Totgesagte leben länger

Wie schlimm ist die Krise der chinesischen Wirtschaft?

Westliche Medien berichten derzeit von einer drohenden schweren Krise für die chinesische Wirtschaft. Wie sieht man das in China?

Ein Blick auf China zeigt, dass wirtschaftliche „Naturgesetze“, die man im Westen als regelrecht Gott gegeben ansieht, nicht unbedingt wirklich Gott gegeben sind. Im Westen wird den Märkten wesentlich mehr Macht zugeschrieben als zum Beispiel in China. Der Grund ist, dass sich die westlichen Staaten selbst die Instrumente haben nehmen lassen, mit denen Regierungen auf die Märkte einwirken können. Im Westen liegt die Macht längst de facto bei „der Wirtschaft“, also bei den Lobbyisten der großen Konzerne, und nicht mehr bei den Regierungen. Entsprechend eingeschränkt sind die Möglichkeiten der westlichen Regierungen, die Märkte (oder auch nur wirtschaftliche Entwicklungen) zu regulieren oder zu beeinflussen.

Das ist in China beispielsweise anders, denn dort lenkt die Regierung die Wirtschaft bewusst, was es im Westen gar nicht mehr gibt, und daher hat die chinesische Regierung auch viel mehr Einfluss auf die Märkte, als es westliche Regierungen haben.

Ein Beleg dafür sind die alle paar Jahre wiederkehrenden Prognosen westlicher Analysten, die chinesische Wirtschaft stehe vor einer schweren Krise. Sicherlich hat auch die chinesische Wirtschaft immer wieder mehr oder weniger ernsthafte Probleme, aber die westlichen Analysten übersehen in ihren Prognosen gerne die chinesischen Besonderheiten und die Möglichkeiten der chinesischen Regierung, auf wirtschaftliche Probleme zu reagieren.

Der Leiter des chinesischen TASS-Büros hat eine sehr interessante Analyse der aktuellen Situation der chinesischen Wirtschaft veröffentlicht, der die chinesischen Besonderheiten sehr anschaulich beschreibt und die ich daher übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Die Theorie des „großen Kuchens“: Wie China die Wirtschaftspolitik anpasst

Andrej Kirillow, Leiter des TASS-Büros in China, erörtert die Anzeichen für einen neuen Wirtschaftskurs in den jüngsten Entscheidungen der Kommunistischen Partei und der chinesischen Regierung

Nach Chinas Kampf mit dem Erbe der Deng Xiaoping-Ära – Chinas Version der Neuen Wirtschaftspolitik aus der Sowjet-Ära – nimmt das Land eine weitere Anpassung seines wirtschaftlichen Kurses vor. In den letzten zehn Jahren wurde den Staatsbetrieben auf Kosten des Privatsektors Vorrang eingeräumt, und überall wurde das direkte Management der Wirtschaft durch die Partei eingeführt, das die Allmacht der Regulierung durch den Markt ablöste, bei der unklar war, ob der Staat den Markt oder der Markt den Staat beherrschte. In den letzten Monaten hat sich die chinesische Führung erneut um die Förderung von Privatinitiative und ausländischen Investitionen bemüht.

Nach Auseinandersetzungen zwischen Ökonomen, die oft gegensätzliche Ansichten vertraten, scheint Peking beschlossen zu haben, „auf zwei Beinen zu gehen“, also das „Pferd und die ehrfürchtige Ricke“ – den Staat und die Privatwirtschaft – in einem Geschirr zu vereinen, die Binnennachfrage zu entwickeln und gleichzeitig zu versuchen, seine Position auf den ausländischen Märkten zu halten.

Die Geheimnisse des chinesischen Wirtschaftshofs

Erstaunlich ist, dass unsere Analysten mit den Feinheiten der amerikanischen Innen- und Außenpolitik bestens vertraut sind und die globalen Auswirkungen der nächsten Änderung des Leitzinses der US-Notenbank und der dramatischen Entwicklung der Staatsverschuldung gut einschätzen können. Während wir uns von der Abhängigkeit vom Dollar lösen, berechnen wir selbst den russisch-chinesischen Handel und die chinesische Wirtschaft insgesamt weiterhin in Dollar. Was in der chinesischen Politik und Wirtschaft vor sich geht, einschließlich der schicksalhaften Entscheidungen der chinesischen Führung in ihren wichtigsten Fragen, bleibt für uns etwas Unverständliches und generell schlecht Analysierbares.

Karl Marx und Friedrich Engels haben seinerzeit, nachdem sie die Periodisierung der stadialen Entwicklung Europas („Sklaverei – Feudalismus – Kapitalismus“, die das vage Gespenst des Kommunismus begraben sollte) brillant behandelt hatten, ob der Besonderheiten der chinesischen Zivilisation die Hände zusammengeschlagen. „Das ist die asiatische Produktionsweise!“, entschieden die Begründer des klassischen Marxismus. Das Paradoxe an der Geschichte ist, dass es nach Russland, das die Klassiker der Diktatur des Proletariats in ihren theoretischen Berechnungen nicht berücksichtigt haben, ausgerechnet China war, das die kommunistische Doktrin in die Praxis umsetzen wollte. Allerdings mit chinesischen Spezifika.

Leider scheint es, dass wir uns immer noch von dieser hilflosen Haltung gegenüber China leiten lassen und es im Zweifelsfall vorziehen, über die Machenschaften einiger Agenten hinter den weltweiten Kulissen zu spekulieren. Diese Machenschaften gibt es natürlich, aber sie bestimmen letztlich nicht die sozioökonomische Entwicklung des Landes mit 1,4 Milliarden Einwohnern, das seine eigenen tektonischen Verschiebungen durchläuft, die für die Außenwelt nicht immer offensichtlich sind.

Anzeichen einer wirtschaftlichen Verlangsamung

Die Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas ist keineswegs neu. Experten stellen das schon seit einigen Jahren fest und in den letzten Jahren hat auch die Coronavirus-Pandemie einen negativen Beitrag zu diesem Prozess geleistet. China mit seinen geschlossenen Grenzen und seinem logistischen Chaos wurde von COVID-19 wahrscheinlich stärker getroffen als viele andere Länder. Große Hoffnungen wurden in die Beendigung der chinesischen Anti-COVID-Isolation gesetzt, die sich jedoch nicht ganz bewahrheitet haben, auch wenn China mit seiner zweifellos starken Produktion nach Ansicht von Experten weiterhin eine treibende Kraft der Weltwirtschaft ist.

In der ersten Jahreshälfte war ein Rückgang des Handels mit den USA und auch mit der EU zu beobachten. Den ersten Platz beim Handelsumsatz mit China nahmen die südostasiatischen Länder ein. Aber die haben reichlich eigene Turnschuhe, Kleidung und Lebensmittel für den Export. Außerdem treten die ASEAN-Staaten als Konkurrenten Chinas auf und locken ausländische Firmen an, die sich bereits in den 1980er Jahren mit verschiedenen Präferenzen in China niedergelassen haben. Pessimistische Ansichten über den chinesischen Markt kursieren im Westen schon recht lange, und ihre Klagen über die Schwierigkeiten bei Geschäften mit den Chinesen und übermäßige bürokratische Hindernisse sind nicht unbegründet.

Chinesische Kommentatoren betonen, dass die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme des Landes nicht so gravierend und nur vorübergehend sind. Es gebe auch keine Rezession, sondern nur Unruhe und Schwankungen.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin sagte bei einer regulären Pressekonferenz in Peking, dass sich die chinesische Wirtschaft weiter erholt und sich insgesamt auf dem Weg der Besserung befindet. Er erinnerte daran, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent gewachsen ist (Daten des Nationalen Statistikamtes). Der Diplomat sagte, dass die Zahl für die erste Jahreshälfte insgesamt „deutlich“ über den drei Prozent liege, um die das chinesische BIP im Jahr 2022 voraussichtlich wachsen werde. Es war auch höher als Chinas durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 4,5 Prozent während der drei Jahre der COVID-19-Pandemie und mehr als drei Prozent höher als Amerikas Wirtschaftswachstum in der ersten Hälfte des Jahres.

Auch die internationalen Finanzinstitutionen, so betont Peking, seien nicht übermäßig besorgt über den Zustand der chinesischen Wirtschaft. In seinem jüngsten Bericht zum Weltwirtschaftsausblick erklärte der Internationale Währungsfonds (IWF), dass Chinas Wirtschaft 2023 voraussichtlich um 5,2 Prozent wachsen und in diesem Jahr ein Drittel des weltweiten Wachstums ausmachen werde. „China schreitet auf dem Weg der qualitativen Wirtschaftsentwicklung stetig voran, mit Lichtblicken sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht“, sagte Wang Wenbin und merkte an, dass der Konsum mit „ziemlich offensichtlichen“ Ergebnissen zur treibenden Kraft des Wirtschaftswachstums des Landes geworden sei.

Nichtsdestotrotz ist die wirtschaftliche Verlangsamung nicht zu übersehen, ob sie nun auf die schleppende Entwicklung der internationalen Märkte oder auf die gegen China gerichteten Sanktionen des westlichen Blocks zurückzuführen ist. Ein besorgniserregendes Zeichen ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Chinas jungen Menschen, insbesondere unter Hochschulabsolventen. In der Vergangenheit reihten sie sich bereitwillig in die Reihen des Büroplanktons ein, das von ausländischen Unternehmen und Joint Ventures beschäftigt wurde, und gründeten zahlreiche Start-ups. Nicht alle diese innovativen Unternehmen haben den Test in der Realwirtschaft bestanden, aber sie halfen, das Problem der Jugendbeschäftigung zu lösen.

Die radikale Finanzierung der Entwicklung staatlicher Unternehmen hat natürlich den Zugang zu kostenlosen Krediten für Existenzgründer erschwert.

Insgesamt muss man feststellen, dass die plakativen Forderungen nach einer kurzfristigen Entwicklung des Binnenmarktes nicht erfüllt wurden. Und in der Tat: Kann man im chinesischen Hinterland, wo die Menschen weitgehend an traditionellere Formen von Wirtschaft und Handel gewöhnt sind, mit einem raschen Anstieg der Nachfrage rechnen? Und in den Großstädten haben viele kleine Unternehmer in Gastronomie und Einzelhandel während der COVID-Jahre ihre bisherigen Einnahmequellen (wenn nicht gar ihr Einkommen) verloren und lebten hauptsächlich von Ersparnissen. Nun spiegeln sich ihre dünneren Taschen auch in einem Rückgang der Verbrauchernachfrage wider.

