Russland als neuer Partner?

Niger beendet Zusammenarbeit mit Frankreich beim Uranabbau

Niger hat verkündet, seine Zusammenarbeit mit dem französischen Konzern Orano, der in Niger Uran fast geschenkt abbauen durfte, zu beenden. Als neuer Partner bietet sich eigentlich nur Russland an, was Russlands führenden Anteil über den weltweiten Uranmarkt noch erhöhen dürfte.

Es gibt Meldungen, die sind wichtig, werden von den westlichen Medien jedoch weitgehend ignoriert und verschwiegen. Das betrifft fast alle Meldungen, die dem Westen nicht genehm sind – solche Meldungen werden der westlichen Öffentlichkeit gerne vorenthalten. Eine solche Meldung kam nun aus dem Niger.

Niger ist der größte afrikanische Uranproduzent und der fünftgrößte weltweit. Das nigrische Uran geht zum größten Teil nach Frankreich. Die Abbaurechte hat praktisch seit dem Ende der Kolonialzeit der französische Konzern Orano, der das Uran zu einem weit geringeren Preis als dem Marktpreis aus Niger nach Frankreich exportiert. Unter anderem dieser fast unbegrenzte Zugriff auf billiges Uran war der Grund dafür, dass Frankreich bei der Stromerzeugung so sehr auf Atomstrom gesetzt hat.

Im letzten Jahr gab es in Niger jedoch den von der Bevölkerung unterstützten Militärputsch und die neue Regierung hat Frankreich (und auch seine Truppen) des Landes verwiesen. Inzwischen hat Niger auch die Schließung der US-Basis im Land angeordnet. Die neue nigrische Regierung stellt sich gegen den westlichen Neokolonialismus und die politische und wirtschaftliche Bevormundung durch den Westen und setzt stattdessen auf eine Zusammenarbeit mit Russland, das Niger keine politischen Vorschriften zu machen versucht und auch fairere Bedingungen bei den Wirtschaftsbeziehungen anbietet, als der Westen.

Niger hat dem französischen Konzern Orano nun seine exklusiven Uranabbaurechte entzogen, worüber es jedoch noch fast keine Meldungen in westlichen Medien gibt, ich habe jedenfalls auf Deutsch keine Meldungen darüber gefunden und auf Englisch habe ich nur eine kurze Erklärung gefunden, in der man lesen kann:

„Orano nimmt die Entscheidung der nigrischen Regierung zur Kenntnis, ihrer Tochtergesellschaft Imouraren SA die Genehmigung zur Ausbeutung der Lagerstätte zu entziehen.“

Wenn die Entscheidung in Kraft bleibt, würde das für die französische Atomindustrie steigende Kosten bedeuten, weil sie Uran dann zu Marktpreisen kaufen müsste, anstatt es zum Ramschpreis aus Niger zu beziehen.

Mit wem Niger nun beim Uranabbau zusammenarbeiten will, wurde noch nicht gemeldet. Aber Russland bietet sich als Partner an, denn Russland ist ohnehin führend beim Uranabbau und der Uranverarbeitung. Außerdem ist der russische Staatskonzern Rosatom weltweit führend beim Bau neuer Atomkraftwerke.

Im Gegensatz zu westlichen Staaten, die sich nur billige Abbaurechte sichern, hat Russland bei Partnerschaften im Atombereich einen anderen Zugang. Russland hilft immer dabei, einen neuen Wirtschaftszweig aufzubauen und bildet nicht nur das Personal der Partnerländer aus, sondern hilft auch dabei, künftig selbst deren Ausbildung sicherzustellen und eine eigene Forschung aufzubauen. Theoretisch wäre es also denkbar, dass Russland und Niger langfristig eine enge Zusammenarbeit aufbauen, bei der Niger selbst das Uran verarbeiten und vielleicht sogar ein Kernkraftwerk von Rosatom kaufen kann, um die unterentwickelte Region Westafrikas ausreichend mit Strom zu versorgen, wovon langfristig alle Länder der Region profitieren würden.

