Leben in Russland

Eine „Food-Mall“ in St. Petersburg hat mich positiv überrascht

In meiner Wahlheimat Petersburg hat eine "Food-Mall" eröffnet. Als Freunde mich dorthin einluden, war ich skeptisch, denn ich bin kein Freund solcher "Vergnügungstempel". Aber nach dem Besuch war ich begeistert und werde sicher wieder hingehen.

In St. Petersburg gibt es den Warschauer Bahnhof, oder besser gesagt, es gab ihn. Der historische (und denkmalgeschützte) Bahnhof wurde von 1851 bis 1860 gebaut und blieb bis 2001 in Betrieb. Nachdem er geschlossen wurde, wurde er aufwändig umgebaut und hat 2005 als dreistöckige Shopping-Mall wiedereröffnet, in der es auch ein Kino mit neun Sälen und einen Fitness-Club mit großem Schwimmbad gab.

2021 wurde die Mall wieder geschlossen und erneut umgebaut. Im November 2022 hat sie wieder eröffnet, jetzt ist es eine Food-Mall (oder, wie man auf Deutsch sagen könnte, „ein Fresstempel“, wobei ich das sehr positiv meine). Kino und Fitness-Club sind übrigens geblieben. Auf drei Etagen sind in dem ehemaligen Bahnhof nun 34.000 Quadratmeter Fläche, auf denen über 90 verschiedene Restaurants und kleine Läden verteilt sein werden. Ein großer Konzertsaal kann 2.500 Gäste aufnehmen.

Als Freunde mich eingeladen haben, mit ihnen anzuschauen, was dort entstanden ist, war ich skeptisch, weil ich solche „Vergnügungstempel“ eigentlich nicht mag. Aber ich bin mitgegangen… und war begeistert!

Der Haupteingang ist ein früherer Seiteneingang des historischen Bahnhofs und wie alle historischen Gebäude in Petersburg hat auch dieses eine verzierte Fassade und ist natürlich schön beleuchtet. Das kennt jeder, der schon mal in Russland war.

Drinnen sind aktuell erst die etwa die Hälfte aller Läden und Restaurants eröffnet, aber schon die jetzige Auswahl ist beeindruckend. Es gibt Restaurants aus aller Herren Länder und es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Das Konzept sieht vor, dass die Restaurants und kleinen Läden an den Wänden des ehemaligen Bahnhofs sind und im Zentrum, wo früher die Gleise und Bahnsteige waren, ist eine langgestreckte Zone mit Tischen, sodass jeder ein Essen nach seinem Geschmack findet und man anschließend mit den Essen aus verschiedenen Restaurants an einem Tisch zusammen essen kann.

Meine Freunde haben sich bei einem der koreanischen Restaurants etwas geholt, mich hingegen hat ein Restaurant „angelächelt“, bei dem man Burger oder Fleischgerichte bekommen konnte, die mit Raclette-Käse überdeckt werden. Ich habe schon ewig kein Raclette mehr gegessen, weil das in Russland kaum jemand kennt. Das Fleisch war wirklich gut und die Idee, Raclette-Käse als „Topping“ für ein eigentlich „normales“ Fleischgericht zu benutzen, hat mir sehr gefallen.

Das Essen ist kein Fast Food, es sind hochwertige Restaurants, aber die übliche Diskussion mit Freunden oder Familie, ob man „zum Italiener“ oder „zum Chinesen“ geht, spart man sich dort, weil in dieser Food-Mall wirklich jeder etwas für seinen Geschmack findet. Und anschließend kann man sich noch Desserts bei einer Eisdiele, einem Waffelbäcker oder was man eben sonst noch mag, holen.

Außerdem kann man einen Kinobesuch damit verbinden und es gibt noch den großen Saal mit einer Großbildleinwand, wo zum Beispiel Fußballspiele übertragen werden oder Konzerte stattfinden. Zur leichten Unterhaltung laufen in der Food-Mall einige junge Schauspieler in historischen Kostümen herum, die „Bahnhofszenen“ spielen und die Gäste, wenn die Spaß daran haben, in die kleinen Spielchen mit einbeziehen. Und, wie in Russland üblich, gibt es reichlich Spielmöglichkeiten für Kinder.