Das Wort von Xi Jinping

Die chinesische Regierung ist stark in ihrer Fähigkeit, flexibel auf die Herausforderungen der Zeit zu reagieren. Das schrieb Xi Jinping, Präsident der Volksrepublik China und Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, in einem Artikel in der theoretischen Zeitschrift Qiushi im Juli 2023. Er wies darauf hin, dass Ziel des 18. Parteitages (2012) gewesen sei, die Reform der Partei- und Staatsinstitutionen zu vertiefen, um „die Gesamtführung der Partei zu stärken“. Xi Jinping wies darauf hin, dass es nun notwendig sei, die Entscheidungsfindung „auf der Grundlage der Analyse der tief verwurzelten Widersprüche und Probleme, mit denen wir konfrontiert sind“ zu verbessern, einschließlich derjenigen in den finanziellen, wissenschaftlichen, technologischen und sozialen Verwaltungssystemen.

Der Artikel des chinesischen Staatschefs erkennt die Probleme an und bekräftigt die Entschlossenheit der Regierung, dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaft zu ergreifen.

Bereits im Mai wurde die neue Finanzaufsichtsbehörde Chinas eingerichtet. „Dies ist ein wichtiger Schritt in der institutionellen Reform der Finanzaufsicht des Landes“, erklärte der Staatsrat der Volksrepublik China in einer Erklärung. Die neue Behörde ist für die Regulierung des Finanzsystems mit Ausnahme des Wertpapiersektors zuständig und übernimmt einige der Funktionen der People’s Bank of China (Zentralbank) und der Wertpapieraufsichtsbehörde. „Die Einrichtung der neuen Regulierungsbehörde soll die Finanzregulierung im Land stärken und verbessern und einige der seit langem bestehenden und bemerkbaren Probleme im Finanzsektor lösen“, schrieb die Nachrichtenagentur Xinhua zu diesem Anlass.

Offensichtlich waren nicht alle führenden Genossen in der Lage, die neuen Trends in der Wirtschaftslenkung rechtzeitig zu erfassen, und haben es versäumt, sich an die neuen Anforderungen anzupassen. Im Juli entließ der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (das Gremium, das für die Aktivitäten des Parlaments während des Jahres verantwortlich ist) Yi Gang von seinem Posten als Leiter der Zentralbank und ernannte Pan Gongsheng für diesen Posten. Bereits im Februar wurde Liu Liange, Sekretär des Parteikomitees der Bank of China (eine der führenden Geschäftsbanken Chinas), auf einer erweiterten Sitzung des Parteikomitees der Bank seines Amtes enthoben. Die Entscheidung wurde von der Organisationsabteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, also von der Parteispitze, getroffen. Die Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt.

Kurs auf die Synergie verschiedener Strategien

Wie in der heißesten Zeit des Jahres üblich, hielt die chinesische Führung eine Klausurtagung zur Wirtschaft ab, nach der Ministerpräsident Li Qiang vom Staatsrat (Kabinett) „zusätzliche Maßnahmen“ zur Organisation der Arbeit bis Ende 2023 ankündigte, um „die jährlichen Arbeitsziele zu erreichen und die Qualitätsentwicklung konkret zu fördern“. Li Qiang, der die Plenarsitzung der Regierung leitete, sagte, die Regierung werde die politischen Entscheidungen und Vereinbarungen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas in vollem Umfang umsetzen, nach Fortschritt streben und gleichzeitig die Stabilität aufrechterhalten, die Maßnahmen zur Makrokontrolle präzise und entschlossen umsetzen und die Synergien zwischen verschiedenen Strategien nutzen.

Mit anderen Worten: Wurde beschlossen, verschiedene Konzepte der wirtschaftlichen Entwicklung miteinander zu verbinden? Oder wie?

Neulich gaben das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas und der Staatsrat Leitlinien zur Förderung des Wachstums der Privatwirtschaft heraus. „Die Privatwirtschaft spielt seit langem eine positive Rolle bei der Stabilisierung des Wirtschaftswachstums, der Förderung von Innovationen, der Erhöhung der Beschäftigung und der Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen“, erläuterte Li Chunlin, stellvertretender Leiter des Staatlichen Entwicklungs- und Reformkomitees, den Inhalt des Dokuments auf einer außerordentlichen Pressekonferenz. Als Teil der Unterstützungsmaßnahmen wird der Ausschuss in Kürze ein Dokument zur Förderung privater Investitionen veröffentlichen, um „den Sektor vollständig zu motivieren“, so der Beamte. China werde sich auch für die Beseitigung von Zugangshindernissen zum Markt und die vollständige Umsetzung einer fairen Wettbewerbspolitik und fairer Wettbewerbsmechanismen einsetzen, fügte er hinzu.

Auf der gleichen Pressekonferenz versprach An Lijia, stellvertretender Vorsitzender der Allchinesischen Industrie- und Handelsvereinigung, ebenfalls Anstrengungen zu unternehmen, um ein günstiges soziales Umfeld für die Privatwirtschaft zu schaffen. „Wir werden die Sichtbarkeit herausragender Privatunternehmer erhöhen und ihren Unternehmergeist fördern. Wir werden mit den zuständigen Stellen zusammenarbeiten, um böswillige Gerüchte und Verleumdungen gegen private Unternehmen zu unterbinden“, sagte An Lijia.

Um die Bedeutung des Privatsektors für die chinesische Wirtschaft zu verstehen, genügt es, offizielle Statistiken zu zitieren. Auf den Privatsektor entfallen etwa 50 Prozent der Steuereinnahmen Chinas, 60 Prozent des BIP, 70 Prozent der technologischen Innovationen und 80 Prozent der Arbeitsplätze in den Städten. Inzwischen sind mehr als 90 Prozent der Privatunternehmen kleine und mittlere Unternehmen (KMU), und mehr als 90 Prozent der KMU sind Privatunternehmen.

Xu Xiaolan, Vizeminister für Industrie und Informationstechnologie, sagte, die Regierung wolle die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen weiter fördern. Bis heute hat die Kreditvergabe an kleine und kleinste Unternehmen 27,7 Billionen Yuan (etwa 3,88 Billionen Dollar) erreicht. China werde auch den nationalen KMU-Entwicklungsfonds dazu ermutigen, mehr in Neugründungen zu investieren, sagte sie.

Nach den Äußerungen der Beamten zu urteilen, stehen der Privatwirtschaft rosige Zeiten bevor.

Hat Alibaba das Zauberwort vergessen?

Aber das Interessante ist, dass die Regierung den kleinen und mittleren Unternehmen die größten Vorteile verspricht. Was die großen chinesischen Unternehmen betrifft, so scheint ihr Schicksal nicht so sicher zu sein. China ist übrigens weltweit die Nummer 2, was die Zahl der Dollarmillionäre angeht. Und auch der Milliardäre. Das passt irgendwie nicht zu der offiziellen Doktrin, die den Sozialismus mit chinesischen Besonderheiten als ein System der gerechten Verteilung von Vorteilen für alle verkündet.

Die jüngsten Maßnahmen gegen den chinesischen Riesen Alibaba, dem China die erfolgreiche Entwicklung des Internet-Handelsmarktes und verschiedene innovative Ideen im Handel insgesamt zuschreibt, werfen immer noch Fragen auf, obwohl der berühmteste chinesische Unternehmer und Gründer des Unternehmens Jack Ma (Ma Yun) nach mehr als einem Jahr im Ausland auf das chinesische Festland zurückgekehrt ist, wie die in Hongkong ansässige South China Morning Post berichtet. Er wurde offenbar in der Stadt Hangzhou (östliche Provinz Zhejiang) gesehen, wo Alibaba seinen Hauptsitz hat.

Obwohl Jack Ma 2013 seinen Posten als CEO von Alibaba aufgab und 2019 als Vorstandsvorsitzender zurücktrat, bleibt er eine Ikone in der chinesischen Geschäftswelt. Im Oktober 2020 kritisierte Jack Ma das derzeitige chinesische Finanzsystem und forderte dessen Reform. Im November sollte ein rekordverdächtiger Börsengang von Aktien des Alibaba-Finanztechnologieunternehmens Ant Group an den Börsen von Shanghai und Hongkong stattfinden.

Doch die Marktaufsichtsbehörde bremste dieses Vorhaben plötzlich mit dem Hinweis auf „veränderte finanzielle und technische Aufsichtsbedingungen“. Im April 2021 gaben die chinesischen Behörden bekannt, dass Alibaba wegen Verstößen gegen das Kartellrecht mit 2,78 Milliarden Dollar die höchste Geldstrafe in der Wirtschaftsgeschichte des Landes auferlegt worden war. Laut der chinesischen Kartellbehörde verfolgte das Unternehmen eine Politik, die die Verbraucher zwang, seine Dienste „ohne Wahlrecht“ zu nutzen, was „das Wettbewerbsumfeld des chinesischen E-Commerce-Marktes negativ beeinflusste“.

Nach diesen Ereignissen verschwand Jack Ma aus der Öffentlichkeit und zeigte sich nur noch selten. Es heißt, er sei in verschiedene Länder gereist. Offenbar kann jeder ein König sein… Aber nicht in China.

Ich würde immer noch vorsichtig davon sprechen, dass den verschiedenen Formen der Wirtschaftstätigkeit gleiche Bedingungen geboten werden. Nach der Aufspaltung von Alibaba in sechs große und formal unabhängige Wirtschaftseinheiten hat sich die Situation rund um diesen Teil des chinesischen Marktes zwar etwas beruhigt, aber die Zukunft ist unklar.

Investitionen: wieder einmal „kommt alle zu uns“?

Kürzlich gab der Staatsrat der Volksrepublik China eine Erklärung ab, in der er seine Leitlinien für die weitere Optimierung der Bedingungen für ausländische Investitionen und die Intensivierung der Bemühungen um deren Anziehung darlegte. In dem Dokument wurden die regelmäßigen Erklärungen über Chinas Engagement für eine Politik der Öffnung gegenüber dem Ausland konkretisiert, die in den Reden der chinesischen Staatsführung häufig zu hören waren, allerdings begleitet von impliziter Kritik an der „ausländischen Kapitalschwemme“ in der chinesischen Wirtschaft und der Aufforderung, sich auf inländische Ressourcen zu verlassen.

Nun sollen die aktualisierten „Leitlinien“, so die Erklärung, „das Gesamtgleichgewicht zwischen der inländischen und der internationalen Situation verbessern und ein Unternehmensumfeld von Weltrang fördern“, das marktorientiert, gesetzesbasiert und im Einklang mit internationalen Normen ist. Mehr als zwei Dutzend spezifische Maßnahmen werden in sechs Bereichen vorgeschlagen, darunter die Stärkung des Schutzes ausländischer Investitionen, die Verbesserung der Investitions- und Betriebsbedingungen, die Erhöhung der staatlichen und steuerlichen Unterstützung und die Verbesserung der Förderung ausländischer Investitionen. Allen Regionen wird empfohlen, „Unterstützungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen zu ergreifen, um politische Synergien zu fördern“.