Aber das ist derzeit Spekulation. Sicher ist derzeit nur, dass Frankreich ein Problem hat und dass Russland die Chance hat, seine Position auf dem weltweiten Uranmarkt weiter auszubauen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

46 Antworten

  1. Na ja… dann bleiben wir mal dran, wie sich das entwickelt.
    Das Problem ist, abgebaut darf durch Orano nichts mehr werden, die ganze Infrastruktur und Ausrüstung dafür gehört allerdings Orano.

    Daher weiß ich jetzt nicht, ob dies kurzfristig gut oder schlecht für Niger ist.
    Uranabbau ist nun nicht gerade wie Holz sammeln.

    1. Wir wissen auch nicht, inwieweit die derzeitigen und mit Sicherheit auch zukünftigen nigerianischen Mitarbeiter wissend genug sind die Anlagen weiter zu betreiben. Denn ich glaube nicht daran, das Nigeria Frankreich gestatten wird auch nur irgendetwas außer Landes zu schaffen.
      Sollte jedoch entsprechendes Wissen fehlen, bietet sich ja Rußland bereits mit helfender Hand an.

      1. Comprendre la fraude Orano Mining et se réconcilier avec le Niger

        — L’Événement Niger, Marc Eichinger, 7 août 2023
        https://levenementniger.com/comprendre-la-fraude-orano-mining-et-se-reconcilier-avec-le-niger/

        Das ist nun Aufgabe der Juristen und Experten. Wenn Orano Mining für alles an Betrug, Steuerhinterziehung, Korruption und Umweltschäden zur Kasse gebeten wird, dürfte der Wert der hinterlassenen Anlagen kaum ausreichen.

    2. Da würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Die RF kennt sich mit sowas aus, ist bereits vor Ort.
      Es düfte somit kein Problem darstellen in Kürze, für die nötige Infrastruktur zu sorgen.

      1. Rosatom and Burkina Faso Begin Cooperation on Preparation to Nuclear Technology Development
        05 June, 2024
        https://rosatomafrica.com/en/press-centre/news/rosatom-and-burkina-faso-begin-cooperation-on-preparation-to-nuclear-technology-development/

        Planung eines mittelgroßen KKW modularer Bauart, Nuklearforschung, auch für Landwirtschaft und Medizin, Ausbildung von Technikern und Nuklearwissenschaftlern. Da die AES-Länder Mali-Faso-Niger dabei sind, eine Föderation zu gründen, steht der Nuklearsektor der Burkinabè auch Niger offen.

        Niger ist auch mit dem Iran im Kontakt, der über erstklassige Kompetenzen im Nuklearbereich verfügt, und auch die Tür zu den USA ist nicht ganz verschlossen. Die Nigrer können also zwischen den besten Angeboten wählen. Potentiell wäre da auch noch China.

    3. Was heißt: Orano gehöre die ganze Infrastruktur und die Ausrüstung?!
      Beides ist schon längst zigfach bezahlt durch den Profit, den diese Firma machte.
      Schlußendlich kann alles enteignet und zu Volkseigentum umgewandelt werden.
      Und das Fehlen von Orano-Fachkräften wird ersetzt durch russisches Personal, bis Niger in ca. 10 Jahren eigene Fachkräfte hat.

