Bio- und Atomwaffen

Das russische Außenministerium über die Aktivitäten des Pentagon in der Ukraine

Das russische Außenministerium hat den USA in einer Erklärung vorgeworfen, in der Ukraine an Biowaffen geforscht zu haben.

Ich habe bereits über die Aktivitäten der USA in Biolaboren in der Ukraine und auch darüber berichtet, dass die USA ihre Spuren verwischen wollten, indem sie die Unterlagen darüber vom Netz genommen haben. Und ich habe auch darüber berichtet, dass die Ukraine ihre Bayraktar-Drohnen mit Aerosol-Behältern ausrüsten wollte. Nun hat Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, sich dazu in einer offiziellen Erklärung geäußert, die ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Derzeit wird viel über die militärischen und biologischen Aktivitäten der USA in der Ukraine öffentlich. Am 2. März dieses Jahres veröffentlichte die Bioethik-Plattform Natural News eine journalistische Recherche über die Aktivitäten des Pentagons, die den Verpflichtungen Washingtons aus dem Übereinkommen über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer – biologischer – Waffen und von Toxinwaffen sowie über die Vernichtung solcher Waffen zuwiderlaufen. Demzufolge haben verschiedene Einrichtungen, die unter der Schirmherrschaft des US-Verteidigungsministeriums – Federal Threat Reduction Agency – eingerichtet wurden, darunter das Ukrainian Science and Technology Center, in letzter Zeit Hunderte von Millionen Dollar für geheime wissenschaftliche und angewandte Forschung erhalten. Gleichzeitig schließt der Autor nicht aus, dass das Auftreten verschiedener Krankheiten in der Region, Grippe, Cholera, Zika-Virus und andere, auf militärische und biologische Aktivitäten der USA in der Ukraine zurückzuführen sein könnte. Lesen Sie einfach den Artikel.

Experten haben ihrerseits auf einen weiteren Aspekt aufmerksam gemacht. Ende Februar hat die US-Botschaft in der Ukraine unerwartet alle Dokumente über die militärische und biologische Zusammenarbeit zwischen Washington und Kiew dem öffentlichen Zugriff entzogen. Die zuvor öffentlichen Dokumente wurden gelöscht.

Stellen Sie sich vor, dass der NATO-Block eine riesige Menge an Angriffswaffen verschiedener Art in die Mitte Europas, direkt an der russischen Grenze, wo Bürger unseres Landes und viele Menschen sind, geliefert hat. Gleichzeitig wird die biologische Zusammenarbeit der USA mit der Ukraine, einschließlich der Durchführung von Experimenten und so weiter, in diesem Bereich aktiv gefördert. All dies wird unter anderem durch regelmäßig alle sechs Wochen stattfindende Militärmanöver der NATO und der Ukraine begleitet, bei denen unser Land der erklärte Gegner ist. Zu allem Überfluss erklärt der Präsident des Landes, dessen Streitkräfte alle Russen als ihren einzigen Feind betrachten, inmitten des akuten nationalistischen Wahns, dass man nun bereit sei, das Land mit Atomwaffen zu bewaffnen. Die Zeit sei reif, sagte er, und zwar nicht zu Hause und nicht etwa im Fernsehen, sondern auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor der gesamten internationalen Gemeinschaft, die jetzt so tut, als sei sie schockiert.

Warum war sie, die internationale Gemeinschaft, denn nicht schockiert, als sie sich vorstellte, dass ein Land mit so vielen Problemen, vollgestopft mit ihren Waffen, auch noch Atomwaffen besitzen könnte? Das Land hat die Kapazität, die Fähigkeit und natürlich die Unterstützung der USA und kann de facto schmutzige Atomwaffen besitzen. Worauf wollte man denn noch warten? Auf was?

Hohe Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika erklären, dass sie nicht die Absicht haben, mit der Ukraine über die Stationierung von Atomwaffen zu sprechen. Solche Pläne gebe es nicht. Wem sollen wir das glauben? Das sind Menschen, die seit Jahrzehnten systematisch lügen und ihre Lügen nutzen, um Militäroperationen in der ganzen Welt durchzuführen, die Millionen von Opfern gefordert haben. Es gibt eine wichtige Kleinigkeit, die diese Geschichte noch dramatischer macht. Tatsache ist, dass die Vereinigten Staaten, die offiziell über Atomwaffen verfügen, diese nicht nur auf amerikanischem Territorium haben. Nur wenige Menschen in unserem Land und erst recht auf der Welt wissen davon. Wen interessiert das? Die Vereinigten Staaten haben ihre Atomwaffen in mehreren europäischen Ländern. Sie sind praktisch direkt neben uns. Aber die Länder in Europa, ihre Streitkräfte, ihre Geheimdienste haben keine Möglichkeit, diese Atomwaffen zu kontrollieren. Ist das etwa normal?