Wie der Nachrichtensender CGTN berichtete, wurde das Handelsministerium angewiesen, „die Führung und die Koordinierung mit den zuständigen Abteilungen zu verstärken, um die Politik zu fördern, die Politik und die Maßnahmen rechtzeitig umzusetzen, ein optimiertes Investitionsumfeld für ausländische Investoren zu schaffen und das Vertrauen in ausländische Investitionen wirksam zu stärken“.

Das Konzept des „großen Kuchens“

Es liegt auf der Hand, dass es unmöglich ist, alle Bereiche der wirtschaftlichen Korrektur in einem kleinen Artikel zu behandeln. So bleiben beispielsweise Maßnahmen zur Lösung des Problems der enormen Verschuldung der lokalen Gebietskörperschaften außerhalb des Rahmens. Generell ist es kaum möglich, von einem „Wendepunkt“ oder „grundlegenden Veränderungen“ in der chinesischen Wirtschaftspolitik zu sprechen. Vielmehr ist Peking zu dem Schluss gekommen, dass es eine ausgewogenere Analyse seiner eigenen Erfahrungen mit Reformen und der Öffnung nach außen benötigt, wobei versucht wird, die angehäuften negativen Aspekte zu beseitigen und die Erfolge zusammenzufassen. Was dabei herauskommt, wird meines Erachtens bald deutlich werden.

Die chinesische Gesellschaft, die von außen manchmal „unbeweglich“ erscheint, eingefroren in bestimmten, von oben verordneten Mustern (unabhängig davon, ob man diesen Mustern gegenüber positiv oder negativ eingestellt ist), entwickelt sich in Wirklichkeit ständig weiter. In ihr sind verschiedene Kräfte am Werk, deren Interessen nicht immer übereinstimmen. Diese Kräfte auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist die Aufgabe, die sich die Führung des großen Landes stellt. Und auch die aktuellen Maßnahmen der Regierungspartei und der Regierung sind im Kontext der Bemühungen um eine bessere Regierungsführung zu sehen.

Gleichzeitig werden die grundlegenden Fundamente, auf denen das heutige China steht – die führende Rolle der Kommunistischen Partei Chinas beim Aufbau des Sozialismus sowie sein nationaler Charakter und seine chinesischen Besonderheiten – unverändert bleiben.

Aber Nuancen sind möglich. Deng Xiaopings Konzept wurde von den Chinesen selbst manchmal als „Katzentum“ bezeichnet, wobei an seine berühmte Aussage über zwei Katzen erinnert wird: Es spielt keine Rolle, welche Farbe eine Katze hat, solange sie Mäuse fängt (um die Schärfe dieser Maxime zu verstehen, muss man bedenken, dass „Katze“ auf Chinesisch „Mao“ heißt).

Letzte Woche rief der chinesische Präsident Xi Jinping das Land dazu auf, eine landesspezifische Modernisierung durchzuführen, die sich grundlegend vom westlichen Modell unterscheidet. Das erklärte er in seinem Artikel „Modernisierung nach chinesischem Vorbild ist der Weg zum Aufbau eines starken Landes und zur Wiederbelebung der Nation“ in der theoretischen Zeitschrift Qiushi. „Wenn sich ein Land auf die Modernisierung zubewegt, sollte es nicht nur den allgemeinen Gesetzen der Modernisierung folgen, sondern auch seiner eigenen tatsächlichen Situation entsprechen und seine eigenen Merkmale haben“, heißt es in dem Artikel. „Das ist nicht nur eine theoretische Verallgemeinerung, sondern auch ein praktisches Erfordernis und weist den Weg zum umfassenden Aufbau einer modernen sozialistischen Macht und zur Verwirklichung der großen Verjüngung der chinesischen Nation“, heißt es in dem Artikel, in dem die verschiedenen Merkmale der „Modernisierung im chinesischen Stil“ erörtert werden.

Das wesentliche Merkmal dieser Modernisierung im chinesischen Stil und das Unterscheidungsmerkmal (zum westlichen Modell) nennt Xi Jinping die Modernisierung im Interesse der gesamten Gesellschaft. „Während wir eine qualitativ hochwertige Entwicklung fördern und einen großen ‚Kuchen‘ backen, sollten wir diesen ‚Kuchen‘ weiterhin teilen, damit die Errungenschaften der Modernisierung allen Menschen gerechter zugute kommen, und wir sollten eine [Eigentums-]Polarisierung entschlossen verhindern“, forderte der chinesische Führer.

Wird das derzeitige chinesische Wirtschaftsmodell eines Tages als die Theorie des „großen Kuchens“ bezeichnet werden, der auf jeden Fall für alle Mitglieder der Gesellschaft ausreichen sollte?

Ende der Übersetzung

Kurz zusammengefasst bedeutet das, dass China sich auf die Förderung kleiner und mittlerer Betriebe konzentrieren wird, nicht auf die Förderung der Interessen der großen Konzerne. Damit würde China wieder eine völlig andere Wirtschaftspolitik betreiben als der Westen und man wird schon in wenigen Jahren vergleichen können, ob das chinesische Modell mehr Wohlstand für die Menschen bringt, oder das westliche.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

66 Antworten

  1. Die westlichen Medien kann man vergessen, alles was sie schreiben, alles was die sogenannten Experten von sich geben, alles was sich die sogenannten Faktenfinder aus den Finger saugen, ist nicht nur zu 100% durch den US Filter gelaufen, es wurde anschließend, nach Art der Sozialisten, noch einiges dazu gelogen oder einfach weggelassen, sodass Deutschland das Land der Ahnungslosen ist. Zumindest der Teil, der sich auf die Relotius Presse verlässt.

    Es ist daher davon auszugehen, wenn der Westen schreibt, das es China bald schlecht geht, dann nur, weil es uns schlecht geht und wir nicht mehr die Waren kaufen können, die China produziert.

    Aber so wird das natürlich nicht kommuniziert. Sollte wider Erwarten also etwas dran sein, ist es nicht das Versagen von China, sondern unser Versagen. Schließlich ist unsere Wirtschaft um 0,8% geschrumpft, das hört sich nicht viel an, aber wenn man bedenkt, dass die Wirtschaft normalerweise ein 2% Wachstum hatte, dann ist die Wirtschaft effektiv um 2,8% eingebrochen, zusammen mit der Inflation wird das jetzt sehr schnell Fahrt aufnehmen, insbesondere, wenn die Grünen noch mehr „Sondervermögen“ in unwirtschaftliche Projekte pumpen und damit Geld verbrennen. Wie kann man nur einem Kinderbuchautoren, dessen Bücher nicht einmal gut sind, die Verantwortung für die Wirtschaft überlassen? Aber bereits die Ampel ist ein katastrophales Konstrukt und die FDP hat mich besonders enttäuscht. Sie hat die Grünen an die Macht gebracht. Die SPD ist für mich seit Schröder ohnehin verloren und die Grünen waren noch nie anders, aber der FDP hätte ich, wegen ihrer sprichwörtlichen Nähe zur Wirtschaft, etwas mehr Sachverstand zugetraut.

    Wer mit den Grünen koaliert, der kollabiert!

    1. In Deutschland und ähnlichen westlichen Ländern wird die Inflation „geschönt“. Die Mittel sind bekannt, Veränderung der Warenkörbe und der „hedonische Faktor“ besonders. Dann wird das Wirtschaftswachstum inflationsbereinigt. Dabei bedeutet jedes weggeschummelte Prozent Inflation ein hinzugeschummeltes Prozent Wachstum. Weiter wird die Berechnungsgrundlage für das BIP (und damit dessen Wachstum) fortlaufend geändert. Es werden Dinge in Geld umgerechnet und ins BIP aufgenommen, die früher nicht enthalten waren, um es künstlich aufzublähen.

      Wie die realen Werte hinter den verfälschten sind, weiß niemand genau. Aber in der Konsequenz bedeutet das, daß ein rechnerisches Wirtschaftswachstum so um (vorsichtig gesagt) ein oder zwei Prozent real Nullwachstum ist.

      In der Praxis weiß das eigentlich jeder. Nach den offiziellen Zahlen müßten die Deutschen seit 2000 deutlich wohlhabender geworden sein, und das ist ganz offensichtlich nicht der Fall.

      1. Auch schon viel zu weit gedacht, weil man sich auch durch sie mit dem Problem, anstatt der Loesung beschaeftigt. Ich wills nicht nochmal beschreiben. Im gleichen Antwortstrang beginnt mein eigenes Denken bei der Loesung. Und die heisst einzig Systemwechsel.

        https://anti-spiegel.com/2023/wie-schlimm-ist-die-krise-der-chinesischen-wirtschaft/#comment-208796

        Leider gibt es nun mal aufgrund der Konzernmedienkultur keine Journalisten mehr, die auch dann, wenn sie es selbst verstehen, den Mut haben das Kernproblem anzusprechen. Die, welche es verstehen wie zum Beispiel eine meiner Bekannten, welche ich als meine Freundin bezeichene D.H. sich sogar aus Deutschland nach Moskau verabschieden musste , weil sie nicht nur Loesungsbezogen in Sachen Donbass und ab Februar 2022 eben nun mal Loesungsbezogen in Sachen Russland Gesamt berichtet. Doch ihre absolute Staerke ist ihr Verstaendnis der Wirtschaftssysteme.

        Ja. und eben der Autor hier, dem wir den Artikel zu verdanken haben. Er sagt mehr zur Problemlage und Loesung in einer Zusammenfassung als alle Experten in Deutschland.

        Nicht zu vergessen natuerlich solche Experten welche in der Lage sind wie der von der Tass, dessen Artikel ja die Grundlage bildet des Artikels.

        1. @ Boese, zu beiden Texten:

          — Par Ndjoni Sango – 16 novembre 2022 – EDITORIAL – Par Erick NGABA

          ZAR: Die Deutsche Welle betreibt eine Verleumdungskampagne.

          Bangui 16. November 2022- (Ndjoni Sango): Es ist wahrscheinlich absurd und bedauerlich, daß ein angesehenes Medium wie die Deutsche Welle in die Verbreitung einer Diffamierungs- und Verunglimpfungskampagne eintaucht. Es gibt viele Artikel, die die Deutsche Welle über aktuelle Ereignisse in der Zentralafrikanischen Republik veröffentlicht hat, die nicht mit der Realität vor Ort übereinstimmen….

          RCA: quand le média Deutsch Welle se verse dans une campagne de diffamation
          https://ndjonisango.com/2022/11/16/rca-quand-le-media-deutsch-welle-se-verse-dans-une-campagne-de-diffamation/

          Artikel, die nicht mit der Realität vor Ort übereinstimmen. Diese GEZ-Sender und Lügenpressen betreiben eine Parallelwelt, die keinerlei Ähnlichkeit mehr mit der Realität nach der eigenen Wahrnehmung hat. Und ein Bild der Vergangenheit, das völlig anders ist als nach den eigenen Erinnerungen und den Zeugnissen aus älteren Zeiten, z.B. Bücher.