      1. Völliger Schwachsinn … eine Meldung wird zu einem ,sorry, in diesem Zusammenhang wirklich schwachsinnigen Artikel verarbeitet und die Kommentare werden dann halt auch nicht besser…
        Es wurde zunächst einmal eine Betriebsgenehmigung für eine Uranlagerstätte widerrufen. Dieser Widerruf betrifft Orano aber eben nicht landesweit für diese Lagerstätte. Das erst mal als Fakt.
        Dann: Die Lagerstätte wurde 1966 entdeckt, man redet von 200 000 Tonnen Uran. Damit wäre es tatsächlich eines der bedeutentsten Lagerstätten der Welt.
        Weiter: „Wenn die Entscheidung in Kraft bleibt, würde das für die französische Atomindustrie steigende Kosten bedeuten, weil sie Uran dann zu Marktpreisen kaufen müsste, anstatt es zum Ramschpreis aus Niger zu beziehen.“ Diese Behauptung hätte ich gern in diesem Zusammenhang irgendwie belegt. 2012 bis 2015 hat man zwar mit der Entwicklung der mine begonnen, diese aber 2015 ausgesetzt und auf bessere Verwertungsmöglichkeiten auf dem internationalen Markt gewartet. Da wurde also nix gefördert und das ging auch alles nirgendwohin. Es ist nach wie vor eine uerschlossene Lagerstätte. Da die Luft dünn wurde, tat Oreano ab dem 04.07.24 so, als würde es die Erschließung jetzt vorantreiben …. zu späzt wie man sieht, am 19.07.24 endeten die Schürfrechte per Kündigung.
        „Aber das ist derzeit Spekulation. Sicher ist derzeit nur, dass Frankreich ein Problem hat und dass Russland die Chance hat, seine Position auf dem weltweiten Uranmarkt weiter auszubauen.“ Der französische Konzern hat sicherlich ein Problem, was die Zukunft irgendwann betrifft, sollte die Mine nun erschlossen werden und mit russischer Partnerschaft der Abbau angegangen werden, dann mögen die letzten Halbsätze oben stimmen. Man sollte aber auch beachten, dass die Chinesen bereits bei der Tochter von Oreano eingestiegen sind und über ein gewisses KnowHow für den Abbau verfügen.
        Die wirklich spannende Frage ist nun also, mit wem Niger die Erschließung der Mine tatsächlich in Angriff nimmt und welcher Zeitrahmen dafür vorgesehen ist.

        1. Also, ich würde da mal bischen abwarten. Wenn hier jemand Afrika-Experte ist, dann паровоз ИС20 578. Wenn auch sicher nicht auf allen Gebieten. Doch die Lok wird sich richtig schlau machen auf dem Gebiet, was dort so abgeht. Ich selbst mache mir erst gar kein Kopf sondern warte mal ab, bis die Lok den Nebel lichtet 🙂

    4. Dan soll der Franzmann seine Gerätschaften zusammenbacken und gut ist..
      Bergbau Geräte und weiter Verarbeitungs Anlagen kann man auch wo anders beschaffen.. Im Grunde will Niger nur vernünftige Handels Vereinbarungen wo beide Seiten profitieren.. Wen sie mit der Zeit noch dabei lernen wie man das Zeug oder anderes Zeug Abbaut um so besser..
      Wer lässt sich schon gern von anderen ausnutzen.. Tja dumm gelaufen für die Franzosen

  2. Freude herrscht! Jeder Mosaikstein zum Aufbau der multipolaren Weltordnung gibt mir einen Hormonschub 😉 Auch ein kleines bisschen Schadenfreude für die, welche es redlich verdient haben mit ihrer jahrhundertelangen Ausbeutung!

  3. Versteht das einer ? … Russland beliefert Frankreich mit Atom-Technologie und -Service … und bekommt im Gegenzug Sanktionen und massive materielle Unterstützung der Ukros … das nenn ich Geschäfte machen !!!

    1. Das ist richtig. Das „Erfolgsmodell Totale Sanktionen“ wurde von Putin als ein „Schuß nicht ins eigene Knie, sondern ein Stück höher“ bezeichnet. Wenn Frankreich und die EU sich den russischen Markt zerstören, ist das für RosAtom kein Grund, sich den französischen Markt zu zerstören, und sich selber neue Konkurrenz zu züchten.

      1. Erfahrungsgemäss läuft das doch so: Der Westen lässt laufen bis er Alternativen hat … und sagt dann – Danke das wars.
        Also null Druck von ru. Seite. Das s.g. Momentum geht immer vom Westen aus.
        Spiess umdrehen scheint Russlands Sache nicht zu sein.

            1. Was den $ angeht, hat RF schon 2018 abgestoßen, was abzustoßen ging….. was Sie immer noch nicht verstehen wollen, ist, dass RF – früher auch die SU- schon immer extrem vertragstreu waren & schon damals Politik & Geschäft getrennt haben….

