Trump kündigt ethnische Säuberung von Gaza an und will, dass die USA die Kontrolle über Gaza übernehmen
Vor knapp einer Woche habe ich meine Theorie darüber vorgestellt, wie Trump es geschafft hat, Netanjahu von der Annahme der Waffenruhe mit der Hamas zu überzeugen, obwohl Netanjahu keines seiner erklärten Ziele erreicht hatte. Meine Vermutung war, dass Trump Netanjahu die ethnische Säuberung von Gaza und die Umsiedlung der Palästinenser nach Ägypten versprochen hat, damit Netanjahu seinen Traum von Großisrael umsetzen kann.
Nun hat Netanjahu Trump im Weißen Haus besucht und Trump hat seine Pläne für Gaza vorgestellt. Sie sind noch radikaler, als ich es vermutet habe.
Bei dem Treffen von Trump und Netanjahu gab es zwei Pressetermine, einen vor dem Treffen und eine Pressekonferenz danach. Ich werde aus beiden zitieren, weil ich Trumps Erklärungen so schockierend und unglaublich finde, dass ich sie nicht zusammenfassen, sondern ausführlich zitieren möchte.
Pressetermin vor dem Treffen
Bei dem Pressetermin vor dem Treffen erklärte Trump bereits, er sei sicher, dass die Palästinenser gerne aus dem Gazastreifen nach Jordanien, Ägypten oder in andere Länder umsiedeln würden:
„Ich denke, sie wären glücklich, den Gazastreifen zu verlassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Im Moment haben sie diese Möglichkeit nicht. Ich glaube, sie wären begeistert. Ich verstehe nicht, wie sie bleiben wollen könnten. Es ist ein Ort, an dem alles zerstört ist. Ich würde mir wünschen, dass Jordanien und Ägypten einige aufnehmen.“
Laut Trump wäre es möglich, dass die Palästinenser „ein geeignetes Stück Land oder mehrere Stücke Land finden und ihnen wirklich schöne Häuser bauen“, sagte er, und fügte hinzu:
„Ich denke, das wäre viel besser, als zurück nach Gaza zu gehen Es könnte in Jordanien, in Ägypten oder anderswo sein. Sie sind dort, weil sie keine anderen Möglichkeiten haben. Und was haben sie? Es ist ein großer Trümmerhaufen.“
Trump meinte weiter, dass viele Länder in der Region bereit wären, für die Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu zahlen:
„Sie haben wirklich viel Geld. Einige Länder in der Region würden das gerne tun.“
US-Präsident Trump sprach auch offene eine dauerhafte Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen in arabische Länder an, also die erwähnte ethnische Säuberung, und wiederholte erneut seine Forderung an Ägypten und Jordanien, die Palästinenser aufzunehmen:
„Sie sagen, dass sie sie nicht aufnehmen, aber ich sage, sie werden. Aber ich glaube auch, dass andere Länder dem zustimmen werden.“
Über Gaza sagte er, freilich ohne zu sagen, wer das Leben der Palästinenser in Gaza in den letzten Jahrzehnten gefährdet hat:
„Alles, was in den letzten Jahrzehnten in Gaza passiert ist, ist Tod. Es geschieht seit Jahren, das ist Tod. Aber wir können einen wunderbaren Ort zur Verfügung stellen, um die Menschen dauerhaft in gute Häuser umzusiedeln, wo sie glücklich sein können, wo nicht auf sie geschossen wird, wo sie nicht getötet werden, erstochen werden, wie es in Gaza geschieht. Ich denke nicht, dass die Menschen zurück nach Gaza gehen sollten, sie waren dort nicht glücklich. Sie lebten wie in der Hölle.“
Trump erklärte weiter der einzige Grund, warum die Palästinenser nach Gaza zurückkehren wollten, sei, dass „sie keine Alternative‘ hätten:
„Es wäre viel besser für sie, nicht nach Gaza zurückzukehren, sondern an einem wunderbaren alternativen Ort zu leben, wo sie sicher wären.“
Und Trump wiederholte erneut, dass Ägypten, Jordanien und andere Länder ‚fünf oder sechs Zonen‘ schaffen könnten, um die Bewohner von Gaza umzusiedeln. Er sagte, eine Rückkehr der Palästinenser in den Gazastreifen würde „ihren Tod garantieren“.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagte bei der Gelegenheit, dass Israel alle drei Ziele seiner Militäroperation im Gazastreifen erreichen werde, einschließlich der Zerstörung der militärischen und administrativen Kapazitäten der Hamas.
Außerdem sagte Netanjahu, dass US-Präsident Donald Trump unter allen amerikanischen Präsidenten der beste Freund Israels sei.