Sollten Sie mal in Petersburg sein, kann ich einen Besuch des Warschauer Bahnhofs nur empfehlen, obwohl ich normalerweise kein Freund von solchen Malls bin.

Und ich empfehle dringend, diese russische Limonade zu probieren, die ich noch nicht kannte. Die Kombination Mango-Chili mag gewöhnungsbedürftig klingen, war aber wirklich lecker!


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

61 Antworten

  1. Ich finde solche Ausreißer sehr angenehm, auch wenn ich wahrscheinlich nicht mehr nach Russland komme. Gerne mehr davon, und weniger Themenwiederholungen mit den ewig sich gleichenden Kommentaren.

    1. Ein Studienfreund, der heute Professor für russische Sprache ist, sagte damals in etwa folgendes über seine deutschen Kommilitonen:

      „Die haben ein paar Romane gelesen und ein romantisches, verklärtes Bild von einem idealistischen Rußland, das ihrem eigenen Temperament entspricht. Und das projizieren sie auf die Russen. Aber das ist ein Mißverständnis. Denn die meisten Russen sind genauso materialistisch wie die meisten hier. Die wollen einfach auch den Wohlstand, den wir hier schon haben.“

      So habe ich es auch gesehen. In Bekanntschaften und wie ich dort war. Wenig überraschend. Und überhaupt kein Vorwurf, sondern verständlich, sogar selbstverständlich, wenn man ehrlich ist.

      Das globale Allerlei des Freßtempels hat praktische Vorteile. Die Vorbehalte dagegen kann ich gut verstehen. Mich stört auch irgendwas daran. Aber die Masse stimmt mit den Füßen darüber ab.

    2. @Grete
      Mich beutelt der Neid, wenn ich das sehe und daran denke, wie es jetzt in meiner einst netten Stadt aussieht, wo sich nur noch Döner Läden mit Shisha Bars und Gemüseläden abwechseln.

      Und NEIN, ich habe diese Zustände nicht gewählt…

    3. an Grete:

      Wie Grld oben schrieb:

      “ Jetzt warte ich auf die ergänzenden Kommentare unserer „Geistes-Akrobaten“.🤭 “

      war es wirklich nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Kommentar wie der Ihrige zu lesen ist.
      Leute wie Sie können wohl einfach nicht anders. Leute wie Sie haben weder Humor, noch können sie sich an positiven Meldungen erfreuen.

      Griesgrämig, freudlos, dauermeckernd und missgünstig latschen sie durchs Leben und versuchen, anderen Menschen mit ihrer Miesepetrigkeit die kleinen Freuden des Lebens madig zu machen.

      Und gönnen können, wollen und können sie schon gar nicht.

      Und weil Sie so ein armseliges, verhärmtes und verbittertes Wesen sind, schenke ich Ihnen die folgende, kleine Geschichte:

      ***************************************************************************
      Ein reicher Mann wurde von seinem König dazu verpflichtet, seinem armen Nachbarn etwas zu schenken.

      Der Reiche nahm einen grossen Korb, füllte ihn mit allerlei Unrat, Abfall, Dreck und Erde und übergab ihn dem Armen. Dieser bedankte sich artig, nahm den Korb und trug ihn in seine kleine Hütte.

      Der Arme entsorgte das Unbrauchbare, befüllte den Korb mit zusätzlicher Erde, bepflanzte ihn mit vielen wunderschönen Wiesen-Blumen und schenkte den blumengefüllten Korb einige Tage später dem reichen Nachbarn.

