Kapitulation?

Macron zieht sein Militär und seinen Botschafter aus Niger ab

Der französische Präsident Macron hat seinen Botschafter aus Niger abgezogen und auch angekündigt, die dort stationierten französischen Soldaten abzuziehen. Damit dürfte auch eine Militärintervention der ECOWAS vom Tisch sein und die Rebellen haben einen wichtigen Sieg errungen.

Wochenlang hat Frankreich in deutlichen Worten verlangt, dass die Putschisten in Niger abtreten und die alte, pro-französische Regierung wieder installieren sollen. Die eher Frankreich-treue Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) hat mit militärischem Eingreifen gedroht, wenn die Rebellen nicht abtreten, aber sie haben alle Ultimaten verstreichen lassen und nichts ist passiert.

Frankreichs verzweifelte Lage in Westafrika

Der französische Botschafter in Niger, der sich geweigert hatte, sich mit den neuen Machthabern zu treffen, wurde aufgefordert, Niger zu verlassen. Das hat Frankreich abgelehnt, wonach der Botschafter und seine Diplomaten faktisch in der Botschaft gefangen waren, gerüchteweise sogar ohne Strom und fließendes Wasser.

Dass die ECOWAS ihre Drohungen eines militärischen Eingreifens nicht wahr gemacht hat, dürfte auch daran liegen, dass die Putschisten in Niger und den mit Niger nun verbündeten Ländern Mali und Burkina Faso in der Region populär sind, weil sie sich gegen Ausbeutung ihrer Länder durch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich stellen. Hätten die ECOWAS-Staaten Niger den Krieg erklärt, wäre nicht ausgeschlossen gewesen, dass auch ihre Regierungen weggeputscht worden wären.

Und auch Frankreich konnte nichts machen, denn Frankreich ist in der Region so unbeliebt, dass ein militärisches Eingreifen Frankreichs als weiteres Zeichen der (neo-)kolonialen Arroganz der alten Kolonialmacht gewertet worden wäre, was unabsehbare Folgen in der Region hätte haben können. Frankreichs einzige Chance war eine Intervention der ECOWAS, die aber immer unwahrscheinlicher geworden ist.

Ein weiterer Tiefschlag für Frankreich war, dass die USA Frankreich nicht unterstützt haben, denn die USA haben eine wichtige Drohnenbasis in Niger, die ihnen wichtiger ist, als die Frage, wer das Land regiert. Da es der US-Regierung per Gesetz verboten ist, mit Regierungen zusammenzuarbeiten, die die US-Regierung als Putschisten einstuft, vermeidet das offizielle Washington sogar die Bezeichnung „Putsch“ und scheint sich mit den Putschisten arrangiert zu haben, nachdem diese signalisiert haben, dass die US-Drohnenbasis im Land bleiben darf.

Macron gibt klein bei

Nun hat der französische Präsident Macron den französischen Botschafter und die anderen Diplomaten abberufen und Niger hat sie gehen lassen. Laut Medienberichten haben sie Niger am frühen Morgen des 27 September verlassen. Außerdem hat Macron auch angekündigt, die französischen Truppen bis Ende des Jahres aus Niger abzuziehen.

Frankreichs Entscheidung, seine Truppen aus Niger abzuziehen, könnte mit der Verzögerung der geplanten Intervention der (ECOWAS) zusammenhängen, schrieb die Zeitschrift Jeune Afrique:

„Wenn Frankreich beschlossen hat, aufzugeben, dann deshalb, weil die Aussicht auf eine militärische Intervention der ECOWAS, die die ECOWAS Anfang August offen unterstützt hat, verschoben wird.“

Der nigerianische Präsident und ECOWAS-Vorsitzende Bola Tinubu sei inzwischen in einer „weniger aggressiven“ Stimmung, da er weder im Parlament noch in der Öffentlichkeit Unterstützung für die Intervention erhalten habe, so die Zeitschrift. Während einer Rede auf der 78. UN-Vollversammlung sagte er, dass die Gespräche mit den Putschisten in Niger andauern.

Frankreich scheint in der Region alleine dazustehen und hatte offenbar keine andere Wahl als klein beizugeben. Die ECOWAS fürchten eine Intervention und die USA scheinen sogar dagegen zu sein, um ihren Stützpunkt nicht in Gefahr zu bringen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

52 Antworten

  1. Das ist doch mal eine wirklich positive Nachricht: zum einen hat Frankreich wohl eingesehen, dass es eine impotente (Militär-)Macht ist und zum zweiten haben sich die afrikanischen Staaten nicht erpressen lassen, einen blutigen Bruderkrieg zu entfachen, um den Interessen von Neo-Kolonialmächten zu dienen.
    Zu gerne würde ich wissen, welch verzweifeltes bitten, betteln und drohen es hinter den Kulissen gegeben hat und wieviel Gelder versprochen wurden. Offenbar läuft die Bestechungsnummer nicht mehr ganz so geschmiert wie in den vergangenen Jahrzehnten.
    Tausende Afrikaner dürfen feiern, denn sie werden nun nicht von Bomben und Granaten zerfetzt, damit ein skrupelloses Frankreich weiterhin billige Rohstoffe aus ihrem Land plündern kann!

  2. Vor paar Jahren war ich in Südfrankreich. Die Region Toulouse Montpellier Marseille. Eigentlich ist das schon Afrika, nicht mehr Frankreich. Wenn Frankreich seine militärische Macht in Afrika und auch seine Kolonialpolitik wieder aufleben lassen will, dann holt sich Frankreich nicht nur in Afrika eine blutige Nase, sondern Frankreich selber wird brennen. Wir erleben jetzt gerade in diesem Moment eine epochale Veränderung auf dieser Welt, dessen Auswirkungen sich nicht mal Ansatzweise erkennen lassen von uns.

    1. Vielleicht haben wir ja sogar das Glück, daß sich in Al Andaluse wieder ein paar Mauren niederlassen.
      Ich liebe deren Kultur und ganz besonders die wunderschöne Keramik und die Mosaiken an den Bauwerken.

      1. Dann sollten sie schon mal den Tschador und dergleichen bereit legen. Nix mehr mit Freizügigkeit und Nachleben wie man will. Alles wird zentral aus der Moschee vorgegeben werden. Alles. Viel Spaß dabei!

