Dramatischer Erlebnisbericht

Deutscher Blogger wurde in der Ukraine zwei Jahre lang vom SBU verfolgt und gefoltert

Ein deutscher Blogger, der seit etwa zehn Jahren in der Ukraine lebte, wurde über zwei Jahre vom SBU verfolgt und auch gefoltert. Die deutsche Botschaft hat Hilfe sogar verweigert. Nun sind der Blogger und seine Familie endlich in Sicherheit.

Ich habe gestern schon darüber berichtet, dass ich einen deutschen Blogger kenne, der in der Ukraine vom Geheimdienst SBU verfolgt und auch gefoltert wurde. Die deutsche Botschaft in Kiew hat dabei eine unrühmliche Rolle gespielt, denn sie hat ihn abgewimmelt, als er versucht hat, die nötigen Papiere für eine Ausreise aus der Ukraine zu erhalten, um dieser Hölle zu entkommen. Glücklicherweise ist der Blogger nun endlich in Sicherheit.

„Daniel Bauer“

Als ich 2018 den Anti-Spiegel eröffnet habe, hat sich nach einigen Monaten, als der Anti-Spiegel noch kaum tausend Besucher täglich hatte, ein Blogger bei mir gemeldet, der den Anti-Spiegel entdeckt hatte und interessant fand. Er ist Russlanddeutscher und hat damals den YouTube-Kanal „Golos Evropy“ („Stimme Europas“, russisch „Голос Европы“) eröffnet. In seinen Videos nannte er sich Daniel Bauer und ich weiß, dass viele Russen sich an ihn erinnern, denn sein Kanal wuchs sehr schnell und hatte 2022 um die 600.000 Follower.

Er hat Videos auf Russisch veröffentlicht, in denen er die Absurdität der deutschen und europäischen Politik aufgezeigt hat, wobei es sich dabei meist nur um Übersetzungen deutscher Politiker oder deutscher Medienberichte handelte. Später hat er auch viel vom Anti-Spiegel und aus Tacheles-Sendungen übersetzt, was manchmal sogar den Weg in russische Nachrichtensendungen gefunden hat.

Bei einigen Themen haben wir auch gemeinsam recherchiert, so war er es beispielsweise, der bei der ersten viral gegangenen Recherche des Anti-Spiegel die richtige Idee hatte (siehe hier). Damals ging es um die Fake-Story des Spiegel über „Putins Puppen“ in der AfD.

Der Blogger ist kurz nach dem Maidan aus Deutschland in die Ukraine gegangen, wobei er damals noch kein Blogger war, diese Tätigkeit hat er erst 2018 begonnen. Dort hat er auch eine Familie gegründet.

In der Ukraine ist es seit dem Maidan-Putsch gefährlich, die Regierung zu kritisieren, wie ich schon 2019 an 13 politischen Morden an ukrainischen Regimekritikern nach dem Maidan aufzeigt habe. Heute ist bekannt, dass die CIA den ukrainischen Geheimdienst bei dem Mordprogramm unterstützt hat.

Wegen dieser Gefahr hat sich der Blogger dafür entschieden, seinen YouTube-Kanal unter dem Pseudonym Daniel Bauer zu betreiben und nicht unter seinen richtigen Namen Michael Albrecht. Da wir uns in den vielen Telefonaten, die wir geführt hatten, angefreundet haben, wusste ich schon damals, dass er in der Ukraine lebt und ich kannte auch seinen richtigen Namen.

Folter durch die ukrainische Polizei

Auch als Russland seine Militäroperation in der Ukraine gestartet hat, hat Michael weiter Videos veröffentlicht. Aber Anfang April 2022 verstummte sein Kanal und es wurden keine Videos mehr hochgeladen. Während sich viele russische Fans fragten, was wohl passiert ist, war mir sofort klar, dass die ukrainischen Behörden ihn aufgespürt hatten, denn er war danach nicht mehr erreichbar.