      Dieser wunderte sich sehr und fragte: „Weshalb schenkst du mir diesen Korb voller schöner Blumen, wo ich dir doch nur Unrat, Abfall und Dreck geschenkt habe?“

      Der Arme lächelte freundlich und sprach: „Mein lieber Herr, jeder kann nur das verschenken, was er zu schenken vermag.“
      ************************************************************************************

      🌺

        1. an Trompete:

          Leider weiss ich den Namen des Verfassers nicht.
          Ich habe mir den Text zu einer Zeit abgespeichert, bevor mir bewusst wurde, dass auch die Meta-Daten jeweils wichtig sein könnten.

          Gruss vom Thunersee, Schweiz

          🌺

          1. Eine schöne Geschichte, die micht schmerzlich an die Lesebücher meiner Schulzeit erinnert … die unter Helmut Kohl abgeschafft und durch Dummfug ersetzt wurden.

            In den „alten“ Büchern (nannten sich : Schwarz auf Weiss) waren alle großen Deutschen Dichter und Denker und auch die Weiblichen Vertreter vorhanden. Gedichte, Prosa, lehrreiche Annekdoten … eine wahre Fundgrube. Ersetzt durch ein Buch dessen einzige Inhalte waren: Kaufen ist gut, kaufen ist schön, kauf-mich kauf-mich kauf-mich.

            Ich möchte mich heute noch erbrechen bei der Erinnerung als ich es durchblätterte.

            1. ja, nu, 100.000e wollten in der SBZ 1989 aber Westauto, Videorecorder und Reisen außerhalb des Ostblocks.

              Gemütliches Leben im Rahmen der Grundbedürfnisse war doch anscheinend zu wenig.

              Man kann nicht alles haben…,
              denn die hellste Kerze auf der freiheitlich demokratischen Westtorte ist nun mal Profit,
              und der geht nur mit Massenkosum 😀

      1. @Aletheia 1957
        Sehr hübsche kleine Geschichte. Schade ist nur, dass man andere zuerst knock-outen muss um schönes zu schreiben. Ist es nicht möglich eine andere Meinung einfach stehen zu lassen. Ein Gedanke ein kurzer Tweet ist nur wie eine Linie, ein wenig Farbe in einem Bild, noch lange nicht das Ganze.

    4. „Es mieft nach globaler Ordnung, nicht nach historischem Rußland. Auch die Russen müssen sich entscheiden, was sie wollen, ihre Kultur und Geschichte oder das globale Allerlei.“

      Was sind das denn für Forderungen !?!?! (Lach“anfall“)

    5. Das ist eben das historische Rußland in modern. Rußland hat Nationalitäten von den Griechen in Mariupol bis hin zu Koreanern, Kim Tschi ist in Rußland allgemein bekannt.Viele kulinarische Einflüsse aus dem Kaukasus und Zentralasien, aber auch von Deutschen. Aber auch anders herum: Nudeln haben sich von Rußland in alle Welt verbreitet. Pelmeny (von udmyrtisch: Ohrenbrot) als Jiao Zi nach China, als Maultaschen nach Schwaben, als Ravioli etc. nach Italien.

      Auch über die alten Handelwege und Märkt, die teils weltberühmt waren, haben sich die verschiedenen nationalen Küchen verbreitet.

      Die italienische Küche kam mit dem FIAT-Lada-Werke in Togliatti nach Rußland. Heute importieren die Russen italienische Spezialitäten aus Argentinien. Dort gibt es viele Italiener, und die stellen das noch richtig italienisch her. Ganz anders als der EU-Pampf „à la Schwab“ in Italien.

      1. @Nordwind

        Ist wohl so eine typisch westlich degenerierte Ansicht?!
        Schon mal auf die Idee gekommen, dass Russland sehr freundlich seinen Gästen gegenüber agiert wenn es auch „englische Texte“ auf ihre Produkte druckt? Der gemeine Westler ist ja schon mit den kyrillischen Buchstaben überfordert & nicht Willens zu lernen – es reicht selten für die Bedienung des ‚Übersetzungsprogrammes‘.

        Und es ist eine sehr schöne Geste, den – freiwillig – geistig benachteiligten Menschen auch Freude zu bereiten & ihnen den Besuch einfacher zu gestalten.

