Die Würfel sind gefallen

Frankreich schickt Soldaten als Ausbilder in die Ukraine

Aus der Ukraine wird gemeldet, dass die Entscheidung gefallen ist, französische Soldaten in die Ukraine zu schicken. Angeblich handelt es sich dabei um Ausbilder.

Die Diskussion über die offizielle Entsendung von Soldaten aus NATO-Ländern in die Ukraine hat Früchte getragen. Nach Meldungen aus der Ukraine werden französische Soldaten als Ausbilder der ukrainischen Armee in die Ukraine entsandt. Da auch Ausbildungszentren der ukrainischen Armee Ziele russischer Angriffe sind, ist es nun nur noch eine Frage der Zeit, wann die ersten Soldaten aus einem NATO-Land im Zinksarg aus der Ukraine zurückkehren, was dann im Westen zu einem medialen Aufschrei und wohl einer weiteren Eskalation führen dürfte.

Aleksander Syrsky, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, hat bereits Dokumente unterzeichnet, die es französischen Ausbildern ermöglichen, Ausbildungszentren im Land zu besuchen. In seinem Telegramm-Kanal schrieb Syrsky nach einem Online-Gespräch mit dem französischen Verteidigungsminister Sebastien Lecornu, an dem auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teilgenommen hat:

„Ich begrüße die Initiative Frankreichs, Ausbilder in die Ukraine zu entsenden, um ukrainische Soldaten auszubilden. Ich habe bereits Dokumente unterzeichnet, die es den ersten französischen Ausbildern ermöglichen werden, bald unsere Ausbildungszentren zu besuchen und sich mit ihrer Infrastruktur und ihrem Personal vertraut zu machen.“

Syrsky äußerte auch die Hoffnung, dass sich andere westlichen Länder der Pariser Initiative anschließen würden.

Auch Alexej Gontscharenko, Mitglied der Rada, teilte mit, Frankreich habe sich bereit erklärt, Ausbilder in die Ukraine zu schicken, um das ukrainische Militär auszubilden. Auf Telegram schrieb er:

„Frankreich hat sich bereit erklärt, seine Ausbilder in die Ukraine zu schicken, um das ukrainische Militär auszubilden.“

Zuvor hatten westliche Medien berichtet, Frankreich fördere die Initiative, das ukrainische Militär durch ausländische Ausbilder in der Ukraine auszubilden, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Osteuropäische und die baltischen Staaten unterstützen die Initiative aus Paris. Die New York Times zitierte den Vorsitzenden der US-Generalstabschefs, General Charles Brown, mit den Worten, auch die USA würden eine solche Möglichkeit nicht ausschließen. Als Ort für die Arbeit der Mission wurde Lwow genannt.

Das würde sich mit der Idee decken, die nun im Westen diskutiert wird, den westukrainischen Luftraum aus den angrenzenden NATO-Staaten mit Luftabwehr zu verteidigen, denn damit könnte die Luftabwehr der NATO Standorte bei Lwow, das nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ist, schützen.

Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, sagte, die Äußerungen über die mögliche Entsendung französischer Militärs in die Ukraine seien eine noch nie dagewesene Ausweitung der Spannung. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, sagte ihrerseits, dass die französischen Soldaten unweigerlich zum Ziel der russischen Streitkräfte würden, wenn sie im Konfliktgebiet in der Ukraine auftauchen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

  1. Irgendwann wird Stoltenberg vor die Kamera treten und behaupten, dass NATO-Soldaten an der Frontlinie ja nur eine Art „ad hoc“ Ausbilder der ukrainischen Streitkräfte wären und dass die direkten Schießbefehle keineswegs als Kriegshandlung der NATO zu verstehen sei.

    Denn die Behauptung es sei billiger in der Ukraine Ausbildungszentren zu betreiben ist schlicht Unsinn, da die risikobehafteten Gehälter bei weitem die Transportkosten ausgleichen dürften. In der Ukraine selbst wird die Ausbildung an Panzern und Haubitzen auch etwas komplizierter als in europäischen Ländern, da diese ja dann nicht an der Front oder als Reserve benutzt werden können. Ein Problem, dass man mit polnischem Gerät nicht hätte.