              Sie sollten diesen Gedanken auch mal zu Ende denken, denn wenn alle so handeln würden, wie Sie sich das gerne emotional betrachten, würde niemand mehr irgendwo handeln wollen…

              Um Waren loszuwerden, gibt es reichlich Kundschaft…. „Alternativlosigkeit“ gibt es NICHT!

              1. „dass RF – früher auch die SU- schon immer extrem vertragstreu waren“
                Genau so ist es – Stichwort Gaslieferungen.
                Aber die westlichen Medien, allen voran die Deutschen, haben diese Fakten weggeschrieben, und die Menschen glauben den Medien. Heute so wie zu Corona-Zeiten glauben sie noch immer alles, was die Medien schreiben, wollen auch nicht wissen, negieren, dass sie seit langem schamlos belogen werden.
                Zum verzweifeln.

  4. Man entwickelt gerade kleine schnelle Brüter, die auch noch physikalisch sicher sind. Die kann man dann in Serie bauen, dies geschieht in Ruanda. Der Bedarf an Uran wird also steigen aber nicht unbedingt der Preis, weil abgebranntes Uran, genauso wie Thorium in den Kreislauf kommt. Doch in der Schnelle kann das Land seine Schulden in Dollar zahlen und dann in der BRICS Währung verkaufen, China hilft da gerne mit und sichert sich über Rohstoffe ab!

    1. Das ist jetzt ironisch oder?
      Es gibt weltweit nur drei Player, die Kreuzfahrtschiffe bauen können, Italiener, Norweger und Meyer.
      Andere, die sich versucht haben, haben diese Schiffe mit Verlusten gebaut, die Kawasaki Werften haben für sie beiden Aida auch 500 Mio draufgelegt, statt zu verdienen.
      Durch Corona etc sind aber auch die drei europäischen Player in Schieflage geraten … Kreuzfhrtschiffbau lohnt sich derzeit nicht, auch nicht in Ruanda.
      Weil Kosten und Wartezeiten für Kreuzfahrtschiffe zu hoch waren, hat sich Genting mit den MV Werften ja auch im Kreuzfahrtbaufür den eigenen Konzern versucht. Das Konzept war so nicht schlecht, man hatte sich allerdings auch den Chefkonstrukteur von Meyer gesichert… Auch hier machte Corona einen Strich durch die Rechnung und führte zur Pleite….

      1. Für Ruanda reicht völlig eine Werft, die Schiffe für den Kivu-See zusammenbauen und erneuern kann.

        Mit Nukleartechnologie ist Ruanda besser bedient. Der Nachbar Burundi hat bereits ein bemerkenswertes Nuklaerforschungsinstitut. In Kooperation mit RosAtom bekommt Ruanda nun auch eins, und von Dual Fluid einen Probereaktor.

        Afrika hat einen enormen Rückstand bei der Energieerzeugung, der nun zunehmend beseitigt wird, und das trifft zusammen mit dem Erscheinen völlig neuer Typen von Kernkraftwerken. Darunter Kleinstanlagen in der Größe von Containern, modulare Anlagen, im Idealfall redundant sicher und ohne Atommüll außerhalb geschlossener Kreisläufe.

        Ruanda ist gut beraten, sich als Standort für die Produktion der einen oder anderen neuen Reaktortype in Stellung zu bringen.

  5. „Die ruandische Regierung hat mit dem kanadisch-deutschen Nuklearunternehmen Dual Fluid einen Vertrag über die Erzeugung von Kernenergie unterzeichnet. … Das erste Ergebnis der Vereinbarung, die diese Woche von der ruandischen Atomenergiebehörde (Raeb) unterzeichnet wurde, ist der Bau eines Dual-Fluid-Demonstrationsreaktors im Land, der bis 2026 in Betrieb genommen werden soll.