        1. Sehe ich auch so. Ist einfach für den Rest der Welt gedacht. Freundliche und vernünftige Geste, solange es nicht immer und überall die einzige Beschriftung ist. Wird es wohl auch nicht.

          Mir wäre es aber durch den allgegenwärtigen immerwährenden Lärm aufgrund der kahlen Flächen einfach zu laut. Gemütlich geht anders. Aber schließlich muss ja keiner dort hin. Aber von Außen sieht es sehr schön aus. So schön sah Deutschland auch mal aus. Dann kam der Bauhausstil. Und heute gibts überhaupt keinen Stil mehr.

  2. Boah, da werd‘ ich gleich ganz neidisch – und es bestärkt mich in dem Vorsatz, vielleicht doch möglichst bald nach Petersburg auszuwandern: Ich LIEBE es, die Küchen der Welt kennen zu lernen – besonders, wenn man dazu nicht unbedingt überall hin reisen muss, wo es mir z.B. zu warm ist 😉
    Wenn ich mich nicht irre, dürften wir 1988 von dort mit dem Zug Richtung Baltikum abgereist sein – aber wen interessierten damals schon historische Bahnhöfe. Mich jetzt schon, z.B. die fast filigranen Eisenkonstruktionen für die weit gespannten Hallendächer. Also, spätestens (hoffentlich) zu den nächsten „Weißen Nächten“ komme ich mal vorbei. Ich bräuchte dann nur vielleicht jemanden, bei dem ich meinen Hund lassen kann … irgendeine Idee, Thomas? 😉

    1. Mein Traum ,schon von Kindheit an war, Weihnachten in Russland und zwar ausserhalb der Metropolen, raus aufs Land!
      Die oftmals ärmlichen Häuser tief verschneit, Rauch aus dem Schornstein aufsteigen sehen, und von drinnen schon den Gesang zu hören…Das wäre ein richtiges Weihnachten!

  3. Das liest sich gut und sieht besser aus als in der Galeria.
    Ich schicke meine Frau dahin. Da wird gleich wieder als Antwort folgendes kommen: „Kostet teuer…“ 🙂
    Mal schauen, ob es im Sommer mit einer Reise klappt.
    Immerhin haben wir jetzt eine Route gefunden, bei der man nur 2 Tage unterwegs ist. 😉

  4. Jeder möge so leben, wie er sich die Welt wünscht. Ich lebe ohne globalen Schnickschnack und gebe kein Geld dafür aus. Die Russen sind nur noch nicht satt von diesen globalen Plattheiten, die nicht besser sind als die europäischen. Mich schüttelt es schon bei Süßkartoffeln.

    1. Eric Ambler in „Der dunkle Grenzbezirk“:

      „Gott sei Dank haben sie hier einen deutschen Koch. Wer immer die Meinung in die Welt gesetzt hat, daß nichts über französische Küchenchefs gehe, hat nie wirklich gute deutsche Küche kennengelernt.«

  5. Aletheia 1957
    Griesgrämig, freudlos, dauermeckernd und missgünstig latschen sie durchs Leben und versuchen, anderen Menschen mit ihrer Miesepetrigkeit die kleinen Freuden des Lebens madig zu machen.

    Man ist das arm. Was sind die wirklich kleinen Freuden? Irgendwohin zu reisen und deutsches Geld zu lassen für irgendwelchen Mist? Sind das die kleinen Freuden?
    Ich lebe durch meine Vorfahren, durch meine Sprache und Kultur. Leute wie Sie sind austauschbar, ich nicht, leben Sie damit, wenn Sie können. Viel Spaß!

    1. Warum kann man sich denn nicht an der Idee erfreuen und den Gästen den Genuss gönnen, zumal es ja nicht in der eigenen Umgebung stattfindet ??? Alethia hat recht: Hauptsache meckern und hinten rum „eigene Werte“ durchstecken: „Ich lebe durch meine Vorfahren, durch meine Sprache und Kultur.“
      Das Tolle „an den Russen“ ist, das habe ich nun inzwischen gelernt, dass deren Vorfahren, Sprache, Kultur und erlaubte offene Heimatliebe nicht im feindlichen Bezug zu anderen Kulturen stehen. Sie kennen sich selbst viel besser als die hiesigen und haben kein Problem mit freundschaftlichem Austausch.
      Das ist alles sehr, sehr schwer zu verstehen – ich weiß.