          Das ist Erick Ngaba in Bangui aufgefallen, und das ist mir aufgefallen, und vielen anderen. Früher habe ich oft den „Spiegel“ gelesen, der wurde mir schon vor vielen Jahren zu dumm. Bis vor drei Jahren habe ich noch den NDR gehört, um zu erfahren, was die so erzählen, dann ging es einfach nicht mehr.

          Man muß das Framing-Gender-Denglisch ins Deutsche übersetzen, bei den „Blähworten“ ermitteln, was sie eigentlich konkret bedeuten sollen, und alles das, was offensichtlich nicht stimmt, aus der weiteren „Argumentation“ herausfiltern. Die geben sich keinerlei Mühe, daß ihre Lügenversionen wenigstens in sich und von einem Tag zum anderen zusammenpassen.

          Diese Propaganda ist eine Zumutung. Meine Konzentrationsfähigkeit reicht nicht, da noch mitzukommen. Am Ende habe ich vor Überforderung immer öfter dem Radio den Stecker gezogen und ihn dann gar nicht mehr eingestöpselt.

          Es ist die schlechteste Propaganda aller Zeiten. Die können sich nicht mehr sinnvoll artikulieren. Also werden sie nicht gehört.

          Über das Internet bekommt man die ganze Welt herein. Fast alles gibt es auch auf Englisch. Die Übersetzer übersetzen den Rest, sogar Chinesisch bekommt Deepl recht elegant hin. Wer tut sich das wirre Gebrabbel und Gefasel der deutschen Propaganda noch an, und warum? Nur noch diejenigen, die selber so denken, so sind, deren Interessen durch diese Lügenversionen bedient werden.

    2. Schon ihr erster Absatz beschreibt das wesentliche Problem speziell Deutschlands. Eben die durch nun sicher 2 Jahrzehnte Erziehung der Medien zu braven Buergern, welche dem durch das Kapital eingerichtete -KonzernSystem- einfach nur ueber die durch das Kapital geschulte und eingesetzten Politiker in den einzelnen Parteien – die dann die Regierung bilden- gehorschen. Dem System ist es letztendlich egal, welche Partei die Regierung haelt, da ALLE Politiker in den Parteien die was zu sagen haben, eben dem System dienen.

      Gerade an dem hier durch den Autor behandeltem Thema der etwas weniger als erwartet wachsender Wirtschaftsleistung in China berichtet niemand von den Unterschieden des Chinesischen Systems zu dem in Deutschland.

      Wenn, zum Beispiel die tagesschau in diesen Tagen berichtet wird ueber Chinas Wirtschaft, dann einzig aus der Sicht der Konzerne, denen boeses droht durch Verluste aus Immobiliengeschaeften. Mehr muss man gar nicht ausfuehren wenn man das angelernte Grundwissen eines jeden Deutschen versteht das BESAGT, “ Wenn es dem Unternehmer gut geht, gehts dir auch gut.“Und die Medien haben es nun mal durch die permenente Berieselung geschafft, dass der Deutsche keine Unterschiede mehr macht zwischen einem Mehrheitsaktionaer eines Konzerns und einem kleinem Bauunternehmen.

      Bleibt fuer die Deutschen zu hoffen, dass sie zumindest Einstein so bisschen verstehen lernen beim Wiederaufbau der Wirtschaft, dass man „Probleme niemals mit derselben Denkweise loesen kann, durch die sie entstanden sind.“

      Das Problem ist nun mal das Kapital mit seinen Konzernen, denen der Begriff KMU ein rotes Tuch darstellt, dass es zu bekaempfen gilt.

      1. „Eines der deutlichsten Zeichen für den Niedergang der westlichen Hegemonie ist der Verfall der Kommunikations- und Informationsethik in vielen westlichen Medien. … Informationen sind nur noch Propaganda. Und die Propaganda ist brutal, grob, karikaturistisch, ungeschminkt und vor allem furchtbar aggressiv.
        […]
        Die westlichen Fernsehstudios sind zu Orten geworden, an denen geschwatzt und fabuliert wird. Kohärenz, Logik und Plausibilität spielen keine Rolle, die Phantasie ist grenzenlos, man sieht sich mit einer durch und durch verschwörungstheoretischen Berichterstattung konfrontiert.
        […]
        Sie glauben, daß die Medien alles können und daß es nur darum geht, den Geist der Menschen zu erobern. In diesem Punkt irren sie sich. Die Fakten sind hartnäckig.

        Meinungen lassen sich nicht herstellen, und schon gar nicht gegen die eigenen Interessen einer Nation. Die Meinung des Rests der Welt über den Westen ist ein Beweis dafür. Sie ist dem Westen gegenüber feindselig eingestellt, trotz der enormen Anstrengungen, die die westliche Propaganda in diese Richtung unternimmt.

        Wenn diese Propaganda in den westlichen Ländern Wirkung zeigt, dann deshalb, weil viele in der Bevölkerung immer noch glauben, durch die westliche Hegemonie ihre Interessen, Vorteile und Privilegien gegenüber anderen Völkern zu finden.“

        Mali Web, Bamako – 9 Mar 2023 – Djamel Labidi – Source: Le Quotidien Oran
        La fin annoncée de l’hégémonie occidentale
        https://www.maliweb.net/international/la-fin-annoncee-de-lhegemonie-occidentale-3014371.html

        1. Zum Verfall der Komonikationsethik gesellt sich auch noch ein exorbitantes schlechtes
          Benehmen und eine wiederliche Selbstüberhöhung bzw. -beweihräucherung.
          Ich frage mich schon seit langem, wie ein Mensch in der Lage ist, das alles noch über
          sich ergehen zu lassen. Gott sei Dank gibt es Internet.

            1. Zunächst einmal war in der Vergangenheit, kein sozio-ökonomisches System so erfolgreich wie der sogenannte Kapitalismus. Ein fundamentaler Strukturfehler und Booster der aktuellen Misere ist das eingeführte FED Geldsystem, was im Grunde ja kein Geldsystem ist, sondern eine Schuldverschreibung zugunsten einer privaten Finanznomenklatur darstellt.
              Hinzu kommt, dass durch Korruption und Lobbyismus die Politik in der Vergangenheit, sämtliche
              regulatorische Marktinstrumente an die Finanzwelt abgetreten hat und von ihr Kannibalisiert wurde.
              In China dürfte die Situation nicht grundsätzlich anders sein. Ihnen wurde anfänglich das inflationäre Dollar Devisensystem regelrecht drübergestülpt. Jetzt versucht man sich zu befreien, ob aber restriktive, zentralistisch-politische Willkür der Schlüssel zum Erfolg ist, wird sich zeigen.

          1. Das fragt man sich. Es gibt einen Sinn für Wahrhaftigkeit, Realität, Anstand. Diese Kretins und ihre Sudelmedien sind – es fehlen die Worte, Sie wissen schon. Warum erkennt Djamel Labidi in Afrika das ganz genau, und warum tun die hier so, als sei so etwas normal?

            1. Es gibt in der breiten Masse, kein Interesse genau hinzusehen.
              Das ist ja auch sehr praktisch. Am Ende kann man dann wieder,
              anstatt Verantwortung zu übernehmen, das arme Opferlamm spielen,
              das von nichts gewusst hat und überhaupt so böse manipuliert worden ist.

  2. Zum Artikel direkt kann ich leider nix sagen, weil mir das Wissen fehlt.

    Aber ich möchte gerne eine Frage stellen, vielleicht kann ja ein Forent, der sich besser auskennt, antworten.

    Frage: Gibt es unter dem chinesischen System Freihandelsabkommen die für das ganze Land gelten, und wenn ja, gibt es in diesen Abkommen auch die Wirtschafts-Sondergerichte die das Land China zu Strafzahlungen zwingen können?

    1. Bei den Problemen dürfte mehr bekannt sein, als hier genannt wurde. Sicher ist der staatliche Eingriff interessant, nur scheint China noch nicht die richtigen Regler gefunden haben. Die Probleme sind bekannt: Ein-Kind-Politik, ein völlig überhitzter Immobilienmarkt, jetzt die Arbeitslosigkeit junger Studierter, auch die Coronapolitik, Sicher findet ein Insider mehr,
      Das China in einer tiefen Krise ist oder geht dahin. Sie hat Schwierigkeiten nach Corona und die Gründe )Kaufkraft, Verkaufswege).
      Nur einige Sachen wurden nicht so angesagt: China sitzt noch auf amerikanischer Wertlospapiere, die einfach nicht los bekommt, ein Grund, wieso China nicht eine so antiwestliche Politik fahren kann und es kann es sich bei der noch stotternden Wirtschaft nicht leisten, da auf den Absatzmarkt zu verzichten.
      In den Antiwestlichen Ländern kommt das nicht unbedingt gut, man will einen radikalen Schnitt jetzt, da stört es, wenn da der Wirtschaftsprimus bremsen muss, ist das nicht gerade günstig. Da ist Russland anders dran. Es hat fast keine westlichen Papiere und durch die Sanktionen auch keine Handelsbeziehungen, die zusammenbrechen können. Wie wir z:B- in Afrika sehen wird jetzt, das Russland als Anführer gesehen wird. Diese Rolle möchte Russland nicht, weil es selbst nicht die wirtschaftliche Kraft hat und derzeit seine Wirtschaft umstrukturieren muss, also selbst Probleme hat. Gleichzeitig hält man beim Anführer gern mal die Hand auf, wenn man Probleme hat, aber für Russland ist die russische Ukraine schon teuer…
      Ja ich weiß, eine globale Welt braucht keinen Anführer, schön aber, wenn einer die Richtung vor gibt.

  3. ich muß mal kurz über die doofe Rechtschreibreform schimpfen!

    früher hieß es: „Die mittelalterlichen Könige betrachteten ihre Macht als gottgegeben.“
    heute heißt es: „Die mittelalterlichen Könige betrachteten ihre Macht als Gott gegeben.“

    das ist eine 180° Verdrehung des Sinnes.
    (genauso wie bei „meine Mutter tut mir Leid“ statt „meine Mutter tut mir leid“)

    Irgendwie war diese Rechtschreibreform in den 90ern der erste Vorbote, dass bald Leute kommen würden, die mit Wortgefriemel die Welt ummodeln wollen?

    1. Ja. Es war übrigens die erste eigentliche Reform überhaupt. Die orthographische Konferenz von 1901 sanktionierte nur den Usus, der sich herausgebildet hatte.

      Wobei auch nicht klar ist, was an „reduzieren“ und „konzentrieren“ besser ist als an „reduciren“ und „concentriren“ (mit -i- statt unnützem -ie-). Ohne diese Novelle hätte man kein KZ gehabt, sondern ein CC.

