Lula da Silva begrüßte Selensky bei einem der G7-Gipfeltreffen nicht

Laut La Razón ist der brasilianische Präsident nicht nur nicht zu seinem Kollegen zur Begrüßung gekommen, sondern soll sich auch unwohl gefühlt haben, mit dem ukrainischen Präsidenten im selben Raum zu sein

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist nicht auf seinen ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selensky zugegangen, um ihn am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima zu begrüßen. Darüber berichtete die Zeitung La Razón.

Nach Angaben der Zeitung begründete das Team des brasilianischen Staatschefs die anfängliche Weigerung von Lula da Silva, sich mit Selensky zu treffen, mit Terminschwierigkeiten. Es wird darauf hingewiesen, dass die Staats- und Regierungschefs den ukrainischen Präsidenten während eines der G7-Treffen empfangen haben. Der Publikation zufolge kam Lula da Silva nicht nur nicht nach oben, um seinen Amtskollegen zu begrüßen, sondern fühlte sich angeblich auch unwohl, mit Selensky im selben Raum zu sein. Der brasilianische Präsident blieb an seinem Schreibtisch sitzen, studierte die Papiere und schaute nicht auf.

Die Zeitung berichtet auch, dass die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten Druck ausübten, da sie es für wichtig hielten, dass Lula da Silva und Selensky sich treffen. Trotzdem endete der Gipfel ohne das bilaterale Treffen, was den Westen laut der Zeitung dazu veranlasst, sich über die vermeintlich neutrale Haltung Brasiliens zum Ukraine-Konflikt zu wundern.

Lula da Silva selbst sagte auf einer Pressekonferenz am Montag, dass Selensky nicht zum vereinbarten Termin erschienen sei.

Der G7-Gipfel fand vom 19. bis 21. Mai in Hiroshima im Rahmen der japanischen Präsidentschaft statt. Neben Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und den USA nahmen am Gipfeltreffen 2023 auch die Staats- und Regierungschefs der eingeladenen Länder Australien, Brasilien, Cook-Inseln, Indien, Indonesien, Union der Komoren, Südkorea und Vietnam teil. Auch Selensky sprach auf dem Gipfel.

Diese Meldung ist eine Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Warum sollte sich der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva oder ein anderes Staatsoberhaupt mit Präsident Selensky treffen wollen?
    Die Beispiele des chinesischen Präsidenten Xi, der arabischen Liga, sogar des Papstes, zeigen, dass solche Treffen reine Zeitverschwendung sind. Man wird als Kulisse für Propagandafilme missbraucht, von Herrn Selensky mit den bekannten Forderungen zugetextet und anschließend öffentlich diffamiert, weil man nicht genug tut, um die Ukraine zu unterstützen.
    Frei nach George Bush: wer mir keine Waffen liefert, ist ein Terrorist.
    In Selenskys Vorstellung, in den deutschen Medien mag die Wltschwarz-weiss und Selensky der Gute sein .

    In zivilisierteren Teilen der Welt hat man differenziertere Vorstellungen. Warum.solltevman seine Zeit damit verschwenden, diese jemandem zu erklären, dessen Existenz darauf aufgebaut ist, die nicht zu verstehen?

  2. Ich war am Anfang skeptisch gegenüber Lula da Silva, weil es den Anschein hatte, dass die US-Terroristen ihn bevorzugt haben — aber er scheint doch zu wissen, was er tut.

    1. Die USA haben ihn tatsächlich via Wahlfälschungsbeihilfe ins Amt gehievt. Der wirkliche Wunschkandidat war und ist Alckmin, der wohl demnächst Lula’s Nachfolge antreten wird, wenn Lula abgesägt ist (woran der Medienkonzern Globo bereits zu arbeiten begonnen hat). Nur Alckmin hätten wohl so wenige gewählt, dass selbst der Wahlbetrug nicht mehr geholfen hätte, Bolsonaro zu verhindern.

  3. Ich weiß nicht, ob es hier wirklich jemanden interessiert … als November/Dezember 2022 die Protestbewegung gegen die Wahlfälschung in Brasilien Volumen annahm, wurde in der Unterstützungsbewegung (also von Bolsonaro-Befürwortern – zu denen ich auch gehöre) mit großer Hoffnung angemerkt, dass ein großes Flugzeug aus Russland gelandet sei und irgendeine Form von Unterstüzung für Bolsonaro an Bord habe… reichlich nebulöse Hoffnung, aber so verzweifelt war man eben zu diesem Zeitpunkt des offenkundig erfolgten Wahlbetrugs. Bolsonaro ist wie Putin ein sogenannter Soberanist, also jemand, der für die Souveränität von Nationalstaaten eintritt. Auf dieser Ebene verstanden sich Putin und Bolsonaro und in eben dieses Schema paßt Lula als alter Sozialist nicht rein. Aber er ist offenbar ein so alter Sozialist, dass er noch nicht gemerkt hat, daß Putin kein Kommunist ist.
    Lula sagt und tut also aus falschen Gründen das Richtige. Bolsonaro tat aus richtigen Gründen das Richtige. Das ist der Unterschied.
    Witzigerweise – eigentlich enttäuschenderweise – geht nun aber die gesamte Bolsonarogefolgschaft auf Lula los mit dem Argument, er isoliere Brasilien international und mache es durch seine undiplomatische Verhaltensweise lächerlich. Es ist offenbar einfach nicht möglich, dass man auch einem Gegner gegenüber fair bleibt. Natürlich hat der korrupte und völlig versoffene Lula im Grunde keine Fairness verdient – das versteht man nur, wenn man seine Äußerungen auf Portugiesisch versteht, aber dennoch macht sich die gesamte Bolsonaro-Gefolgschaft nun unglaubwürdig, indem sie plötzlich Lula’s pro-Putin-Kurs kritisiert und vorher Bolsonaro’s pro-Putin-Kurs bejubelt hat.
    Wie man es aber auch dreht: Brasilien sollte neutral sein in diesem Konflikt und vermittelnd wirken, wenn es denn überhaupt erwünscht ist (woran ich zweifle).

  4. Mein Kenntnisstand dazu ist , das Selensky spontan zum G7-Gipfel angeschleppt wurde , soweit mir bekannt , hat Ihn ein französisches Flugzeug dahin gebracht , in meiner Version hat Lula ein Treffen mit Selensky abgelehnt .
    Ist halt immer blöd wenn man einen Schauspieler auf ein G7-Treffen schleppt , ohne Wissen der Mitglieder .
    Man sollte auch nicht vergessen , das es gleichzeitig drei Treffen gab , neben G7 gab es auch noch ein NATO-Treffen und das Bilderberg-Treffen , wobei beim Bilderberg-Treffen wohl nur die 3. Reihe anwesend war , Mitglieder aus der 1.Reihe musste man suchen gehen , dafür war BILD ja auch vor Ort . 😀

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