    2. an Grete:

      Dacht‘ ich mir’s doch.

      Sie haben weder die Freude von Thomas Röper an seinem kulinarischen Erlebnis von Fleisch mit Raclette-Käse überbacken verstanden oder nachempfinden können, noch haben Sie den Sinn meiner kleinen Geschichte intellektuell erfasst oder erfassen wollen.

      Im Gegenteil. Sie haben noch eine Schippe „Dreck“ drauf gelegt. Echt schade, aber letztendlich auch egal.

      Übrigens, falls es Ihnen entgangen sein sollte: Thomas Röper WOHNT in St. Petersburg und bezahlt in Rubel. Er muss nicht dorthin reisen und mit Euronen bezahlen.

      Und auch wenn jemand extra dort hin reist: Seit ich bei NuoViso Thomas Röper entdeckt habe und ich durch ihn viel über Russland und seine Menschen gelernt habe, kommt mir öfter’s die Idee, irgendwann mal noch St. Petersburg und Moskau zu besuchen. Am liebsten mit dem Zug. Vom Thunersee, Schweiz aus, wäre das zwar eine ganz schön lange Strecke, aber ich liebe es, im Zug zu reisen. Und die Schweizer Fränkli tausche ich gerne in Rubel um.

      🌺

      1. das hatte ich auch schon vor, mit der Bahn.

        Von Berlin z.B. gibt es einen Nachtzug nach Moskau (kommt aus Paris).

        Und Moskau – St.Petersburg hat „ICE-Strecke“, 3 h 30min, Sapsan (von Siemens), und fährt lt. Hörensagen im Gegensatz zu hier auch Sommer wie Winter, recht pünktlich mit funktionierender Klimaanlage/Heizung.

        Leider ist das alles recht kompliziert wegen der Visabestellungen. Man bracht ja auch noch eins für Belarus (Weißrussland), Transit.

        D.h., spontan geht da nix und man müsste Wochen vorher planen.

        Und billig sind die Visa im Verhältnis zu einem Kurztrip leider auch nicht.

        1. @Nordwind

          Soweit bekannt, gab es bis vor einiger Zeit die Regelung, dass Deutsche für WEißrussland für bis zu 7 Tagen KEIN Visum brauchen & ein Visa für Russland konnte man entweder online bekommen oder man hat seinen Pass zur russ. Botschaft geschickt – innerhalb von 3 Tagen war das Visum ausgestellt.

          Na ja & „billig“ oder den Preis wert – muss jeder für sich selbst entscheiden…aber wir wissen ja, Deutsche find Geiz geil….🤭

    1. @Ni-na

      Es ist wirklich eine schöne Idee. Bekannt ist das in Asien & wird dort schon recht lange praktiziert.
      Meist in Shoppingmeilen hat man eine ganze Etage, die alle möglichen Länderspezialitäten anbietet.

      Aber wenn man dort unterwegs ist wo – auch dort – das Fußvolk lebt ( hauptsächlich in Großstädten) – kann man solche Events sogar mit unterschiedlichen einheimischen Küchen des Landes – schon mal auf riesigen Parkplätzen erleben. Und es scheint den Menschen auch dort immer wieder Freude zu bereiten denn es ist fast so überlaufen wie Popkonzerte……

      St. Petersburg ist nun tatsächlich eine Stadt, die international „Rang&Namen“ hat & da macht es sich gut, internationale Küche so für Jedermann zu präsentieren.

      Noch schöner würde ich zumindest finden wenn es so etwas auch für die vielen unterschiedlichen Küchen ( & Russland bietet sich da auch an bei ihren mehr als 190 unterschiedlichen Ethnien!) des Landes einen „Fresstempel“ geben würde….

