Russische, französische und chinesische Waffensysteme teilweise zum ersten Mal im Kampfeinsatz getestet

Kampfeinsätze sind immer auch ein Praxistest für die eingesetzten Waffensysteme. Vor allem über chinesische Waffen ist im praktischen Einsatz kaum etwas bekannt, während man westliche Waffen in vielen Kriegen im Einsatz sehen konnte und russische Waffen gerade im Ukraine-Krieg zeigen, was sie im Einsatz können.
Da im indisch-pakistanischen Konflikt russische, französische und chinesische Waffensysteme teilweise zum ersten Mal im Kampf eingesetzt wurden, war der Konflikt für Militäranalysten sehr interessant. Für die russische Nachrichtenagentur TASS haben russischer Experten einen ausführlichen Artikel über die ersten Erkenntnisse veröffentlicht, den ich übersetzt habe.
Beginn der Übersetzung:
Russische S-400, chinesische J-10 und französische Rafale: Womit Indien und Pakistan Krieg führen
Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder abwechselnd abgenommen und wieder zugenommen – und sich immer wieder zwischendurch in bewaffneten Konflikten an ihrem Höhepunkt entladen. Anfang Mai begann zwischen Neu-Delhi und Islamabad eine weitere Konfrontationsrunde, die mit dem aktiven Einsatz modernster Waffensysteme, auch ausländischer Produktion, einherging.
Feuerwechsel gab es nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch an der Informationsfront. Beide Parteien haben bereits Verlautbarungen über die Zerstörung einer Reihe von Zielen des jeweiligen Gegners wie Munitionsdepots, Luftwaffenstützpunkte, Flugzeuge veröffentlicht. Diese wurden jedoch umgehend widerlegt beziehungsweise dementiert. Die Nachricht über den möglichen Abschuss von Rafale-Kampfflugzeugen der indischen Luftwaffe hat für viel Aufsehen gesorgt. Die TASS hat untersucht, was das in Frankreich hergestellte Flugzeug getroffen haben könnte – und was China damit zu tun hat.
Die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan verschlechterten sich nach dem Terroranschlag vom 22. April 2025 in Pahalgam im indischen Unionsterritorium Jammu und Kaschmir, bei dem 25 indische Bürger und ein Nepalese getötet wurden. Neu-Delhi erklärte, es habe Beweise für die Beteiligung des pakistanischen Geheimdienstes ISI an dem von der Gruppierung Lashkar-e-Taiba verübten Anschlag.
In der Nacht des 7. Mai begannen die indischen Streitkräfte die Operation Sindoor und griffen dabei neun Ziele in Pakistan und im pakistanisch kontrollierten Kaschmir an, wo, wie es heißt, Terroristen Stützpunkte unterhielten. Als Reaktion darauf begann die pakistanische Regierung eine groß angelegte Militäroperation namens Bunyan ul-Marsoos – „Eisenmauer“.
Am 10. Mai einigten sich Neu-Delhi und Islamabad unter Vermittlung Washingtons auf einen Waffenstillstand. Doch nur wenige Stunden später kam es zu einer Verletzung des Waffenstillstands: In mehreren Städten in Jammu und Kaschmir sowie im indischen Punjab wurden Drohnen gesichtet und Luftabwehrsysteme aktiviert. Allerdings hat das Ausmaß der Konfrontation insgesamt deutlich abgenommen.
Wie viele Rafales wurden abgeschossen?
Im Zuge der Konfrontation gaben beide Seiten den massiven Einsatz von Flugzeugen, Drohnen und anderen Waffensystemen bekannt, einschließlich modernster. Am lebhaftesten diskutiert wurden jedoch die Berichte beider Seiten über die Zerstörung gegnerischer Flugzeuge.
Allerdings gibt es zu diesen Informationen noch sehr wenige Foto- oder Videobeweise: Im Internet kursierende Videos und Bilder zeigen überwiegend nicht identifizierte Trümmer uns sind von schlechter Qualität.
So erklärte Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif in einem Interview mit Reuters am 8. Mai, dass die Streitkräfte der Islamischen Republik fünf Flugzeuge der indischen Luftwaffe (IAF) abgeschossen hätten. Und Premierminister Shahbaz Sharif, dessen Worte vom Fernsehsender Geo TV zitiert wurden, behauptete, die Streitkräfte des Landes hätten einen Luftangriff von 80 Kampfflugzeugen abgewehrt. Er stellte außerdem klar, dass es sich bei drei der, wie es heißt, abgeschossenen Flugzeuge um solche des Typs Rafale aus französischer Fertigung handelte.
