Das französische koloniale Erbe

Wie es 2024 zu Massenprotesten in Neukaledonien kam und was Aserbeidschan damit zu tun hat

Die Proteste in Neukaledonien haben auch eine geopolitische Komponente, denn Frankreich wirft Aserbeidschan vor, die Proteste gegen die französische Kolonialherrschaft anzufeuern.

Der Hass auf die französische Regierung und die Forderung nach Staatlichkeit und Demokratie beherrschten dieses Jahr Neukaledonien. Vor dem Hintergrund der Verabschiedung eines neuen Gesetzes, mit dem die einheimische Bevölkerung nicht einverstanden ist, kam es zu Massenprotesten. Die Menschen forderten ein Referendum, das von der französischen Regierung hinausgezögert wurde. Eine genauere Betrachtung der Geschichte dieses Überseeterritoriums wird viele interessante Fakten über die Ereignisse ans Licht bringen.

Frankreich ist in den letzten Jahren mit seiner neokolonialistischen Politik gescheitert. Die Fünfte Republik wurde bereits aus vielen ehemaligen afrikanischen Kolonien vertrieben und in diesem Jahr kam es zu Unruhen in Neukaledonien, einem der französischen Überseegebiete.

Die Politik Frankreichs in seinen südpazifischen Besitzungen – Neukaledonien, Polynesien, Wallis und Futuna – basiert auf umfangreichen Subventionen für die lokalen Haushalte und gleichzeitig auf dem Versprechen, in diesen „territorialen Gemeinschaften“ Referenden über die Unabhängigkeit abzuhalten.

Tatsächlich ist das Schicksal Neukaledoniens dem Haitis sehr ähnlich. Die paradiesische Insel in der Nähe Australiens, reich an Bodenschätzen, geriet im 19. Jahrhundert unter französischen Kolonialeinfluss. Und trotz ihres heutigen Status als „überseeisches“ Territorium presst die Fünfte Republik weiterhin alles aus ihr heraus, ohne ihr eine Staatlichkeit zu verleihen.

Ich finde dieses Thema wichtig, weil in Deutschland wenig über die Geschichte dieses Archipels geschrieben wird, so dass das, was heute dort geschieht, für viele unverständlich ist, insbesondere warum sich die Beziehungen zwischen Frankreich und Aserbeidschan vor dem Hintergrund der regierungsfeindlichen Proteste im Pazifik verschlechtert haben.

Die Geschichte der europäischen Besiedlung Neukaledoniens

Die Inselgruppe wurde 1774 vom englischen Seefahrer James Cook entdeckt und 1856 auf Befehl Napoleons zur französischen Kolonie erklärt. 41% der Einwohner des Archipels sind die Kanaken, die eingeborene Bevölkerung. Ihre Zahl ging nach der Besetzung durch die Franzosen stark zurück – die bewussten Bemühungen Frankreichs, den Einfluss der Kanaken zurückzudrängen, waren recht erfolgreich. Dies gelang durch die Ansiedlung europäischer Siedler und die Errichtung von Strafkolonien in Neukaledonien.

So trug die europäische Einwanderung bereits im 19. Jahrhundert zur Konsolidierung des französischen Einflusses bei. Die Kolonialverwaltung beschlagnahmte weite Teile des Landes der Kanaken, die in Reservate umgesiedelt wurden. Außerdem verfolgte sie eine Politik, die die europäischen Siedler in den Bereichen Beschäftigung, Bildung und politische Partizipation begünstigte und ihnen damit einen sozioökonomischen Vorteil gegenüber den Kanaken verschaffte.

Die Kanaken wurden systematisch marginalisiert. Die Zerstörung der soziokulturellen, ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen, die völlige Machtlosigkeit, die Ungewissheit und das Unbekannte schufen einen fruchtbaren Boden für das Entstehen der heutigen Entwicklung in dieser Region. Während der gesamten Geschichte der Kolonie war die Bevölkerung ethnischen Säuberungen ausgesetzt. Dieser Trend setzte sich auch nach der Entkolonialisierung im 20. Jahrhundert fort.