      Bisher konnte ich immer erleben, dass die echte einheimische Küche alles schlägt gegenüber der internationalen, die häufig in Touristenzentren angeboten wird……am besten sogar wenn ‚Mutti‘ selber kocht & die Lieferanten aus der Umgebung sind……

        1. @Ni-na

          Ja, kann man sich wünschen…..aber das Original ist IMMER besser als eine Kopie – zumal man dazu neigt, die echten Landesspezialitäten dann „einzudeutschen“ ( wird ja auch mit anderen Ländern Essen so gemacht😥) & deshalb würde ich das gerne in Russland genießen……

  6. Raclette mit Käse. Mensch Mensch. Hört sich nach einer dicken NATO Kalorienbombe an. Gibts dort eigentlich auch was für Kräuterfresser und Veganskis. Dann würd ich auch mal vorbeischauen

    1. an NeoPazi:

      Nicht „Raclette mit Käse“.

      Raclette IST Käse. Thomas Röper schrieb von FLEISCH mit Raclette-Käse überbacken.

      In der Schweiz wird Raclette-Käse traditionell mit Pellkartoffeln, Cornichons (die ganz kleinen Essig-Gürkchen) und Silberzwiebeln gegessen. Dazu passt entweder ein trockener Weisswein oder ein aromatischer Schwarztee (wegen der Verdauung und so . . .), leicht gezuckert, mit ein paar Tropfen „Kaffee-Rahm“ verfeinert.

      Man kann aber auch selber Variationen erfinden:

      Mein Favorit: Sauerkraut mit Raclette-Käse überbacken und mit Pfeffer aus der Mühle sowie Muskatnuss gewürzt. Dazu Pellkartoffeln. Göttlich!

      🌺

  7. Der Umbau erinnert an das alte Gebäude des Atoca-Bahnhofs in Madrid, wo es Läden und Gastronomie gibt – und Palmen im großen Raum in der Mitte. Der neue Bahnhof wurde dahinter gebaut, mit weiteren Geschäften.

    Um u.a. so etwas zu sehen, sind Flüge schön – mit einem Zug bräuchte ich 1-2 Tage nach Madrid statt 2 Stunden – etwas, was Klima-Hysterisierende:innen wegnehmen möchten. Fliegen soll nur noch zu den Klimakonferenzen und sonstigen „Weltrettungen“ gestattet sein.

    @“… bei dem man Burger oder Fleischgerichte bekommen konnte, die mit Raclette-Käse überdeckt werden. Ich habe schon ewig kein Raclette mehr gegessen, weil das in Russland kaum jemand kennt. Das Fleisch war wirklich gut und die Idee, Raclette-Käse als „Topping“ für ein eigentlich „normales“ Fleischgericht zu benutzen, hat mir sehr gefallen …“

    Weder Fleisch noch Milchprodukte wie echtes Käse soll es in der Woken Welt geben. Woke Träume reichen bis zum Människokött:

    „Nachhaltigkeit: Magnus Söderlund will Menschenfleisch als Nahrung überdenken“

    https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/nachhaltigkeit-magnus-soederlund-will-menschenfleisch-als-nahrung-ueberdenken-li.23118

    „… Människokött – auch darüber müsse reden, wer ernährungstechnisch „in Bezug auf Klima- und Nachhaltigkeitsfragen nichts unversucht lassen will“. So hat der Stockholmer Handelshochschulprofessor Magnus Söderlund jüngst auf einer Gastronomiemesse impulsreferiert. Människokött ist schwedisch für Menschenfleisch. …“