        1. Was haben die Mauren mit dem Iran zu tun, wo der Tschador getragen wird?

          Maurische Herrscher waren sehr fortschrittlich und liberal. Zur Zeit der Maurischen
          Herrschaft entstand eine Hochblüte der Wissenschaft und Kultur in Al Andalus.
          Das Emirat von Córdoba wurde zur ersten Hochkultur im mittelalterlichen Europa außerhalb von Byzanz. Einen erheblichen Anteil daran hatte das Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen in einem gemeinsamen Staatswesen. Dass dieses Zusammenleben weitgehend friedlich verlief, ist eine zivilisatorische Leistung, die einerseits auf der Zusammensetzung der Bevölkerung und andererseits auf der Toleranz des vorherrschenden andalusischen Islams beruhte.

          1. Historisch gesehen schon richtig, bei den heutigen Zuwanderern habe ich da allerdings wenig Hoffnung auf kulturelle und zivilisatorische Weiterentwicklung. Vllt wenn man in 500 Jahren zurück blickt? Ist schlecht zu vergleichen…

          2. Was interessieren mich die Mauren von vor langer Zeit. Ich schaue auf die moslemischen Staaten aktuell. Und sollte dieses Gedankengut in Europa Fuß fassen, wird Europa zu einem moslemischen Staatsgebiet wie wir es aktuell sehen.
            Europa hat lange kämpfen müssen um die Moslems wieder loszuwerden. Und das wollten Sie alles wieder wegwerfen? Ich danke! Aber in der heutigen Zeit wundert mich garnichts mehr.

            1. Das sind nicht alle — nur eine sehr laute Minderheit.

              Der (sogenannt) „moslemische“ Extremismus geht grossteils – wie so vieles – auf die Weltherrschaftsambitionen in WARshington D.C. zurück. Zu den Zeiten des kalten Krieges haben die US-Terroristen die extremsten Muslime unterstützt und weiter (gegen die „gottlosen Russen“ bzw. den „atheistischen Kommunismus“) aufgehetzt.

              Wenn die Weltbevölkerung endlich merkt, welches Spiel die US-Tyrannei schon seit mindestens einem Jahrhundert spielt, ist es auch mit dem „moslemischen“ Extremismus vorbei.

              1. Da dürften Sie Recht haben.
                Ein Bekannter aus Pakistan hat mir vor 10 Jahren schon erzählt, wie der CIA
                geziehlt extreme Muslime angeworben hat und sie dann in bestimmte Organisationen
                verbracht hat. Von den Drohnenangriffen via Ramstein möchte ich erst gar nicht anfangen.
                Ein Gegensteuern hat man versucht in dem man Imran Ahmad Khan Niazi an die Macht gebracht hat. Leider waren die anderen Kräfte „noch“ stärker und er wurde aus dem Verkehr gezogen.
                So macht man das in einer wertewestlichen Demokratie.

                1. In BRICS-11 sind nur drei nichtislamische Länder, acht sind islamisch oder teilislamisch. Diese Teutonen sollten schon ein wenig nett zu den Moslems sein, wenn sie da irgendwann herein wollen. Zuerst allerdings wird ganz Afrika integriert, über BRICS-Zentralen die überall entstehen.

                  Wenn die Deutschen da eines Tages anklopfen, treffen sie auf einen ganzen Tisch voller Scheichs, Mullahs und Neger, die entscheiden werden, ob vielleicht eines Tags bei Wohlverhalten, oder lieber gar nicht. Hihi.

                1. Das ist völliger Unsinn!
                  Man sollte sich mal mit den Christen beschäftigen! Die haben über hunderte von Jahren aggressiv & brutal die Welt zerstört!
                  Es wurde zwangsmissioniert, genau wie die Nazis haben die alle, die NICHT-Christen sein wollten als Untermenschen behandelt, zwangssterilisiert & Familien zerstört!

                  Obwohl sie auch in der Bibel davon schreiben, den Splitter im Auge des Anderen zu sehen aber den Balken im eigenen Auge nicht zu bemerken….. also, man sollte mal genauer hinschauen.

                2. @GMT
                  Das „Argument“ ist bekannt. Trotzdem nicht zutreffend.

                  Die Menschen, die die angesprochenen Verbrechen gemacht haben, mögen dem Namen nach eventuell Christen gewesen sein, aber das hat nichts mit der zugrundeliegenden Weltanschauung zu tun. Nur weil ich einer Katze einen Zettel mit der Aufschrift Hund umhänge, wird daraus immer noch kein Hund.

                  Aber das Verhalten des Islam gegenüber allen Nicht-Moslems und die Absicht der Welt-EROBERUNG ist systemimmanent. Von Mohammend in seinem Koran so festgeschrieben. Für alle Moslem für immer gültig.

      2. @Evamaria

        Ich will deine Hoffnung ja nicht zerschlagen, aber die Kultur, die sich jetzt in Europa ausbreitet, ist destruktiv und nicht produktiv. Es ergibt keinen Sinn, etwas vergleichen zu wollen, ohne eine identische Ausgangssituation zu haben. Jeder Daumen ist ein Finger, deshalb sind aber nicht alle Finger Daumen.

  3. ECOWAS
    Noch so eine antinationale Buchstabenorganisation. Was haben die Chinesen gesagt, als sie von der AU=Afrikanischen Union erfuhren? „Dann brauchen wir nur einen zu bestechen“. Zentralisation ist das Gegenteil von Eigenständigkeit=Souveränität. Sie zurren seit 100 Jahren an der Zusammenballung. Das ging schon im Sezessionskrieg in den USA los, ging weiter mit der UdSSR und jetzt mit dieser unsäglichen EU.

  4. Nicht die Putschisten haben einen Sieg errungen, sondern das Establishment der USA. Und das Tragische daran ist, dass sowohl die Putschisten als auch Herr Röper denken, es seien die Putschisten, die den Sieg errungen hätten. Aber wahrscheinlich werden wir in einigen Jahren in Herrn Röpers Blogg von Auswirkungen dieses Sieges erfahren, auch wenn er dies im Moment offenbar noch nicht erkennen kann.

    1. RICHTIG, ABER NIEMAND ERKENNT’S!
      Mit dem Abzug Frankreichs aus Mali, Niger und Burkina Faso wird dort auch der CFA-Franc aufgegeben. Die Kolonialwährung Frankreichs wird dann nur noch in Benin, Togo, Elfenbeinküste, Guinea-Bissau und Senegal verwendet. Mit anderen Worten, das US-Imperium (NATO) stutzt Europa die Flügel und Europa meint noch immer, die NATO sei ihr Freund! Gleichzeitig verlagert das Imperium die politische Macht von Washington nach New York (UN) und die NATO (US-Army) wird Blauhelmaufgaben übernehmen. Der US-Dollar wird Landeswährung und Weltwährung wird CBDC der Grossbanken.

