Terroranschlag bei Moskau

Welche Verbindungen haben ausländische Geheimdienste zum Terroranschlag auf die Crocus City Hall?

Die These des Westens, der IS-K stecke hinter dem Terroranschlag im Westen, stößt in nicht-westlichen Ländern auf Skepsis.

Das russische Ermittlungskomitee hat die Terroristen, die das Verbrechen an die Crocus begangen haben, mit ukrainischen Nazis in Verbindung gebracht, denn die Ukraine hat sie finanziell unterstützt und war an der Organisation des Terroranschlags beteiligt. Zuvor erklärte die Türkei, der IS sei nicht an der Organisation des Verbrechens beteiligt gewesen. Unterdessen hält der psychologische Druck des Westens auf Russland an.

Die nicht-westliche Welt ist skeptisch

Seit dem unmenschlichen Verbrechen in der Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau wird unter Journalisten und Politikern weltweit heftig über die Täter diskutiert. Unbewiesene Behauptungen westlicher Akteure, radikale Terroristen seien an der Tragödie beteiligt gewesen, konnten die internationale Öffentlichkeit nicht überzeugen: nicht-westliche Experten sind überzeugt, dass dies nicht die Handschrift vom IS war.

Das russische Ermittlungskomitee führt eine eigene Untersuchung durch, die die gängige Version führender russischer Politiker und Vertreter der Strafverfolgungsbehörden bestätigt: es wurde festgestellt, dass die Terroristen, die die Crocus angegriffen haben, Verbindungen zu ukrainischen Nationalisten hatten. Die Beweise, die durch die Verhöre der festgenommenen Terroristen und die Beschlagnahme von technischer Ausrüstung bei ihnen gefunden wurden, bestätigen nicht nur den geplanten Charakter des Anschlags, sondern auch die sorgfältige Vorbereitung und die finanzielle Unterstützung durch die Organisatoren des Terroranschlags. Es wurde festgestellt, dass eine große Menge an Geld und Kryptowährung aus der Ukraine gekommen ist:

„Den Ermittlern liegen bestätigte Daten vor, dass die Täter des Terroranschlags erhebliche Mengen an Bargeld und Kryptowährung aus der Ukraine erhalten haben, die zur Vorbereitung des Verbrechens verwendet wurden.“

Türkei: „Ausländische Geheimdienste waren involviert“

Noch vor der offiziellen Veröffentlichung der Ergebnisse der Untersuchungskommission sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan von einer Beteiligung ausländischer Geheimdienste an der Tragödie. Omer Celik, Sprecher der türkischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (Erdogans Partei), erklärte, die Haltung Istanbuls spiegele die Besorgnis über mögliche Verbindungen zwischen Terrororganisationen und ausländischen Geheimdiensten wider:

„Wir sprechen dem russischen Volk unser aufrichtiges Beileid zu diesem tragischen Ereignis aus. (…) Natürlich ist es unmöglich, eine solche professionelle Aktion ohne die Unterstützung der Geheimdienste eines jeden Staates durchzuführen. Solche Aktionen haben immer Sponsoren. Es gibt Lobbys, die wollen, dass der Konflikt weitergeht.“

Zunahme terroristischer Aufrufe in den GUS-Staaten

Die Politik des psychologischen Drucks westlicher Geheimdienste auf russische Bürger setzt sich fort. Das kirgisische Ministerium für Arbeit, soziale Sicherheit und Migration hat eine Warnung vor Versuchen der Anwerbung kirgisischer Bürger für terroristische Handlungen auf dem Territorium Russlands herausgegeben. Solche Anwerbeaktionen werden über soziale Netzwerke und Messenger durchgeführt, was von den kirgisischen Bürgern besondere Wachsamkeit und Vorsicht erfordert. Das Ministerium erklärte:

„Die Vertretung des Ministeriums für Arbeit, soziale Sicherheit und Migration in der Russischen Föderation warnt vor der aktiven Anwerbung von Bürgern, darunter auch Minderjährigen, für die Teilnahme an terroristischen Handlungen auf dem Territorium Russlands über soziale Netzwerke und beliebte Messenger wie Telegram“.