Noch am 7. Mai erschienen auf X (früher Twitter) Bilder vom Heckteil eines Flugzeugs, die als Beweis dafür angeführt werden, dass es sich bei dem abgestürzten Kampfflugzeug tatsächlich um eine Rafale der Luftstreitkräfte Indiens handelte. Auf den Fotos sind die Hecknummer BS 001, die indische Flagge und eine Rafale-Aufschrift zu sehen.
BS 001 ist das erste von 36 Flugzeugen, die die indische Luftwaffe von Paris erhielt. Einschlägigen Medien zufolge stürzte das Flugzeug in der Nähe des Militärflugplatzes Bhatinda (Bundesstaat Punjab) ab, wo die Fotos angeblich auch aufgenommen wurden.
Außerdem wurden, wie es heißt, Flugzeuge russischer Typen – MiG-29 und Su-30MKI – getroffen, wie CNN am 7. Mai unter Berufung auf Quellen in Pakistans Streitkräften berichtete. Darüber hinaus berichteten ein Anwohner und ein Beamter der örtlichen Verwaltung diesem Medienunternehmen, dass ein „namenloses Jagdflugzeug“ in der Nähe eines Schulgebäudes im von Neu-Delhi kontrollierten Territorium innerhalb von Kaschmir, abgestürzt sei.
AFP veröffentlichte später Fotos, die Trümmer auf einem nahegelegenen Feld zeigen. Ob es sich dabei tatsächlich um Teile eines abgestürzten Kampfflugzeugs handelt, ist allerdings noch unklar. Indische Nutzer des sozialen Netzwerks X schrieben, dass es sich dabei in Wirklichkeit um leere Abwurftanks für zusätzlichen Treibstoff handele.
Neu-Delhi bestreitet den Verlust jeglicher Flugzeuge. Indiens Außenminister Vikram Misri erklärte gegenüber Journalisten am 8. Mai, dass Islamabad Desinformationen verbreite und dass „offizielle Daten veröffentlicht werden, wenn die Zeit gekommen ist“. Misri weiter:
„Es ist nicht überraschend, dass der Premierminister, sein Stellvertreter, der Außenminister und der Verteidigungsminister Pakistans solche Aussagen machen. Die Gewohnheit zu lügen wurde diesem Land schon bei seiner Gründung zueigen.“
Awadesh Kumar Bharti, Marschall der indischen Luftstreitkräfte, erklärte seinerseits während einer Pressekonferenz am 11. Mai, die Luftwaffe des Landes habe im pakistanischen Luftraum mehrere feindliche Flugzeuge abgeschossen:
„Wir erlaubten ihren Flugzeugen nicht, unsere Grenze zu passieren. Wir haben definitiv eine Reihe von Flugzeugen abgeschossen, es gibt Verluste auf ihrer Seite, die wir ihnen zufügten.“
Gleichzeitig beantwortete Bharti die Frage nach Indiens eigenen Verlusten in den Reihen seiner Teilstreitkraft nicht:
„Die Kämpfe dauern noch an, und wenn ich jetzt etwas sage, spiele ich dem Feind in die Hände – wir aber wollen ihm zum jetzigen Zeitpunkt keinen Vorteil verschaffen. Ich kann nur sagen, dass wir unsere Ziele erreicht haben und alle unsere Piloten nach Hause zurückgekehrt sind.“
Später berichtete der indische Fernsehsender NDTV unter Berufung auf Quellen, dass die Streitkräfte des Landes einen F-16-Kampfjet der pakistanischen Luftwaffe aus amerikanischer Produktion abgeschossen hätten. Ihm zufolge war das Flugzeug vom Luftwaffenstützpunkt Sargodha gestartet und wurde kurz darauf von einer Rakete eines Luftabwehrsystems der Inder getroffen.
Am 8. Mai schrieb Reuters unter Berufung auf zwei Quellen aus US-Militärkreisen, dass Pakistans Luftwaffe ihren Daten zufolge während der Konflikttage aktiv J-10-Kampfflugzeuge (hergestellt vom chinesischen Konzern CAIG, Chengdu Aircraft Industries Group) eingesetzt hat. Von diesen aus seien Raketen abgefeuert worden, die indische Flugzeuge getroffen hätten – darunter mindestens eine Rafale, heißt es. Pakistans Verteidigungsminister bestätigte der Agentur ebenfalls die Information über den Einsatz der J-10, sowie die Erklärung, die in Frankreich hergestellten Kampfflugzeuge seien gerade mit Hilfe dieser chinesischen Maschinen abgeschossen worden seien.