    Anschließend wird die Dual-Fluid-Technologie getestet, was bis 2028 abgeschlossen sein soll.“

    By MOSES K. GAHIGI, WEDNESDAY SEPTEMBER 13 2023
    Rwanda signs nuclear power generation deal
    https://www.theeastafrican.co.ke/tea/science-health/rwanda-signs-agreement-to-build-nuclear-power-reactor-4367228

  6. Bei Blackout news ist eine Reuters Meldung das Schweden die Stromleitung azu Deutschland Kappen will weil unser Netz zu instabil sein im Südosten soll es Stromausfälle geben. Die Ukraine hat Sie ohnehin wie ich gemeldet bekomme. Es, wird ein Stromkrieg hier losbrechen oder man macht mit Russland zusammen. Bin gespannt wie die das lösen die Ratten

  7. Rußland und Ruanda haben ein zwischenstaatliches Abkommen über die Zusammenarbeit bei der Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke unterzeichnet.
    […]
    Das Abkommen schafft eine Rechtsgrundlage für die Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Bereichen, darunter der Bau eines Zentrums für Nuklearwissenschaft und -technologie und von Kernkraftwerken in Ruanda, die Unterstützung beim Aufbau und bei der Verbesserung der nuklearen Infrastruktur des Landes nach internationalen Standards, die Regelung der nuklearen Sicherheit und der Strahlensicherheit, die Überwachung des physischen Schutzes von Kernmaterial, Strahlungsquellen, Lagereinrichtungen für Kernmaterial und radioaktive Stoffe sowie Buchführungs- und Kontrollsysteme für Kernmaterial, radioaktive Stoffe und radioaktiven Abfall.

    Das Abkommen erstreckt sich auch auf die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung, die Herstellung von Radioisotopen und ihre Verwendung in Industrie, Medizin und Landwirtschaft, die Zusammenarbeit bei der Anwendung von Strahlungstechnologien und der Nuklearmedizin sowie die Ausbildung, Schulung und Umschulung von Fachkräften für die Nuklearindustrie.
    […]
    Russia and Rwanda to cooperate in nuclear power
    Researched and written by World Nuclear News, 05 December 2018
    https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Russia-and-Rwanda-to-cooperate-in-nuclear-power

  8. Mal unabhängig von den Dual Fluid Reaktoren zum Stromnetz. Da kursieren wegen Unkenntnis (und das mein ich nicht abwertend) die tollsten Aussagen.
    Zur Ukraine: Die hatten vor 22 eine erzeugbare Leistung von ca. 50 GW. Mehr als genug. Durch den Wegfall der Ostukraine mit massig Schwerindustrie-und damit Vor-Ort-Kraftwerke- reduzierte sich das auf ca. 19-20 GW. Immer noch genug für die Westukraine. Durch den Hang und Drang nach der EU träumten die sogar von Stromexporten. Dazu musste aber das ukrainische Stromnetz an das EU-Netz angeglichen werden. Man spricht da von „Synchronisation“. Einen ganzen Staat zu sychronisieren bedarf in der Regel eine Vorbereitungszeit von 5 Jahren. Da ist nichts mit einfach 2 Schalter umlegen. Anfang 22 hat sich die Westukraine also vom russischen Stromnetz getrennt und musste zur Eigenstabilisierung einen Monat im „Inselbetrieb“ laufen. Haben die geschafft und es kam-weil da der Krieg schon losging- zu einer „Notsychronisation“ EU-Netz und Westukraine. Übrigens mitsamt Moldawien.
    https://oesterreichsenergie.at/aktuelles/neuigkeiten/detailseite/notsynchronisierung-ukrainische-stromnetz-an-europa-angeschlossen
    Die hatten dort nun die 19 GW und immer noch vom Stromverkauf geträumt. Nun hat RU denen bisher die Hälfte zerstört. Jetzt haben die noch – mein letzter Stand- 9 GW. Das reicht nicht und sie müssen nun Strom aus der EU via Polen und Rumänien importieren. Nichts mehr mit Export.
    Die Krux ist nun Folgendes: Das EU-Netz kann das locker ab, aber das Hochspannungsleitungsnetz ( die berüchtigte „Infrastruktur“) EU-Ukraine gibt nur 9 GW her. Bei mehr ist Überlastung und es erfolgt eine automatische Trennung. Wie jetzt in Kroatien passiert. Nochmal: Das EU-Netz würd es aushalten, aber „an einem dünnen Kabel kann man keinen Giganten anschliessen“.
    Ein Ausbau würde Jahre brauchen und auch die Teile (Trafos etc) für die zerknallte Infrastruktur in der Ukraine braucht solange.
    Nun macht ja RU munter weiter damit und über kurz oder lang-spätestens im Winter- ist in der Ukraine Licht aus. Komplett! So sehe ich das.