      Weiter vom Thema ab: – « das Pferd und die ehrfürchtige Ricke » – Sollte wohl heißen « das scheue Reh », denn « die ehrfürchtige Ricke » ist meines Wissens im Deutschen nicht gebräuchlich. Tja, die automatische Übersetzung, Fluch oder Segen?

    2. Na, über die Rechtschreibreform kann man lang und breit sich auslassen.
      Zum Beispiel war diese bei mir unten durch, als ich mitbekam, daß das Wort „verbleuen“ (verkloppen/zusammenschlagen u.ä. – eigentlich so nach alter Rechtschreibung schon unlogisch) nun „verbläuen“ geschrieben werden soll.
      Wenn ich jemanden verbleue, dann will ich ihn natürlich blau färben und nicht ihm Schmerz zu fügen.
      Deshalb kommt „verbleuen“ ja auch von „Blau“ (Farbe) und nicht von „Pleuel“ (Schläger), vollkommen logisch (zumindest für die Redaktionen von Duden & Co.).
      In meinem „Duden“ nach der Reform steht „verbläuen“ übrigens direkt vor dem Wort „verblöden“, irgendwie vielsagend.

      1. Es wird immer unlogisch Anteile in der Sprache geben, da viele Worte mehrdeutig sind und man nicht immer weiß, welche Bedeutung gerade gemeint ist. Allein das einfache Wort „sie“ ist einmal Femininim Singular, Plural, oder als Höflichkeitsform. Und beim Sprechen kommt noch die Form „sieh“ von sehen hinzu. All diese unterschiedlichen Bedeutungen sind nur im Zusammenhang des Satzes lösbar, jedoch gibt es immer Konstrukte, die mehrdeutig sein können. Das ist normal und hat nichts mit irgendwelchen Reformen zu tun.

        1. Worum geht es bei dem Beispiel „verbleuen“? Die Reform ist gekennzeichnet von Pedanterie und Gleichschalterei. Man will alles mögliche bereinigen und vereinheitlichen, statt die Sprache in ihrer Geschichtlichkeit zu belassen, was das beste und einfachste gewesen wäre – gar nichts tun.

          Wer etwas für die Sprache tun will, der muß den Unterricht verbessern und den audiovisuellen Massenmedien qualitative Vorgaben für einen sprachlichen Mindeststandard machen, insbesondere der Werbung, eine Kloake der Anglizismen und des degenerierten Ausdrucks.

    3. „… heute heißt es: „Die mittelalterlichen Könige betrachteten ihre Macht als Gott gegeben.“

      @feelfunktion: Du irrst, das heißt auch heute noch „gottgegeben“. Kann man einfach im Duden nachschlagen. Dass die meisten nicht mehr mit der deutschen Sprache, konkret mit dem zusammensetzen von Worten umgehen können, ist allerdings dieser Reform und auch unserem katastrophalen Bildungssystem anzulasten.

    4. feelfunktion,
      korrekt ist „Die mittelalterlichen Könige betrachteten ihre Macht als von Gott gegeben.“

      Das Wort „von“ wegzulassen, ist falsch. Insofern haben Sie die Sinnentstellung erkannt. Wird ein Eigenschaftswort durch ein Hauptwort erweitert, dann bleibt es ein Eigenschaftswort und wird zusammengeschrieben. Zwei einzelne Eigenschaftsworte ergeben einen anderen Sinn und bleiben deshalb getrennt.

      Mein Hintergrund: Ich schreibe seit 2008 Pressetexte für Unternehmen: publicEffect.com

      1. Diese Liste könnte man unendlich erweitern. Besonders nervig ist, dass wohl in keiner Werbeagentur oder Redaktion mehr jemand den Unterschied zwischen verantwortlich, verantwortungsvoll und verantwortungsbewusst kennt.

  4. Die USA und ihre Lakaien wären froh, wenn sie Wirtschaftsprobleme in der Größenordnung Chinas hätten. Von den deutschen, allerdings komplett selbstverschuldeten Problemen ganz zu schweigen.

    Entscheidend ist aber eine ganz andere Feststellung (der erste Forent hat das bereits angesprochen): Praktisch jede Aussage, die in deutschen Medien – außerhalb von Seifenopern – gemacht wird, ist Teil einer permanenten Totalpropaganda, deren Ziel die Diskreditierung Chinas und Russlands sind. Diese Länder sind möglichst rückständig, ihre Bewohner unehrlich und kriminell, ihre Regierungen diktatorisch. So soll der gemeine Michel die Welt sehen.

    Nach nur 1 h Ferhsehkonsum heut früh auf zahlreichen Kanälen bin ich mit diesen Hass- und Rassimusergüssen konfrontiert worden. Der Rest waren die üblichen Seifenopern. Ein Programm also, das dir Menschen verdummt, verblendet und krank macht.

    1. Guter Komentar, der einiges aufzeigt. Ich masse mir nicht an, die Chinesische Wirtschaft als Ganzes zu beurteilen oder zu kritisieren. Allerdings sind mir bei diesem hervorragenden Arktikel mindestens zwei Dinge nachvollziehbar ins Auge gestochen. 1. Die Chinesische Wirtschaft sei vorwiegend auf KMUs aufgebaut. Das zeitgt sich offenbar auch darin auf, dass die Zahl der dort beschäftigten Arbeitnehmer sehr gross ist. Für mich ist das alleine ein Zeichen für Kontinuität und damit einer sehr starken Basis. 2. Dass der Staat auch die staatseigenen Grossbetriebe kontrolliert und ausmistet, und nach Lösungen sucht, durch „sanfte Lenkungseingriffe“ vor der eigenen Tür zu kehren. Dasselbe geschieht offensichtlich auch bei den privaten Grossfirmen was zu einer Verhinderung von Monopolisten beitragen kann.
      Wenn das die USA nur schon in ihren Köpfen mal angedacht hätten, dann gäbe es keine Monopolisten wie Gates oder Amazon, BlackRock etc. Die Machtkonzentration bei ein paar wenigen Multimiliardären, welche sich die Welt unterjochen wollen, hätten gar keine Chancen. Und noch etwas, es ist offensichtlich, dass genau diese Typen psychisch gestört und für den Rest der Welt nur noch gefährlich sind.
      Das sind für mich auf jeden Fall zwei wesentliche Punkte, die aus meiner Sicht aufhorchen lassen. KMUs haben jeweils einen Chef, der mit seinem eigenen Kapital agiert und die Verantwortung für sein Handeln selbst trägt. Das sind keine schmarotzenden politiker wie sie sich im Westen epidemisch ausbreiten. WHO,WEF etc. lassen grüssen. b.schaller

      1. In den 80er Jahren haben 80…90% der Chinesen auf dem Land und in Kleinstädten gelebt, seitdem ist etwa eine Milliarde in die modernen Großstädte gezogen. Und es gibt heute Bedürfnisse, die es in den bescheideneren früheren Zeiten noch gar nicht gab. Die Versorgung mit den 1000 kleinen Dingen und Diensten geben viel Raum für die KMUs.

        Die gab es zu Maos Zeiten auch schon. Es gab die Industriestädte mit den großen volkseigenen Betrieben, aber der Sektor war noch nicht groß. Und es gab eine gut entwickelte ländliche Kleinindustrie, oft auf Basis des traditionellen chinesischen Handwerks. Der Sektor war riesig und hatte einen bedeutenden Anteil an der Versorgung und Entwicklung Chinas.

        Diese Betriebe waren nicht staatlich, sondern kooperativ, genossenschaftlich oder privat. Dazu gab es die Privatparzellen der Bauern und die ländlichen Märkte. Ich habe noch Landkarten aus der Zeit, auf denen jeder Marktort gekennzeichnet ist mit Angabe der Markttage. Diese Märkte waren auf dem Land, also für 80…90% der Chinesen, weit bedeutender für die Versorgung als die Läden mit den Waren aus den Staatsbetrieben.

        Besonders in Shanghai gab es auch Privatindustrie, Kapitalisten mit Villen, Limousinen und Bediensteten. Die hatten ihre Rolle in der Exportindustrie. Deviseneinnahmen für den Aufbau von „Maos China“. Die Sterne der Fahne bedeuten: Kommunistische Partei (der große), Arbeiter, Bauern, Kleinbürger und patriotische Kapitalisten.

        Es gab immer schon Korrekturen, wenn der Privatsektor ins Chaotische ausuferte und der „Ökonomismus“ zu sehr auf die betriebswirtschaftliche Rentabilität und zu wenig auf die Entwicklung des ganzen Landes achtete, oder wenn der staatliche Zentralismus zu starr wurde und zu groben Fehlentwicklungen führte.

        Kurz gesagt; die KMUs sind Maos Kleinindustrie und Maos Bauernmärkte in modern.

      2. @Beat: danke für den freundlichen Kommentar. Man muss sich vor Augen führen, was China in den letzten 4-5 Jahrzehnten geleistet hat, nach den haarsträubenden Fehlern der Mao-Ära (allein bei dem sog. „Großen Sprung nach vorn“ sind über 40 Millionen Chinesen VERHUNGERT! Und was mit denen passierte, die den Mund aufmachten, wissen wir.)
        Deng war der wirkliche Reformer, der Türöffner für die heutige Situation. Seitdem wurde China mit einem Schnellbahnsystem ausgestattet, und jährlich werden mehrere 1000 km Autobahn gebaut. Es wurden Wohnungen für hundert oder hunderte Millionen Menschen gebaut. Die gesamte, mehrere 1000 km lange Küste wurde eingedeicht, riesige Häfen gebaut. Die Skyline verschiedener chinesischer Städte erinnert heute schon an New York.
        Außerdem ist China dabei, eine Kranken- und Rentenversicherung für das gesamte Volk zu schaffen – bescheidene Anfänge, aber die USA haben das bis heute nicht geschafft.
        Man mag kritisieren, dass das alles materielle Leistungen sind, aber ich denke, wenn man die Chinesen nach ihren Wünschen fragt, wird die Antwort klar sein. Die chinesische Zivilgesellschaft könnte offener sein, aber wenn man an die ständige Wühlarbeit des Westens denkt, ist die Sorge der Führung nachvollziehbar. Die Vorgänge in Hongkong vor wenigen Jahren haben ja gezeigt, woher der ‚westliche Wind‘ weht. Während es in China fast auf allen Feldern vorwärts geht, geht es bei uns – gerade auch in Sachen Demokratie – deutlich rückwärts. Die Regime Biden und Scholz, die Brüsseler Ideologien – sie hätten alle genug damit zu tun, im eigenen Hof zu kehren.