Sollte der Abschuss auch nur einer Rafale offiziell bestätigt werden, wäre das der erste Kampfverlust eines dieser von Dassault Aviation hergestellten Flugzeuge seit ihrer Indienststellung bei Frankreichs eigener Marine im Jahr 2024.
Internationale Märkte reagierten auf die gleichwohl noch unbestätigte Nachricht mit Fall der Aktienkurse des französischen Flugzeugherstellers und im Gegenzug stark steigenden CAIG-Aktien. Handelsdaten vom 12. Mai zufolge ist der Wert von Dassault in den letzten fünf Tagen um fast 11 Prozent gefallen, während der Wert der CAIG-Aktien um mehrere Dutzend Prozent gestiegen ist.
Darüber hinaus betonte Reuters, dass Washington den Kampfeinsatz chinesischer Flugzeuge aktiv beobachte, um das Potenzial dieser Kampfflugzeuge und der von ihnen getragenen Waffen während eines möglichen Konflikts im asiatisch-pazifischen Raum einzuschätzen.
Chinas „langer Arm“
Laut verschiedentlichen Medien in den special-interest-Bereichen Militär und Rüstungsindustrie, darunter Army Recognition, setzten Piloten der J-10 und wahrscheinlich auch anderer chinesischer Kampfflugzeuge der pakistanischen Luftwaffe – etwa der JF-17 Thunder – chinesische Luft-Luft-Langstreckenraketen des Typs PL-15E ein, um indische Flugzeuge anzugreifen.
Belegt wurde dies mit Fotos von Munitionsfragmenten, die am 7. Mai in der indischen Publikation Jagbani Punjab Kesari erschienen: Teile einer solchen Rakete fielen auf ein Haus in einem Dorf nahe der Stadt Hoshiarpur im Bundesstaat Punjab. Unter den Einwohnern des Dorfes gab es keine Opfer, doch dafür kamen Bilder, mittels derer die Munition zu identifizieren war, ins Internet.
Islamabad kaufte 2021 Rüstungsgüter im Wert von 1,5 Milliarden Dollar von Peking, darunter 240 PL-15E-Raketen, 20 J-10CE-Kampfflugzeuge und für diese 10 WS-10B-Triebwerke.
Raketen des Typs PL-15, eine Entwicklung der staatlichen Aviation Industry Corporation of China (AVIC), wurde 2016 bei Chinas eigener Luftwaffe in Dienst gestellt. Offenen Quellen zufolge ist diese Rakete in der Lage, Ziele in einer Entfernung von bis zu 300 Kilometern zu treffen – jenseits der Sichtweite und des Radarhorizonts. Die Exportversion der PL-15E, über die Pakistan verfügt, hat jedoch eine geringere Reichweite, die etwa 145 Kilometer betragen dürfte. Ein aktiver Radarzielsuchkopf mit erhöhter Zielerfassungsreichweite macht die Rakete resistent gegen feindliche elektronische Kampfführungssysteme und ermöglicht hochpräzise Angriffe.
Darüber hinaus tauchten am 12. Mai im pakistanischen Segment der sozialen Medien Bilder auf, die angeblich die Trümmer eines französisch-britischen Marschflugkörpers vom Typ SCALP/Storm Shadow mit einer Reichweite von bis zu 250 Kilometern zeigten. Dieser sei von den Luftabwehrkräften der Islamischen Republik abgeschossen worden, hieß es. Diese Munition ist bei der indischen Luftwaffe im Einsatz und ihr Träger sind eingangs erwähnte Kampfflugzeuge des Typs Rafale.
In den Anfangstagen der Operation Sindoor berichteten viele indische Medien über Präzisionsangriffe mit den SCALP auf Ziele tief im Landesinneren Pakistans. Laut Army Recognition wurde einer der Marschflugkörper am 7. Mai von einem nicht näher genannten pakistanischen Luftabwehrsystem abgefangen. Bilder der Trümmer tauchten jedoch erst mehrere Tage später im Internet auf. Wo die Trümmer gefunden wurden, wurde nicht mitgeteilt.
Die Experten des Portals wiesen darauf hin, dass das Abfangen dieser Munition, die sich durch einen erhöhten Schutz vor Luftabwehr- und elektronischen Kampfsystemen auszeichnet, sowohl auf ein hohes Ausbildungsniveau der pakistanischen Luftabwehr-Bedienungsmannschaften als auch auf das Vorhandensein geeigneter moderner Flugabwehrsysteme hinweisen könnte.
