Selensky fordert vom Westen Atomwaffen

Laut Wladimir Selensky kann der Weg der Ukraine in die NATO wegen ihrer Partner „Jahre oder Jahrzehnte“ dauern

MOSKAU, 4. Februar./ Der Westen soll der Ukraine Atomwaffen geben und seine Kontingente in das Land schicken, da er Kiew nicht in die NATO aufnimmt, erklärte Wladimir Selensky.

Ihm zufolge kann der Weg der Ukraine in die NATO wegen ihrer Partner „Jahre oder Jahrzehnte“ dauern. „Also lasst uns Folgendes tun: Gebt uns die Atomwaffen zurück, gebt uns Raketensysteme. Partner, helft uns, eine Armee von einer Million [Soldaten] zu finanzieren, schickt eure Kontingente“, sagte er in einem Interview mit dem britischen Fernsehjournalisten Piers Morgan.

Kiew hat wiederholt den Wunsch geäußert, so schnell wie möglich Vollmitglied des Bündnisses zu werden. Die Ukraine hat im September 2022 einen Antrag auf beschleunigte Aufnahme in die NATO gestellt. Am 16. Januar beklagte Selensky, dass Ungarn, Deutschland, die Slowakei und die USA gegen den NATO-Beitritt der Ukraine sind.

Am 5. Dezember 1994 unterzeichneten Russland, die Ukraine, die USA und Großbritannien im Zusammenhang mit dem Beitritt Kiews zum Atomwaffensperrvertrag in Budapest ein Memorandum über Sicherheitsgarantien. Als Gegenleistung für den Beitritt zum Atomwaffensperrvertrag und die Abrüstung erhielt die Ukraine internationale Sicherheitsgarantien. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion war die Ukraine nach den USA und Russland das drittgrößte Land der Welt, was die Anzahl der nuklearen Sprengkäpfe und die Trägersysteme angeht. Russland, die USA und Großbritannien fungierten als Sicherheitsgaranten, später kamen Frankreich und China hinzu.

Im Februar 2022 erklärte Selensky in einer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass Kiew seine Verpflichtungen aus dem Budapester Memorandum überdenken könnte. Später erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass das Auftauchen selbst taktischer Atomwaffen in der Ukraine eine strategische Bedrohung für Russland darstelle.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. …Selenski sollte mal den Macron und den Engländer fragen, die haben doch Atombomben (Sieger – Gross – Mächte) vom WK II ??…
    …in der brd sind ist Otto Hahn und Fritz Straßmann verstorben..??… …und die KKW wurden „öffentlichwirksam“ gesprengt, die Kühltürme.. …der Bayerische Rundfunk hat damals für Grafenrheinfeld und Günzburg, die besten „Sehplätze“ angegeben, für die brd – Insassen..
    …und jetzt, kann dem Zelinsky, ausser „Taurussen“ nichts gespendet werden ??..🙈

  2. Man wird ihm keine Atomwaffen geben – wohl wissend, daß er sie blindwütig einsetzen wird – und dann der Weg rückwärts zum Sender verfolgend die Antwort Russlands einen entsprechenden „strahlenden Knalleffekt“ hat …

    Das ist dem west-chen wohl doch (noch!) zu riskant… – jedoch fremde Heere wird man eventuell doch noch im ukri-Nazi-Terrain verheizen, im Stillen geschieht das ja schon …

  3. Hier das Statement im Original, da Herr Röper die Quelle vergessen hat.

    “Let them give us nuclear weapons. Will they give us the missiles in the quantities that we can stop Russia? And I’m not sure of that, but I think it would help,” Volodymyr Zelensky told Piers Morgan in an interview to be broadcast Tuesday night.

    “Otherwise, what missiles can stop Russia’s nuclear missiles?” the Ukrainian president asked. “That is a rhetorical question.”

    1. “That is a rhetorical question.”

      Nein, das ist eigentlich eine entscheidende Frage, wenn man zuvor selber Nuklearwaffen eingefordert hat. Es sei denn man will, wie jeder Hausfrau bekannt, im nuklearen Feuer untergehen.

      Ich finde der übertreibt es langsam so ein wenig.

Schreibe einen Kommentar