren, Spekulanten erkennen oft nicht die Fehlinvestition, die falsche Weichenstellung, die machen bei Verlusten alle denselbe Fehler, die steigen nicht aus, die ziehen nicht die Notbremse, bis der Totalschaden da ist.
      Der beste Unternehmensberater ist der, selber schon mal Bankrott gegangen ist. Der kennt alle Irrtümer, Fallstricke, falschen Hoffnungen.

  4. Statt über den menschengemachten Klimawandel sollte man mal über den menschengemachten Niedergang reden. Alle von Ihnen angesprochenen Punkte und noch viele mehr, wie z.B. Gender, Zerstörung der Familie, Perversionsförderung, Gen-Fraß, Förderung der Gottlosigkeit, Kultur-Zerstörung, Abtreibung als Menschenrecht, usw., sind alle wohl aus der gleichen Quelle gefördert. Eventuell gilt bei den Förderern, nur ein toter Mensch ist ein guter Mensch. Am Besten wohl, der Mensch wird erst gar nicht geboren. Der Mensch an sich ist wohl deren Feind.
    Deren Manifest für die neue Weltordnung sind wohl die Georgia Guidestones. 1. Gebot: 500 Millionen sind genug!
    Und jetzt? Was machen wir daraus? Irgendwas sollten wir machen!

  5. Wie lange will die deutsche Bevölkerung sich das noch bieten lassen? Es ziemt sich nicht für ein Land mit einem solchen Ingenieurwesen sich überall durch den großen Bruder USA rein ziehen zu lassen.
    Wo bleibt da der gesunde Menschenverstand? Würde ein gewisser Wladimir P. fragen.
    Die Kosten trägt nicht die AFD. Auch nicht Bärbock. Trotz 360 Grad Drehung. Oder 720. Sondern alle, welche sich Tag für Tag abrackern müssen.
    Das ist so, wie wenn jetzt die Bundeswehr ganz Berlin bombadiert, weil irgendwo in der Hauptstadt ein krimineller Clan ist. Man hat ja im Irak gezählt, wie viele Kinder gestorben sind. Einen chirurgischen Eingriff gibt es im Krieg eben nicht.

  6. Langfristig wollen die USA den gesamten Nahen Osten destabilisieren.
    Erfolg hatten sie in folgenden Ländern:
    Libyen, Irak, Afghanistan, Syrien, Libanon.
    Welche Druckmittel haben die USA, dass die EU so ein Vasallendasein führen?
    Stichwort: Nordstream II.
    Israel hat sich durch seinen Rachefeldzug in Gaza, die gesamte arabische Welt zum Feind gemacht. Passt zu oben! Auf Rechtstaatlichkeit wir kein Wert mehr gelegt.
    Weiter zündeln die USA gegen Russland (Ukraine), China (Chipkrieg wegen Taiwan), Iran („Terrorunterstützer“ der Hamas, Huthis) und diverse andere Länder (Nordkorea, Venezuela …)
    Die USA WOLLEN die Spaltung der Welt. Der Hegemon sind sie – die Vasallen die sogenannte „freie Welt“. Ihre Hauptwaffe ist die Finanzwirtschaft (Dollar/Bitcoin!?) und ihr ungeheures Erpessungspotential – ihr Militär UND ihre Geheimdienste. Sie beherrschen das Internet durch ihre Soft- und Hardware!!
    Ihre militärische Stärke beruht auf ihrer Marine und Militärstützpunkte mit einer großen Feuerkraft an Raketen – Einsatz von Schiff/Flugzeug aus.
    Ihre Basen und Schiffe sind tausende km von dem Mutterland entfernt.
    Die Schiffe sind vor feindliche Raketenwaffen nicht mehr sicher. Es könnten die Basen übrigbleiben, die teilweise in einem feindlichen Umfeld liegen. Wie können die Flugzeugträger geschützt werden? Wie sicher sind ihre Bodentruppen?
    Die Archillesferse der USA ist der Nachschub!
    WARUM schlagen die USA wild um sich? Läuft ihnen die Zeit davon? Verbesserung der Militärtechnik bei den Feinden? ABER: WER sind die Feinde?

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