Sergej Filbert und ich haben mit Michael diese Woche zwei Interviews aufgezeichnet, in denen er seine Geschichte auf Russisch und auf Deutsch erzählt hat, weshalb ich die weiteren Ereignisse hier nur kurz zusammenfasse, denn die Interviews finden Sie am Ende dieses Artikels.

Anfang April 2022 hat die ukrainische Polizei Michael und seine Frau mitgenommen und sie wurden eine ganze Nacht lang gefoltert. Sie wurden verprügelt, Michael wurde gedroht, er würde erschossen werden, seiner Frau wurde mit Massenvergewaltigung gedroht. Da die Zellen in der örtlichen Polizeiwache jedoch überfüllt waren, wurden sie am Morgen nach Hause geschickt und ihnen wurde angekündigt, dass der berüchtigte ukrainische Geheimdienst SBU sie am nächsten Tag abholen würde.

Um zu verstehen, warum die Polizei keine Angst hatte, dass die beiden einfach fliehen würden, muss man wissen, dass es in der Ukraine seit Februar 2022 überall alle paar Kilometer Checkpoints gibt. Man kann sich dort nicht einfach ins Auto oder den Bus setzen und unbemerkt wegfahren.

Trotzdem haben die beiden die Flucht gewagt und sind zu Fuß durch verschneite Wälder geflohen. Es ist ihnen gelungen, in einer nahen Stadt anonym eine Wohnung zu mieten und sich zu verstecken. Zumindest für einige Zeit.

Nach einigen Wochen hat Michael mich kontaktiert und wann immer es möglich war, standen wir danach in Kontakt. Zwischen den einzelnen Kontaktaufnahmen lagen meistens Wochen oder sogar Monate, aber außer den beiden Mut zuzusprechen, konnte ich ohnehin fast nichts für sie tun. Ich konnte ihnen nur versprechen, dass ich ihnen mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln helfen würde, sobald sie Ukraine endlich verlassen können, was damals allerdings sehr utopisch erschien.

Verhaftung

Monate später hat der SBU sie doch gefunden und verhaftet. Übrigens habe ich darüber berichtet, in meinem Artikel aber behauptet, ich wisse nicht, wer da verhaftet wurde. Dass ich berichtet habe, lag daran, dass russische Medien aus der Pressemeldung des SBU gefolgert hatten, ich sei verhaftet worden. Um das zu dementieren, habe ich damals diesen Artikel geschrieben, in dem ich zum Schutz von Michael und seiner Frau natürlich nicht mitgeteilt habe, dass ich wusste, um wen es ging und was die Hintergründe waren. Aber da ich von der Folter nach der ersten Festnahme wusste, habe ich mir große Sorgen gemacht.

Aus wahrscheinlich politischen Gründen wurden Michael und seine Frau schließlich nicht wegen eines „schweren Falles der Verbreitung russischer Propaganda“ verurteilt, was für beide zwischen fünf und acht Jahre Gefängnis bedeutet hätte, sondern wegen irgendeines unbedeutenden Deliktes, weshalb sie mit einer Geldstrafe davongekommen sind.

Die Details erfahren Sie in dem Interview mit Michael, aber damit war die Geschichte nicht vorbei. Eigentlich hätte er die Ukraine nun verlassen können, aber Michaels Reisepass war abgelaufen. Die deutsche Botschaft in Kiew hat sich jedoch eine ganze Zeit lang geweigert, ihm einen Not-Reisepass auszustellen, wie er in den Interviews erzählt. Ich habe das damals alles live miterlebt, weil er mich aus Kiew angerufen hat, nachdem die Botschaft ihn abgewimmelt hat.

Schließlich ist seine Frau als Flüchtling nach Deutschland gegangen, um dort zu arbeiten, denn Michael konnte in der Ukraine nicht arbeiten und die beiden hatten kein Geld mehr, um auch nur Lebensmittel zu kaufen.

