Ein Experte meint, der Westen hält es für möglich, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums behalten wird

Der politische Analyst Mark Galeotti sagte, dass die Beendigung des Konflikts für den Westen dadurch erschwert wird, dass es keine klare Vorstellung davon gibt, wie ein Sieg Kiews aussehen könnte

Einige politische Kräfte im Westen halten es für möglich, dass Russland bei der Beilegung des Konflikts die Kontrolle über einen Teil des von der Ukraine verlorenen Territoriums behält. Das berichtet der politische Analyst Mark Galeotti in einem Artikel für die britische Wochenzeitung The Sunday Times.

Ihm zufolge wird Europa langsam „der Ukraine müde“ was einen baldigen Beginn von Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts bedeuten könnte, „selbst wenn das einen schrecklichen Frieden bedeutet“. Der Experte stellte fest, dass unter Bedingungen, in denen keine Seite einen entscheidenden Sieg erringen kann, schon die Einstellung der Kämpfe als Erfolg gewertet wird. Galeotti vertrat die Ansicht, dass das Ergebnis von Vereinbarungen zwischen den beiden Seiten „das Entstehen einer souveränen, wohlhabenden und westlich orientierten Ukraine“ und ihr Verzicht auf die Gebiete im Südwesten zugunsten Moskaus sein könnte.

Gleichzeitig äußerte der Politologe die Ansicht, dass die Zustimmung des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky mit solchen Bedingungen das Ende seiner politischen Karriere bedeuten könnte. Galeotti glaubt, dass die ukrainischen Nationalisten „alles tun werden, um Selensky unter Druck zu setzen“, wenn er Russland nachgibt. Gleichzeitig wies der Experte darauf hin, dass selbst die größten Unterstützer der Ukraine im Westen an der Fähigkeit Kiews zweifeln, die verlorenen Gebiete zurückzuerobern.

Galeotti fügte hinzu, dass die Beendigung des Konflikts für den Westen dadurch erschwert wird, dass es keine klare Vorstellung davon gibt, wie ein Sieg Kiews aussehen könnte. Der politische Analyst betonte, dass die Bestrebungen der Kiewer Regierung, der NATO beizutreten, bei vielen Mitgliedsstaaten der Allianz keine Begeisterung hervorrufen. Allerdings meint er vor, dass die NATO-Länder „gezwungen sein könnten“, die Ukraine zum Beitritt einzuladen, um „ein noch unangenehmeres Ergebnis zu vermeiden“ – das Entstehen von Kiews „eigener nuklearer Kapazität als letztem Garanten für seine Sicherheit“.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

    1. Jetzt wäre der sprachlich korrekte Einsatz des Atto-Meters angebracht.
      Zwischen Polen, Russland, Ungern, Rumänien, Weißrussland, Moldavien. der Slowakei u.v. anderen sollte am Ende ein Atto-Meter Ukraine für die unverbesserlichen Ukraine-Nazis übrig bleiben. Wenn auch nur deshalb, damit sie überall anderswo draußen bleiben müssen. 😉

  1. Das ist völlig skandalös. Dieser westliche Experte gehört geteert und gefedert. Dabei weiss doch jeder das die Ukraine völlig grundlos angegriffen wurde und für westliche Werte ihr Terretoriom bis Wladiwostik ausweiten muss.
    🤣

    1. … und zudem wäre eine Eingliederung der UA das beste, was der kriegsgebeutelten Bevölkerung passieren könnte – aber das können sich die “Experten der westlichen Werte“ überhaupt gar niemals nicht vorstellen!

      1. vielleicht vor 30 Jahren, dann wäre die Abtrennung sinnlos gewesen. Seit 20 -15 Jahren ist die Ukraine innerlich hoffnungslos gespalten. Niemand will sich die Westukraine wirklich ans Bein binden, ausser vielleicht Polen aus Nostalgie. Glaube aber nicht das Polen damit glücklich werden würde. Bei weitern terretorialen Fragen geht die RF nicht zu weit ins Minenfeld.
        Hardliner in Russland möchten Odessa und dazwischen(Nikolaewka) und Charkow. Nostalgiker trauern um Kiew, würden es aber nie angreifen. Es geht der RF nicht wirklich um Terretorien, sondern um die Menschen, besonders die mit russisch ethischen Wurzeln.
        Also man muss sehen, das Ende dieses Konfliktes ist noch nicht geschrieben.