Dafür gab es sogar ein ganzes Regelwerk, den so genannten Kodex für indigene Völker, der 1881 verabschiedet und später in allen französischen Kolonien eingeführt wurde. Dieser Kodex unterwarf die indigenen Völker und Arbeiter der Zwangsarbeit, der Beschlagnahmung von Eigentum, einer Pro-Kopf-Steuer und einer Reihe anderer demütigender Maßnahmen.

Der Kodex unterschied zwischen zwei Hauptkategorien von Staatsbürgern, den ethnischen Franzosen und den Untertanen (Eingeborene der Kolonien). Ähnliche Dokumente wurden im Laufe der Zeit auch von den Engländern, Portugiesen, Niederländern und so weiter verabschiedet.

Obwohl die Genfer Konvention im Jahr 1946 diese Regelung aufhob, blieb das Erbe dieser Gesetze bestehen und trug zu den sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten in der Region bei.

In den 1880er Jahren wurde Neukaledonien zum Gefängnis für französische Strafgefangene und blieb es bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Nach Verbüßung ihrer Strafe ließen sich viele Gefangene auf der Insel nieder, um dort zu leben. Eineinhalb Jahrhunderte lang arbeiteten die Gefangenen und die einheimische Bevölkerung auf der Insel am Aufbau der Infrastruktur, in den Bergwerken und in der Nickelindustrie, für die der Archipel seit jeher bekannt ist.

Nickel

Die Nickelvorkommen sind auch einer der Hauptgründe für das Interesse Frankreichs an der Insel. Zur Blütezeit der Nickelindustrie, wurden zahlreiche Einwanderer aus anderen französischen Gebieten (z.B. Wallis, Futuna, Tahiti) angezogen.

Neukaledonien verfügt über einige der größten Nickelvorkommen der Welt, ein Metall, das für die Herstellung von rostfreiem Stahl und Batterien für Elektroautos verwendet wird. Die Insel ist weltweit der viertgrößte Produzent von Nickelerzen. Im Zeitalter der grünen Energie hat die Bedeutung dieses Metalls um ein Vielfaches zugenommen. Dieser Reichtum an Bodenschätzen machte die Insel zu einem weltweit bedeutenden Wirtschaftsfaktor und spielte natürlich auch in den imperialistischen Plänen Frankreichs eine wichtige Rolle.

Die französische Kolonialverwaltung förderte die Gründung neuer Unternehmen, die von französischen und anderen europäischen Firmen kontrolliert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Nickelindustrie richtig in Schwung. In dieser Zeit entstanden große Unternehmen, von denen vor allem französische und internationale Bergbaukonzerne wie die Société Le Nickel (SLN) profitierten, so dass die indigenen Kanaken keinen wirtschaftlichen Nutzen aus ihrem eigenen natürlichen Reichtum ziehen konnten.

In den letzten Jahren wurden Versuche unternommen, die Beteiligung der Kanaken an der Nickelindustrie zu erhöhen, wie beispielsweise die Gründung der Bergbaugesellschaft Société Minière du Sud Pacifique (SMSP), die darauf abzielt, Kanaken einen größeren Anteil an der Industrie zu geben. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die wichtigsten Abbauprozesse und der größte Teil der Gewinne weiterhin von ausländischen Unternehmen kontrolliert werden.

Aufgrund der weltweiten Nachfrage nach Nickel steht Neukaledonien weiterhin im Zentrum strategischer Wirtschaftsinteressen. Die strenge Kontrolle Frankreichs über das Archipel und seine Rohstoffe ist zum Teil der Notwendigkeit geschuldet, diese wertvollen Reserven zu erhalten. Diese Situation verschärft das wirtschaftliche Ungleichgewicht und nährt die Unzufriedenheit der Kanaken und ihre Forderung nach einer echten wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit.

Neukaledonien ist außerdem reich an Kobalt, Eisen, Zink, Scandium, Chrom und Platin.

Referenden über die Unabhängigkeit.

In den 1970er bis 1980er Jahren ließ die sozioökonomische Lage Frankreichs aus mehreren Gründen zu wünschen übrig, von denen der Ölschock“ von 1973 der wichtigste war. Das Land hatte keine Zeit, sich von der Energiekrise zu erholen, und so kam es 1979 zu einer weiteren Krise, und bis 1981 stiegen die Energiepreise in Frankreich um das Zwölffache im Vergleich zum Vorkrisenjahr 1972. Da Frankreich zu dieser Zeit 90 Prozent seines Erdöls importierte, wirkte sich dies auf das Haushaltsdefizit und die Inflation aus, die natürlich auch Neukaledonien betraf. Die Preise für Nickel und andere Rohstoffe fielen, was zu Armut und Verzweiflung unter der einheimischen Bevölkerung führte und die nationalistische Stimmung in der Region anheizte.