Pressekonferenz nach dem Treffen
Als Trump und Netanjahu nach dem Treffen vor die Presse traten, erklärte US-Präsident Donald Trump, dass der Gazastreifen in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandelt werden könne:
„Wir haben die Möglichkeit, etwas Phänomenales zu tun. Und ich will nicht schlau sein, ich will nicht besserwisserisch sein, aber wir reden über eine Riviera des Nahen Ostens, die wunderbar sein könnte.“
Zu den bisher noch nicht genannten Plänen der USA, „den Gazastreifen zu übernehmen, um ihn zu säubern und wiederaufzubauen“, erklärte Trump, Gaza habe „unglaubliches Potenzial“ und Menschen aus der ganzen Welt „werden dort leben können“. Trump meint aber, dass die vorher nötige Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen von den Staaten der Region bezahlt werden sollte.
Nach Ansicht Trumps sollte Gaza „nicht von denselben Leuten wieder aufgebaut und besiedelt werden, die dafür gekämpft <…> und dort ein elendes Leben geführt haben.“ Wie Trump betonte, sollte man sich stattdessen „an andere interessierte Länder wenden“. Laut Trump seien viele Staaten in der Region bereit, Gebiete zur Verfügung zu stellen, „die im Ergebnis von den 1,8 Millionen Palästinensern, die im Gazastreifen leben, bewohnt werden“, und er fügte hinzu:
„Das können die Nachbarländern bezahlen, die über großen Reichtum verfügen. Es könnten viele Orte sein, oder ein großer Ort. Aber die Menschen werden dort in Komfort und Frieden leben können. Wir werden dafür sorgen, dass es etwas wirklich Beeindruckendes wird,“
Auf die Frage, ob die USA auch bereit seien, Truppen nach Gaza zu schicken, antwortete Trump:
„Was Gaza angeht, werden wir tun, was nötig ist. Wenn nötig, werden wir es tun.“
Außerdem wiederholte er:
„Die USA werden Gaza übernehmen und wir werden uns darum kümmern. Wir werden für die Entschärfung aller gefährlichen, nicht explodierten Bomben und anderer Waffen Verantwortung tragen, wir werden das Gebiet säubern, wir werden die zerstörten Gebäude beseitigen, wir werden die wirtschaftliche Entwicklung fördern, die endlose Arbeitsplätze und Wohnungen für die Menschen, die dort leben, schaffen wird. Jeder, mit dem ich gesprochen habe, unterstützt die Idee, dass die USA dieses Stück Land besitzen, es entwickeln und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen.“
Trump erwägt tatsächlich, den Gaza-Streifen langfristig zu besetzen, wie er sagte:
„Ich sehe eine langfristige Position des Besitzes, und ich sehe, dass dies diesem Teil des Nahen Ostens und vielleicht dem gesamten Nahen Osten mehr Stabilität bringen wird. Und jeder, mit dem ich gesprochen habe, glaubt, dass diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde. Jedem, mit dem ich gesprochen habe, gefällt der Gedanke, dass die USA dieses Stück Land besitzen, es entwickeln und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen. Ich habe mich viele Monate lang sehr sorgfältig mit diesem Thema beschäftigt und es von allen Seiten betrachtet, und es ist ein sehr, sehr gefährlicher Ort, und es wird nur noch schlimmer werden <…>. Aber wenn die USA dabei helfen können, Stabilität und Frieden in den Nahen Osten zu bringen, dann werden wir das tun.“
Der gesamte Nahe Osten werde stolz darauf sein, so Trump weiter.
Auf den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas angesprochen, sagte Trump:
„Ich kann Ihnen nicht sagen, ob der Waffenstillstand halten wird oder nicht.“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu all dem, die israelische Regierung unterstütze die Vorschläge von US-Präsident Trump bezüglich des Schicksals des Gazastreifens:
„Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das das Gravitationszentrum für eine Menge Terrorismus war. Er hat eine andere Idee, und ich denke, es lohnt sich, ihr Beachtung zu schenken <…>, ich denke, sie kann die Geschichte verändern, und es lohnt sich, diesen Weg wirklich zu verfolgen.“
Außerdem erklärte Trump, die US-Regierung werde die aggressivste Sanktionspolitik gegen den Iran anwenden, um die Ölexporte des Landes auf Null zu reduzieren:
„Ich habe heute auch Maßnahmen ergriffen, um den maximalen Druck auf das iranische Regime wiederherzustellen, und wir werden erneut die aggressivsten Sanktionen anwenden, die möglich sind, um die iranischen Ölexporte auf Null zu bringen und die Fähigkeit des Regimes zu verringern, Terror in der Region und auf der ganzen Welt zu finanzieren.“
Zuvor hatte Trump an dem Tag ein Dekret unterzeichnet, um den maximalen Druck der USA auf den Iran wiederherzustellen. Zugleich meinte Trump, die USA würden gerne einen „großen Deal“ mit dem Iran abschließen, um das Problem mit dem iranischen Atomprogramm zu lösen.
