Selensky hat während des Interviews mit dem US-Fernsehen fünfmal um Hilfe gebeten mit Englisch

Unter anderem fragte der ukrainische Präsident seine Mitarbeiter, wie die Wörter „schrecklich“, „fair“ und „erklären“ zu übersetzen seien

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky, der Englisch für Beamte und Militärs zur Pflicht machen will, hat seine Mitarbeiter während des Interviews mit dem US-Fernsehsender NBC fünfmal darum gebeten, einige Worte zu übersetzen.

Am Sonntag veröffentlichte der Sender eine Aufzeichnung des Interviews mit dem ukrainischen Präsidenten, das knapp 44 Minuten dauerte. In dieser Zeit sprach Selensky auf Ukrainisch und Englisch. Mindestens fünfmal wechselte er spontan mitten in seiner Antwort die Sprache.

Um seine Gedanken auszudrücken, hat Selensky seine Mitarbeiter fünfmal gebeten, ihm zu sagen, wie er dieses oder jene Wort auf Englisch sagen sollte. So sagte der Präsident beispielsweise, dass die Ukraine Luftabwehrsysteme nicht als Geschenk ihrer Partner wolle, die in der ganzen Welt Mangelware seien; Kiew sei bereit, sie gemeinsam zu produzieren und zu mieten. Allerdings musste er seine Mitarbeiter, die hinter den Kulissen blieben, fragen, wie man „Geschenke“ auf Englisch sagt. Der ukrainische Präsident fragte dann, wie die Worte „schrecklich“, „fair“, „erklären“ auf Englisch lauten würden, und fragte auch, ob der Begriff BIP korrekt sei.

Bereits am 28. Juni hatte Selensky dem Parlament persönlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der den Status des Englischen im Land als internationale Kommunikationssprache offiziell festlegen soll. Einem der Paragrafen zufolge sollen Englischkenntnisse für alle Beamten zur Pflicht werden. Das Dokument sieht vor, dass Englisch ab September 2026 für Kinder im Vorschulalter obligatorisch wird. Außerdem sollen laut der Initiative ab 2027 ausländische Filme in englischer Sprache in den Kinos mit ukrainischen Untertiteln anstelle von Synchronübersetzungen gezeigt werden.

Die Verabschiedung des Gesetzes könnte gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen, da viele Beamte die Staatssprache Ukrainisch noch nicht perfekt beherrschen. Gleichzeitig sieht der Gesetzentwurf vor, dass die Anforderung, Englisch zu sprechen, für Militär- und Polizeibeamte nicht im Falle einer Mobilmachung oder der Verhängung des Kriegsrechts gilt. Daraufhin wurde auf Selenskys Website eine Reihe von Petitionen gegen den Gesetzentwurf registriert.

Im November hatte die ukrainische Regierung jedoch ein Programm zur Popularisierung der englischen Sprache ausgearbeitet. Bei der Vorstellung des Programms sagte Ministerpräsident Denis Schmygal, dass etwa 50 Prozent der ukrainischen Einwohner „überhaupt kein Englisch sprechen“. Er sagte, dass ukrainische Beamte nicht schlechter Englisch sprechen sollten als Beamte in der EU, in die die Ukraine seit Jahren strebt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. Ja, ab 2026 werden die Kinder dort wohl in der Schule Englisch lernen. Das ist eine in vielen befreundeten Ländern übliche Sprache. Pakistan-Indien-Bangladesch und halb Afrika. Und die Chinesen, die in Handel und Technik tätig sind, können auch meist Englisch und nur selten Russisch.

  2. Wann soll er denn auch noch Englisch lernen?
    Unsere Politiker kommen schon im tiefsten Frieden zu nix.

    Er sollte seine Interviews dann halt einfach in seiner Mutterspra… O.K. in Ukrainisch führen.

    Aber es ist großartig, nach Ukrainisch auch noch Englisch durchzuboxen. Dann exportiert man als „failed state“ also nicht mehr nur Nutten und Lastwagenfahrer wie bisher, sondern der Nachwuchs kann im Ausland (flächendeckend) gleich fast alles machen.

    Tschö mit Ö.

  3. Klar doch – mit entarteter „Kunst“ beim Klaviersolo kann man halt auf der Weltbühne keine stehenden Ovationen erwarten, da gehört wenigstens ein bischen Bildung dazu – sonst macht er auch noch den baerbock … 😝😝

  4. Vom Moment der ersten Anglismen in Deutschland bis heute hat sich die englische Sprache immer mehr ausgebreitet. Bedingt durch das Internet, aber auch mit dem Ziel, so meine Vermutung. die englische Sprache als erste Amtssprache einzuführen.

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