Zudem gewann in den 1970er Jahren die weltweite Dekolonisierungsbewegung an Schwung, die auch vor Neukaledonien nicht Halt machte. Die Front für die nationale Befreiung Kanaker und Sozialisten wurde zu einer führenden Kraft, die für Unabhängigkeit und wirtschaftliche Gerechtigkeit eintrat. Eine ihrer Hauptforderungen war eine bessere Kontrolle über die Nickelvorkommen, die in der Vergangenheit ohne Nutzen für die lokale Bevölkerung ausgebeutet worden waren.

1985 wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und 1987 organisierte Frankreich ein Referendum über die Selbstbestimmung des Territoriums, bei dem sich 98 Prozent der Bevölkerung für den Verbleib der Inselgruppe bei Frankreich aussprachen. Dennoch hielten die Unruhen auf der ganzen Insel an und erreichten 1988 ihren Höhepunkt, als Separatisten vier Gendarmen töteten und 27 Geiseln nahmen und als Bedingung für ihre Freilassung die Unabhängigkeit forderten.

1988 wurde das sogenannte Abkommen von Matignon vom französischen Premierminister Michel Rocard, Vertretern der sozialistischen Kanaken-Front für die nationale Befreiung und Mitgliedern der Vereinigung für Kaledonien unterzeichnet. Das Dokument übertrug den lokalen Behörden bestimmte Befugnisse, unter anderem in den Bereichen Finanzen, Bildung und Infrastruktur, und Frankreich verpflichtete sich, ein Referendum über den Status der Gebiete abzuhalten. Noch im selben Jahr fand das erste Referendum statt, bei dem sich 80 Prozent der Wähler für die Selbstbestimmung aussprachen.

Zehn Jahre später, 1998, wurde ein neues Abkommen von Nouméa unterzeichnet, das den Grundstein für eine schrittweise Autonomie legte und drei Volksabstimmungen über die Unabhängigkeit vorsah. Die Ergebnisse der Referenden von 2018 und 2020 zeigten, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Abspaltung von Frankreich war.

Frankreich gelang es nicht, normale Bedingungen für das dritte Referendum im Jahr 2021 zu schaffen, was zu wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte. Infolgedessen fand die Abstimmung unter angespannten Bedingungen mitten in COVID-19 statt.

Obwohl das Referendum in keiner Weise gegen das Gesetz verstieß, wurde es als politisch schädlich angesehen, da die Mehrheit der Wähler physisch nicht in der Lage war, an der Abstimmung teilzunehmen, und 56 Prozent der Wähler sich der Stimme enthielten. Am Ende des Referendums sprachen sich 96 Prozent der Wähler für den Verbleib in der Französischen Republik aus.

Damit blieb Neukaledonien beim französischen Mutterland.

Die Unruhen von 2024

In diesem Jahr brach eine neue Welle der Unzufriedenheit auf der Inselgruppe aus. Auslöser der Unruhen war diesmal die Verabschiedung eines Gesetzentwurfs durch das französische Parlament am 15. Mai 2024, der es Personen, die seit mehr als zehn Jahren in Neukaledonien leben, ermöglicht, an den Regionalwahlen teilzunehmen. Durch diese Neuerung werden 25.000 zusätzliche Personen aus Europa in das Wählerverzeichnis aufgenommen.

Bisher waren nur die Ureinwohner des Archipels und diejenigen wahlberechtigt, die zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Abkommens von Nouméa 1998 seit zehn Jahren auf dem Archipel lebten.

Über das neue Gesetz konnte kein politischer Konsens erzielt werden, da die Kanaken der Ansicht sind, dass eine Erhöhung des Anteils französischer Einwanderer in den Wählerlisten die Chancen Neukaledoniens auf Unabhängigkeit schmälern würde.