Endlich in Sicherheit

Es dauerte dann noch fast ein Jahr, bis Michael die Ukraine endlich verlassen konnte. Ende Mai 2024 ist er ausgereist und nach Deutschland gefahren, um einen neuen Reisepass zu bekommen. Sobald er den hatte, ist er nach Weißrussland gegangen, während seine Frau in die Ukraine gefahren ist, um den minderjährigen Sohn zu holen, bevor sie ebenfalls nach Weißrussland gegangen ist.

Dort haben beide vor einigen Wochen politisches Asyl beantragt und auch bekommen, weshalb sie ihre Geschichte nun endlich erzählen können. Ich hoffe, dass ich mit Michael demnächst eine Anti-Spiegel-TV-Sendung machen kann, in der wir auf einige Details, die wir in dem ersten Interview nur gestreift haben, näher eingehen können. Bei der Gelegenheit würden wir uns auch endlich zum ersten Mal persönlich kennenlernen.

Hier ist das Interview auf Deutsch.

Ich wurde in Ukraine gefoltert und verurteilt weil ich Video von AfD und Wagenknecht übersetzt habe!

Für alle, die Russisch verstehen, ist hier das Interview auf Russisch.

Немецкий блогер: Меня пытали и угрожали убить на Украине, за то что я переводил видео с немецкого!

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Neben der Erleichterung über die schlussendliche Rettung von Herrn Albrecht und seiner Familie kommt einem beim Lesen der Ekel hoch.

    Ekel über die Scheinheiligkeit des deutschen Staates, den man bitte nicht mit Deutschland gleichsetzen soll. Heute bekommt gefühlt jeder Gemeingefährliche aus jedem nichtchristlichen Land Asyl, Rundumversorgung und Straffreiheit für jede Tat gegen Deutsche in unserem geschundenen Land. – Natürlich ist es nicht wirklich jeder, nur sehr viele, und natürlich werden auch einige der von ihnen in Deutschland Straffälligen verurteilt; zum Beispiel zum dritten Mal hintereinander auf Bewährung oder so.

    Auf jeden Fall zeigt das Schicksal von Herrn Albrecht, was man als Deutscher heute vom deutschen Staat erwarten kann. Alles Gute für Herrn Albrecht und seine Familie. In Weißrussland hat er realistische Chancen, das Gute dort zu finden. Deutschland möchte man auch alles Gute wünschen, dazu eine friedliche, gewinnbringende Nachbarschaft mit allen seinen näheren und ferneren Nachbarn. Doch bleibt hier wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

    1. Das Schicksal von diesem Blogger tut mir aufrichtig leid . Aber man braucht nicht mal Blogger sein um so ähnliches ungemach zu erhalten auch wenn man es nicht glauben will , selbst auf der Ukronazi gegenseite wurden inzwischen offensichtlich auch gewisse Medien gekapert sogar RTD . Das habe selbst ich wahrlich nicht für möglich gehalten . ich war jahrelang dort im Forum unterwegs und habe zugegebener Maaßen nicht IMMER die beste und freundlichste Wortwahl verwendet , da kamen solche Wörter wie: Ukronazi , Nazi Banderisten -(dessen schön geschmücktes Ehren Grab am deutschen Münchner Waldfriedhof ,durch die ganzen Nazi-Anhänger und Freunde die regelmäßig diesen Nazi Altar heimsuchen und verschönern. Übrigens seit inzwischen 59 Jahren wie auch immer in meiner Zeit auf RTD habe ich weit über 1000 Beiträge unter meinem damaligem echt Namen Bucher geschrieben . Und sozusagen über Nacht wurde ich gesperrt – gelöscht . Das war vor ca. zwei Wochen . Und erst vorgestern habe ich mich erneut als Niko Borodino (weil ich schon zwei Mal in meinem Leben wenn auch vor über 20 Jahren als Mitwirkender bei der nachgestellten Schlacht von 1812 in Borodino mit russischer Uniform und Muskete vor Ort anwesend war . Sozusagen als Reenactment Teilnehmer vom 3 St .Petersburger Grenadier Regiment. Und siehe da erst Gestern wurde auch mein Name Niko Borodino gesperrt . Was ich damit sagen will ist einfach . Alles was zählt ist nach wie vor das Geld auf der Welt , weil sonst kann ich mir diese Verhaltensweise von RTD, die ich sogar von meiner russischen E-Mail-Adresse angeschrieben habe, aber dennoch NIEMALS eine Antwort bekommen habe .nicht erklären ich finde es nur schade, dass es so weit gekommen ist , obwohl ich deswegen ganz sicher weiter leben kann . Und was den Herrn Röper betrifft , bleibe ich bei meiner damaligen aussage . Einfach Großartig !BITTE weiter so weil Sie sind einer der ganz wenigen die bisher nicht von ihrer Grundlinie abgewichen sind . Danke !