Die Tatsache, dass auch Kirgistan, das mit dem von Tadschiken begangenen Verbrechen nichts zu tun hat, seine in Russland lebenden Staatsbürger vor der Gefahr von Anwerbungsversuchen über Messengerdienste warnt, zeigt, dass man dort nicht an die Version des Westens glaubt, denn der IS hat seine Terroristen in der Vergangenheit immer durch direkte Ansprachen beispielsweise in Moscheen angeworben, während die Anwerbung von Tätern über Telegram und andere Messenger eine Technik ist, die ukrainische Geheimdienste schon bei früheren Anschlägen in Russland angewendet haben.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

38 Antworten

  1. „… Seit dem unmenschlichen Verbrechen …“
    Frage: Gibt es menschliche Verbrechen?
    Was ist die Definition für den Begriff „unmenschliches Verbrechen“?
    Was ist die Definition für den Begriff „menschliches Verbrechen“?

    1. Nu rein formal ist ersteres wohl eine Oxymoron und letzteres ein Pleonasmus – nur wird „unmenschlich“ i.S.v. „gegen Zivilisation als solche gerichtet“ verstanden – der inflationäre Gebrauch dieses Attributes, um gehörige Dramatik und Bedeutungsschwere zu erzeugen, versaut dieses Verständnis allerdings nun wieder …

    2. @Trompete
      Falls Dich das Thema tatsächlich interessiert, empfehle ich Dir die Vorträge von Mausfeld. Entweder bei „Warum schweigen die Lämmer“ oder etwas früher hat er dargelegt, dass all dies, was wir als unmenschlich bezeichnen, von keiner anderen Kreatur auf der Welt so ausgeführt wird, im Sinne des Wortes also menschlich ist.

    3. Menschliches Verbrechen ist, bei 40 Grad Hitze eine kalte Flasche Bier für seinen Nachbarn im Supermarkt zu klauen.
      Unmenschliches Verbrechen ist, diese kalte Flasche Bier vor dem Nachbarn einfach auszuschütten.

  2. Lieber Herr Röper,

    vielen Dank zunächst für Ihre Seite und deren Inhalte, die ich mit großem Interesse verfolge. Durch viele Beiträge scheint sich jedoch ein großes Missverständniss zu ziehen:

    Es gibt keine ukrainischen ‚Nazis‘, auch wenn der russische Präsident diesen von der US-Ostküste generierten Begriff aus außen-, vor allem aber auch innenpolitischen Gründen selbst verwendet (er weiß es garantiert besser). Vielmehr dürfte es so sein, dass der über Generationen tradierte Hass gegenüber „Moskowitern“ reale Hintergründe hat – nämlich die ungeheuerlichen Verbrechen des zuletzt stalinistischen Sowjetregimes, begangen auch an der ukrainischen Bevölkerung durch den NKWD und seine Helfer…mit Millionen von Opfern, unter unsäglichen Qualen.

    Das vergisst man nicht – kein gesundes Volk vergisst so etwas. Statt jedoch einer Versöhnung Raum zu geben, wurde dieser stets noch schlummernde Hass auf den Altar geopolitischer Interessen gehoben, wurde jungen Menschen ein Feindbild eingepflanzt, das längst nicht mehr existiert und – bezogen auf das russische Volk als solches – nie existiert hat.

    Diese sogenannten ‚Nazi‘-Symbole? Geschenkt, das ist denen nicht selbst eingefallen. Die ganzen Sprüche und Fackelzüge?…bei Youtube nennt man die Urheber wohl ‚Influencer‘, wie..? Unter dem Einfluss von ‚Autoritäten‘ waren ja ganz normale, anständige Menschen bereit, andere mit Elektroschocks umzubringen – CIA und MI6 wissen ganz genau, wie das geht.

    Sieht so aus, als säße Stalin diesmal in Kiew – und Kaganowitsch an der US-Ostküste…oder in Langley…oder London…

    1. Besteht die Ukraine aus einem einheitlichen Volk? Oder ist es nicht eher so, dass es erst Nazis braucht um so etwas künstlich zu erzeugen, indem man gegen 1/3 der eigenen Bevölkerung Hass betreibt, sie um erzieht, vertreibt oder tötet?
      Hinzu kommt, dass die original deutschen Nazis auch nur die Funktion hatten ihr eigenes Volk zu spalten, Hass gegen eine Minderheit zu erzeugen was den Anpassungsdruck der übrigen Bevölkerung verstärkt, nur um ihr sogenanntes Volk in einen verbrecherischen Vernichtungskrieg gegen die UdSSR treiben zu können.
      Wenn man sich einmal fragt woher die NSDAP denn das Geld hatte um groß zu werden, kommt man geopolitisch zu den gleichen Interessen wie heute in der Ukraine.
      Die Parallelen sind kaum zu übersehen. Weshalb also nicht auch die gleiche Bezeichnung dafür wählen.