  9. Warum sollte (irgend) ein Land in Afrika auf Atomkraft setzen? Wo man an jede Hundehütte Solarpanele drannageln kann? Dann muss man nicht mal Stromleitungen quer durchs Land ziehen. Paar Batterien dazu und gut. Es macht aus überhaupt KEINEM Gesichtspunkt Sinn, dort Akws hochzuziehen, AUẞER man will ne Atombombe.

    1. „Warum sollte (irgend) ein Land in Afrika auf Atomkraft setzen? Wo man an jede Hundehütte Solarpanele drannageln kann? “
      Vielleicht, weil die Leute in Afrika – sowas aber auch – ebenfalls 7×24 Energie wollen? Na sowas, diese Afrikaner aber auch ….
      Ein weiterer Grund könnte aber auch sein, dass die Afrikaner bereits jetzt riesige Müllhalden von Solarpanels haben, sie also sehen, dass PV ein eine schlechte Zukunft mit enormem Ressourcenverschleiss führt?
      Na sowas, diese Afrikaner aber auch – können Zukunft besser extrapolieren als die Deutschen …..

      1. Hahaha. Klar und Atommüll gibt es keinen? 24/7 Energieversorgung mit EE ist technisch kein Problem UND BILLIGER als Atomstrom, besonders in Afrika, Dunkelflaute dürften die da nich kennen.
        Solarpanele kann man recyceln, dass Europa seinen Müll seit Jahrzehnten in Afrika abgibt ist kein Grund, auf teure, unzuverlässige Energieversorgung ala Atomkraft zu setzen. Siehe Meldungen in Frankreich, wo die Teile mangels Kühlung abgestellt werden müssen. Schau mal nach Marokko, die sind sicherlich total auf den Kopf gefallen mit ihren unzuverlässigen EE Anlagen. lol

        1. Anmerkung: Viele Solarpanele grade in Deutschland werden ja entsorgt, obwohl sie noch gut funktionieren. Aber sobald die Förderung ausläuft ist es im Prinzip billiger, neue draufzuschrauben. Wirtschaftlich+technisch und aus Umweltsicht eigentlich totaler Unsinn.
          Und wie gesagt die Stromleitungen kann man sich schenken, jedes Dorf bekommt nen eigenen Solarpark und fertig. Niger ist 3,5 mal so groß wie Deutschland, hat aber nur 26Mio Einwohner. Die wären mit dem was wir in D an EE haben schon vollends versorgt

          1. Afrika und Solar … Super Idee, ähnlich wie bei den Saudis.
            Man muss nur darüber hinwegsehen, dass diese Solarpanele eines nicht mögen, Flugsand 😉 Aber wo nur Sonne und keine Wüsten, komt der natürlich nicht dazu die Panelen abzuschmirgeln ….
            Für jedes Dorf im Niger einen eigenen Solrpark, mag in Afrika, wo Tag und Nacht die Sonne immer scheint ja funktionieren … man muss sich beim Stromverbrauch nachts halt einwenig einschränken, dafür wohnt man ja auch nicht umsonst in einem Land, dass Niger genannt wurde…
            Wer immer noch von teurer unzuverlässiger Atomkrft spricht und auch die neuen Entwicklungen zum Kreislaufbetrieb von Atomkraftwerken nicht zur Kenntnis genommen hat, kann kaum als kompetenter Gesprächspartner wahrgenommen werden …