      Für die Bevölkerungen in Europa und Nordamerika werden die Folgen verheerend sein! Das Manöver „Lockdown 2020“ wird zum Ernstfall und die Spritzen verheissen nichts Gutes! Aber noch immer steht die Mehrheit im Krieg Reich gegen Arm auf der Seite des Reichen – er wird gewinnen! Und der Reiche, der auch meinte, er sei reich, wird arm: Wer heute keinen direkten Einfluss auf Grossbanken, UN und CIA hat, zählt nicht zum inneren Machtkreis und geht unter!

      Prognose: Die geplante Finanzkrise wird im November 2023 ausgelöst und „der Rettungsschirm“ CBDC im Januar 2024 eingeführt. Nach Prognose der US-Dankfabrik deagel werden Europa und Nordamerika bis 2025 eine Depopulation von einem bis zwei Drittel der Bevölkerung erleiden. Alles gewollt! Der zweite Weltkrieg war die grösste Katastrophe in der bisherigen Geschichte der Menschheit, doch was nun folgt, übertrifft das Grauen um ein Vielfaches!

      Ich hoffe, deagels Prognose ist falsch und Lockdown-Genspritzen, Ukraine-Energiegrounding, Nordstream, Afrika, CBDC und das anhaltende Gemurmel des Reichen, die Erde sei überbevölkert, sind nur mein Albtraum – oder war und ist dies wirklich so? Kneif mich!

      1. „Ich hoffe, deagels Prognose ist falsch …“

        Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele dieser „Aufklärer“ Teil des Plans sind, denn oft verbreiten sie einfach nur Hiobsbotschaften und damit Panik, anstatt auch Chancen aufzuzeigen. Was wäre denn gewesen, wenn Fidel Castro gesagt hätte: „Die CIA will mich umbringen, da bringe ich mich doch lieber selber um“? Deshalb mein Tipp: wachsam bleiben. Diese „Aufklärung“ ist oft dazu da, die Menschen so zu demoralisieren, dass sie gar nichts mehr tun sondern sich in ihr vermeintlich auswegloses Schicksal ergeben. Deshalb ist mein Credo: Es wird nie so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

        1. Wir sind beide einig: Das US-Imperium (Establishment) hat den Verbündeten Frankreich geschwächt und mit Nordstream vor einem Jahr den Verbündeten Deutschland. Aber mit Corona, Ukraine, Klima und Migration schwächt Europa sich selbst – ergo ist das Schwächen der Staaten im Interesse des Imperiums, dessen politisches Machtzentrum von Washington nach New York (UN, Weltbanken) verlegt wird.

          Die US-Stützpunkte in aller Welt (z.B. Camp Bondsteel im Kosovo oder Air Base 201 in Niger oder Guantanamo Bay Naval Base in Kuba etc.) sollen von der UN finanziert werden, vielleicht werden Geheimlager aufgelöst und Stützpunkt aufgegeben. Die NATO ist tatsächlich obsolet und ihre Verbrechen könnten zu einem Tribunal führen, um die Neue Welt Ordnung – die UN – zu ehren!

          Das wären fast schon schöne Visionen, wenn das System nicht wäre: das Monopoly! Ein System, das stets das Böse will und nie das Gute schafft… wer Gutes tut, wird gefressen.

          Immerhin: Das Vertrauen in das System ist dahin, das ist sehr positiv! Und ein anderes System wird eben ein Weltmonopol nicht zulassen und damit auch kein Imperium. Monopole werden die Nationen und Länder nicht zulassen und noch eine Ebene höher auch die Städte und die Gemeinden nicht. Small is beautiful.

      2. Es ist einzig die Entscheidung der Nigrer, der Malier und der Burkinabè. Die EU hat sie lange genug ausgeplündert und terrorisiert. Und die USA gehören zu den Freunden, die ihnen gegen die EU helfen.

        Gruß an Sie aus Niger:

        Leserkommentar über die EU #3 BAGOBIRI 06-09-2023

        Aber was für eine Arroganz! Aber was für eine Überheblichkeit! Aber was für ein Hochmut!
        […]
        Für wen halten sich diese weißen Schnäbel? Glauben diese Toubabs, daß ihre Hautfarbe heute noch einen Eindruck macht? Glauben sie, daß Niger und die Nigrer zu ihren Stiefeln sind?

        Sie und ihre beschissenen Institutionen sollen sich zum Teufel scheren.
        Sie sollen Afrika endgültig verlassen und auf ihren armseligen europäischen Kontinent zurückkehren, auf dem es keine Bodenschätze und strategischen Ressourcen gibt.

        Sollen sie doch weggehen. Sollen sie doch zur Hölle fahren.

        https://www.actuniger.com/politique/19499-diplomatie-son-ambassadeur-empeche-d-acceder-a-l-ambassade-de-france-l-ue-denonce-une-entrave-a-la-liberte-de-circulation.html#comment-260039

      3. Der Staatschef, Hauptmann Ibrahim Traoré, sprach am Freitag, den 28. Juli 2023, auf dem zweiten Gipfeltreffen „Rußland-Afrika“. Wir dokumentieren seine Rede in voller Länge.

        Genosse Präsident Wladimir PUTIN ;

        Genossen afrikanische Präsidenten und Staatschefs ;
        […]
        Es ist eine Ehre für mich, hier zu sprechen und Ihnen den brüderlichen Gruß des Volkes des Landes der aufrechten Menschen zu übermitteln.
        […]
        Rußland hat während des Zweiten Weltkriegs enorme Opfer gebracht, um die Welt vom Nationalsozialismus zu befreien. Die afrikanischen Völker, unsere Großväter wurden ebenfalls gewaltsam deportiert, um Europa dabei zu helfen, sich vom Nazismus zu befreien.