    Es wäre somit ein Einstieg des Pleitestaates Frankreichs in diesen Krieg.

    Das würde sich mit der Idee decken, die nun im Westen diskutiert wird, den westukrainischen Luftraum aus den angrenzenden NATO-Staaten mit Luftabwehr zu verteidigen, denn damit könnte die Luftabwehr der NATO Standorte bei Lwow, das nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ist, schützen.

    Nö. Der Hintergrund für den Einsatz der NATO Luftabwehr über die eigenen Grenzen hinaus ist meiner Meinung nach ein ganz anderer.

    Denn es gäbe keinen nennenswerten Unterschied, ob man Patriot-Raketensysteme 200m auf Seite der Ukraine positionieren würde. Bei einem Fehleinsatz (bspw. einer abstürzenden Rakete) wäre man sogar in Bedrängnis, wenn diese von NATO Staaten aus losgeschickt wurde, aber auf ein ukrainisches Wohngebiet kracht.

    Was man hingegen plant ist ebenfalls der großflächige Einsatz von Kampfflugzeugen zur Bekämpfung von Marschflugkörpern, um damit nicht nur die europäischen Investitionen zu schützen (z.B. Gasspeicher), sondern die Stationierung von F-16 und anderen Flugzeugen (franz. Rafale) innerhalb der Ukraine.

    D.h. die Raketen und Flugzeuge der NATO sollen die Startbahnen der F-16 innerhalb der Ukraine schützen. Somit will man schrittweise der Kontaktlinie immer näher kommen und die Zahl der gestarteten Marschflugkörper drastisch zu erhöhen.

    Auch wird sich dieser „Schutzschirm“ auch nicht nur auf die ukrainisch-polnische beschränken. Mit Abfangjägern an der rumänisch-moldavisch-ukrainischen Grenze könnte man wesentlich effizienter agieren. Und wer würde sich da aufregen, wenn NATO Kampfjets auch mal für ein paar Minuten den Luftraum der Ukraine verletzen würden???

    Dass der Vorschlag mit einer Truppenverlegung, der F-16 Lieferung, der „no-flight-zone“ und der Bombardierung unumstritten russischer Gebiete zusammenfällt, lässt für mich nur den einen Schluss zu: Dass ein Einstiegs der NATO unter diesem Deckmantel passieren soll.

    Und dies ist genau der Grund, warum für mich Jens Stoltenberg vor ein internationales Gericht gestellt gehört, da es dies – als Generalsekretär der NATO – eindeutig bewilligt hat und sich dies nicht mehr als Aktionen von Einzelstaaten deuten lässt.

    1. Keine Sorge die F16 mag zwar trotz ihres Alters noch halbwegs gut sein wird aber keinen Unterschied machen.. Der einzige Grund weshalb jeder auf diesen Flugzeuge Typ herumreitet ist das es jede Menge davon gibt samt Ersatzteile.. Es gibt halt 2 kleine Problemchen
      1. wie alles westlich Spielzeuge benötigt die F16 einen riesigen Logistischen Schwanz und einwandfreie Landebahn usw.
      2. Piloten wieviel sind jetzt in der Ausbildung 15,20 wen überhaupt der Nachschub ist sich eher fraglich.. ich denk mal bevor der Ukraine die F16 ausgehen gehen ihnen die Piloten aus
      Was halt so manche vergessen sobald diese Dinger in der Ukraine sind wird es halt Russische Rakete hageln egal ob der Westen über die Ukrainische West Grenze einen Raketen Schirm spannt oder nicht.. Was die Patrioten Systeme usw. leisten können ist ja hinlänglich bekannt nämlich im Grunde wenig bis gar nix..
      Bin mal gespannt was als nächstes uns wohl als nächstes als „Kriegs entscheidend „ verkauft wird langsam geht dem Westen die Optionen aus