Die Unruhen forderten neun Todesopfer. Die französische Regierung rief vom 13. bis 27. Mai den Ausnahmezustand aus, stoppte den internationalen Flugverkehr und verhängte eine Ausgangssperre bis zum 17. Juni.

Etwa 9.000 Menschen beteiligten sich an den Ausschreitungen, die zu massiven Zerstörungen und Plünderungen der öffentlichen Infrastruktur und von Unternehmen führten. Der durch die Poteste verursachte Schaden wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Während der Aktionen skandierten die Menschen Parolen gegen die Kolonialpolitik Frankreichs und forderten die Unabhängigkeit. Während der Proteste wurden die Flaggen der UNO, Neukaledoniens und Aserbaidschans gehisst.

Was hat Aserbaidschan damit zu tun?

Im Juli 2023 wurde die Baku-Initiativgruppe zur Bekämpfung des Neokolonialismus gegründet, der auch Vertreter aus Neukaledonien angehören. In diesem Jahr war Aserbaidschan Gastgeber der Konferenz „Neukaledonien: Geschichte, aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“. Frankreich hat Aserbaidschan für die Proteste verantwortlich gemacht – Baku mische sich in die Angelegenheiten Neukaledoniens ein und unterstütze die dortige Unabhängigkeitsbewegung. Diese Ansicht vertrat auch Innenminister Gérald Darmanin:

„Was Aserbaidschan betrifft, so ist dies kein Hirngespinst, sondern Realität. Ich bedauere, dass einige Führer der Unabhängigkeitsbewegung in Neukaledonien ein Abkommen mit Aserbaidschan geschlossen haben, das nicht in Frage gestellt wird.“

Auch der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew warf Frankreich in seiner Rede vor, weiterhin eine Politik des Neokolonialismus zu betreiben:

„Frankreich, das seine Kolonialpolitik nicht aufgeben kann, respektiert nicht die Bestrebungen der Völker, die außerhalb Europas, in den überseeischen Gemeinschaften und in den Gebieten des Pazifiks, des Indischen Ozeans und des Atlantiks leben, nach Freiheit und Rechten und tut alles, um die Verwirklichung dieser Bestrebungen zu verhindern.“

Aufgrund des sich abzeichnenden indirekten Konflikts zwischen Frankreich und Aserbaidschan ordnete Macron die Rückberufung des französischen Botschafters in Aserbaidschan an.

Ob Neukaledonien das Schicksal von dem Niger, Mali und Burkina Faso wiederholen kann, ist ungewiss. Aber die Einwohner machen kleine Schritte, um ihre Unzufriedenheit mit der Abhängigkeit von Frankreich zu zeigen, und angesichts der aktuellen Situation Frankreichs hat das Überseegebiet alle Chancen, mit Hilfe anderer Länder sein Recht auf einen eigenen Staat zu verteidigen.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

28 Antworten

  1. Ich hab mich ja mit dem Thema Neukaledonien auch beschäftigt und hier schon angesprochen .
    Allerdings ist mein Fokus auf eine andere Sichtweise was Neukaledonien betrifft gesetzt .
    Die Insel ist schön weg vom Schuss und somit perfekt für noch andere Schweinereien !
    Dort ist auch ein wichtiger Stützpunkt der Zionisten , Satanisten , Päophilen und anderem menschlichen Abschaum .
    Sklaverei , Menschenhandel/Kinderhandel , quasi das komplette Programm des weltweiten Abschaums an der Tagesordnung , sehr unangenehmes Thema in Bezug auf Neukaledonien , deswegen wird das auch nicht angesprochen .
    Solche Dinge werden in westlichen Kolonien immer zwangsläufig parallel auch ablaufen , somit wurde Neukaledonien auch davon nicht verschont , man spricht es nur nicht an !

    1. Interessant, der Abschaum liebt Völkermischungen und organisiert diese auch für Europa. Auch Europa soll kolonisiert werden , nur andersherum gegen uns Weiße. Wir hier müssen für die arbeiten. Wie wäre es, wenn man die Völker einfach nicht mehr mischt?

      1. „der Abschaum liebt Völkermischungen“
        @Grete
        Ich finde Völkermischungen auch scheiße. Weil wer dabei zu viel Neandertaler abbekommen hat und zu wenig Sapiens, dem fehlt sowohl die nötige Empathie als auch das Denkvermögen und muss auf ewig Nazi bleiben.