        1. @karl.dalheimer sagt:
          22. August 2023 um 12:18 Uhr

          Wow. Das Geschichtsbewusstsein von ihnen ueber China uebertrifft mein eigenes um Weiten. Koennte es sein das sie auch dort leben? Wuerde gerne mehr erfahren, wie immer das moeglich ist. Das heisst konkret eben ueber die internen Foerderprogramme etc. Das hat was damit zu tun, dass in meinem Bekanntenkreis es schon einige Menschen gibt, welche ihre Zukunft in Asien sehen. Ich habe mir bereits so einiges angesehen, doch die Digitalisierung ist in China ja bereits so weit fortgeschritten, dass man als Auslaender mit keinen Sprachkenntnissen eben durch die Suchmaschinen auf hunderte von Seiten geleitet wird. Zumindest ich, habe da noch keine Loesung gefunden um mal bisschen, nur bisschen Durchblick zu bekommen.

          1. Nein, lieber Boese, ich lebe nicht in China, aber das Land interessiert mich, seitdem ich denken kann (bin 74). Die Daten finde ich im Internet, in einigen ganz guten, geoegentlichen Dokus und auf chinesischen deutschsprachigen Seiten, davon gibt es mehrere. Diese sind übrigens angenehm sachlich, niemals überheblich, im Vergleich zu dem, was einem sonst so vorgesetzt wird. Jüngere Leute, die nach China gehen und auch die Sprache erlernen wollen, kann ich nur beglückwünschen und auch etwas beneiden.

        2. @ karl.dalheimer

          — Drei Jahre der Härte

          Die „Drei Jahre der Härte“, auch bekannt als die „Drei Jahre der Naturkatastrophen“, beziehen sich auf den Zeitraum von 1959 bis 1961, als China infolge des „Großen Sprungs nach vorn“ und der schwerwiegenden „linken“ Fehler, die während der Volkskommunenbewegung begangen wurden, sowie der massiven Naturkatastrophen, die Chinas Ackerland von 1959 bis 1961 heimsuchten, mit einer landesweiten Lebensmittelknappheit konfrontiert war. In den Jahren 1959 bis 1961 litt die chinesische Landwirtschaft aufgrund der Naturkatastrophen, die das Land in den folgenden Jahren heimsuchten, unter einem landesweiten Mangel an Nahrungsmitteln und Lebensmitteln, und das neue China stand vor den größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten seit der Gründung des Landes. […]
          三年困难时期
          https://baike.baidu.com/item/三年困难时期/10317322

          Es sind übertriebene Pläne, die zu viel auf einmal wollten und keine Reserven ließen, auf eine Dürreperiode und weitere Naturkatastrophen getroffen. In obigem Artikel werden Ursachen und Folgen auf Basis genauer Auswertung aller Unterlagen beschrieben.

          40 Millionen verhungert sind zum Glück keineswegs. Allerdings ist wegen verbreiteter Unterernährung die Sterblichkeit gestiegen und die Geburtenrate ist stark gesunken. Darunter Zunahme der Fehlgeburten.

          Es war eine letzte Rückkehr einer Notzeit, der „alten Verhältnisse“. Vor der Befreiung lag die Lebenserwartung bei 25 Jahren. Heute liest man, daß in Niger 3,3 Mio von 25 Mio unterernährt sind. So ähnlich war es in China vor der Befreiung auch, als Normalität, und während der großen Hungersnöte noch viel schlimmer.

          Das ist auch das Bild, das man 25 Jahre danach in den Dörfern der betroffenen Gegenden bekam. Es ging ihnen immer besser, so gut wie nie, aber gegen 1960 noch einmal so wie früher. Darüber keiner eines Aufhebens gemacht.

          Ich war erst nach Maos Tod in China, als aber noch alles, was man sah, aus der Ära Mao stammte. Die Betriebe, KFZ, Züge, Gebäude, Landwirtschaft, Kliniken, die Waren in den Läden, alles „Modell Mao“ mit nur wenigen neueren Zutaten. Ein eindrucksvoller Aufbau. China konnte fast alles selber herstellen, fast alles, was man sah, war aus eigener Produktion.

          Der bescheidene Wohlstand war gegenüber früher ein enormer Fortschritt. Die Kapazität zur Produktion von modernen technischen Konsumwaren war aber gering, und die Wohnverhältnisse in den großen Städten waren beengt und primitiv.

          Die „Öffnung“ und „Liberalisierung“ durch Deng hat anfangs gute Ergebnisse gebracht, wurde dann aber auch zum „Großen Sprung“, der in den wilden 90er Jahren einen heftigen Rückschlag gebracht hat. Für eine Hungersnot war China damals zum Glück schon zu gut entwickelt, aber frühkapitalistische Zustände. Die Ruhe und (bescheidene) materielle Sicherheit, die die Chinesen davor hatten, war wieder perdü.

          So eine forcierte Entwicklung wie in China seit 1949 führt hin und wieder zu Disproportionen und Fehlschlägen. Es gab weitere. Die Chinesen haben sie aber immer schnell erkannt und korrigiert.

      3. @b.schaller 👍👍

        Loesungsorientiert weiter gedacht stellt sich einfach nur die Frage, wie man es schafft Politiker zu installieren die zumindest einmal nicht Konzerngesteuert funktionieren.

    2. Oh. Endlich mal wieder ein themenbezogener Kommentar. Danke.

      Ihr Fazit im letzten Absatz trifft den Nagel noch nicht ganz auf den Kopf. Diese Hasspropaganda, wie sie es bezeichnen, nein Hass/ und Rassismusserguesse ist korrekt dient einzig dazu, die Menschen von der Erkenntnis abzulenken, dass man in einem absolut falschen Wirtschaftssystem lebt. Sie eben davon abzukenken mal selbst in Chinesischen- und russischen Kanaelen sich eine Meinung zu bilden, die man auch weitergibt. Wer sich mit dem Boesen Russen und Chinesen beschaeftigt will gar nicht wissen, wie der lebt. Der will nur, dass der BOESE verreckt.

  5. Die VR China hat nun auch den Zugriff auf günstige Energie aus Russland – der Wertewesten nicht mehr.
    Der größte Vorteil den China aber hat ist die Führung einer Kommunistischen Partei, auch wenn dort noch immer Kapitalismus im Land gilt. Wenn die Volksrepublik auch noch den bis zum Jahr 2049 angekündigten Schritt zum Sozialismus schafft dann ist der Wertewesten total chancenlos.
    Nach Kaufkraft ist China schon lange der stärkste Staat der Welt.

    Wer das „Rennen“ macht sollte jedem klar sein der folgenden Artikel gelesen hat:
    https://t.me/marxengelsleninstalin/8355
    Wenn wir uns die erste Grafik (oben) noch einmal ansehen, können wir verstehen, warum Washington sich in seinen Stellvertreterkrieg mit Russland gestürzt hat. Denn wenn China in der Lage war, sein Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz in nur 12 Jahren über ganz China zu spannen, was werden dann die nächsten 12 Jahre bringen?

    1. „Wenn die Volksrepublik auch noch den bis zum Jahr 2049 angekündigten Schritt zum Sozialismus schafft dann ist der Wertewesten total chancenlos.“

      @Joe: Man scheint dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, Konzerne werden offensichtlich mit großem Misstrauen betrachtet, kleine und mittlere Unternehmen werden gefördert. Genau aus solchen Firmen kommen die Innovationen, die Konzerne hingegen verkommen zu Gelddruckmaschinen, die Innovation eher behindern als fördern.

      Dabei stellt sich aber die Frage, wie ein „vernünftiger“ Sozialismus aussehen könnte. Sahra Wagenknecht hat das in ihren Büchern „Freiheit statt Kapitalismus“ und „Reichtum ohne Gier“ beschrieben. Auf Amazon gibt es gute Kommentare dazu. Hier eine Buchbesprechung dazu, dauert zwar eine Stunde, ist aber nicht nur informativ, sondern auch kurzweilig.

      https://storage01.sr.de/podcast/SR2_FADK_P/2016-12-22_wagenknecht_reichtum_24_4_2016.mp3

      1. Danke, ich werds mir gleich anhören. Die Wiedergabegeschwindigkeit kann man auf mind 1,5x erhöhen, dann ists kürzer 😉
        Wagenknecht seh ich allerdings nicht als Sozialistin an, sie ist Sozialdemokratin – also Kapitalistin. Sie wär bestimmt besser als der Rest im Reichstag aber ich wähle weiter eine kommunistische Partei.

            1. Das sehe ich völlig anders, woran machst du das fest? Schließlich will sie das Eigentum an den Produktionsmitteln in die Hand der Arbeitnehmer überführen, das ist der wesentliche Schritt zum Sozialismus. Es gibt keinen Kapitalismus mehr, die Kapitalisten sind entmachtet. Es muss kein Staatseigentum sein, ihr Weg ist wesentlich sinnvoller.

              1. Das ist Voluntarismus, Tradeunionismus. Hier wäre vor allem anderen die Beendigung des Systems EU notwendig. Innerhalb des Systems EU würde dabei nichts anderes als eine „Arbeitnehmer-AG“ herauskommen, die nach den gleichen Regeln betrieben werden muß wie eine gewöhnliche.

                Zuerst muß Deutschland aus der EU gelöst und als souveräner Nationalstaat wiederhergestellt werden. Mit vollständigen eigenen staatlichen Institutionen. Und als Vorstufe zum Sozialismus wäre Stalins Modell der Volksdemokratie eine Option.

                Also Staatskapitalismus für die Großwirtschaft, Industrie, Banken etc., und sozialistische Marktwirtschaft für den Privatsektor. Umgesetzt wurde das in Ansätzen in China schon früher, heute recht vollständig. Auch in Rußland gibt es Tendenzen in die Richtung. Wobei es Deutschland unbenommen bliebe, seine eigene Variante zu entwickeln.

                Zur Erklärung: Stalin selber kam nie aus der Krisendiktatur heraus, das Modell war für die nächste Stufe vorgesehen. Und in Europa hatte sich nach Stalins Tod der linke Flügel der Kommunisten durchgesetzt, die ein anderes Modell umgesetzt haben.