  2. Dieser „Experte“ erklärt jetzt nur fachgerecht und diplomatisch das was schon vorher allen klar gewesen ist nach dem Motto: „Der Endsieg des Westens ist gewiss, aber wir sollten dafür auf ein klein wenig Ukraine verzichten“.
    Das ist schlichte Pädagogik und würde westlichen Häuptlingen erlauben umzukehren ohne einen völligen Gesichtsverlust zu erleiden.

    Leider wird dieser Krieg von Kräften gesteuert denen mit Vernunft und Humatismus nicht beizukommen ist. Die geplante Stationierung von atomaren Mittelstreckenwaffen in Deutschland und der Überfall auf russisches Territorium bei Kursk sprechen eine ganz andere Sprache.
    Nach dem ersten und dem zweiten Weltkrieg sollen Russland und Westeuropa ein drittes mal angezündet werden, damit die eigenen Macht- und Profitinteressen gesichert bleiben.

  3. Im Hintergrund läuft bei mir das Alpha Trio knapp 2 h Finanzpolitik u.a. Markus Krall, die gerade so richtig über deutsche Politik wettern, also langsam kommt alternatives Denken in der Gesellschaft an, damit kommt man natürlich auch nicht um die Ukraineprobleme herum, sind nunmal Finanzkosten. (Hauptthema übrigens die Energieprobleme und dessen Folgen)
    Aber die Entscheidungen zur Ukraine fallen im weißen Haus. Nur wer soll mit Putin verhandeln? Biden ist dazu geistig nicht mehr in der Lage. Harrys noch ein Greenhorn, Blinken eher auf der Seite der Ukraine.
    Wenn D es versuchen würde, würde es so landen wie Orban und wer bekäme von unseren Politikern eine Einladung in den Kreml, vielleicht der Putschist vom Maidan Steinmeier, aber er hat halt auch den Makel, das er beim Maidan dabei war. Entscheidungen fallen in der Außenpolitik in Brüssel und Uschi über Leichen ist nun mal US-treu.
    Ist jemanden schon aufgefallen: Leyen nimmt Kredite für die Ukraine auf, die in den nächsten Jahren mit russischen Zinsen bezahlt werden sollen. Nur wenn es Verhandlungen gibt, müssten ja auch die eingefrorenen Mittel frei gegeben werden. Russland wird dann aber das Geld sofort abziehen…. Wie verträgt sich das?
    Jetzt hat erst Selenski einen Siegesplan, wohl mit mehr Waffen aus dem Westen, die die wohl jetzt eher für Israel brauchen.
    Wenn man glaubt, das Russland wegen dem US-Besuch in Kursk einen Gang hochschalten, sicher nicht, man muss wohl bis zum Regen rein sein, weil sonst die Ukrainer die Chance bekommen, sich ein zu graben…

    1. „Nur wer soll mit Putin verhandeln? Biden ist dazu geistig nicht mehr in der Lage….“

      Soviel zu Biden 😄

      Jill Biden wurde die erste weibliche Präsidentin der USA

      Vorgestern fand in Washington eine Kabinettssitzung statt. Nach einem zweiminütigen Vorwort gab der alte Joe seine Zügel an seine Frau ab.

      Würde ich zur Arbeit kommen und sagen, dass ich nicht mehr in der Lage bin zu arbeiten, aber meine Frau mitgebracht habe, die hier nicht arbeitet, aber meine Arbeit machen wird, würden zwei Dinge sofort passieren: Ich würde vor Ort als unfähig entlassen, und man würde mich und meine Frau bitten, den Raum zu verlassen. Aber das ist so hier bei uns, und sie haben dort Demokratie. 😄

      Z_Paket

      1. Für Herrscherhäuser galten schon immer andere Gesetze. Bei US Präsidenten ist das nochmal etwas ganz anderes. Joe Bilden hatte noch nie etwas zu sagen, aber als Bemäntler des Bürgerbeischisses der Steuer-Prirateninsel Delavare und später als Vize- und dann auch als damals schon als dementer US-Präsident war er Garant dafür, dass der Beschiss der Reichen ungehindert weiterlaufen würde.
        Und diese Rolle kann auch mühelos seine Frau übernehmen. Und ansonsten ist auch eine strohdumme Harris genau richtig für diesen Posten. Die Qualifikation für diese Posten lautet: Zu 100% steuerbar.