        Genetisch betrachtet gibt es keine reinen Weißen und auch keine reinen Deutschen. Es gibt lediglich afrikanische Früh- und afrikanische Spätaussiedler und die verschiedenen Äste des Homo-Stammbaums die sich auf die Welt verteilen, bleiben auch nicht isoliert von einander sondern kreuzen sich auf ihren langen Wegen immer wieder miteinander.

        Dir viel Spaß beim Versuch die Evolution zurückdrehen zu wollen.
        Nur müsste es auch dir, mit ein klein wenig nachdenken klar sein, dass es diesen Ast auf dem du ideologisch sitzt, zu keinen Zeitpunkt der Geschichte real gegeben hat und die Ideologie der reinen Völkerschaften lediglich auf einer Phantasie kranker Ideologen beruht, die nur mit brutalen Exzessen wie Vertreibung, Völkermord und Holocaust künstlich herbeigeführt werden kann.

        Um den reinblütigen Germanen zu haben hättest du damals den Wikingern mal sagen sollen, dass sie gefälligst in ihren Fjorden bleiben sollen. Stattdessen haben diese Hurenböcke überall geraubt, gemordet, Handel getrieben und mit ihren slawischen Sklavinnen kopuliert. Grete du kommst wirklich viel zu spät mit deinen Argumenten.

        1. Die von Ihnen vorgetragene „out-of-africa“-Theorie gilt inzwischen als mindestens „umstritten“ und den Rest ihrer Mixologie erzählen Sie am besten irgendeinem Han-Chinesen – Sie werden Begeisterung ernten, wenn Sie dem erklären er sei eigentlich afrikanischer Aussiedler mit noch etwas. Dankbares Publikum für Ihre Ansichten dürften Sie auch unter Iranern finden… Nur Mut!

        2. Stichwort Evolution. Der Evolutionismus ist auch nur eine billige Ideologie. Alle Arten von Lebewesen müssen gleichzeitig da gewesen sein. Nix Entwicklung! Entwickeln kann sich nur, was als Programm schon vorgegeben ist.
          Leben kann nur aus Lebendem hervor gehen, also muß es ein Schöpfer zuvor geschaffen haben.
          Seit 1948 steht der Beweis, daß alles aus dem Uratom hervorgegangen ist. Stephen Hawking hat alle Szenen des Urknalls berechnet und nachgewiesen, daß es keinerlei Abweichungen im Entstehen des Universums geben durfte, sonst wäre alles gescheitert. Deswegen sein Satz. „Es wäre schwierig zu erklären, warum das Universum gerade so begonnen haben sollte, wenn es nicht ein Akt Gottes gewesen wäre, der Geschöpfe wie uns schaffen wollte.“ Seite 165.
          Der arme Mann, zeitlebens schwankend zwischen Atheismus und Agnostizismus.

  2. Ein kleiner Fakt am Rande: Von Woken wird doch immer der Begriff indigene Völker als ein solch toller Begriff dargestellt. Wenn man diesen Codex sieht, denn die französische Kolonialmacht da im 19. Jahrhundert erarbeitet hat, bekommt der Begriff geradezu einen kolonialen Touch. Ob das die absolut gutmeinenden Woken, die sich über „Indianer“ so richtig aufregen, wissen, dass ihr Begriff in einem Kolonial-Dokument Frankreichs benutzt wird?

  3. man kann jedem Land und jedem Menschen nur wünschen sich vom neokolonialen Joch zu befreien. Das gilt auch für Deutschland, wo viele noch nicht mal verstanden haben, dass sie Kolonie sind. Und aus Sicht der Angloamerikaner sind wir das indigene Volk.

    1. Da gibt es noch den kleinen Unterschied zum Indigen, dass sich der Deutsche als besonders effizientes Werkzeug erwiesen hat.
      Die „dienende Führungsrolle“ gibt es ja nicht erst seit Habeck. Die Wallstreet hatte damals ja schon den ambitionierten Wirrkopf Hitler in den Sattel geholfen.