Damit scheint der Kurs von Trump im Nahen Osten klar: Die ethnische Säuberung von Gaza und wahrscheinlich auch des Westjordanlandes und die Schaffung von Großisrael, vermutlich inklusive von Teilen Syriens und des Libanon. Außerdem wird Trump wohl der aggressiven Linie von Netanjahu gegen den Iran folgen, denn in den Nachrichtentickern war an dem Tag die Rede von israelischen Angriffen auf die iranischen Atomanlagen und von einer möglichen Unterstützung der USA dabei.
Für den Nahen Osten bedeutet Trump, wie von mir immer wieder prophezeit, ganz sicher nichts Gutes.
8 Antworten
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Der letzte König von Amerika war dement.
Der neue König von Amerika ist Schwachsinnig.
Aber ist schon O.K. jeder idiotische Fan von diesem Idioten sollte eine Liste der Fehlschläge führen, als therapeutische Maßnahme. Dies wäre also schon mal der erste sichere Fehlschlag.
Seit einigen Jahren überlege ich, wohin ich auswandern könnte:
GAZA!
Blühende Landschaften! Evtl. sogar mit Trump-Tower, weiß man‘ s.
Und dann diese ganzen Miesmacher wie Roeper und Konsorten, die hier z. B.
https://www.youtube.com/watch?v=t-aKmdTUPPY
Könnt ihr euch nicht einmal freuen – und wenn es über die Freude anderer ist?;)
Fehlende Empathie. Ganz großes Thema im Weltkino.
Karten an der Kasse oder im Vorverkauf.
Was für ein nahezu beispielloser Zynismus, damit diskreditiert er sich sich nur selbst, und konterkariert ganz erheblich andere positiv anmutende Maßnahmen, wodurch er den Zulauf zu BRICS+ nur noch verstärken wird.
Der Westen ist allgemein im Abdanken, er ist ethisch im Großen und Ganzen (mit Ausnahme einer aber leider zu dünnen Schicht der Bevölkerung) verrottet, unrettbar !
Sodom&Gomorrha lässt grüßen …
Ich bleibe bei meiner Aussage,
Ich habe das ungute Gefühl, dass israel von der Muslimischen Welt ein unasgesprochenen Freipass erhalten hat, diese „Gaza Angelegenheit“ ein für alle mal zu klären, damit dieser ewige Streitpunkt weg ist und man nicht heute, eher über morgen gute Geschäfte zusammen machen kann …
Es fehlt einfach komplett jegliche Reaktion, seitens der Muslimischen Welt. Es muss ja nicht der totale Krieg sein, aber die haben nicht boykotte etc nichts …
Und dann kamm Syrien, wo man ganz offen mit Israel ins Bett steigt …
Ich habe das Gefühl, vor allen in der Region ist mittlerweile die Erkenntnis, dass Israel für sehr lange bleibt und man sich damit arrangieren muss… Also werden jetzt die „ewigen Streitpunkte“ beseitigt
Wieso gibt er netanjahu nicht ein dünnbesiedeltes stück usa ? Dort kann der eine neues „grossisrael“ als 51 bundesstaat gründen.
Das neue isreal wäre dort nur von freunden umzingelt und allen wäre geholfen . . .
Wer jetzt immer noch nicht kapiert hat, daß die yankee’s nur der verlängerte militärische Arm für diese hebräer sind… – es fehlte bis dato halt nur der passende Holz-Kopp, dem internationale Reaktionen am Arsch vorbei gehen….. 😤😤
Tja, da bleibt einem doch glatt die Spucke weg.
Realsatire pur, klingt wie ein Monty Python-Sketch.
Das kann man nicht wirklich ernst nehmen.
Interessant dazu:
– Trump spricht nur mehr von 1.8 Millionen Palis, letztes Jahr waren es noch 2.4 Millionen
– Trump ist offensichtlich am Gängelband von Netanjahu, was der Theorie von Israels gewaltiger Finanzmacht Vorschub leistet; der gesamte Westen ist ja mehr oder weniger bankrott
– die Reaktionen der Medien, die schon vor einer Woche seltsamerweise die Füße still hielten (anstatt wie sonst immer Spott und Häme über Trump auszugiessen)