  2. Lieber Thomas Röper, mich hat zwar niemand gefragt, wie ich zu Rußland stehe, wesgwegen ich nicht zu den 40 Prozenz, die sich prorussisch artikulierten, hinzugerechnet werden konnte, aber ich bin russophil.
    Ich arbeite freiberuflich als Lehrer, und immer wenn man auf Rußland und die Ukraine zu sprechen kommt, bekenne ich mich zu Rußland.
    Ich finde den Krieg zwar Scheiße, erkläre aber nicht die Russen als die Ursache für diesen Krieg, sondern ich komme immer auf die Vor-Geschichte des Krieges zu sprechen. Zumal ich als in der DDR ausgebildeter Philosoph und Historiker gar nicht anders kann, als die Ursachen für etwas zu benennen, das also alles, was eigentlich selbstverständlich sein müßte, seine Vor-Geschichte hat. Und wer diese ignoriert, aus Dummheit oder Absicht, kommt einem Goebbels nahe.
    Gerade Rußland (hier fokussiert auf die UdSSR) weiß, was Krieg ist. Mehr als 27 Millionen wurden Opfer von Nazi-Deutschland. Als nach dem Krieg die BRD wegen der 6 Millionen ermordeten Juden sich Israel gegenüber in der Pflicht sahen (die DDR übrigens auch), hätte die BRD sich besonders wegen der über 27 Millionen ermordeten sowjetischen Menschen um so mehr verpflichtet fühlen müssen. Statt dessen betreibet die BRD-Elite eine Russophobie, die sich von der der Nazis gar nicht mehr unterscheidet.
    Bisher hattte ich Glück, daß keiner meiner Schülerinnen und Schüler mich bei einer Behörde denunziert hat. Trotz dieser Gefahr bleibe ich bei meiner Meinung, und sehe es, wie es einst auch Lenin sah: Ex oriente lux.

    1. Das ist interessant, ich weiß, es interessiert wahrscheinlich nicht sonderlich viele und es ist auch nichts Großartiges, aber ich verspüre hier den Wunsch etwas umfangreicher zu antworten.

      Die Motivation ist der von manchen gepflegte Standpunkt eine Jugend im Osten würde jemanden zu irgendetwas veranlagen. Was ich interessant finde, denn offiziell gilt (in Westdeutschland) die DDR doch als von Russen geknechtetes Land. Manche von dort mögen dies auch bis heute so sehen. Aber ich glaube nicht an Schicksal.

      Ich bin halt im Westen aufgewachsen, habe den NATO-Doppelbeschluss usw. verpasst, und wurde nach Tschernobyl in der Grundschule vom Schulhof geholt, wenn es regnete. Die Jahre darauf passierte nichts Ungewöhnliches. Ich bin damals auch auf die blühenden Landschaften, die Brutkastenlüge und auch auf den Hufeisenplan reingefallen.

      2001 habe ich dann aber nicht mehr folgen können. Warum weiß ich nicht mehr genau, subversives Internet gab es praktisch noch nicht. Ich wusste aber warum Osama Bin Laden diese Aktion gestartet hat, gab es doch in den 90ern… ich meine zwei Bombenanschläge auf das WTC, Autobomben, wenn ich mich recht entsinne. Und ich wunderte mich über die einseitige Berichterstattung, die Maßnahmen und deren Maßlosigkeit.