  4. Ist schon großes-Kacka-Dingsda, wenn eine „Kolonialmacht“ ihre Ressourcen nicht mehr rauben kann sondern kaufen muß … – und wenn das auch noch zum aktuellen Weltmarktpreis ist, geht man doch lieber über Leichen in der kolonialisierten Region, um nicht so viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. 😤😤

    1. @VladTepes

      Davon erfährt man im Westen nichts.

      Kein Wunder, die Medien schweigen dazu und die einzigen Informationen erhält man von Hollywood-Schinken, in denen heldenhafte Cowboys unterdrückte Völker vor dem Sozialismus retten.

  5. Die Staatsbürger erster und zweiter Klasse gibt es auch mitten in Europa:
    In Lettland und Estland.
    Ursprünglich geschaffen, damit die baltischen Staaten in die EU aufgenommen werden konnten und ein Feigenblatt vor ihre ‚Einbürgerungsverfahren‘ hängen konnten.
    Wer den Sprachtest in Wort und Schrift oder die ‚Staatsbürgerkunde‘ nicht besteht oder sich nicht leisten kann, bekommt in Lettland den ‚Nepilsona pase‘ (= Nichtbürger). Heute willkommenes Instrument zur Drangsalierung der ethnischen Russen, die oft sogar in LV/EE geboren wurden.
    Ist das noch Neokolonialismus oder schon ethnische Säuberung mit Segen und Unterstützung der EU?
    Erinnert sehr an: ‚Niemand hat die Absicht, … Kolonialismus fortzusetzen.‘

    1. Ich denke, dass was in Estland (und den anderen baltischen Staaten) passiert ist von Seiten der Esten ihr kollektiver Narzißmus. Sie leben in einer nichtrealen Blase, gespeist aus 30 Jahren leben vom gesponsorten EU-Geld. Aus ihrer Sicht sind sie das auserwählte Volk, was leider nur niemand in der Welt so richtig würdigt. Wer einmal mit Esten diskutiert, die einem dann erzählen wie sie Russland erobern, weiß was ich meine. Und damit ist dann natürlich auch alles gerechtfertigt, was sie ihren estnischen Landsleuten russischer Ethnie antun. Das ist schlicht Apartheid wie früher in Südafrika.
      Der Westen hat diese Entwicklung von Anfang an unterstützt und gefördert. Ob durch die Geldgeschenke, Geschichtsfälschung oder Aufrüstung. Eine kleine pieksende Speerspitze na eher Dolchspitze Richtung Russland.
      Man stelle sich vor, das Baltikum richtet tatsächlich Internierungslager für ethnische Russen oder sie blockieren die Ostsee. Viele Esten würden applaudieren.

      1. Hallo Fox Mulder,
        danke für Deine Infos zu Estland, da bin ich nicht ganz so firm wie Du.

        Ich habe Lettland seit 1991 begleitet, erst dienstlich, dann privat. Wollte sogar dorthin übersiedeln, habe aber 2018 mit der immer offensichtlicher werdenden US-Hörigkeit die Zelte abgebrochen.
        In den 90ern herrschte in Lettland noch Revanchismus gegenüber den Sowjets. Dabei vergassen die Letten, daß ca die Hälfte der dort lebenden ethnischen Russen 1991 auch für die Unabhängigkeit gestimmt hatten. Ich habe oft mit meinen damaligen Kollegen diskutiert, daß sie bitte nicht von einem Extrem ins nächste schwingen sollen. Revanchismus bringt gar nichts. Manche haben es noch verstanden.
        Nachdem erstmal alle Versorgungshähne der ehemaligen Sowjetunion zugedreht waren und das Land erstmal in Armut rutschte, kam kurz vor EU-Beitritt die erste Bankenkrise. Auch aus diesem Loch haben sich die Letten aus eigener Kraft (ohne Hilfe der EU oder sonstwem) herausgearbeitet. Mit Eintritt in die EU wurde der Nepilsona Pase geschaffen und es kehrte eine Weile Ruhe ein. Schließlich kann man auch mit einem Nepilsona Pase innerhalb der EU von der Freizügigkeit Gebrauch machen.
        Die Schulen unterrichteten je nach Lage im Stadtbezirk russisch oder lettisch oder zweisprachig, die Eltern konnten wählen, auf welche Schule sie ihre Kinder schicken wollten. Sogar der Rigaer Bürgermeister war über mehrere Jahre ethnischer Russe.
        Die Bankenkrise 2008 traf ein schon in Bankenkrisen geübtes Land, man machte sogar Witze über den damaligen Finanzminister und seine durch Alkohol vernebelte Weltsicht: „nothing speshl“