        Wir teilen die gleiche Geschichte in dem Sinne, daß wir die vergessenen Völker der Welt sind. Ob in Geschichtsbüchern, Dokumentarfilmen oder Filmen, die führende Rolle, die Rußland und Afrika im Kampf gegen den Nationalsozialismus gespielt haben, wird oft unter den Teppich gekehrt.
        […]
        Was Burkina Faso betrifft, so sind wir heute seit mehr als acht Jahren mit der barbarischsten, gewalttätigsten Erscheinungsform des Neokolonialismus, des Imperialismus konfrontiert; der Sklaverei, die man uns aufzwingen will.
        […]
        Unsere Großväter wurden deportiert, um Europa zu retten. Das geschah nicht mit ihrer Zustimmung, sondern gegen ihren Willen. Aber bei der Rückkehr erinnert man sich gut daran, daß sie in Thiaroye, als sie ihre elementaren Rechte einfordern wollten, massakriert wurden.
        […]
        ich möchte schließen, indem ich sage, daß wir unseren Völkern Ehre erweisen müssen, unseren Völkern, die kämpfen.

        Ruhm unseren Völkern
        Würde unseren Völkern
        Sieg unseren Völkern

        Vaterland oder Tod, wir werden siegen !
        [La patrie ou la mort, nous vaincrons !]

        Vielen Dank, Genossen.

        30 juillet 2023
        2e Sommet « Russie-Afrique » : Ibrahim Traoré invite ses pairs africains à arrêter de se comporter en marionnettes
        https://lefaso.net/spip.php?article123177

        Für die Burkinabè und anderen Afrikaner, die im Krieg erschossen oder in den Front-Stalag umgebracht wurden, oder für das Massaker von Thiaroye, wurde bisher keinerlei Entschädigung gezahlt. Die meisten Deutschen ziehen es sogar vor, von den Ereignissen 1940 bis 1945 einfach nichts zu wissen. Außer den Geschichtsfälschungen aus Fernseh-Dokus natürlich.

        Nichts ist vergessen. Die Rechnungen, und viele andere, sind noch offen. Wenn die Afrikaner sich von den USA helfen lassen, der EU „die Flügel zu stutzen“, und wenn sie das „Nazigeld“ CFA-Franc abschaffen, dann ist das ihr gutes Recht.

      4. „Der Premierminister der Transition, Oberst Abdoulaye Maïga, empfing am Dienstag, den 18. Oktober 2022, eine US-amerikanische Delegation unter der Leitung von S.E. Frau Botschafterin Victoria Nuland, US-Vizeaußenministerin für politische Angelegenheiten. Dies teilte die Kommunikationsabteilung des Premierministers von Mali (CCRP/Primature) mit.
        […]
        Die amerikanische Diplomatin erklärte dem amtierenden Regierungschef, daß sie Mali besuche, um die Meinung der malischen Behörden im Rahmen der Änderung der Strategie ihres Landes in der Sahelzone einzuholen.
        […]
        [Victoria Nuland] kündigte an, daß ihr Land und Mali die gleichen Ziele verfolgen. „Wir wollen ein souveränes, wohlhabendes, sicheres und demokratisches Mali“, sagte sie … und meinte, die Vereinigten Staaten von Amerika seien stolz darauf, ein großer Partner Malis zu sein, das sie in vielen Bereichen (militärische Ausbildung, Gesundheit, Bildung…) unterstützten.“

        Hamadou Ouedraogo 19/10/2022 – Source : CCRP/Primature Mali
        Coopération Mali/États-Unis : La Sous-Secrétaire d’Etat aux Affaires Politiques américaine reçue par le Chef du Gouvernement par intérim
        https://burkina24.com/2022/10/19/cooperation-mali-etats-unis-la-sous-secretaire-detat-aux-affaires-politiques-americaine-recue-par-le-chef-du-gouvernement-par-interim/

        Die deutsche Außenministerin war vorher in Bamako, und unhöflich. Was sie bei ihrer Rede über Mali im Bundestag geäußert hat, war sogar anmaßend und grob unverschämt. So etwas wird in Bamako natürlich zur Kenntnis genommen.

  5. „Und auch Frankreich konnte nichts machen, denn Frankreich ist in der Region so unbeliebt, dass ein militärisches Eingreifen Frankreichs als weiteres Zeichen der (neo-)kolonialen Arroganz der alten Kolonialmacht gewertet worden wäre, was unabsehbare Folgen in der Region hätte haben können.“

    Bemerkenswert ist das die USA so eine Entscheidung nie getroffen haben, wenn die USA ein Land platt macht kommen diese Vorwürfe (von westlicher Seite) nie.

    Man überlege mal wie unrealistisch es ist das die USA aus einem Land abzieht um solchen Vorwürfen zu entgehen.

    1. Das ist nur eine Ausrede. Macron wollte eine „Intervention“, wurde aber von den Afrikanern ausmanövriert. Niger ein Militärbündnis und alliierte Truppen aus Mali und Burkina Faso im Land. Frankreich müßte gegen drei Länder Krieg führen, oder sogar vier (Guinea). Niger ist ein Binnenland. Wie will Macron da hin kommen, wenn die Nachbarn teils nicht mitspielen und die meisten sogar auf der Seite Nigers sind?

      ECOWAS ist raus. Tinubu war recht bald kuriert wegen des Widerstandes in Nigeria. Dazu haben Länder mit dem halben ECOWAS-Gebiet für den Fall einer Beteiligung von ECOWAS ihren Austritt erklärt.

  6. Der ausschlaggebende Faktor dürfte sein, dass die Rebellen gesagt haben, dass die US-Terroristen bleiben dürfen.

    Frankreich ist zwar nicht ganz so extrem versklavt wie Deutschland, aber trotzdem weitgehend ein Befehlsempfänger von Diktator Biden.

    Der hat wahrscheinlich kurz bei Macron angerufen – „Kusch. Sitz. Platz. Braaaver Rottweiler!“

    1. Aus Ihrer Sicht haben die Nigrer nichts dabei zu sagen? Ihr Land ist nichts als ein Stück Beute, das die USA der EU abgenommen haben? Wegen dieser Geisteshaltung wollen sie die Franzosen und die Deutschen ja herauswerfen. Und wegen Unterstützung des Terrorismus sowie wegen des Massakers von Téra, wo Barkhane-Soldaten aus der EU bei einer Demonstration, die sie aufhielt, in die Menge gefeuert haben.

      Mit den USA gibt es in Niger keine Probleme. Während Macron, Scholz und von der Leyen versucht haben, über Druckmittel ECOWAS zu einer „Intervention“ in Niger zu treiben und mit der Transitionsregierung nicht reden, haben die USA eine Dame mit Keksen vorbeigeschickt.