      Damals ist die Bindung an die USA oder den Glauben an ihre Gutartigkeit endgültig verloren gegangen. Am Lebenswandel lag es nicht und liegt es auch bis heute nicht. Guten Filmen, Fast Food (selten) oder was man noch so für kulturelle Errungenschaften von dort halten kann, spreche ich nach wie vor zu.

      Um es hier nicht zu weit ausarten zu lassen. Der Schlüssel war für mich eine Erkenntnis. Der Mangel bzw. gleich das konsequente Verschweigen der Vorgeschichte. Ein alltägliches Muster im transatlantischen Kulturkreis. Man lebt dort politisch und wohl auch sonst im Hier und Jetzt, ungefähr so wie Tiere.

      Später habe ich erfahren, dass Amerikaner tatsächlich so leben, in allen Belangen. Nicht alle aber die bilden dort die Mehrheit, egal ob dumm oder „schlau“. Sie nehmen so allerdings auch nichts mit. Inzwischen besteht auch die europäische Politik nur noch aus solchen Minions.

      Und damit habe ich damals auch verstanden, dass die „Ossis“ „uns“ schon immer kulturell oder zumindest gesellschaftlich überlegen waren, denn die hatten etwas zum Mitnehmen. Auch wenn man ihnen im Rahmen der Einheit alles zu nehmen versuchte. Dies war wohl auch der eigentliche Plan. Wurzeln ausreißen und dann kommt mal klar. Der amerikanische Weg, nur halt nicht selbstbestimmt. Schocktherapie nannte man das, was interessant ist, da Naomi Klein viel später in ihrem gleichnamigen Buch feststellte, dass diese eingeengte Definition noch viel zu kurz griff.

      Und was macht „unsere“ US-Leitkultur derweil? Irgendwo Mitte der 80er meinte einer meiner Lehrer dies wäre Kapitalismus im Endstadium, also lange vor z.B. einem Volker Pispers. Ironischerweise hielt er die US-Staatsverschuldung schon damals für astronomisch. Doch das stimmt alles nicht. Endstadium wäre schön gewesen, heutzutage tobt in den USA ein endloser und flächendeckender Kapitalismustornado, eine Gesellschaft kurz vor dem Wahnsinn. So ergeben dann auch die aktuellen Präsidentschaftskandidaten einen Sinn.

      Und weiter geht die wilde Fahrt… in den Wahnsinn.

      1. Wenn die Ossis uns so überlegen sind, warum erkennen die dann nicht, daß die „Wiedervereinigung“ nur zwischen dem Parteienapparat Ost und dem Parteienapparat West stattgefunden hat und die BRD keine DDR 2.0 ist?
        Die sind mit ihrer sturen Haltung ein zweites Mal ins offene Propaganda-Messer gelaufen und haben die im Westen gegründeter AfD total ramponiert, als sie die zur Rechtspartei umfunktioniert haben.
        Wenn die AfD verboten wird, ich habe sofort vor einem solchen Szenario gewarnt, bei wem darf ich mich dann bedanken?

        1. Wenn ich eine Litfaßsäule für Großkotzigkeit und primitive Verallgemeinerungen suchen würde, dann waren Sie meine erste Wahl! Gratulation!
          Nur jemand wie Sie beschreibt das als „Wiedervereinigung“, was damals abgelaufen ist: Wie ein bösartiger trockener Schwamm wurde der Osten ab- und dann aufgesaugt, sprich okkupiert, um dann mit Großmäulern und aufgeblasenen Nichtskönnern sowie C-Promis überschwemmt und fremdgesteuert zu werden. DDR 2.0 …? Einfach nur saudämlich! „Die (🤮) sind mit ihrer sturen Haltung …“ usw.usf., „… bei wem darf ich mich dann bedanken?“ Antwort: Gehen Sie zur Nancy – nicht zu den armen Opfer-Ossies -, die passt total gut zu Ihnen und Iher Überheblichkeit!