Wenn man bedenkt, dass das Kiewer Regime seit vielen Jahren, oder besser gesagt, seit Jahrzehnten, unter dem „Joch“ Washingtons steht, hätte man nach dem Willen des Volkes fragen können, eine Art öffentliche Meinungsumfrage durchzuführen können, ein Referendum, das die wirkliche Haltung der ukrainischen Bürger zur Stationierung von Atomwaffen bewertet hätte. Aber darauf brauchte man nicht hoffen. Alle Ergebnisse des „Volkswillens“ wären „entsprechend gestaltet“ worden. Die NATO-Leute wissen, wie man das macht. Die Entscheidung wäre getroffen worden. Und wenn diese Waffen dann auf dem Territorium eines kaum kontrollierbaren Staates gelandet wären, dann wäre die Diskussion eine andere gewesen. In eben diesem Staat, dessen nationalistische Kräfte mit dem nationalistischen Bazillus infiziert sind und der seine eigene blutige innere Krise seit vielen Jahren nicht kontrollieren und lösen kann und dessen führende Politiker zwei oder drei Staatsbürgerschaften und überhaupt keine Ahnung von den nationalen Interessen haben. Sie verfolgen seit vielen Jahren ausschließlich die Interessen der NATO-Staaten. Dann wäre die Situation auf unserem europäischen Kontinent und direkt an unseren Grenzen eine völlig andere gewesen.

Ich beobachte, wie die USA und ihre NATO-Partner sowie der Rest der Welt mit angehaltenem Atem die Raketenstarts beobachten, die von Nordkorea, das aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgestiegen ist, durchgeführt werden. Es macht seine Politik, es begründet sie. Wenn wir Beschwerden haben, bringen wir sie natürlich vor. Der Westen ist sich jedoch einig, dass dieser Staat kein Recht hat, Atomwaffen zu besitzen oder Raketen abzuschießen.

Und die Ukraine? Man kann so viel über das richtige oder falsche politische System, über Vor- und Nachteile reden, wie man will, aber in der Ukraine gab es kein anderes politisches System, sondern nur ausländische Kontrolle. Und die nationalistisch orientierten Bataillone, die nur nach außen hin zu den ukrainischen Streitkräften gehören, in Wirklichkeit aber einfach nur Kampfgruppen waren, wurden in den Nachbarländern ausgebildet.

Was die biologischen Aktivitäten der USA in der Ukraine betrifft. Die Amerikaner haben eindeutig versucht, ihre Spuren „unter den Teppich“ zu kehren, als ob nichts geschehen wäre. Auch das ist ein Thema, das uns beunruhigt.

Ende der Übersetzung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. In diesem Zusammenhang finde ich diese RT-Artikel, der vor paar Jahren erschien interessant: https://www.rt.com/news/408274-putin-bio-samples-harvesting/

    In der Ukraine gab es eine ziemlich gefährliche Gemengelage. Die wenigsten im Westen wissen das, aber in der Ukraine wurden von dem ukrainischen Unternehmen Juschmasch die meisten sowjetischen Raketen und die Tote Hand konstruiert. Und diese Fähigkeiten hatte die Ukraine bis zum Schluss.

    Schon allein deswegen war die Ukraine für die USA eine der wichtigsten Beute.

    1. Unbestätigten Gerüchten zufolge befanden sich in der Ukraine bis zu 40% des Wirtschaftspotentials der UdSSR, und eine sehr großer Teil der Rüstungswirtschaft.
      Daher reagierten sie auch sehr empfindlich, als die Amerikaner wohl Anfang der 60er in Izmir und noch irgendwo in Italien Kernsprengkopf bestückte Jupiter-Raketen, Reichweite c.a. 2.500 km, aufstellten. Mit den Dingern kam man von dort aus bis Moskau und locker in die ukrainischen Industriezentren.

      Übrigens: „Antonow“ wurde in irgend einem Nest bei Moskau gegründet, später nach Kiew verlegt.

  2. Vom Netz genommen?
    Es sollte doch möglich sein, alle wichtigen Veröffentlichungen als Beweismaterial zu speichern! Dann mögen sie immerhin „vom Netz genommen“ werden.
    Die Erklärung Frau Sacharovas ist gut, wie immer, vielleicht etwas blumig und weitläufig.
    Weiteres zur Strategie wurde bereits gesagt.

  3. So langsam aber sicher rundet sich das Gesamtbild ab – warum Russland, sprich Putin gezwungen waren SOFORT zu handeln – und gut, daß es getan wurde… – egal welche verlogenen „Konsequenzen“ daraus resultieren (die wären so oder so erfolgt – auch ohne Aktion) – es war wirklich besser so – zu unser aller Wohl!
    Doch das verstehen/sehen leider die wenigsten auf Anhieb.

    Hat hier Jemand letztens so treffend geschrieben…: Putin rettet unser aller Arsch momentan in der „ukraine“ – dem ist wirklich so.

  4. Das wird Russland jetzt auch nichts mehr nutzen.
    Man darf nur dann andere Länder überfallen, wenn man ein Röhrchen Backpulver im UN-Sicherheitsrat hochhält und behauptet das andere Land hätte unterirdische Chemiewaffen-Fabriken.
    Wenn hingegen Russland tatsächlich vorhandene Biowaffen-Labore findet dann gilt das nicht.
    Wie kommt überhaupt ein Land wie Russland, dass es gar nicht geben sollte, dazu, sich darüber zu beklagen wenn die einzig wahrhafte Friedensmacht der Welt sich für dessen biologische Entsorgung derart selbstlos einsetzt.
    Das ist schlicht nur undankbar von den Russen und ist wieder einmal ein trügerischer Beweis für den abgrundtief schlechten Charakter aller Russen.

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