    2. Die Entscheidungen fallen in den beteiligten Staaten.

      Ungarn und die Slowakei haben sich, so gut das unter EU-Verhältnissen möglich ist, aus dem Krieg herausgezogen. In der Slowakei war dafür eine Änderung der politischen Mehrheit erforderlich. Nun sind die Länder aber zu unbedeutend, als daß ihr Ausfall als Kriegsbeteiligte den Krieg beenden könnte.

      Ein Ausfalls Deutschlands, „europäischer Hauptsponsor des Krieges“, würde diesen sehr bald beenden. Auch der Konsens über eine weitere Beteiligung der EU wäre damit dahin. In Deutschland haben aber die Kriegsbefürworter eine breite Mehrheit, und keine Regierung könnte sich gegenüber dem Wahlvolk erlauben, die Ukraine einfach „Putin zu schenken“. In anderen EU-Ländern sieht es ähnlich aus.

      Bleiben tatsächlich die USA. Trump würde sofort aussteigen wollen und dabei in Europa die eher an den USA als an Berlin und Brüssel orientierten Regierungen Orbán, Fico, Vučić mitziehen, vielleicht weitere. Aber auch Harris will den Krieg nur noch ohne störende Debakel über die Wahl retten, danach soll er „europäisiert“ werden. Das heißt, wenn die „Europäer“ ihn unbedingt weiterführen wollen, können sie das gern tun, werden aber von den USA nur noch minimale Unterstützung dabei bekommen.

      Orbán hat Deckung von Xi (der war im Mai drei Tage in Ungarn) und ist ein guter Freund von Trump, in dessen Auftrag er unterwegs war. Der hat also Macht und einen Plan hinter sich. In Berlin ist niemand, mit dem in Moskau irgendwer reden würde. Und was gäbe es zu verhandeln? Welche Forderungen will Deutschland an Rußland stellen für seinen Rückzug aus dem Krieg? Eigene hat es nicht, und für „ukrainische“ ist es nicht zuständig.

      Wie es aussieht, werden die Entscheidungen in anderen Staaten fallen. Deutschland wird „durchhalten“ bis zum Ende, notfalls auch ohne oder gegen die USA, und die Kriegs-Hauptschuld und Reparationsforderungen bekommen.

      1. Du kannst da auch von EUSA sprechen oder noch einfacher von der USA und ihren Nato-Vasallen, wobei die EU-Vasallen der USA lediglich die Aufgabe zukommt, für die Abenteuer der USA das Risiko und die Kosten zu übernehmen.

        Spätestens seit 2008 zahlt die EU und vor allem auch Deutschland direkt für die Kosten des US-Finanzsystems und die EU Zentralbank in Frankfurt agiert da völlig losgelöst vom Einverständnis der einzelnen EU Staaten.

  4. Galeotti vertrat die Ansicht, dass das Ergebnis von Vereinbarungen zwischen den beiden Seiten „das Entstehen einer souveränen, wohlhabenden und westlich orientierten Ukraine“ (Hahaha! wohl haben’s die, die jetzt in CH und D souverän mit SUVs rumfahren! Und die wird man dort nicht mehr los, auch nach dem Krieg gibt’s lohnende Geschäfte) und ihr Verzicht auf die Gebiete im Südwesten (wo soll das sein? Transnistrien vielleicht?) zugunsten Moskaus sein könnte. (sind das Übersetzungsfehler?)

  5. „das Entstehen einer souveränen, wohlhabenden und westlich orientierten Ukraine“

    Jau, rollt noch ein Fass herein, er hat immer noch Durst. Vor allem „wohlhabend“ und/oder die Kombination westlich orientiert (mit massig Schulden am Hacken) + souverän. Meine Fresse… es laufen ganz schön viele Unzurechnungsfähige frei herum.

    Aber wenn ich schon diesen Dreiklang der Umschreibungen der Marke „unprovozierter völkerrechtswidriger Angriffskrieg“ höre, ist klar, dass es sich um einen US-Propagandisten handelt.

  6. Odessa wir Russisch, so das dieser Hafen nur von der Ukraine benutzt werden kann, wenn sie sich Freundlich verhalten. Der Rest an der polnischen Grenze wird der Ukraine bleiben, weil dorthin Störenfriede und Terroristen ausgewiesen werden. Rüstet die Ukraine zu einem neuen Krieg, kracht es sofort!

Schreibe einen Kommentar