      2. @Zappenduster
        „Und damit habe ich damals auch verstanden, dass die „Ossis“ „uns“ schon immer kulturell oder zumindest gesellschaftlich überlegen waren, …..“

        NEIN, das hat mit „überlegen“ nichts zu tun.
        Ich würde da eher zum Schluß kommen – auch wenn es zwei deutsche Staaten gab – war die Mentalität eine andere. Nur weil jemand anders lebt, andere Ziele hat für das Leben, bedeutet es nicht, dass er „überlegen“ ist.

        Es wurde nur „zusammen gelegt“, was eigentlich nicht mehr zusammen passte!
        Menschen & Gesellschaften verändern sich, dass ist Entwicklung. Es geht nicht immer vorwärts. Die Geschichte der Menschheit zeigt doch, dass es immer „hoch & runter“ geht…..

        1. Nur weil jemand anders lebt, andere Ziele hat für das Leben, bedeutet es nicht, dass er „überlegen“ ist.

          Stimmt, ich halte aber nur die gesellschaftlichen Ziele für überlegen, nicht den „Ossi“ an sich. Speziell wenn ich die amerikanische Alternative des Konsumzombies dagegen halte.

        2. @GMT: Stimmt. Ich kann das nur bestätigen. Wir passen nicht zueinander. Besonders habe ich das bemerkt, als ich nach den Zusammenschluss aus ökonomischen Gründen im Westen gearbeitet habe. Vor allem die Frauen dort kamen mir vor, wie meine Großmutter. Ich bin 70 plus. Mir sagte man immer, dass ich völlig anders wäre und ich wurde auch von Frauen beneidet, was ich für Möglichkeiten meiner beruflichen Entwicklung hatte. Einen wirklichen Draht zueinander fanden wir nie.

          1. @Rollenspielerin

            Jetzt musste ich echt lachen – genau so ging es mir auch…. Ich wurde schon bevor wir „DE“ wurden, abgeworben & war dann doch baff, wie souverän wie DDR-Frauen gelebt haben – ob privat oder beruflich….. ich wurde dann „verdächtigt“ gar nicht aus der DDR zu sein….😎

          2. Die Frauen aus Ostdeutschland fielen durch eine hohe berufliche Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein auf, das ist richtig.
            Und durch eine krasse Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kindern, die sie nach der Wende oft schwer vernachlässigten, die Frauen waren das Kümmern nicht mehr gewöhnt.
            Das kommt davon, wenn man versucht, unterschiedlich gewachsene Strukturen zusammenzuzwingen.
            Ost wie West wären besser dran gewesen, man hätte beide Staaten nebeneinander bestehen lassen.
            Das sollte aber nicht sein, weil man befürchtete, dass sich das Ostmodell nach und nach durchsetzen würde.

            1. „Und durch eine krasse Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kindern, die sie nach der Wende oft schwer vernachlässigten, die Frauen waren das Kümmern nicht mehr gewöhnt.“

              Das ist natürlich grober Unfug! Schon ihr Grundfehler, dass dann wohl VOR der Wende die Frauen sich anders gekümmert hätten – davon müsste man jetzt ausgehen – ist schräg!
              Dass in DDR-Kindergärten & Schulen Pädagogen gearbeitet haben, stimmt & das man denen seine Kinder anvertrauen konnte, stimmt auch!
              Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden.

              1989 haben auch in der BRD Frauen gearbeitet, wo waren deren Kinder?

              Das ist alles sehr einseitig betrachtet & trifft es nicht mal annähernd. Aber zum „Schuld verteilen“ ist es gut geeignet.

              1. @GMT

                Der Werdegang eine Ostkindes war Krippe, Kindergarten, Schule, FDJ, Jugendbrigade, berufliche Ausbildung.
                Die Strukturen dafür waren reichlich vorhanden und lange geöffnet.
                Der Staat hatte die Verantwortung für die (sozialistische) Erziehung des Nachwuchses übernommen.
                Das bedeutete für die Mütter im Osten eine größere berufliche Freiheit.