      „Lors de sa visite à Niamey, Victoria Nuland a rencontré le général de brigade Moussa Salaou Barmou, le nouveau chef d’état-major de l’armée, ainsi que d’autres responsables.“

      https://levenementniger.com/niger-les-etats-unis-cherchent-une-issue-diplomatique-au-coup-detat/

      Das US-Militär kann bis auf weiteres in Niger bleiben, da es der Armee tatsächlich eine Hilfe ist. Aus Gründen der Souveränität soll er aber abgezogen werden, sobald die USA einen Alternativstandort haben.

      1. Macron hatte am Anfang klar gemacht, dass er Niger nicht aufgeben will und dass er für eine Militärintervention ist.

        Auf die Tatsache, dass er umgeschwenkt ist, hatten die Nigrer wahrscheinlich keinen Einfluss, weil Macron die Meinung der Nigrer egal ist (nebenbei auch die Meinung der Franzosen).

        Die Revolte selbst kommt natürlich von den Nigrern – aber sie haben keine Möglichkeit, Macron oder andere Tyrannen zu beeinflussen (und das sehen sie selbst auch so – sonst wäre ja die Revolte nicht nötig gewesen).

        1. Niger hat eine äußerst geschickte Diplomatie betrieben, um alle Nachbarn auf seine Seite zu bringen oder wenigstens von einer „Intervention“ abzuhalten. Der Außeminister Bakary Yaou Sangaré ist ein erfahrener Diplomat und keine Baerbock. Das gleiche gilt für Abdoulaye Diop, Mali, und Ragnaghnewende Olivia Rouamba, Burkina Faso. Sie haben ein Militärbündnis mit Niger gegründet und Truppen ins Land geschickt.

          Nachdem Bola Tinubu, Nigeria, nicht mehr wollte, wäre Macron vielleicht noch Benin geblieben, um an Niger heranzukommen, aber der Präsident Patrice Talon geriet unter starken Druck, so was besser bleiben zu lassen. Dort sind Dugins Panafrikaner, Informationskriegs-Wagner, aktiv. Besonders Kemi Seba. Tchiani hatte über Mali zu denen Kontakt aufgenommen.

          Dazu hat die Regierung Tchiani Algerien, Türkiye und Rußland auf ihrer Seite, und die USA und China als „freundlich“.

          Mobilisierung im Inneren: Die Versammlung der Bürgermeister, der Gebietskörperschaften, und alle „Großen“, darunter die Partei des gestürzten Präsidenten Bazoum, sind gegen eine „Intervention“, und über 90% der Nigrer.

          Macrons Militärposten sind von der nigrischen Armee und Demonstranten von M62 blockiert, ihnen gegen Strom, Wasser, Essen und Klopapier aus. Im Falle einer „Intervention“ würden sie gefangengenommen. Und bei Gegenwehr – das sollten sie besser bleiben lassen.

          Macron müßte seine „Intervention“ unter Verletzung des Luftraums der Nachbar gegen eine feindselige Bevölkerung führen und gegen eine Regierung, die ihm diplomatisch weit über ist. Und in Frankreich würden ihm Schwarz- und Nordafrikaner das Land zerlegen.

          Nuland freundlich zu stimmen war nur einer von unzähligen Schachzügen. Von wegen, die Nigrer hätten wahrscheinlich keinen Einfluß. Die sind die Herren des Verfahrens und ihres Landes. Sie haben den Geist einer uralten Zivilisation, die Eindringlinge vertreiben will und die Rechte wieder in Kraft setzen, die ihnen nach der Charta von Kurukanfouga aus dem Jahre 1235 zustehen.

          Belagerung der französischen Militärstützpunkte:
          « Tout ça ne tient qu’à un fil » : au Niger, la grogne gagne les troupes françaises
          https://www.maliweb.net/international/tout-ca-ne-tient-qua-un-fil-au-niger-la-grogne-gagne-les-troupes-francaises-3036775.html

        2. Benin war, nach dem Ausfall Nigerias, wo Tinubu nicht mehr wollte, die letzte Bresche, über die Macron an Niger herangekommen wäre. Auf der einen Seite sind alliierte Truppen von Niger – Mali – Faso, die das Stück Grenze gegen unwillige ECOWAS-Interventiostruppen mit unwilliger Führung durchaus verteidigen könnten. Auf der anderen Seite ist Kemi Seba.

          Kemi Seba von Urgence Panafricaniste (URPANAF) ist panafrikanischer Revolutionär und Info-Wagner aus dem Kreis Prigoshin-Dugin-Malofeev. Wo der auftaucht, wackeln die Stühle der „Hausneger“, der Potentaten von France-Afrique. In Benin ist die Stimmung wegen der „Intervention“ sehr aufgeheizt. Die Frage war, ob Macron über Benin in Niger „interveniert“ oder ob Niger mit Hilfe der Info-Wagner und URPANAF Patrice Talon stürzt.

          Die Regierung Abdourahamane Tchiani hatte über Mali Kontakt zu „Wagner“ aufgenommen. Das war einer der vielen Schachzüge, um Macron auszumanövrieren. In Sachen Diplomatie und Staatskunst sind die Nigrer den Interventionisten, Macron, Scholz, von der Leyen, weit über.

          — Afrique sur 7, Côte d’Ivoire, Par Sessi Coffi – Publié le 17 septembre 2023:

          Kemi Seba: „Wir sind eindeutig im Aufwind“.
          […]
          Für Kemi Seba ist die Festnahme ein „weiterer grober Fehler von France-Afrique“ gegen ihn.

          Der Wind im Rücken

          Laut Kemi Seba wissen die beninischen Behörden, daß er „im Gefängnis politisch gefährlicher für sie ist als außerhalb“, da er seiner Ansicht nach „derzeit in der beninischen Bevölkerung und im frankophonen Afrika im Aufwind“ sei.
          […]
          Darüber hinaus hat Kemi Seba bestätigt, dass er am Montag, den 25. September 2023, in Niger sein wird, um an einer Demonstration gegen Frankreich teilzunehmen und General Tchiani zu unterstützen.