            1. Dann kommen Sie mal mit konkreten Belegen. Von welchem Kreislaufbetrieb reden Sie? Welche neuen Entwicklungen? Ist davon schon irgendwas am Netz? Nein? Wer plant was konkret? Alle Betreiber lehnen Atomkraft ohne massive staatliche Garantien und Subventionen ab. Weltweit. Würde man das alles einpreisen, wäre die kWh nochmal viel teurer als eh schon, wo der Steuerzahler für vieles aufkommen darf. Zum Thema Strom bei Nacht: Es gibt genug Möglichkeiten abseits von Batterien, Strom zu speichern. Im Prinzip braucht man nur Gestein erwärmen tagsüber und nachts wandelt das man wieder um. Stichwort Carnot Batterie. Damit wäre Strom dauerhaft günstig zuverlässig verfügbar innerhalb eines Jahres kann man da einiges bewegen im Gegensatz zu einem Akw, siehe Flamanville Block 3, der sollte vor 12 Jahren in Betrieb gehen…

              1. Natürlich hb ich da nix konkretes, ich schwafel wie immer nur rum 😉
                Ein wenig russische Propaganda könnte ich zum Thema allerdings anbieten, das wird Dich als kritischen Leser natürlich nicht zufriedenstellen 🙂
                Im Übrigen, die Prolematik der Atomabfälle hatte ich bei den AKW´s als größtes Problem immer auf dem Schirm, hier böte sich jetzt eine Lösung an…
                https://test.rtde.me/russland/197677-kerntechnologie-vierten-generation-russland-plant/

                Falls der Artikel zu lang ist, hier die Kernthese…
                „Den Russen ist schon im vergangenen Jahr ein unglaublicher Erfolg gelungen, der die gesamte Herangehensweise bei der Nutzung der Kernenergie revolutionieren könnte: In einem Atomkraftwerk am Ural haben sie für einen industriellen Reaktor erstmals in der Geschichte ein ganzes Jahr lang wiederaufbereitete Brennelemente und damit quasi Nuklearabfälle als Treibstoff verwendet. „

    2. In Mali haben sie ein neues Gaskraftwerk gebaut, wegen der Umweltproblematik der Solarpanele. Die werden nach einiger Zeit unbrauchbar und zu toxischem Sondermüll, für den Mali keine geeigneten Deponien hat. Dazu sind sie teuer im Betrieb. Als Notlösung für Dörfer ohne Stromanschluß geeignet, als Alternative für Benzingeneratoren. Aber nicht für eine moderne Energieversorgung und Industrialisierung.

      Westafrika und der Sahel werden gasifiziert. Gasleitungen Nigeria-Niger-Algerien und Nigeria-Marokko. Dazu hat Niger eine neue Ölleitung nach einem Hafen in Benin (die gerade von „profranzösischen“ Terroristen gesprengt wurde, aber repariert wird). Mittels der Öleinnahmen wird eine Raffinerie für den Bedarf der AES-Länder gebaut.

      Atomkraft ist für Afrika ideal, da kostengünstig und unproblematisch, und da für die Zukunft große Mengen Energie benötigt werden, allein für den Nachholbedarf. Es sind einige große Anlagen konventioneller Art im Bau oder in Planung. Für die Zukunft setzt man allerdings auf AKW der nächsten Generation: Kleine modulare Reaktoren, Schwimmkraftwerke, Schnelle Brüter.

      Sie können ja selber im Internet nachschauen, was da alles vor der Serienreife steht und als Probeanlagen bereits funktioniert. Redundant sicher, geschlossene Kreisläufe für das radioaktive Inventar, sogar Verwertung alten Atommülls. Was dann übrig bleibt, strahlt nur ein paar Hundert Jahre lang relativ wenig, während Solarmüll noch in 10000 Jahren vor sich hin giftet.

      1. Das ist alles Unsinn was Sie schreiben. Akws sind nicht kostengünstig und auch nicht unproblematisch. Solarpanele sind kein toxischer Sondermüll, im Gegensatz zu Atomabfall. Teuer im Betrieb? what?!?! Hinstellen und gut ist.

        „Atomkraft ist für Afrika ideal, da kostengünstig und unproblematisch, und da für die Zukunft große Mengen Energie benötigt werden, allein für den Nachholbedarf. Es sind einige große Anlagen konventioneller Art im Bau oder in Planung. Für die Zukunft setzt man allerdings auf AKW der nächsten Generation: Kleine modulare Reaktoren, Schwimmkraftwerke, Schnelle Brüter.