        Die Stimmung gegen die russischen Bewohner kippte ungefähr mit dem Maidan und mit der immer stärkeren „Amerikanisierung“ der jüngeren Generation. Diese war in ein unabhängiges Lettland geboren und wurde peu à peu gegen die Russen aufgebracht. Anfangs wurde Rußland in keiner Weise als Bedrohung wahr genommen, das wurde von der älteren Bevölkerung noch als „von außen gesteuert“ erkannt. Aber Gehirnwäsche, McDoof, große Manöver, bei denen der Hegemon einfach seinen Schrott dagelassen hat, haben über die Jahre ganze Arbeit geleistet. Leider.

        Schade, daß sich so viele Menschen immer wieder blenden lassen und mit Hurra ins eigene Verderben rennen.

      2. Die UdSSR hat die Russen dort angesiedelt, um sie russifizieren, nichts anderes geschieht hier mit den Orientalen und Negern. Es ist Völkermord, und ich begrüße jede Maßnahme, die dieses Verbrechen wieder rückgängig macht. Die Russen sollen doch nicht in Arbeitslager nach Sibirien, sondern nach Rußland, in ihre Heimat. Was ist daran so schlimm?

        1. Ab wann, also welcher Jahreszahl bzw. Jahrhundert, soll denn die Rückbewegung der „fälschlich“ ausgesiedelteten Völker stattfinden? Betrifft das jetzt Ihrer Meinung nach nur die Russen in Estland oder sind dann auch die Deutschen in Südafrika z.B. oder die amerikanischen Neubürger, die oftmals aus Sträflingen bestanden und die die Indianer ausgerottet haben, betroffen? Oder sollen auch die Franzosen aus Neukaledonien weg, immerhin sind die ja wirkliche Kolonialisten, die sich in die obere Kaste eingenistet haben und das Land ausplündern – im Gegensatz zu den von Ihnen erwähnten „Russen“? Fragen über Fragen …

          1. So wie die Deutschen von Ostpreußen nach Restdeutschland? Wer schiebt hier? Pawlowscher Reflex mal wieder? Oder Masochist?

            @ silvia, ja die meine ich auch. Überall in der Welt kriechen Deutsche rum, um den anderen ihr Leben zu „verbessern“. Das können sie hier auch, wenn wir das Land wiederhaben, was uns einst gehört hat und das uns geraubt wurde.

        2. Einerseits haben Sie recht: Stalin war wohl der Erste, der (Zwangs-)Migration als gezielte Waffe zur Umvolkung eingesetzt hat – aber dafür konnten die umgesiedelten Russen nichts: die wurden nicht gefragt und wollten da auch meist gar nicht hin…
          Andererseits waren die Baltenrepubliken Bestandteil des Zarenreiches und daher ohnehin mit russischen oder russisch-deutschen Beamten und Militärs durchsetzt – das fing keineswegs mit der UdssR an.
          Es gab aber durchaus auch Balten, die in Russland tätig waren (wenn ich mich recht entsinne bspw. der letzte Diener der Zarenfamilie, der wohl auch erschossen wurde).
          Somit ist ihr Vergleich zwischen Russen im Baltikum und Orientalen usw. in Mitteleuropa nicht wirklich adäquat.
          Aber in einem liegen Sie richtig: Migration hat das Potential zum Völkermord. Wenn es die noch gäbe, könnten u.a. einige Indianerstämme diesen Umstand recht anschaulich bestätigen…
          Und wenn ich noch einen Gedanken anbringen darf: die überraschende Selbstständigkeit der Baltenrepubliken nach dem 1. WK war wohl primär ein (vorsichtiger) Versuch des Westen, Russland zu tranchieren. Gerade Frankreich war daran beteiligt…