    2. „Meine sehr verehrten Dam*innen und Herr*innen,
      heute morgen um 05:00 ist eine 100 Megatonnen-Atombombe amerikanischer Bauart in Moskau explodiert. Das bedeutet aber noch lange nicht einen Kriegseintritt der NATO, EU oder USA.
      Russische Propagandatrolle behaupten, dass die Atombombe vom US-Militär gebaut und abgeworfen wurde, dass der Kampfflieger von einem NATO-Stützpunkt abgehoben hat und dass Baerbock, Strack-Zimmermann und Kiesewetter in Freudentränen ausgebrochen sind und im kleinen Chor ‚Vorwärts nach Osten‘ gesungen haben, aber diese Propagandisten lenken nur von den echten Tatsachen ab.
      Klar ist, dass ein Ukrainischer Kanonenfutter-Soldat die Bombe als letzter berührt hat, und dass Selenskyj die Aufforderung gegeben hat, sie einzusetzen. Damit ist das eine rein ukrainische Angelegenheit. Nebenbei hat sich auch die Ukraine nur verteidigt, und es gibt keine Bestimmungen im Völkerrecht, die es Kiew verbieten würden, eine Atombombe auf ihre eigene Stadt zu werfen, und wie wir alle wissen war Moskau schon immer ukrainisch. Sogar die propagandadurchzogenen russischen Geschichtsbücher sprechen vom ‚Kiewer Rus‘. Der Name zeigt klar: RUSland gehört Kiew.
      Wir bedauern diese Eskalation, die sicher zu vielen Toten ukrainischen Zivilisten führen wird – aber werden uns auch weiter nicht in diesen Krieg einmischen. Sollte der russische Diktator einen unprovozierten Racheakt auf ein NATO-Land begehen, würde allerdings selbstverständlich Artikel 5 greifen.“

      — Adolf Stoltenberg

        1. „Durch die herausragende Planung der NATO konnte sichergestellt werden, dass bei dem Verteidingungsschlag, der Moskau komplett vernichtet hat, fast keine Menschen zu schaden gekommen sind, sondern nur Russen.“
          — Die deutschen Medien

          1. Vielleicht wollen die ja wirklich Russland in die Ukraine eingliedern und China in Taiwan. Historiker sind ja dazu da, zu beweisen, dass Russland auch die A-Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat.

            1. Könnte ich mir tatsächlich auch vorstellen. Der Selenskyj-„Friedens“plan geht ja genau in diese Richtung, und der kommt mit Sicherheit nicht von Selenskyj alleine.

              Dass Russland die A-Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat, haben sie schon einmal mehr oder weniger impliziert – ich warte aber noch darauf, dass uns auf einmal erzählt wird, dass die Nazis gar nichts mit dem Holocaust zu tun hatten. Ganz offensichtlich waren die KZs unter den Nazis ja nur Wohnanlagen, die dann nach der Eroberung von den Russen in Vernichtungs- und Folterlager umgebaut wurden.

  2. Braucht sich Russland jetzt wirklich nicht drüber zu beklagen. Putin hat den Westen ja förmlich eingeladen indem er einfach jeden Hardliner unter sich ignoriert hat. Putin ist viel zu weich im Umgang mit dem Westen und dessen ausser Kontrolle geratenen Regimen. Und jedes weitere Zögern Putins dem Westen nun mal die Peitsche zum Fressen zu geben, wird den Westen nur noch mehr ermutigen noch weiter zu gehen.
    Russland sollte die UN einberufen, die Situation deutlich klar machen, mit der Ankündigung direkt im Anschluß der Sitzung die ultimative letzte Warnung in form einer in der Atmosphäre über Europa gezündeten Atombombe abzugeben, einschließlich dem Ultimatum von 24 Stunden SÄMTLICHE Unterstützung für Kiew ein zu stellen!
    Der Westen aktzeptiert nur Dominanz, und aktuell tritt Russland alles andere als dominant dem Westen gegenüber auf.

  3. Eskalation des Westens mit der Salamitaktik. Sie überschreiten jede rote Linie Russlands, da diese leider nur leere Worte sind.
    Die wichtigste Frage ist jedoch: sollte man als wehrfähiger Mann jetzt alles aufgeben und fliehen, so lange es noch möglich ist?

      1. P.S.: manchmal müssen ganz viele „Ausbilder“ ganz wenigen Auszubildenden eben zeigen, wie man Krieg führt. So haben die französischen „Ausbilder“ schon damals in Vietnam für „Ausbildung“ gesorgt…

    1. Frankreich ist längst Kriegspartei, wie soll es da eine werden? Laut Pjotr Tolstoj, Vizevorsitzender der Staatsduma, kommen alle französischen Soldaten in Holzkisten mit Trikolore zurück nach Orly.