          Kemi Seba : „Nous avons clairement le vent en poupe“
          https://www.afrique-sur7.ci/495291-nous-avons-clairement-le-vent-en-poupe-kemi-seba-apres-sa-liberation

  7. Aufgrund des Ukraine Konfliktes kann er auch nicht anders, da die Doppelmoral sich nicht mehr vermitteln lassen würde. Allerdings dürfte klar sein, wer die Rechnung dafür bezahlt, schließlich müssen wir den Strom abnehmen, da es keinen anderen zu Schwerlastzeiten gibt.

  8. Ich fasse kurz zusammen: vor einem Jahr haben unser Freunde Europa vom Erdgas Russlands abgeschnitten und jetzt vom Uran Afrikas. Das können wir jetzt alles woanders kaufen – nur teurer.
    Als ob irgendwelches Antikolonial-Geblubber irgendwen interessieren würde: das einzige Land, das sich immer noch und in zunehmendem Maße weltweit Kolonien hält, hat wieder ein Land mehr eingesammelt. Das werden wir bald en detail sehen. Warten wir mal ab, wann die ersten Waffen-gegen-Bodenschätze-Deals losgehen…

    1. Der Lebensstandart in Deutschland wird sich eben an den in Niger angleichen.

      Niger hat eine starke Landwirtschaft, pro Kopf auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland, aber 3 von 25 Mio Nigrern leiden chronisch Hunger. Niger hat Uran, aber über 80% der Nigrer haben keinen Strom. Das ist Folge der Verträge, die den Nigrer bei Unabhängigkeit aufgezwungen wurden; die kolonialen Feudalrechte Frankreichs wurden in der EU „vergemeinschaftet“. Alles wird für fast umsonst abgefahren in die EU. Den Nigrern bleibt nicht einmal genug, um ihre Produktionskosten zu decken, nichts als Hunger und Schulden.

      Niger hat vieles mehr, auch Öl und Gas. Nun bauen die Nigrer einen Staudamm mit Kraftwerk, eine Raffinerie, Gasleitungen, und legen den Preis für ihr wertvolles Uran selber fest. Wenn der EU das zu teuer ist, kann sie gern woanders kaufen.

      DIE DEUTSCHE CHEFIN DES DIPLOMATISCHEN DIENSTES, ANNALENA BAERBOCK, DROHTE DEN PUTSCHISTEN MIT „ERNSTEN KONSEQUENZEN“
      http://bamada.net/berlin-soutient-les-efforts-des-pays-africains-pour-retablir-lordre-constitutionnel-au-niger

      Die Ambassadrice Victoria Nuland ist sehr nett, bringt Kekse mit, und rät den Nigerern:
      „Fuck the EU!“

      „Sie sollen Afrika endgültig verlassen und auf ihren armseligen europäischen Kontinent zurückkehren, auf dem es keine Bodenschätze und strategischen Ressourcen gibt.

      Sollen sie doch weggehen. Sollen sie doch zur Hölle fahren.“

      — Leserkommentar, Actu Niger

  9. Das wird für Frankreich und vor allem für uns ein Tanz auf dem Vulkan. Die neue Regierung in Niger hat den Preis mit sofortiger Wirkung von 0,80 Euro pro Kg Uran auf satte 200,00 Euro pro Kg Uran angehoben! Die Energiepreise werden wohl im Winter durch die Decke gehen in Frankreich und uns als einer der Hauptabnehmer für deren Atomstrom.

    1. So wird es wohl kommen.
      Das Pendel schlägt jetzt zurück.
      Wer über Dekaden meint, in Saus und Braus mit der Ausbeutung anderer leben zu können, -die
      er obendrein noch als primitive Untermenschen bezeichnet –
      kriegt jetzt endlich die Retourkutsche für sein schändliches Verhalten.

      1. Naja, wenn der Preis wirklich bei 0,80 Euro pro Kg Uran lag, verständlich das die neue Regierung sagt, Nö, machen wir nicht mehr. Aber es direkt dann auf 200 Euro pro Kg Uran festzulegen, hätte man auch anders machen können, gestaffelt, vor allem mit dem Wissen das Europa dank Deutshcland ja in einer Energiekrise steckt.
        Aber gut, man hätte es sich nicht mit dem Russen verscherzen sollen, neben günstigen Gas hätte es sicher auch Uran zu einem guten Preis gegeben + einen der zuverlässigsten Handelspartner überhaupt

        1. Niger hat eine Energiekrise. Sprit ist für die Nigrer kaum bezahlbar, und über 80% haben keinen Strom. Dazu hat die EU Druck auf Nigeria ausgeübt, daß den Nigrern der Strom, den sie haben, auch noch abgeschaltet wird.

          Die Deutschen können die Blockade von Nord Stream aufgeben und billiges Gas aus Rußland kaufen, wenn sie keine Energie haben. Eine Leitung ist heil, und diremit dem „Doppelwumms“ hätten sich in wenigen Monaten reparieren lassen.

      2. Der SPD-Vorsitzende über die Nigg… – äh – Nigrer:

        „Wir … können es nicht verstehen, wie die Kulturwelt schweigen kann zu diesem uns aufgezwungenen Schmutz; wie sie schweigen kann zu den vielen Sittlichkeitsverbrechen, der Verseuchung der Bevölkerung durch Geschlechtskrankheiten und anderes mehr.

        Daß die Verwendung farbiger Truppen niederster Kultur als Aufseher über eine Bevölkerung von der hohen geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung der Rheinländer eine herausfordernde Verletzung der Gesetze europäischer Zivilisation ist, sei auch hier erneut anklagend in die Welt hinausgerufen.“

        — Friedrich Ebert (SPD), Darmstadt, 13. Februar 1923
        https://www.projekt-gutenberg.org/ebertfr/schrift2/chap102.html

        Eberts Mitstreiter gegen die „Schwarze Schmach“:

        „Wir halten es nicht für ‚zivilisiert‘, Wilde und Halbwilde zu bewaffneten Herren über ein Herrenvolk zu setzen.“

        — Otto Hartwich, evangelischer Theologe und Domprediger, ca. 1920

        Die „Schwarze Schmach“ waren französische Besatzungssoldaten aus Afrika, darunter Tirailleurs sénégalais aus dem Bereich der altehrwürdigen Sahel-Zivilisation. Unter dem Namen dieses Reichskanzlers des Herrenvolkes bringt die Stiftung der SPD den Afrikanern heute „Werte“ bei.