Gleichzeitig kann eine andere Version zur Erklärung des Auftauchens der SCALP-Trümmer nicht ausgeschlossen werden: Die pakistanische Luftabwehr dürfte am ersten Tag der Konfrontation wohl kaum bereits über die Signaturen der französischen Marschflugkörper diesen Typs verfügen und hätte es somit deutlich schwerer, welche abzufangen. Demnach würde es sich um einen abnormalen Munitionsabgang von der Trägermaschine handeln, oder aber um einen Blindgänger.
Jedenfalls deuten die Trümmer sowohl der PL-15E als auch der SCALP darauf hin, dass beide Konfliktparteien ihre modernsten (und daher teuersten) Waffentypen einsetzten, um dem Gegner möglichst viel Schaden zuzufügen. Darüber hinaus wurde die chinesische Munition – im Gegensatz zu den französisch-britischen Lenkflugkörpern, mit denen die ukrainischen Streitkräfte regelmäßig versuchen, Ziele tief in Russlands Innenland anzugreifen – erstmals unter Kampfbedingungen eingesetzt.
Indien schlägt zu
Unterdessen wurde laut des Informations- und Nachrichtenportals Aviacionline bei Indiens Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Nur Khan südlich von Islamabad ein Militärtransportflugzeug vom Typ C-130 Hercules zerstört, oder zumindest schwer beschädigt. Unter Berufung auf Videomaterial, das in der Nähe des Stützpunkts von Anwohnern aufgenommen und am 9. Mai auf X (vormals Twitter) veröffentlicht wurden, schrieb Aviacionline, dass die Aufnahmen Explosionen und ein brennendes Flugzeug zeigten, das die Experten des Portals als eine C-130 des US-Herstellers Lockheed-Martin identifizierten.
Aviacionline gab an, dass in Nur Khan keine Jagdflugzeuge oder Bomber, sondern nur Transportflugzeuge stationiert seien. Dazu gehören etwa 20 der Hercules und L-100 (zivile Version der C-130) sowie vier Tankflugzeuge vom Typ Il-78 sowjetischer Produktion. Nach vorläufigen Angaben wurde der Angriff mit Marschflugkörpern durchgeführt.
Indiens Verteidigungsministerium veröffentlichte am 12. Mai Satellitenbilder, die seiner Aussage nach eine Reihe von Präzisionswaffenangriffen auf wichtige Stützpunkte der pakistanischen Luftwaffe und Terroristen-Stützpunkte, darunter Rawalpindi, während der Operation Sindoor in der Nacht des 10. Mai bestätigten.
Getroffen worden seien Flugplätze, Kommandozentralen, Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte und Munitionsdepots in zehn Gebieten, teilten Quellen beim Militär der Times of India mit.
Nach Angaben des indischen Verteidigungsministeriums wurden infolgedessen 20 Prozent der Stützpunkte der pakistanischen Luftwaffe zerstört. Bei dem Luftangriff auf den Luftwaffenstützpunkt Bholari seien mehr als 50 Soldaten getötet worden. Mehrere Kampfjets wurden zerstört, heißt es. Indiens Luftwaffe habe auch auf die terroristische Infrastruktur im pakistanisch besetzten Kaschmir gezielt, darunter Ausbildungs- und Operationszentren der extremistischen Gruppen Lashkar-e-Taiba, Jaish-e-Mohammed und Hizbul Mujahideen. Das indische Militär betonte:
„Zum ersten Mal wurden die Angriffe der indischen Streitkräfte gegen Ziele auf pakistanischem Territorium in einer Tiefe von mehreren hundert Kilometern durchgeführt und beschränkten sich nicht wie zuvor auf das von Islamabad kontrollierte Gebiet Kaschmirs. Sie demonstrierten die technische Überlegenheit der indischen Armee gegenüber der pakistanischen Armee sowie Indiens Fähigkeit, Ziele in ganz Pakistan zu treffen.“
Pakistans „Auge um Auge“
Im Gegenzug wurden laut eines Berichts des Inter-Services Public Relations Service der pakistanischen Streitkräfte am 10. Mai im Rahmen von Vergeltungsaktionen Lenkflugkörperangriffe auf indische Militäreinrichtungen gestartet, die an Angriffen auf die Islamische Republik beteiligt waren. „Alle Luftwaffenstützpunkte, von denen aus Pakistan angegriffen wurde, werden gleichzeitig angegriffen. Auge um Auge“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.