              2. Du siehst eben leider nicht viel. Wie will deine Sozialdemokratin denn die Konzerne der Quandts und Piechs/Porsches den Arbeitnehmern übergeben? Wieso sollen alle anderen Arbeitnehmer die in den nicht enteigneten Unternehmen beschäftigt sind leer ausgehen? Was ist mit den Arbeitslosen die nirgendwo beschäftigt sind?
                Mit Reförmchen wurde nie etwas erreicht. Keine Bourgeoisie wird Enteignungen freiwillig zulassen.
                Ahnungslos bist du auch zum Thema Sozialismus, dort gibt es kein Staatseigentum sondern nur volkseigene Betriebe UND DAHIN gelangt man nur mit einer ECHTEN Demokratie – nämlich der Diktatur des Proletariats, also mit über 90% der Einwohner. Nach der Resozialisierung der müßiggängerischen Superreichen und ihren Lakaien werden das 100%. Demokratischer gehts nicht.
                Eigentlich sollte Wagenknecht es besser wissen als Bekannte von Kurt Gossweiler. Aber sie und ihre Groupies sind so naiv zu meinen die Superreichen würden freiwillig auf ihr über Generationen zusammengeraubtes Vermögen verzichten.
                Zur weiteren Info: Nicht umsonst ist Stalin in der Sowjetunion äußerst beliebt. Dort kennt man ihn aus den Erzählungen der Vorfahren und glaubt kapitalistischer Lügenpresse nicht jeden Schwachsinn. Mit Stalin gabs ein durchschn. wirtschaftl. Wachstum von knapp 15% pro Jahr. Die realen Einkommen von Arbeitern und Bauern wurden im Vergleich zu 1913 um das 5-6fache erhöht. Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit wurden schon Anfang der 1930ern abgeschafft. Genauso weiß man in Russland auch daß die Rückschritte in der Sowjetunion erst nach dem XX. Parteitag begannen.

      2. Ein KMU kennt seine Mitarbeiter noch persönlich und darum wird er wohl aus eigenem Interesse eher nach der Art einer sozialen Marktwirtschaft agieren. So kann sich trotzdem der Tüchtige durch Mehrarbeit auch etwas mehr Geld abholen. Es ist keine Gleichmacherei, aber vielleicht eine gute Auswahl, seine Mitarbeiter nach ihren Fähigkeite und ihrem Wesen optimal für einen bestimmten Job auszuwählen. Eine Win Win Situation. b.schaller

        1. Im Sozialismus gibts keine Gleichmacherei, im Kommunismus ebenso nicht.
          Es wird nach Leistung und Fähigkeit bezahlt. Der Unterschied ist allerdings geringer und ererbte Produktionsmittel gibts nicht mehr. Daher auch kein Geldadel der über viele Generationen nur parasitiert.

      3. Deutschland ist nicht reif für den Sozialismus. Das hatte der Genosse Stalin bereits erkannt, der so seine Erfahrungen hatte, was es für ein Gewaltakt ist, den Sozialismus vor der Zeit einzuführen, wie es in Rußland der Fall war.

        17. Juni 1953 – Der gescheiterte Sturmlauf zum Sozialismus
        https://kommunistische-debatte.de/?page_id=568

        Heute ist Deutschland noch viel weniger reif. Eine Wiederkehr von Hitlers „Neuem Europa“ in Form eines „liberalen Faschismus“, mit viel linksbunter Tünche über dem Braun, die aber rapide am Abblättern ist. Und Deutschland ist ein Schwellenland, kein modernes Industrieland, worüber ein gewisser Reichtum aus besseren Zeiten noch hinwegtäuscht.

        Laut Stalin war in Deutschland vor dem Sozialismus erst einmal die Vollendung der bürgerlichen Revolution fällig. Heute erst einmal die Wiederherstellung der Errungenschaften der bürgerlichen Revolution, und der Souveränität, die an den globalistischen, überstaatlichen EU-Apparat verloren ging. An einen Neofeudalismus internationaler Konzern- und Finanzfüstentümer.

  6. Nun bin ich ehrlich gesagt auch nicht schlauer geworden, was die chinesische Wirtschaft anbelangt. Der große Unterschied zum liberalen Modell ist ja die Möglichkeit radikaler lenkender Eingriffe seitens der Führung. Das ist gut, wenn die Führung hellsichtig ist und geschickt antizipiert; weniger gut, wenn ihr die Einsicht fehlt.

    Was ist bei alledem das Primat? Vermutlich weniger die Vergrößerung der Anzahl der Millionäre als die Entwicklung des Landes insgesamt. Hitler meinte, die Wirtschaft sei für das Volk da, nicht das Volk für die Wirtschaft. Ein vernünftiger Ansatz. Offenbar wird er auch in China verfolgt, sonst wäre es wohl nicht gelungen, so breite Massen aus der Armut zu heben.

    In der BRD läßt sich eigentlich kein Primat der Wirtschaft erkennen, denn sonst wären die Grünen verboten und man würde nicht die deutsche Spitzenindustrie durch idiotische politische Weichenstellungen (Klima etc) sabotieren und zerstören.

    Die Devise der BRD wäre eher: Das Volk ist für den Staat da, nicht der Staat für das Volk. Dieser Staat ist natürlich eine eigene Sorte, eine Art Kolonialadministration, jedenfalls ein fremdbestimmter Staat, der die Interessen des eigenen Volkes gar nicht mehr zu formulieren vermag, weil er gar nicht mehr weiß, was das Volk ist, sondern nur eine Bevölkerung kennt, die er möglichst monoton „divers“ gestalten will.

    Wem dient der Staat? Ein Nachbar brachte es mal folgendermaßen auf den Punkt: „Deutschland ist ein Judenstaat.“ Darin steckt mehr Weisheit als in den allermeisten weitschweifigen Artikeln.

    Man kann dem weiter nachgehen, indem man fragt, was die Staatsziele der BRD sind und was kein Ziel ist.

    1. « Bislang hat der Bundestag seit 1949 hat neben
      • dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und
      • dem Tierschutz
      noch drei weitere Staatsziele ins Grundgesetz aufgenommen:
      • 1967 das „gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht“ in Artikel 109 Absatz 2,
      • 1992 die „Verwirklichung eines geeinten Europas“ in Artikel 23 Absatz 1 sowie
      • 1994 die „tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung“ in Artikel 3 Absatz 2. »

      Quelle: Bundestag

      Die deutsche Kultur ist überhaupt kein Staatsziel. Ebenso wenig das deutsche Volk, seine Identität, seine Eigenheiten, seine historischen Leistungen. Das alles zählt hier überhaupt nicht.

      Im Gegenteil, das stört den Staat sogar. Er sieht seine Aufgabe als Verstetigung der Umerziehung zum Neuen Menschen. Und das soll kein Deutscher sein, sondern ein flexibler Weltbürger, der sich allen andienert, so wie Habeck es in seinem Selbstverständnis ausgedrückt hat. Und mit der Einwanderung kommen wir zum Neuen Deutschland, volles Programm. Das soll so.

  7. „Im Westen liegt die Macht längst de facto bei „der Wirtschaft“, also bei den Lobbyisten der großen Konzerne, und nicht mehr bei den Regierungen.“ Stimmt. Aber nicht bei den deutschen Lobbyisten der deutschen Konzerne.

  8. Das west-chen hat das Problem, die Mentalität der Chinesen (wie auch vieler anderer Asiaten!) zu verstehen/einzuschätzen – und daher rühren auch Angst und andere Mißverständnisse, was aber jetzt nicht bedeuten soll, in Asien wären die besseren Menschen – die haben auch alle ihre Fehler und Neigungen.

    Im west-chen ist mehr Individualität inzwischen Gang und Gäbe – in Asien überragt doch immer noch das Gruppendenken/-verhalten – wie auch bei Bienen und Ameisen die Norm ist – man ist dort Teil einer Gesellschaft, einer Einheit. Deswegen läßt sich ja das west-chen auch so einfach beherrschen/manipulieren – da viele nur noch konsumgesteuerte Egoisten sind – und sich einen Dreck um seinen Nächsten scheren – das ist in anderen Regionen der Welt eben nicht so, da zählt noch der Zusammenhalt.

    Darüber sollte zuerst nachgedacht werden – sowie auch mein Kommentar KEINE Wertung, sondern lediglich ein Denkanstoß ist!

    … nun will ich aber trotzdem so einige Köpfe „rauchen“ sehen… 😋😎

  9. Die Chinesen haben Lenin gelesen und verstanden, was er mit seiner NÖP vorhatte. Man kann es aber auch schon bei Marx nachlesen. Keine Gesellschaftsordnung tritt ab, bevor sie nicht alle ihr innewohnenden Triebkräfte ausgebraucht hat. Der Trick des Sozialismus ist, sowohl die kapitalistischen als auch sozialistischen Triebkräfte zu nutzen. Es muss nur sichergestellt werden, dass das Kapital keine politische Macht an sich reisst.
    Ansonsten muss man vom Marxismus nur so viel verstanden haben, als das alles in Bewegung ist.

  10. Nun ja, die VR China hat schon einige Besonderheiten.
    Da wäre z.B. der Umstand, daß Finanzspekulationen, sagen wir mal, nicht gern gesehen werden. Das Spekulieren in Finanzblasen ist da wohl verboten. Das konnte man sehen, als vor einigen Jahren eine große Immobiliengesellschaft genau das getan hat, dann Konkurs gemeldet hat und die Verantwortlichen zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden.
    Also kurz gesagt, das chinesische Staatsvermögen besteht zum überwiegenden Teil aus realen Werten.
    Und trotzdem ist das pro Kopf-BIP nicht viel niedriger als in Deutschland.
    Zweitens ist natürlich die asiatische Mentalität eine völlig andere, man setzt sich viel mehr für die Gesellschaft ein, statt wie im Westen den persönlichen Egoismus zu zelebrieren.
    Und drittens hat China genau wie Indien „dank“ der EU jetzt preiswerten Zugang zu russischen Bodenschätzen, Steinkohle, Erdgas, Erdöl, Holz u.s.w.
    Das Gefasel in den deutschen Medien ist also völliges Wunschdenken.

  11. Ein zentrales Problem in Sache Wirtschaft ist der Umstand das zu oft zuviel Ideologie hinein und dazugepakt wird.
    Im Kern geht es um Güter und Diensleistungsproduktion, mit anschliessendem Verbrauch und Konsum.
    Ergänzend müssen die notwendigen Voraussetzungen verfügbar sein Rohstoffe Energie usw.
    Wohlstand heisst verfügbarkeit von Gütern und Diensleistungen. Zwangsläufig für einen hohen Breitenwohlstand sind entsprechende Volumina an Produktion Brutovolumina und Pro Kopf.
    Produktion und Konsum sollten so gut wie möglich in einem ausgewogenen Verhältnis gehalten werden.
    Überproduktion ist verschwendung in vielerlei hiensicht. Unterproduktion drückt den Wohlstand.
    (Letzteres wurde dem Realsozialismus final zum verhängnis.)
    Mit der einführung der sog.Kapitalstischen Wirtschaft stieg die Produktivität in China einmal Pro Kopf als auch
    auf im Volkswirtschaftlichen Umfang.
    Zentral für die Chinesische Wirtschaft ist inwieweit diese ein ausgeglichenes Verhältnis von Produktion und
    Konsum längerfristig aufrechterhalten kann, auch im Aussenhandel.
    Der wichtigste Absatzmark ausserhalb Chinas ist bis auf weiteres die USA-China, doch der schwächelt zusehends.
    Die Handelsbillnzdefiziete weiten sich aus resp. der Westen begleicht seine Importe zunehmend aus der Geldschöpfung resp. Verschuldung. Ein erhebliches Problem für China.
    Darum ist die BRICS von zentraler Bedeutung für China, es geht auch um Ersatzabsatzmärkte, zum schwächelnden Westen. Auch die Chinesen wollen zu entsprechenden Konditionen Exportieren und Importieren.
    Falls China seine inneren Angelegenheit im Griff behält und sich mit der BRICS den Export sichern kann, wird
    auch die nächste Dekade zur Chinesischen, das ganze erweitert um Russland als Rohstofflieferant und Exportmarkt. Das Ganze kann jedoch kaum mehr als eine weitere Dekade funktionieren, wenn überhaupt.
    Danach ist ein Fundamentaler Wandel unabwendbar.
    Der grosse Knackpunkt.
    Längerfristig verkraftet der Planet unmöglich die aktuelle Masse an Bevölkerung und damit an entsprechenden
    Wirtschaftsvolumina.
    Da gibt es knallharte Faktoren die lassen sich auch mit der schönsten Ideiologie nicht aus der Welt schaffen.
    Die Grundsatzprobleme sind längst bekannt richtig verinnerlicht wurden die nie,. aktiv angegangen erst recht nicht. Ein problem im,, Kuchen“ ist die notwendigen Massnahmen für eine nachhaltige Zukunft müssten auf
    einer ganzen Reihe von Faktoren und Ebenen angegangen werden. Sowas passt nun einmal eher selten in die ,,Birnen“ der Mehrheit der Spezies Mensch!