      „Wir hatten noch nie so viele Feinde im Inneren wie im Äußeren“
      „Ich glaube, daß wir einen Moment unseres Europas erleben, der existenziell ist, weil ich wirklich glaube, daß unser Europa sterben kann“

      «Nous n’avons jamais eu autant d’ennemis à l’intérieur qu’à l’extérieur»
      «Je pense qu’on vit un moment de notre Europe qui est existentiel, parce que je crois vraiment que notre Europe peut mourir»

      — Emmanuel Macron, 26.05.2024, laut le Monde, Le Figaro

      Par Pierre Avril, Correspondant à Berlin, Publié le 26/05/2024
      À Berlin, Emmanuel Macron exhorte les jeunes à contrer les «nationalismes»
      https://www.lefigaro.fr/international/a-berlin-emmanuel-macron-exhorte-les-jeunes-a-contrer-les-nationalismes-20240526

        1. Natürlich macht sie das. Aber die USA sind eine Weltmacht, von der die Russen was wollen, und Frankreich und Deutschland sind Pudel, die sich so etwas besser nicht erlauben sollten.

            1. „63. Die russische Föderation ist an der Aufrechterhaltung einer strategischen Parität, friedlichen Koexistenz mit den USA und Aufstellung eines Gleichgewichts der Interessen zwischen Russland und den USA unter Berücksichtigung ihres Status der größten Atommächte, besonderer Verantwortung für strategische Stabilität und Zustand der internationalen Sicherheit im Ganzen interessiert.“

              Konzeption der Außenpolitik der Russischen Föderation
              Gebilligt im Sinne des Erlasses Nr. 229 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 31. März 2023
              https://www.mid.ru/ru/detail-material-page/1860586/?lang=de

              Das wissen Sie doch. Mit dem „Neuen Europa“ auf Ostfeldzug haben die Russen genug zu tun, mit den USA wollen sie sich lieber einigen. Trumps Amerika ist derweil gen Moskau am Balzen. Die mögen das EU-WEF-Europa genausowenig wie die Russen. Und Borrell kann recht hellsichtig sein, wenn er will:

              „Rußland hat bewußt versucht, die Existenz der EU zu ignorieren, indem es im Dezember nur Briefe an die Vereinigten Staaten und die NATO geschickt hat, weil es der Meinung war, daß wir völlig irrelevant sind und in Sicherheitsfragen in Europa nichts zu sagen haben.“
              — Josep Borrell, 16.2.2022
              [https://www.euronews.com/my-europe/2022/02/16/watch-eu-not-missing-in-action-over-ukraine-borrell-tells-meps]

              „Darüber hinaus versucht Russland, die Europäische Union als irrelevant darzustellen und zu erreichen, dass sich die Vereinigten Staaten und Europa strategisch voneinander abkoppeln.“
              — Josep Borrell, 12.2.2023
              [https://www.eeas.europa.eu/eeas/faced-russian-threats-european-union-must-stay-firm-united-and-act_en]

              „… die Widersprüche innerhalb der westlichen Gemeinschaft. Das ist eine offensichtliche Sache, wir sehen das. Wir werden uns dort nicht auf Spaltungen einlassen – das werden sie mit Bravour selbst tun.“
              — V. Putin, 13 марта 2024 года, Москва, Кремль
              [http://kremlin.ru/events/president/news/73648]

  4. Ich fürchte der Westen wird erst aufwachen wenn Russland Bildlich zeig (z.B. bei X t was aus ihren Ausbildern geworden ist! Wenn sie nur noch einen Sarg brauchen, falls überhaupt!
    Hier ein paar Sätze von Hr. Macron.

    Macron: Ukraine soll Stützpunkte in Russland „neutralisieren“ können
    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will der Ukraine das Angreifen von Stellungen in Russland ermöglichen. „Wir müssen ihnen erlauben, militärische Stützpunkte zu neutralisieren, von denen aus Raketen abgeschossen werden“, sagte Macron in Meseberg.

    https://taz.de/80-Jahre-Stalingrad/!5913383/
    Haben wir irgend etwas gelernt aus den früheren Kriegen?

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