                Der Werdegang eines Westkindes war Kindergarten (wenn vorhanden) Schule Hobbygruppe (zu managen von den Müttern) berufliche Ausbildung.
                Die Kinder und Jugendliche waren größtenteils in der Obhut der Mütter, die Kind und Beruf trotzdem unter einen Hut bringen mussten.

                Klar, dass die einen nach der Wende unselbstständiger erschienen und die anderen mit ihren Sprößlingen überfordert waren.
                Kulturelle Unterschiede eben.

      3. @Zappenduster

        Wenn ich und viele andere im Osten geahnt hätten, womit wir konfrontiert werden würden, wären ich/wir niemals auf die Straße gegangen. Dass das damals wohl nur ein weiteres geopolitisches „Spiel“ war, sei dahingestellt, ansonsten könnte ich hier eine ganze Abhandlung schreiben, worüber ich enttäuscht bis maßlos entsetzt bin.
        Was ich eigentlich sagen möchte, lieber Zappenduster, ist, dass mich Ihr differenzierter Beitrag irgendwie berührt hat. Danke!

          1. … weil ich dachte, das ganze System stinkt (hat es ja auch) und weil ich dachte, in einer D.e.m.o.k.r.a.t.i.e gäbe es die ganze Mauschelei nicht, die Parteien würden sich gegenseitig kontrollieren, der ökonomische Wettbewerb würde Kräfte freilegen und, und, und. Ich war total naiv! Hatte durch meinen knallroten Vater auch keine Möglichkeiten, mich anders zu informieren. Bald schon erkannten wir, dass nicht die Qualität des Menschen und seine wirklichen Fähigkeiten am wichtigsten sind, sondern ob das Bewerbungsfoto richtig ausgelichtet ist, die Bluse zum Hintergrund passt und die Formulierungelsphrasen stimmen. Jetzt sehe ich, was ich verloren habe: Frieden, das menschliche Miteinander der Gesellschaft, alle alten Werte eigentlich; und das tut weh!

    2. Was mich immer an den russischen Menschen tief berührt, ist die tiefe Liebe zu Russland. Wenn ich bei YT Videos sehe, wie bei Liedern über Russland die Menschen im Konzert alle aufstehen, dann soll mir mal jemand das gleiche im Westen zeigen. Ich verstehe das auch, weil so viele Familien im WK2 so viele Opfer gebracht haben. Und jetzt werden sie wieder als Untermenschen und Tiere vom Westen/Deutschland bezeichnet. Das schweißt dort die Menschen zusammen. In Russland kann man offen seiner Heimatliebe pflegen. Mein absoluter Hit ist Shaman, den man mit Sanktionen belegt hat, weil er christlich und patriotisch ist. Okay, das musste ich mal sagen.

      1. In diesem Kontext sollte die Tatsache zur Sprache gebracht werden, dass das Konzept des slawischen Untermenschentums keine Erfindung Adolf Hitlers, sondern der beiden Baltendeutschen Alfred Rosenberg – der seinerseits nur zu einem Achtel deutscher Abstammung war – und Max-Erwin von Scheubner-Richter – der seinerseits ein deutsch-lettischer Binationaler war – gewesen ist und von dem US-amerikanischen Agenten Ernst Hanfstaengl und dem Vatikan-Agenten Bernhard Stempfle aus einer jeweils unterschiedlichen Motivlage – Schaffung eines unüberbrückbaren ideologisch motivierten Hinderungsgrunds für eine Verständigung mit der UdSSR bzw. hysterisch-panikartiger Antikommunismus – gefördert worden ist.