Islamabad verkündete, ein Lager mit Überschall-Marschflugkörpern vom Typ BrahMos in Beas (Distrikt Amritsar) zerstört sowie den Luftwaffenstützpunkt Udhampur (indischer Teil Kaschmirs) und den Flugplatz Pathankot (Bundesstaat Punjab) getroffen zu haben. Darüber hinaus wurde erklärt, dass Angriffe auf das Hauptquartier der Brigade G-Top der indischen Streitkräfte, ein Feldversorgungsdepot in der Stadt Uri, eine Artillerie-Bedienungsmannschaft im indischen Drangyari und ein weiteres Lager für BrahMos auf dem Luftwaffenstützpunkt in Nagrota durchgeführt wurden. Dem Fernsehsender Geo zufolge wurde Udhampur von mindestens drei Lenkgeschossen des Fateh-1-Mehrfachraketenwerfers pakistanischer Bauart getroffen.
Insgesamt, hält Aviacionline fest, habe diese neue Konfrontationsrunde gezeigt, dass die militärische Führung der pakistanischen Streitkräfte über einen ernstzunehmenden Ausbildungsgrad und taktische Kompetenz verfüge. Zunächst machte das Portal darauf aufmerksam, dass Indien nicht einmal wirklich versucht habe, die Luftabwehr der Islamischen Republik zu unterdrücken. Infolgedessen feuerten pakistanische Kampfflugzeuge, geschützt durch den „Schirm“ der Luftabwehr in Pakistans eigenem Staatsgebiet, zahlreiche Langstreckenraketen auf indische Ziele ab, vor allem auf Kampfflugzeuge französischer Produktion.
Den Experten des Portals zufolge hatte das Hauptquartier der indischen Luftwaffe nicht mit einer derart koordinierten und prompten Reaktion Islamabads gerechnet. Diese zeige eine Fähigkeit nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zum Angriff – auch wenn Pakistan die Zahl der abgeschossenen Flugzeuge übertrieben habe.
Indien setzt S-400 ein
Bei der Abwehr pakistanischer Angriffe setzte das indische Militär insbesondere die bei Russland erworbenen Lang- und Mittelstrecken-Flugabwehrraketensysteme vom Typ S-400 Triumph ein. Die indischen Luftverteidigungskräfte nutzten außerdem im Inland produzierte Akash-Flugabwehrraketensysteme und andere Mittel zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft, darunter auch Drohnen, berichtete die Hindustan Times am 9. Mai.
Darüber hinaus setzten die indischen Streitkräfte Harop-Kamikaze-Drohnen der Israel Aerospace Industries (IAI) ein, um Luftabwehrsysteme in Pakistan zu zerstören.
Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der pakistanischen Streitkräfte veröffentlichte am 10. Mai eine Erklärung, in der es hieß, dass „von einem JF-17-Kampfjet der pakistanischen Luftwaffe abgefeuerte Raketen ein S-400-System der indischen Luftabwehr in Adampur zerstört hätten“. Dort betonte man außerdem, dass die Kosten für ein solches Flugabwehrraketensystem auf etwa 1,5 Milliarden Dollar geschätzt würden.
Neu-Delhi dementierte diese Information jedoch innerhalb weniger Stunden. Die Presseabteilung der indischen Regierung erklärte:
„S-400 von Pakistan zerstört? Hier ist die Wahrheit: In Social-Media-Beiträgen wird behauptet, Pakistan habe ein S-400-Luftabwehrsystem Indiens zerstört. Diese Behauptung ist falsch. Berichte über die Zerstörung oder auch jedweder Beschädigung eines S-400-Systems sind unbegründet.“
Um Informationen über die Zerstörung eines Flugabwehrraketensystems russischer Bauart zu widerlegen, machte der indische Premierminister Narendra Modi bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Adampur im Punjab ein Foto vor einem S-400-TELAR (Transporter, Erektor, Startrampe, RadAR). In einem Gespräch mit der TASS bemerkte der Militäranalyst und Chefredakteur des Magazins Nazionalnaja Oborona, Igor Korotchenko:
„Indiens Volk legt großen Wert darauf, bestimmten Dingen eine tiefe symbolische Bedeutung zu verleihen. Und das Foto von Narendra Modi vor dem Hintergrund des S-400 Triumph-Luftabwehrsystems ist ein Beweis dafür, dass die indische Führung die Wirksamkeit des jüngsten Kampfeinsatzes der ‚Vierhundert‘ sehr hoch schätzt.“
Er vertritt die Ansicht, dass eine solch demonstrative Geste auch für gute Aussichten für einen Ausbau der militärtechnischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Delhi spricht.