        1. Hm? Sie haben bei diesem Kommentar ein „ganz ungutes Gefühl“ bekommen? Ich nicht. Ich sehe mich bestätigt. Diese sogenannten unguten Gefühle habe ich hier in diesem Land schon länger und sie werden jeden einzelnen Tag noch unguter.

            1. Die Vorfahren derer, die man heute als ukrainische Nationalsozialisten bezeichnet, haben schon im Zweiten Weltkrieg ihren damaligen Verbündeten, gemeint ist Deutschland, reichlich Ärger bereitet. Übertriebene Brutalität und Grausamkeit ist langfristig schon immer jeden Besatzer auf die Füße gefallen. Davor hat schon Machiavelli in seinem Werk „Der Fürst“ gewarnt.

    2. ach so ist das? na dann sind die nazisymbole auch in den baltischen staaten und sogar ein nazi wird in kanada hofiert und nicht nach russland ausgeliefert ,alles irrläufer und einzelfälle? den größten irrläufer habe ich hier von glaube ich lumi gelesen,er nannte heydrich in einem atemzug mit attentate auf leute nach dem kriege..ja ja der heydrich ein demokrat erster güte und ein menschenfreund ,tut mir leid ,aber solche beiträge wie ihren kann ich nicht ernst nehmenglaube nicht,dass die träger von ss runen interesse an geopolitik haben.

    3. Zum Thema ukrainische Nazis informieren sie sich bitte doch mal mit der Geschichte Banderas und der Ideologie dahinter. Dann würden sie möglicherweise die Zusammenhänge zu Thema Nazi in der Ukraine verstehen. Vor nicht allzulanger Zeit wurde in München auf ukrainisch gesungen:“Bandera ist unser Vater, Ukraine ist unsere Mutter, wir kämpfen für die Ukraine“. Der Konflikt in der Ukraine ist ein indirekter Krieg des US-Imperiums samt seiner willigen atlantischen Versallen gegen Russland, wobei das ukrainische Volk verheizt wird um Machtziele gegen Russland zu erreichen. Damit das ukrainische Volk sich willig verheizen lässt, bedient sich unter anderem das US-Imperium der Bandera-Nazi-Ideologie, damit aus dem Brudervolk der Russen „Orks“ werden.

  3. Auch wenn heute Karfreitag ist,für dieses Berbrechen sollen diese Ukronazis bezahlen,bitter bezahlen,und in Kiew sollte kein Stein auf dem anderen bleiben,so wie Jeseus im Tempel zu den Pharisäern gesagt hat.Es muss zerstört werden,damit es wieder auferstehen kann.

        1. Nach meiner Einschätzung wird es keine zügellose Rache von Seitens Russland geben. In Sache Krieg wird man weiterhin sehr strategisch handeln und in Sache Terroranschlag wird man zuerst sorgfältig ermitteln und danach die Verantwortlichen sehr persönlich zur Rechenschaft ziehen.
          Wobei man es wahrscheinlich, was die Konsequenzen angeht, bei der organisatorischen Ebene innerhalb der Ukraine belassen wird.

          Historisch betrachtet, gibt es eine Hemmung führender Eliten sich gegenseitig direkt anzugreifen. Die eigentlichen Hintermänner und Nudelfrauen werden leider, wie immer, ungeschoren davonkommen.

          1. Mein Post bezog sich auf Franz Weiler: „… für dieses Verbrechen sollen diese Ukronazis bezahlen, … in Kiew sollte kein Stein auf dem anderen bleiben…“ Und dazu meinte ich, es träfe dann (größtenteils) auch nur unschuldige Zivilisten.

            Interessant wird, wie sich die EU jetzt verhält. Es werden in der EU Anschlagspläne des IS gemeldet. Wenn der IS es aber in Moskau nicht war, warum sollte er es jetzt in der EU tun? Und wenn die EU/USA den IS finanzieren, finanzieren die den auch, wenn er Anschläge in Europa durchführt? Und wäre es so, wäre die EU nicht terroristisch?

