Die Mehrheit der befragten Deutschen ist gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew

Nur 36 Prozent der Befragten unterstützen die Lieferungen

Die Mehrheit der deutschen Bürger ist gegen die Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern Taurus an die Ukraine. Das geht aus den Daten einer Umfrage hervor, die von der ARD veröffentlicht wurde.

Laut der Umfrage sind 52 Prozent der Befragten gegen die Lieferung der Raketen an Kiew. Nur 36 Prozent befürworteten sie, während 12 Prozent sich schwer taten, diese Frage zu beantworten. Gleichzeitig sprachen sich 70 Prozent der Befragten in den ostdeutschen Bundesländern (ehemalige DDR) gegen die Lieferung der Raketen aus, während es in den westlichen Regionen Deutschlands 47 Prozent waren. Die Taurus-Lieferungen an Kiew wurden im Westen Deutschlands von 40 Prozent der Befragten unterstützt.

Unter den Anhängern der AfD sind 76 Prozent der Befragten gegen die Lieferung der Raketen. Gleichzeitig sprachen sich 68 Prozent der Wähler, die bereit waren, für Die Grünen zu stimmen, für die Lieferungen aus. Auch eine Mehrheit der Wähler der FDP (56 Prozent) war dafür.

An der Umfrage nahmen 1.216 deutsche Bürger teil. Sie wurde am 15. und 16. August durchgeführt.

In Deutschland wird derzeit heftig über die Notwendigkeit der Lieferung von Langstreckenraketen Taurus an Kiew diskutiert, die Kiew Ende Mai von Berlin angefordert hat. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erörterte der ukrainische Präsident Wladimir Selensky diese Frage am 14. Mai in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Zuvor hatte Der Spiegel geschrieben, dass die deutsche Regierung Möglichkeiten prüfe, die Ukraine in den kommenden Monaten mit Taurus-Raketen aus Bundeswehrbeständen zu beliefern, und dass angeblich streng geheime Verhandlungen mit Vertretern der Rüstungsindustrie geführt würden. Den Informationen zufolge will Scholz durch technische Modifikationen an der Taurus die Möglichkeit, dass die Ukraine russisches Territorium mit Langstreckenwaffen angreift, völlig ausschließen. In den vergangenen Wochen habe das Bundesverteidigungsministerium den Taurus-Hersteller aufgefordert, die Marschflugkörper mit einer Einschränkung der Zielprogrammierung zu versehen, schreibt Der Spiegel.

Rund 600 Taurus wurden vor 10 Jahren für die Bundeswehr angeschafft. Diese Raketen gelten als Analogie zu den britischen Storm Shadow, die bereits an die Ukraine geliefert wurden. Allerdings ist die Reichweite der deutsch-schwedischen Raketen etwas größer, sie beträgt bis zu 500 Kilometer. Die russische Seite hat wiederholt betont, dass die Waffenlieferungen des Westens an Kiew und die Unterstützung bei der Ausbildung des ukrainischen Militärs den Konflikt nur verlängern und die Lage auf dem Schlachtfeld nicht verändern werden.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. Wie soll das überhaupt funktionieren? Die Taurus Marschflugkörper werden gestartet, in dem ein Fugzeug sie fallen lässt. Nun hat die Ukraine aber keine Luftwaffe und keine Flugzeuge, also ist die Taurus doch vollkommen wertlos für die Ukraine. Oder geht es nur darum, deutsches Steuergeld zu vernichten ?

    1. Dieser Marschflugkörper kann derzeit mit Flugzeugen des Typs Tornado und Eurofighter zum Einsatz kommen.
      Das alles ist doch nur Verarsche.
      Alles reden von diesen Taurus- Marschflugkörpern, die dann nur als Komplett- Paket an den Kriegsverbrecher Selenskyj geliefert werden.
      Dem täglichen Fluglärm über der Mecklenburger Seenplatte nach zu urteilen dauert dieses „Defender 2023“ immer noch an.

    1. „Mehrheit der Deutschen befürchtet Weltkrieg – große Zustimmung für Waffenlieferungen“

      „Das Umfrage-Institut Civey hat für FOCUS Online in den letzten drei Tagen über 5000 Deutsche zu ihrer Meinung über den Krieg in der Ukraine befragt. 69 Prozent der Teilnehmer dieser repräsentativen Umfrage finden es demnach richtig, dass die Bundesregierung Waffenlieferungen an die Ukraine zugestimmt hat.“

      — Focus Online, 03.03.2022

      https://www.focus.de/politik/deutschland/exklusive-umfrage-zum-ukraine-krieg-deutsche-befuerchten-weltkrieg-dennoch-grosse-zustimmung-fuer-ampel-und-waffenlieferungen_id_61734342.html

      36% sind immer noch verrückt genug, V3 „Taurus“ auf die Russen zu ballern, wenn auch einige inzwischen beginnen, sich zu erinnern, wie Ostfeldzüge gewöhnlich enden.

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      Es sind „Umfragen“, aber die Realität ist traurig genug: Die deutsche „Mehrheitsgesellschaft“ ist äußerst kriegslüstern und Deutschland führt nun seit 24 Jahren ununterbrochen Krieg. Die Kriegsparteien können sich durch ausreichende Zustimmung beauftragt sehen, und der Unmut hielt sich sehr in Grenzen. Nun wird er, da wir uns dem „Punkt Stalingrad“ nähern, etwas größer, Aber das ist zu spät.

  2. Die Nachdsenkseiten schreiben dazu:

    Anmerkung Albrecht Müller: Tendenzberichterstattung der ARD. 52 % sind gegen die Lieferung von Taurus an die Ukraine, deutlich weniger, nämlich 36 % sind dafür. Die Meldung zu diesem Ergebnis lautet: knappe Mehrheit gegen Taurus-Lieferung. Das ist, gemessen an den Daten, eine tendenzielle Berichterstattung, die an Manipulation grenzt.

  3. Der letzte Krieg, den Deutschland erfolgreich gewonnen hat, war der der 1870/71, damals war Bismarck Reichskanzler, und der Franzose hat kräftig was auf die Rübe bekommen. Der letzte Russlandfeldzug war gelinde gesagt eine Katastrophe. Das die heutige Bundeswehr gegen Russland erfolgreich einen Krieg führen, kann bezweifele ich sehr.

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