Indien hatte im Jahr 2015 seine Absicht angekündigt, russische S-400-Luftabwehrsysteme zu kaufen. Der Vertrag über die Lieferung von fünf Regimentssätzen des Typs Triumph im Wert von umgerechnet 5,43 Milliarden US-Dollar wurde während des Indienbesuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Oktober 2018 unterzeichnet.
Jedes S-400-System umfasst 16 Fahrzeuge, darunter TELAR, Radargeräte, Kommandozentralen und Unterstützungsfahrzeuge wie Transport- und Ladefahrzeuge. Dem Fernsehsender India Today zufolge soll Neu-Delhi in diesem Jahr das vierte Raketensystem dieses Typs erhalten. Wie indische Medien zuvor berichteten, wurden die bereits von Moskau gelieferten Luftabwehrsysteme entlang der Grenzen zu China und Pakistan stationiert.
Unterdessen kündigte die indische Marine am 11. Mai die operative Dislozierung einer Flugzeugträgerkampfgruppe im nördlichen Arabischen Meer an. Dazu gehörten der Flugzeugträger Vikrant, Lenkwaffen-Zerstörer der Visakhapatnam-Klasse, Fregatten der Talwar-Klasse, U-Boote, Begleitschiffe und andere Schiffe.
Die indische Marine führte zahlreiche Schießübungen durch, um taktische Operationen und Verfahren zu testen und zu üben und sich der Einsatzbereitschaft seines Personals, Ausrüstung und Waffen für den präzisen Einsatz gegen ausgewählte Ziele auf See und an Land zu vergewissern. Die Flugzeugträgergruppe hatte auch die Aufgabe, die pakistanische Marine und Luftwaffe in die Verteidigungsposition zu drängen.
Ende der Übersetzung
9 Antworten
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Es wäre noch interessant zu wissen welche Preise aktuell die jeweiligen Kampfjets pro Stück kosten.
Das kommt ganz darauf an! – In den USA z.B. ist das eine Funktion aus Bruttosozialprodukt, Unterwerfungsgrad, Besatzungsstärke und GIER das Präsidenten nach einer verschleierten Provisionsbasis – (wie im Fall des von Saudi-Arabien „geschenkten“ neuen Präsidenten Superfliegers)
P
So ein Schmäh! – Jetzt weiss wieder keiner, was wirklich passiert ist, nachdem jede Meldung und Gegenmeldung ungefähr DREI Mal wiederholt wurde..
„Nie wird so viel gelogen wie nach der Jagd, im Krieg und vor Wahlen.“ (Bismarck)
Aber geh einfach mal davon aus daß alle in etwa gleichwertig sind, der Ausbildungsstand der Piloten wird auch noch eine Rolle spielen.. – dann kommts nur auf den Preis an.
Die sind alle irre geworden.
Natürlich! Aber trotzdem stark kalkuliert.
Bei dem Angriff wurden bestimmt 100 Milliarden verblasen, sei es durch Munition, Verluste, Betriebskosten, etc. Und nun setze man dem das durchschnittlichen Jahresgehalt in Pakistan von ~1.500$ gegenüber (oder 2.000-2.500$ in Indien).
Und genau so läuft das Geschäft mit der Macht und der Panik.
….ja schön, daß man Mordwerkzeuge in der Praxis und am lebenden Objekt testen konnte…
Was für eine kranke Zivilisation… – und – wie immer vergessen…: Du sollst nicht töten!
😡🤮😡
Und wem von den beiden soll man jetzt was glauben ?
Was mich ehrlich gesagt ein wenig wundert wie kann Pakistan sich das ganze Zeug plus A Waffen eigentlich leisten ?
Haben die irgendwas was die usa will Öl Gas oder so oder wie finanzieren die das ?
Pakistan hat etwas, was China will: einen Landzugang zum indischen Ozean. China hat eine Eisenbahnlinie von Chinas Westen durch Pakistan zur Hafenstadt Karatschi gebaut. Damit hat China einen Landweg zum indischen Ozean. Das ist geostrategisch sehr wichtig. Denn damit lässt sich eine Sperrung der Straße von Malakka umgehen.
Im Übrigen würde ich im Moment Pakistan mehr glauben als Indien.