        Sie können ja selber im Internet nachschauen, was da alles vor der Serienreife steht und als Probeanlagen bereits funktioniert. Redundant sicher, geschlossene Kreisläufe für das radioaktive Inventar, sogar Verwertung alten Atommülls. Was dann übrig bleibt, strahlt nur ein paar Hundert Jahre lang relativ wenig, während Solarmüll noch in 10000 Jahren vor sich hin giftet.“

        Das ist komplette Propaganda und gelogen. Es gibt diese Kraftwerke nicht, die Mär, dass man einfach Atommüll „verbrennt“ und nix mehr strahlt ist Nonsens hoch zehn. Solarmüll „giftet“ überhaupt nich, was erzählen Sie für Quatsch???

        Einfach mal nicht jeden Unsinn für bare Münze nehmen

        1. Ich traue da lieber den afrikanischen Nuklearwissenschaftlern als Ihnen. Und den russischen und chinesischen. Hier ein Bericht über den Reaktor in Wuwei, Provinz Gansu, der Strom aus dem Atommüll erzeugen kann, der bei der Produktion von Windrädern entsteht (radioaktiver Schlamm, Rückstand der Gesteine, aus denen das Neodym für die Generatoren gewonnen wird):

          China eyes thorium breakthrough in Gobi desert
          By DAVE MAKICHUK, SEPTEMBER 20, 2021
          https://asiatimes.com/2021/09/china-set-to-test-a-thorium-reactor-in-gobi-desert/

          Die Solarpanele und Speicherbatterien sind – je nach Bauart – toxisch oder sehr toxisch. Neben dem Gift- und Atommüll ist der Ressourcenverbrauch für das „System Greta“ unvernünftig hoch. Bei entsprechenden Kosten. So astronomische Strompreise wie hier wollen sich die Afrikaner nicht leisten. Das Maß für günstige Länder ist 1 Cent pro kWh Strom.

          China hat sechs neuartige Reaktortypen in Entwicklung. Ruandas Dual Fluid-Technologie stammt ursprünglich aus Deutschland. RosAtom bietet kleine modulare Reaktoren und Schwimmkraftwerke mit den Maschinen von Atom-Eisbrechern, Guinea-Conakry soll welche bekommen.

          Bis 2030 soll der erste Schwung AKW in Afrika ans Netz gehen, und ab 2030 sollen sie im großen Stil in ganz Afrika gebaut werden. Koordiniert werden die Pläne durch die Afrikanische Union.

          1. Gleich der zweite Satz unter der Überschrift „Bisher hat es sich nicht als kosteneffizient erwiesen, da seine Gewinnung teurer ist als die von Uran.“

            Noch Fragen? Noch teurer als sowieso schon? Bei der Produktion von Windrädern entsteht kein radioaktiver Schlamm, wo haben Sie denn den Unsinn her?
            Solarpanele und Batterien sind NICHT toxisch, das können Sie solange behaupten bis Sie schwarz werden. Klar kann man das Zeug nicht essen, Ihr Handy können Sie aber auch nicht essen. Das D. so hohe Strompreise hat, liegt NICHT an den sensationell günstigen Gestehungskosten mit Wind und Sonne. Das hat andere Gründe, u. a. Steuern.

            https://de.m.wikipedia.org/wiki/Muhammad-bin-Raschid-Al-Maktum-Solarpark#:~:text=Die%20Gesamtinvestitionskosten%20betragen%2050%20Mrd,%E2%82%AC).&text=Der%20Solarpark%20liegt%20in%20Seih,km%20s%C3%BCdlich%20der%20Stadt%20Dubai.

            Da gibt es 2,6Cent/kWh, das dürfte mittlerweile deutlich billiger sein. Da kommt man mit Atomkraft niemals hin. Allein das Personal im Akw kostet, der Bau ist teurer, Instandhaltung, Brennstoff. Im Störfall gibt es mal ne zeitlang gar keinen Strom usw. das braucht es im Solarpark alles nicht. So genug der Fakten, machen Sie was draus

Schreibe einen Kommentar