        Die Nigrer füttern das Herrenvolk mit ihren reichen Ernten und beleuchten es mit ihrem Uran, und selber haben sie keinen Strom und scheiben Hunger. Und hier finden sich Herrenmenschen, für die die Welt untergeht, wenn sie die Nigrer in Zukunft ehrlich bezahlen müssen.

        1. Da nützt es auch nichts, das Wort Neger – was im übrigen keinerlei Diskreminierung darstellt –
          zu verbieten und Mohrenköpfe, und Mohrenapotheken umzubenennen, nur um den Schein zu
          wahren.

          Wobei das Wort Mohr auf die Mauren zurückzuführen ist.

          Die Bezeichnung „Mohr“ ist im Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts in der Form mōr belegt, im Mittelhochdeutschen als mōr oder mōre. Es bezeichnete zunächst einen Mauren, also einen „Bewohner Mauretaniens (Marokkos), Äthiopiens“, dann auch einen Menschen mit dunkler Hautfarbe, und ist eine Entlehnung aus lateinisch Maurus, „Bewohner der nordafrikanischen Provinz Mauretanien, Maure, Nordwestafrikaner“

          Die Etymologie des Begriffs Mauren leitet sich aus der Berbersprache ab. Der Begriff „ Amur“ und „Tamurt“ bedeuten in berberischer Sprache „ Das Land und die Heimat“. Der Name der römisch-berberischen Provinz „Mauretanien“ sowie der Name der Stadt „Marrakech“ (Übersetzung: Amur n akech = Das Land Gottes. Akuch, Akech = Gott in berberischer Sprache) gehen auch auf diesen Begriff zurück. Die alte Herleitung von griechisch mauros „dunkel“ bezieht sich auf die Hautfarbe der Mauren, denn einige Mauren hatten eine etwas dunklere Haut. Bei einigen antiken Historikern fand man die Bezeichnungen für das Gebiet als „Maurusien “. Die Mauren waren ihrerseits Namensgeber für das antike Reich Mauretanien, die römischen Provinzen Mauretania Caesariensis und Mauretania Tingitana sowie für den modernen Staat Mauretanien.

          Das Intelligenzniveau der Europäer hat leider im Konsumrausch schwer gelitten.

          1. Die Mohrenapotheken heißen so, weil die Mohren für ihre Heilkunst berühmt waren.

            Das Wort „Neger“ benutze ich nur noch vorsichtig, um nicht mißverstanden zu werden. Aber Kwame Nkrumah war ein Neger und Dozent für Negergeschichte an einer Negeruniversität der USA. Carter G. Woodson, Begründer der Negergeschichte und Herausgeber von „The Journal of Negro History“ war ein Neger, Dr. Martin Luther King Jr., Anton de Kom und natürlich die Begründer der Négritude, Aimé Césaire und Frantz Fanon.

            Die sind alle gestorben, bevor ihnen irgendwelche Weißen erklären konnten, daß sie gar keine Neger sind, sondern irgendwas anderes aus einer Auswahl unbeholfener, verlegen wirkender Bezeichnungen.

            Ernst Busch – Ballade vom Neger Jim | Текст песни

            Als Neger Jim sich ein Ticket nahm
            Und in den falschen Wagen kam
            //: Auf der Reise nach Manhattan ://
            Da brüllten die Herren: Hinaus mit dir,
            Was willst du schmutziger Nigger hier
            //: Bei unsern weißen Manschetten?! ://
            Und sie packten ihn beim Kragen,
            Und sie warfen ihn vom Wagen
            Und machten so ihm klar,
            Daß die Herrschaften mit der helleren Haut
            Amerika für sich gebaut
            Und auch den schönen Car.

            Darum gibt es eine Abteilung für weiße Gentlemen,
            Darum gibt es eine Abteilung für schwarze Gentlemen
            Bei der Railroad, bei der Railroad, mein Junge, merk es dir.
            Darum gibt es eine Abteilung, mein Junge, merk es dir.

            Als Neger Jim bei der Jazzband war,
            War seine Bar die schönste Bar
            //: Zwischen Frisco und Manhattan ://
            Da soffen sie mächtig, die mächtigen Herrn
            Und hörten die traurigen Lieder so gern
            //: Und bekotzten die weißen Manschetten ://
            Und sie soffen wie die Tiere,
            Und sie grölten wie die Stiere
            Die Moonlight-Melodie.
            Alle waren von Whisky und Songs wie behext
            Und hörten nicht auf den neuen Text,
            Den Jim gemacht für sie:

            Warum gibt es eine Abteilung für weiße Gentlemen?
            Warum gibt es eine Abteilung für schwarze Gentlemen?
            Bei der Railroad, bei der Railroad, ihr Herren, sagt es mir.
            Warum gibt es eine Abteilung, ihr Herren, sagt es mir.

            Dann kam die Zeit der Depression
            Und mancher kriegte den letzten Lohn
            //: Zwischen Frisco und Manhattan ://
            Jim zog nach Texas, da brüllten sie:
            Eine Lady hat er geküsst, das Vieh!
            //: Und warfen ihn dreifach in Ketten ://
            Doch bevor sie ihn erhängen
            Mit biblischen Gesängen
            Befragt den Pfarrer Jim:
            Ob die Herrschaften mit der helleren Haut
            Am Ende auch den Himmel gebaut?
            Denn ach, das wäre schlimm:

            Sicher gibts dort auch ’ne Abteilung für weiße Gentlemen,
            Sicher gibts dort auch ’ne Abteilung für schwarze Gentlemen,
            Bei der Railroad, bei der Railroad, die zum Paradiese führt.
            Sicher gibts dort auch ’ne Abteilung,
            Bei der Railroad, die zum Paradiese führt!

            https://pesni.guru/text/ernst-busch-ballade-vom-neger-jim

        2. Schade nur, dass sich Ihre „altehrwürdigen Sahel“-Zivilisationsprodukte u.a. nicht so ganz zivilisationsgerecht aufgeführt haben, damals anno 1923. Und ganz dumm, dass sich sogar Kommunisten im Ruhrkampf gegen Ihre besten Kumpel gewandt haben. Sicher alles grundloser Rassismus, von links wie von rechts… ? Und die Senegalesen, Marokkaner usw. waren einfach nur billigeres Kanonenfutter für Frankreich – keineswegs gleichberechtigte Waffenbrüder. Aber die durften sich dann mal in Deutschland richtig austoben – bei entsprechenden Übergriffen in Frankreich hätte man sie einfach gelyncht. Ganz böse von den Deutschen, sich da nicht schon damals mit Freude und Verständnis dem hingegeben zu haben – als „Erlebende“- wie heute. Kannte bisher von Ebert keinen vernünftigen Satz: jetzt sogar 2. Danke.