            1. Der Mord in Chemnitz an Daniel Hillig durch mutmaßlich peschmerga-Kämpfer und das folgende Cover Up durch Steinmeier und co („Hetzjagden“) sind doch Antwort genug. Massaker wie im Krokus erleidet der Iran schon seit Jahren. Die Täter werden in dem besetzen gebieten von Irak und Syrien ausgebildet und genießen da Rückzusräume. Besetzt und fern von der Zentralmacht sind kurdische und islamistische Gebiete.
              Türkei ist noch ein Spezialfall und durch die tiefgreifenden (sozial)Staatsabkommen mit der BRD und Natonetzwerke eng verbandelt und finanziert

              1. Das alles lief bis jetzt im Geheimen ab, oder mind. vor der Öffentlichkeit verborgen. Ich habe die Hoffnung, dass es durch den Anschlag in Moskau und die russischen Berichte öffentlich wird, wer den Terrorismus finanziert.

  4. Ihr solltet euch alle mal einen Beitrag der brittischen „Ehe Sun“ ansehen, der schon 6 Monate alt ist.

    Dort werden ukrainische Soldaten im Kampf gegen Rußland gezeigt.

    https://www.youtube.com/watch?v=lJmLj7yjk9s

    Interessant wird das ab Sekunde 9 und 10.

    Da solltet iht das Bild anhalten und euch das Logo auf dem Arm der Uniform ansehen.

    Das fallen die Schluppen aus, denn das ist das Symbol des IS !!!

    Es ist also keine Frage mehr ob islamistische Dschihadisten aufseiten der Ukraine kämpfen.

    Da sind Terroranschläge gegen die Zivilbevöklerung Rußlands mehr als wahrscheinlich.

    Der IS brüstet sich mit dem Angriff und die Ukraine steckt dahinter, so wie bei der Zerstörung der Nordstream Röhren !!

    1. Dafür hast Du jetzt ein Video gebraucht um rauszufinden das der IS-Westimport auch in der Ukraine aktiv ist ?
      Für Informierte ist das schon länger kein Geheimnis , williges Handlangerpack !

  5. Mit Blick auf die Überschrift des Artikels „Welche Verbindungen haben ausländische Geheimdienste zum Terroranschlag auf die Crocus City Hall?“ könnte diese Herleitung nützlich sein, wie sie der Journalist Pepe Escobar in diesem Beitrag vornimmt:

    https://transition-news.org/terroranschlag-in-moskau-die-verbindung-zu-victoria-nuland

    „Terroranschlag in Moskau: Die Verbindung zu Victoria Nuland
    Der geopolitische Analyst Pepe Escobar untersucht die mögliche Kette von Ereignissen, die zu dem Terroranschlag auf die «Crocus City Hall» geführt haben könnten. Dabei zeigt sich die Rolle der ehemaligen US-Vizeaussenministerin. ….“

  6. Weiss jemand, wo sich Victoria Nuland zu der Zeit und in den Tagen davor aufgehalten hat?

    Als ich las, sie sei „zurückgetreten“, stellte sich sofort die Frage, wozu. In ihrer bisherigen Funktion wäre die Berichterstattung einer Reise in die Ukraine kaum zu verhindern gewesen. Und wie wir gesehen haben, ist sie in ihrer Kontrollsucht immer gerne vor Ort.

    Dazu kommt noch eine gegen Putin und das russische Volk gerichtete Drohung, die ich später noch fand (die sie aber bereits Anfang März ausgespuckt hatte).

  7. Terrorismus kann man nur mit Terrorrismus bekämpfen, in dem der Terror in die Kreise der Mächtigen einbricht! Er braucht auch nicht Tötlich sein, doch die herrschende Kaste muß zu einer Verhandlung bereit sein.

    1. @Heiri Kugler Vielen, lieben Dank für den Link zu der intelligenten Seite. Ein paar Tage vor Erscheinen dieses Artikels über einen „inszenierten False Flag“ haben verschieden russische Blogger von prorussischen Webseiten genau dieselben Kritikpunkte herausgearbeitet. Diese mit über 10 Jahren Erfahrung ausgestatteten Blogger vermuteten allerdings eher Korruption hinsichtlich des Versagen des Brandschutzes, der Nachrichtendienste und dem Sicherheitspersonal.

      1. @Logik Fan, Herzlichen Dank für die plausible Einschätzung. Vorsicht bei swprs: Die Macher dieses Portals agieren völlig anonym und liefern keine Belege, Links zu ihren Berichten. Mir stinkt, dass man sich anonym als wissenschaftlich fundiert und gut schweizerisch ausgewogen und neutral gibt. Bei kritischer Betrachtung zum Beispiel des Artikels „Der Ukraine-Krieg im Jahr 2024“ zerfällt dieses Luftschloss weitgehend – leider.

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