    „… diese Art massentierhaltungsalternativer Volksbeköstigung wäre selbstredend Unfug, sowohl esskulturtheoretisch als auch lebenspraktisch: In Deutschland gibt es im Jahr knapp eine Million Sterbefälle. Im selben Zeitraum verwurstet man 56 Millionen, pardon für den Vergleich, Schweine. Außerdem werden die Leute immer älter. Bei ihrer Zubereitung käme man wohl nicht weit mit gängigen Rezepten wie etwa dem, besonders zadderige Steaks in pürierte Kiwis einzulegen – ganz zu schweigen von der zumindest hirngesundheitlichen Nachhaltigkeit des Kannibalismus – mit den besten Empfehlungen der Herren Creutzfeldt und Jakob. … Doch es könnte sich eben auch um einen seriös gemeinten Diskussionsbeitrag handeln. Immerhin werden gerade kaskadenartig Gedanken zur Kohlendioxidvermeidung vorgebracht, die ähnlich verwegen wirken, aber enorm inbrünstig sind: Man müsse sofort aus allen zuverlässigen Energiequellen aussteigen. Klimabewusste Frauen sollten keine Kinder mehr gebären. Wozu noch Großindustrie? Wieso den Gütertransport nicht auf Lastenfahrräder umstellen? Warum noch neue Häuser errichten? Bauscham statt Bauschaum. …“

    Über einen weiteren Vorstoss in diese Richtung aus Schland berichtete RT in den letzten Tagen.

  8. Hört sich ausnahmsweise sehr“lecker“ an dieser Bericht, nur, ein Nach- Geschmäckle bleibt…
    Wenn es das ist was die Menschen in Russland wollen und ich kann diesen Trend in Sachen Essenvielfalt auch aus Serbien bestätigen, wo sich die jungen Menschen neuen Geschmäckern immer mehr öffnen ohne jetzt eine Beurteilung der Qualität dieser „Nahrung“ abzugeben da ich sie noch nicht gekostet habe.
    LG an alle und hier das „Geschmäckle“ 😉

    https://m.youtube.com/results?sp=mAEA&search_query=we+all+living+in+america

  9. Entschuldibum, son großen Unterschied zum Leipziger Hauptbahnhof zB sehe ich nicht,
    alles schön und gut, aber extra dafür hinfahren würde ich nicht.
    Persönlich bin ich schon seit Jahren darüber fassungslos, dass sich die Einkaufs- und Fresstempel quasi nicht unterscheiden.
    Die sehn doch überall gleich aus, ob in meiner deutschen Provinzstadt oder in Paris (da war ich vor 20 Jahren) oder in Tel Aviv (vor 15 Jahren da gewesen) oder wenn ich Dokus aus allen Ländern sehe, überall die gleiche Suppe.
    Wobei ich zugeben muss, diese Art Konsumtempel haben ja eigentlich die Russen erfunden, das GUM in Moskau (1980 dagewesen) hat ja eine 140jährige Geschichte , allerdings ich weiß nicht, ob es in anderen Ländern ältere Konsumtempel mit verschiedenen Läden gibt *schulterzuck*
    Von daher könnte man sagen, bei den Russen sind diese Fresstempel Tradition bzw Kultur,
    denn ansonsten sind mir diese Tempel einfach nur geldgesteuert, globalistisch profitorient, nicht von innen herausgewachsen.
    Die Globalisten missbrauchen den natürlichen Konsumtrieb der Menschen zur Profitmaximierung.
    Es fehlt mir eine menschliche Gesellschaft, die friedlich miteinander schafft, die im gemeinsamen Tätigsein, jedem Menschen ein erfülltes selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

  10. Es prallen eben 2 Welten aufeinander, der ruhelose Nomade und der Bodenständige. ich weiß nicht, wer hier der Fanatischere ist, wenn ich die Reaktionen gegen meinen Kommentar so sehe. Ich neidete gar nichts, ich bedauerte nur, daß Rußland seinen Ursprung verliert. Das ist kein Öffnen der Welt oder Weltoffenheit, das ist ein Verlieren der Identität. Kultur oder Tradition ist nicht ein Weitergeben der Asche, sondern des Feuers, aber das können sogen. Kosmopoliten nicht begreifen.
    In den 80ern war da noch etwas von Kultur und Eßgewohnheiten. Wer hat denn den Klops im Brötchen auf der Welt verteilt? Und wer hat den Scheixx kritiklos übernommen? Haben die Russen nicht lernen können und müssen den Fehler wiederholen?
    Ich kenne diese Hinterwändlerzuweisung von debilen Typen wie der Roth. Ist das alles an Argumenten?
    War die Welt nicht schillender mit Nationalstaaten und Völkern als dieses Durcheinander an Menschen, Kochkunst und Architektur, die keine ist? Die aber leider auch in Rußland nachgeäfft wird. Ich brauche zum Leben Begegnungen in kleinen Einheiten. Zentralismus wie Freßtempel oder die EU sind sozialistisch und anonym.