          Und Ernst Busch (s.u.) ist auch so eine Propaganda-Knallcharge, die kann man nur als SED-Mann ertragen – aber Sie imitieren dessen grauen Braunkohle-Kohlsuppe-Charme schon recht gut mit: „füttern das Herrenvolk mit ihren reichen Ernten und beleuchten es mit ihrem Uran,“ Pathetischer geht es kaum noch, Gratulation.

          1. Es kann ja sein, daß auf einige der Tirailleurs sénégalais die Sitten und Werte Europas abgefärbt hatten. Aber so wüst wie die Europäer in Afrika haben sie sich im Rheinland ganz sicher nicht aufgeführt. Westeuropa hat es geschafft, von Barbarei zu Dekadenz ohne Zivilisation dazwischen überzugehen.

            Jedenfalls ist uns die Sahel-Zivilisation kulturell und geistig überlegen. Man vergleiche deren Zeitungen, Autoren, Analysten mit unseren, oder Chefdiplomaten wie Sangaré, Diop, Rouamba mit Baerbock oder Maas.

            Für Rußland sind Niger, Burkina Faso und Mali Bruderländer. Der russischen ist die Sahel-Zivilisation weit ähnlicher als unsere, die als „Anti-Zivilisation“ und mit der russischen als „unvereinbar“ angesehen wird. Perverse, Degenerierte, Nazis und Gagas.

            Wenn die Deutschen meinen, ihre eigene Gasversorgung per „Doppelwumms“ (Zitat Scholz) beseitigen zu müssen und sie sich dann das Uran aus Niger nicht leisten können, haben sie ein Problem.

            Der Wohlstand hier hat darauf beruht, die Schätze und Ernten Afrikas für fast umsonst zu bekommen. Was die Waren hier kosten, geht fast alles an die EU und EU-Konzerne, nur ein Bruchteil an die Afrikaner. Seit das neokoloniale Beutesystem wegzubrechen beginnt, ist der Wohlstand hier rapide am Schwinden.

            Man wird sehen, wie weit es hier reicht, wenn die Afrikaner aufhören, die Deutschen zu füttern und zu versorgen und sie rein auf eigene Leistung, ihre „Tüchtigkeit“ und „Ingenieurskunst“ angewiesen sind.

  10. Also Ihr Niger füttert schonmal gar niemanden: die Freunde importieren jede Menge Agrarprodukte ,bspw. Getreide aus Rußland. Machen Sie mal die Augen zu, dann sehen Sie afrikanische Errungenschaften. Wenn überhaupt irgendjemand irgendwenn füttert, dann sind das die Schwarzerdegebiete der Ukraine bzw. Rußlands, die den absurden Bevölkerungsüberschuß Afrikas am Leben erhalten.

    1. Die Agrarproduktion Afrikas ist gigantisch. Allein Nigeria produziert fast so viel wie alle 27 EU-Länder zusammen. Wenn es nach der Leistung ginge, müßten die Afrikaner satt und rund sein und die EU ein Hungergebiet. Das meiste wird allerdings infolge der neokolonialen Verhältnisse für den Export angebaut und geht für fast umsonst in die EU.

      Özdemirs Propaganda, die Ukraine würde Afrika ernähren und die Russen betrieben „Politik mit dem Hunger“ wird auch nicht wahr dadurch, daß €-Trolle sie hier penetrant wiederholen. Den Afrikanern geht es um den Dünger für ihren eigenen Anbau, dessen Lieferungen aus Rußland und Belarus die EU mit ihren Sanktionen blockiert.

      Afrika ist etwa 30 Mio km2 groß und die EU 4,2 Mio km2. Dabei hat Afrika weniger als drei Mal so viele Einwohner wie die EU. Wenn es „absurden Bevölkerungsüberschuß“ gibt, dann hier und nicht dort. Aber der wird ja nun durch Biontech reduziert. Holen Sie sich einen Booster!

  11. Ihre Münchhausen-Märchen sind nur noch lächerlich: erst ernährte Niger die halbe Welt – jetzt ist es auf einmal Nigeria…
    Nur zur Info: selbst die kleine BRD hat eine Getreideproduktion, die deutlich über der Nigerias liegt (Nigeria 28 Mio Tonnen; BRD 43 Mio- Tonnen; Quelle: Faostat, 2021)
    Sie erzählen Sie aber: „Allein Nigeria produziert fast so viel wie alle 27 EU-Länder zusammen“.
    Das Einzige, was Nigeria in erstaunlichem Maße produziert sind Nigerianer: inzwischen 230 Mio. davon.
    Aber jetzt werden Sie mir vermutlich gleich erklären, dass Nigeria dafür der weltbeherrschende Produzent von Yams ist oder irgendeinen anderen Unsinn. Schwer zu ertragen, was Sie sich aus den Fingern saugen. Gehen Sie mal besser mit der Dampflok spielen…

  12. Irgendwie scheint mir der Putsch in Niger noch eine ganz andere Dimension zu haben. Frankreich hat bisher einen beträchtlichen Teil des Urans für die eigene Stromversorgung aus Russland bekommen und einen ebenfalls beträchtlichen Teil aus Niger. Die wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland sind ja in ganz Europa derzeit auf dem Tiefpunkt und wenn jetzt auch noch der Urannachschub aus Niger in Frage gestellt wird, dann wird Frankreich in seiner Energieversorgung immer abhängiger von Staaten, die von Washington aus kontrolliert werden, wie z.B. Kanada. Das ist doch eine klare Parallele zu Deutschland, das sein Gas hauptsächlich aus Russland bekommen hatte und jetzt im Westen danach suchen muss (wass zugegebenermaßen schlecht gelingt). Mir scheint, dass die USA eine vielgesichtige Stratigie fahren, Europa wirtschaftlich gegen die Wand zu fahren und anschließend von sich komplett abhängig zu machen. Immerhin sind ja Deutschland und Frankreich bislang die unverzichtbaren Zugpferde der EU gewesen. Auf diese Weise können sie ihr Dollarimperium wenigstens um den Atlantik herum aufrechterhalten – so möglicherweise die Überlegungen. Ob das langfristig gelingt, ist noch eine ganz andere Frage.

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