  3. Was ist daran schockierend?
    Seit 04.10.1990 werden in der Fiktion-BRD Menschen von der POLIZEI gewaltsam entführt, ohne Richter inhaftiert und über Jahre gefoltert.
    Was ist die Reaktion darauf, wenn Amnesty int. die UN usw. darüber informiert werden?
    Ganz genau, nichts! Die Kriegsverbrechen werden weder offen gelegt noch angesprochen!
    Selbst Schreiben an den int. Menschengerichtshof in Den Haag, gehen alle am Arsch vorbei.
    Anwälte für Menschenrecht werden und dürfen für „Teutsche“ nicht tätig werden.
    Also ist die „arbeitsweise“ der deutschen Botschaft nur der verlängerte Arm, der hiesigen Nazi/Faschisten und ihren Auftraggebern den Drei Mächten, Frankreich, GB und Nordirland, USA.
    Er ist ein weiteres Opfer mit Billigung der verantwortlichen Stiefellecker. Ich wünsche ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft. Das zu verarbeiten wird nicht leicht.
    angenehmen Aufenthalt in Absurdistan=BRD

  4. Wenn ich in einem unbedeutendem ukrainischen Dorf – Elektrogerät draußen liegen lassen kann, und Wochen in ‚besinnlichem Dorf‘ später nicht mehr … aber die Jalousien ziehe, also das Dorf stumm, taub und geruchlos mache! Dann: lieber ‚Borrell!‘ hast Du irgendwie nicht ganz spontan aufgepasst! Der Dschungel ist in Deinen allerliebst schönen Garten hineingekrochen!

    Wäre ja auch nicht gerade adelnd: wenn Du, Borrell, (ab 2014) feststellen müsstet: der westliche Dschungel ‚mai-dann‘ in einen östlichen Garten eingezogen ist.

    Wie bin ich froh, wenn UKR endlich dem sEUhaufen beitreten kann, damit das vorgeplante Niveau auf ‚Davos‘ endlich glücklich austariert ist: und ‚Ausreißer nach unten‘ – also unliebsame Eigenschaften wie: sehend hörend und riechend – schlicht nicht mehr möglich sein werden.

    Will die EU bibeltreu bleiben, muss sie also – neben krummen Gurken – nur noch ‚Gärten‘ und Apfelbäume verbieten! „Schlangen, Borrells und Malteser hat sie ja schon, mehr als genug!“

  5. erinnert an die geschichte – stark verkürzt:
    als sie bei den juden klingelten, habe ich nichts getan, denn ich war kein jude …
    als sie bei den sozialdemokraten klingelten, habe ich nichts getan, nicht geholfen, denn ich war kein sozialdemokrat …
    ….
    als sie bei mir klingelten, war niemand mehr da, der mir helfen konnte …

    so arbeiten sie – und auch hierzulande beginnt es, auch wenn sich die Initiatoren Sozialdemokraten, Grüne schimpfen – selbst eine FDP, die mal die Schnarrenberger und Gerhart Baum hatten, echte Liberale – verbünden sich mit diesen Kräften, die diesen Staat zerreißt, weil sie die Grundlagen – der Geist des Grundgesetzes – mißachten

  6. Was leider sehr kontraproduktiv ist, die Geschichte auf die Folter abzustellen. Das Regime selber hatte kein Interesse an einem Schauprozess, den veranstaltet der Geschädigte jetzt selber – und verschreckt damit alle, die sich eine eigene Meinung erlauben.

    Oft ist Schweigen eben Gold.

  7. Die verweigerte deutsche Hilfe mag auch daran liegen, dass ein Nachrichtenportal „Voice of Europe“ im Internet grottenschlechte Kritiken hat, in Prag ausgehoben und in der EU verboten wurde („Verdacht der Propaganda: EU sperrt russische Plattform Voice of Europe“).

  8. Ein weiterer Beweis für den systemimmanenten moralischen Verfall der Ukraine. Ich kenne dies‘ Land seit über zwanzig Jahren. Verbessert hat sich nichts, gar nichts. Schon gar nicht durch die von außen oktruierte Hilfe zur „Basisdemokratie“, oder wie der Schwachsinn des sog.“Werte“-Westens auch immer genannt werden will. Politisches Asyl für einen Deutschen in Belarus. Chapeau!

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