  6. Leider ist das Thema Unabhängigkeit für ehemalige und bestehende Kolonien oft doch nicht so einfach lösbar. Das Beispiel Südafrika zeigt genau die oftmals entstehenden Probleme, wenn die Bevölkerungsmehrheit dieser Länder die politische Macht übernimmt. Was hat es vielen Südafrikanern genutzt, das sie Ländereien geschenkt bekamen und dann ihre sehr guten Produkte von den internationalen Konzernen boikottiert wurden? Beim Gold, den Diamanten usw. bestimmen ausländische Firmen wie früher die Preise und nur wenige Einheimische profitieren von diesem Reichtum.
    Solange die USA und ihre Vasallen in vielen Ländern ihre Macht nutzen können und die einheimische Bevölkerung mit ein paar Brotkrumen zufrieden sind, wird sich nicht viel ändern. Auch vielen DDR-Bürgern war der Drang nach D-Mark und Bananen wichtiger als die absehbaren Folgen, die sie zu Untertanen der US-Mörderbande gemacht haben!

    1. Da kommst du zum Kern der Geschichte.
      Schon lange sind es nicht mehr Feudalherren, Nationen oder Bevölkerungsanteile von Weiß oder Schwarz bzw. Europäer vs. Eingeborene, sondern international agierende Konzerne und Finanzeliten die das Sagen haben.

      Weil Menschen auch immer ein „wir“ brauchten um politisch handeln zu können, gelingt es denen uns am „wir“ gegen „die“ zu polarisieren und damit jede politische Bewegung letztlich dazu zu nutzen um ihr Teile und Herrsche zu betreiben.

      Wenn man in Neukaledonien die Bevölkerung in Ureinwohner vs. Französische Siedler spalten kann, dann gewinnt am am Ende immer der Konzern mit den Schürfungsrechten dabei.
      Auch wäre es kein Unglück für Neukaledonier französisch zu sein, wenn in Frankreich andere Zustände herrschten. Aber selbst dort können die Gewerkschaften nicht mehr reißen und der Neoliberalismus treibt auch in Frankreich die Menschen ins Elend.

  7. Wenn die USA mit dem gleichen Aufwand auf die von den westlichen Kolonialmächten unterdrückten Völker eingewirkt hätten wie sie mit »Radio Free Europe« oder »Radio Radio Liberty« auf die sozialistischen Länder des Ostblocks eingewirtkt haben, dann hätten Länder wie Frankreich heute nicht die Probleme.

    Ist es für Staaten wie Indien, China und Russland unmöglich in Ländern wie Neukaledonien »spontane« Farb-Revolutioen anzustiften? Dann hätten wenigstens diese Länder etwas davon, im Gegensatz zuden von den USA angestifteten »spontanen« Farb-Revolutioen.

    Als Anleitung für die Farb-Revolutionen empfehle ich folgende Lektüre den Guardian, hier wird minutiös beschrieben wie Farb-Revolutionen funktionieren.

    https://www.theguardian.com/world/2004/nov/26/ukraine.usa

    1. @henio In einigen Staaten und Inseln Polinesiens sind Inder und Chinesen schon mit großen Volksgruppen vertreten, was schon zu einigen Unruhen geführt hat. Im Gegensatz zu den Indern und Chinesen arbeiten die Ureinwohner meist nur soviel, wie zum Leben brauchen. Sie streben halt nicht nach Reichtum. Wenn dann noch wie auf Fidschi große Teile des Landes an Ausländer verkauft wurden, gehört ihnen ihr eigener Staat nicht mehr. Auf Tonga gab es Ende 2006 Unruhen als die Angestellten des Staates mehr Geld forderten und gleichzeitig bekannt wurde, dass die Königsfamilie, die permanent Geldnot hat, illegal Grundstücke an Chinesen verkauft hat. Hauptsächlich in der Hauptstadt wurden daraufhin etliche chinesische Restaurants und Geschäfte abgefackelt, wobei mehrere Chinesen mitgegrillt wurden. Anfang 2007 habe ich die leeren Betonflächen und die geschlossene chinesische Botschaft gesehen. Jetzt müssen Chinesen und andere Ausländer für ihre Geschäfte Tonganer einstellen und können nur einen Minderheitsanteil erwerben. Das scheint einigermaßen positiv zu funktionieren. Tonga hat das Glück, zu weit weg zu sein, als dass sich ein westliches Land dort als Kolonialland einnisten wollte, wobei es relativ enge Beziehungen zu Australien und Neuseeland gibt.

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