  12. Die Köpfe rauchen bisher noch nicht. Sie, Vlad-chen, könnten sich betroffen fühlen:

    Statement 1:
    Das west-chen versteht die Asiaten nicht und hat deshalb Angst.
    Rauchzeichen 1: Dann trösten Sie doch das west-chen. Sie verstehen offensichtlich die Asiaten.

    Statement 2:
    In Asien herrscht das Gruppendenken vor wie bei volksbildenden Insekten. Und:
    Die konsumgesteuerten Egoisten im Westen lassen sich manipulieren.
    Rauchzeichen 2:
    Eine Gruppe lässt sich durch ihren Anführer leichter steuern als lauter Individualisten, die es nach Ihrer Einschätzung im Westen gibt. Denken Sie mal über Ihren Widerspruch nach!

    Statement 3:
    In manchen Regionen der Welt kümmert man sich noch um den Nächsten.
    Rauchzeichen 3:
    In manchen Regionen herrscht Hitze, in anderen Kälte. In manchen Regionen lässt es sich gut leben, in anderen weniger… Was soll dieser Allgemeinplatz?

    Meine Wertung:
    Die von vlad-chen vorgebrachten Aussagen (Statements) bezeugen, dass es vom Artikel über die Krise der chinesischen Wirtschaft nur die Überschrift gelesen oder sich erfolglos bemüht hat, den Inhalt zu verstehen.
    Dass wegen dieser seiner Statements einige „Köpfe rauchen“, dieser Wunsch hat sich für es nach 11 Stunden nicht erfüllt.

        1. …oje – doch schlimmer als erwartet – werd dir dann mal den Dr. Bob rufen – sonst fällst du noch durch die Maschen „Im Netz der Versuchung“ … 😝😝

          Wünsche dann noch gute Besserung…

  13. Spielt es denn für die Beurteilung und Analyse des Status und der Effizienz der Chinesischen Volkswirtschaft gar keine Rolle, dass China z.Zt. enorm in moderne Waffentechnologie „investiert“, um die zu erwartenden Provokationen und Attacken der US-gesteuerten Militärbündnisse beantworten zu können?
    Die müssen doch vermutlich ganze Industriezweige neu ausrichten …

    1. Ich hatte mal ein Buch über die Berechnungen von BIP etc . gelesen, was da alles mit reinfließt, was nicht, was eventuell – ziemlich verschwommen das Ganze und leicht manipulierbar die Berechnungen, so daß das eigentlich real nichts auszusagen hat – ist eigentlich nur wichtig, wenn ein Land Kredite braucht.

  14. Sehr interessanter Artikel.

    Wenn ich aber noch etwas ironisch anmerken darf, was den Artikel ausdrücklich nicht abwerten soll:

    „Inzwischen sind mehr als 90 Prozent der Privatunternehmen kleine und mittlere Unternehmen (KMU), und mehr als 90 Prozent der KMU sind Privatunternehmen.“

    Klingt logisch. 😉

    1. @Zappenduster
      Es sind verschieden Bezugsmengen / Grundmengen,

      Beispiel :
      Erst mal die gesamten 500 Unternehmen in klein und gross aufteilen
      Davon sind 300 / 60% gross und 200 / 40% klein
      von den 300 grossen wiederum sind 150 / 50% privat und 150 / 50% staatlich
      von den 200 kleinen wiederum sind 180 / 90% privat und 20 / 10% staatlich.

      Wír müssen im nächsten Schritt jetzt die 500 Unternehmen in privat und staatlich aufteilen
      Es sind 330 / 66% private Unternehmen
      – von denen sind 180 / 54,54 ..% klein
      und 150 / 45,45….% gross
      Es sind 170 / 34% staatliche Unternehmen
      – von denen sind 20 / 11,7 …% klein
      – und 150 / 88,3 ..% gross

      Sprachlich : 90 Prozent der Kleinunternehmen sind zwar privat, aber nur 54,54.. Prozent der Privaten sind klein

      klein UND privat (180)
      gross UND privat (150)
      klein UND staatlich (20)
      gross UND staatlich (150)

  15. 1. Der Umbau eines bäuerlichen Agrarstaates – Reisbauern in Holzhaeusern Anno 1850 – zu einer modernen Gesellschaft ist KOMPLEX, Deutschland brauchte dafuer ca 1870 bis 1960.

    2. Der reine Export – chinesische Ramschware von der Wiege bis zur Bahre – ist kein zukunftstraechtiges Geschaeftsmodell, Ruin der Kunden durch Madame Bovery Verschuldung, siehe Flaubert.

    3. Die eigentliche Gefahr fuer China ist, dasein zu restriktiver Sozialismus, insbesondere Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit, Rechtssystem analog der DDR und UdSSR zu einer Erstarrung der Gesellschaft führt. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Gorbi.

    4. Die soziale Frage in China, Wanderarbeiter vs Milliardäre, ist meines Erachtens verbesserungswürdig. Das reine Kopieren des Westens führt auch zum kopieren der Fehler.

    5. Es gibt natürlich lobenswertes. Elektroautos, derzeit Produktionsstart der Natrium Batterie, dh Lithium wird obsolet. Solarenergie allein Longhi baut 10 GW pa Fertigung dazu. Und Windenergie und Wasserkraft ebenso.

  16. Wer in China eine Krise sucht , sollte sich den Immobilienmarkt anschauen , denn da knallt es derzeit recht heftig , da geht es um mehrere hunderte Milliarden , die Geschichte ist so groß das selbst die chinesische Regierung das nicht abfangen kann .

  17. Machtverhältnisse zählen, nicht Wirtschaftssysteme!
    Ob nun die KPC (aka Xi), oder John D. Rockefeller & Cie. solo über China oder die USA gebieten, spielt keine Rolle.
    Nichtsdestoweniger stimmen Chinas (Multi-) Millionäre und Milliardäre, mit den Füssen ab und verlassen das sinkende Ponzi-Schiff!
    Arme, Arbeitslose, Verschuldete, Verzweifelte, grassiernde Korruption, zerfallende und absinkende Hochhäuser, Geister- und leere Fabrikstädte, berstende Staudämme, überflutete Gebiete, verseuchte Böden und Gewässer, sowie darauf folgende soziale Unruhen… bleiben!
    Die KPC hat auf Geheiß der Amis wahrlich gründliche Arbeit geleistet. Ob nun die KPC-Katze weiß oder schwarz ist, sie hat in der Tat viele Mäuse gefangen (Deng Xiaoping). Zu viele! China ist wirtschaftlich am Boden und ökologisch ausgelaugt!
    Die Amis haben, wie damals die zu Tode gerüstete Sowjetunion, nun auch China wirtschaftlich überfordert und somit in den Boden gerungen.
    Welche Assets bleiben China? Infrastruktur, Goldreserven und Greenbacks!
    Die USA haben nun China genau dort, wo sie China haben wollen.
    Der kommende Taiwan-Krieg wird China noch weiter schwächen und an deren Ressourcen und Devisenreserven zehren! Die USA werden mit ihrem üblichen Schlachtruf: ‚Freiheit für das chinesische Volk‘ Freiheit für Tibet, Freiheit für Xinjiang, Freiheit für Katzen und Mäuse!’ (es scheint in der Tat der Beruf Amerikas zu sein, andauernd jemanden befreien zu wollen) über China herfallen und selbst die emigrierten, reichen Chinesen im Ausland dabei geflissentlichst zur Kasse zu bitten! Ein Bombengeschäft!
    Xi wird mit Sicherheit der letzte Kaiser Chinas sein! Was danach kommt, das wissen nur die Ur-Ahnen Chinas! Amen!

  18. Ich schätze einmal dies ist so eine Art Show. Oh China da geht es gar nicht gut mit der Wirtschaft! Die stürzen regelrecht ab und sind übermorgen Pleite.
    Ja gut also wie ist das ? Vergleichen wir einmal die beiden Staaten China und Deutschland

    China angeblich 0,8 %
    Deutschland – 0,3 %
    EU 27 0,1 % beiden Letzteren laut Statista 2023 erstes Halbjahr.

    Das heißt das die Nachfrage einbricht wenn Handelspartner am Beginn einer Rezession stecken. Klar liest man dann OK die USA sind jetzt ganz vorn, mit ihrem BIP.

    https://www.gold.de/staatsverschuldung-usa/

    Die USA schulden China umgerechnet rund 980 Milliarden Euro. Mit dem Anstieg löste China auch Japan wieder als größten Gläubiger ab. Da die USA nicht in der Lage ist, diese Schulden zurückzuzahlen gibt es immer öfter Streit. Bei Militärausgaben von 877 Mrd. $ (steigend) ist dies auch gar nicht möglich!

    Also es muss doch etwas zu finden sein wo China schlechter ist als der Westen
    Wenn man dann aber einmal genauer hinschaut im Westen, dann wird es schwierig! So z.B. die Inland (Kommunen / Bundesländer udgl.) und die Auslandsverschuldung.
    Also eine seltsame Situation Schuldner (Industrieländer) von China haben nicht unbedingt Lust ihre Schulden zu begleichen. im Gegenteil! Es werden internationale Spannungen erzeugt. Für die Waffen braucht man wiederum „Seltene Erden“ die man von China kauft. Klar kommt öfter einmal der Hinweis neue Lagerstätten von „Seltenen Erden “ entdeckt. Allerdings Monate später hört man nichts mehr davon Usw..

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