  11. ja, recht nett, würde sagen so wie in DE. 90 Restaurants dürfte übertrieben sein. Wenn die Tische alle draussen stehen kommt mir das vor wie Abholstationen fürs Eseen.
    Und an Herrn Röper : bitte nicht so schnelle Bildschwenks, man kann wenig erkennen, zum Teil verwischt weil zu schnell und das Auge kann auf dem jeweiligen Bild nicht verweilen, Eindrücke können so nicht gewonnen werden.
    Es geht bei den Aufnahmen nicht darum wer der schnellste ist.

  12. Ich war in St. Petersburg gern in diesen „Kantinen“ essen (russischen Namen schon wieder vergessen..), wo die Qualität wirklich gut war und alles auch sehr günstig..
    Da konnte man sich sein Essen mit Vor- und Nachspeisen zusammenstellen wie man wollte.

    Für umgerechnet 6 Euro hatte ich auch einen Wodka gekauft, der den hiesigen teuersten Supermarktwodka wie Brühe erscheinen lässt, und mich aufgrund der enormen inneren Erwärmung durch diesen Zaubertank zu dünn angezogen und mich dann an der Newa richtig erkältet.

    Von der Ermitage fang ich garnicht an, das ist ein ganzes Kapitel für sich! Traumhaft.

  13. Dieses Prinzip hatte ich bereits in den 90ern in Singapur kennengelernt. Dort heißen sie „Hawker-Markets“. Man bestellt und bezahlt beim Essens-Produzenten, sagt ihm die Tisch-Nummer und ein Mitarbeiter liefert es an den Tisch. Der Vorteil, jeder kann unter allen ethnischen Küchen aussuchen (in Singapur halt chinesisch, malaiisch, indisch, japanisch usw.)

  14. Ich war bei unserem letzten Besuch in St. Petersburg im September letzten Jahres erneut begeistert von der Vielfalt der russischen Gastronomie. Sei es eine Stolowaja, ein georgisches oder italienisches Restaurant oder eines mit etwas gehobenerer russischer Küche, man wird immer wieder überrascht vom Service, der Qualität und Vielfalt des Angebotes. Somit beneide ich Thomas schon sehr, in dieser beeindruckenden Stadt zu leben. Und ich bin noch nie mit einer solchen Wut auf das hiesige Politikerpack zurückgekommen, welches uns das Reisen nach Russland am liebsten komplett verbieten würde!

  15. Ich gehöre eher in die Kategorie die alles probieren, am besten solche Speisen, die ich noch nicht kenne.
    Das heisst ich bräuchte ein paar Wochen, um mich da durch zu „testen“.
    Das hier sieht nicht nach Fast Food, also ungesunde Industrieware, aus.
    Man merkt den Verfall in DE an jeder Ecke auch in EinkaufsMalls, wo viele nur zur Hälfte belegt sind.
    Bei Neueröffung sieht alles noch sauber und frisch aus. Aber nach einigen Jahren kommt dann die Ernüchterung.
    Was zum grossen Teil an den ständig steigenden Pachtgebühren liegt, die der Ladenbetreiber irgendwann nicht mehr zahlen kann.
    Wie ist das Russland, geht da auch Profit über alles?

    1. Ich esse auch lieber in einem klassischen Restaurant.
      In Samara kann man auch Restaurants mit Gerichten aus vielen Regionen der ehemaligen sovietischen Republiken finden.
      Ist eben gemütlicher als zuviel Rummel.

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