Ukraine

Angriffe auf Belgorod und Kiew will 50 Patriot-Systeme: Die Ereignisse des 3. und 4. Juni

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 3. und 4. Juni, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung vom 3. und 4. Juni.

Beginn der Übersetzung:

Sabotagegruppen versuchten, in Nowaja Tawolschanka einzudringen und Indonesiens Friedensplan: Die Entwicklungen rund um die Ukraine

Sabotagegruppen haben am Sonntag erneut versucht, in das Gebiet der Region Belgorod einzudringen, diesmal über einen Fluss in der Nähe von Nowaja Tawolschanka. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden sie beschossen und zurückgeschlagen. Außerdem setzte die Ukraine den Beschuss von Shebekino sowie des Gebiets der Donezker Volksrepublik fort.

Die ukrainische Regierung hat weisen weiter darauf hin, dass eine Gegenoffensive vorbereitet wird und neue Waffenlieferungen nötig sind.

Gleichzeitig rufen mehrere Länder zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Auf der Sicherheitskonferenz des Shangri-La-Dialogs in Singapur wurde insbesondere die Friedensinitiative Indonesiens vorgestellt. Der Plan sieht einen Abstand von 15 Kilometern zwischen den Streitkräften, die Schaffung einer entmilitarisierten Zone und die Entsendung von UN-Friedenstruppen vor. Kiew hat diesen Vorschlag jedoch bereits abgelehnt.

Die TASS hat die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen zwei Tage rund um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Militäroperation

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beliefen sich die Verluste Kiews in den beiden Tagen auf etwa 385 Menschen bei Süd-Donezk und Saporoschschje, auf etwa 160 bei Kupjansk und über 150 bei Krasnoliman. Nach Angaben des Ministeriums hat die Ukraine rund 420 Menschen bei Donezk und 65 bei Cherson verloren.

Die russische Luftabwehr schoss in der DNR eine ukrainische Su-27 und einen Mi-8-Hubschrauber ab und fing vier Storm-Shadow-Raketen, 21 HIMARS- und Uragan-Raketen sowie zwei taktische Totschka-U-Raketen ab.

Hochpräzisionswaffen zerstörten eine ukrainische Drohnenmontageanlage in der Nähe von Dneprpetrowsk. Außerdem beschossen die russischen Streitkräfte ein Feldlager einer ukrainischen Nationalistengruppe bei Staraja Pokrowka in der Region Charkow.

Die Lage in der Region Belgorod

Ukrainische Truppen haben am Wochenende den Beschuss von Shebekino in der Region Belgorod fortgesetzt. So feuerten die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben des Gouverneurs der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am 3. Juni 519 Stück verschiedener Munition auf den Stadtteil Shebekino ab und töteten dabei zwei Menschen.

Darüber hinaus erklärte er am Sonntag, dass Sabotage- und Aufklärungsgruppen in das Dorf Nowaja Tawolschanka eingedrungen seien. Später teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass Einheiten des westlichen Militärbezirks und des FSB-Grenzdienstes einen Versuch von Saboteuren entdeckt hätten, den Fluss in der Nähe von Nowaja Tawolschanka in der Region Belgorod zu überqueren, woraufhin ein Artillerieangriff auf sie erfolgte und die Saboteure sich zurückzogen.

Gladkow erklärte auch, dass er bereit sei, sich mit den Saboteuren am Kontrollpunkt Shebekino zu treffen, um die russischen Gefangenen zu befreien, falls sie noch am Leben seien.

Friedensinitiativen

Der indonesische Verteidigungsminister Prabowo Subianto hat auf einer Konferenz in Singapur einen Plan zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ukraine vorgeschlagen, der unter anderem einen Waffenstillstand, eine entmilitarisierte Zone und die Entsendung von UN-Friedenstruppen vorsieht.

Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Mykolenko, sagte zu dieser Initiative, dass sie nicht funktionieren würde, da sie den russischen Truppen helfen würde, Zeit zu gewinnen. Mykolenko betonte, dass ein langfristiger Frieden in der Ukraine nur auf der Grundlage der „Friedensformel“ des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky möglich sei.

Dmitry Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, kommentierte seinerseits die in dieser Woche erschienenen Veröffentlichungen über den Vorschlag Frankreichs, in Paris einen Friedensgipfel zur Ukraine abzuhalten. Er wies darauf hin, dass der russische Staatschef nach wie vor für alle Kontakte offen sei, die es ermöglichen würden, die Ziele der Militäroperation mit friedlichen Mitteln zu erreichen, der Westen aber keine solche Gelegenheit biete. Gleichzeitig betonte Peskow, dass Frankreich nicht als Moderator bei der Beilegung des Ukraine-Konflikts fungieren könne, da es auf der Seite Kiews und damit de facto eine Konfliktpartei sei.

Die Gegenoffensive der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass die bevorstehende Gegenoffensive völlig unterschiedliche Szenarien verfolgen und die Ukraine teuer zu stehen kommen könnte. In Bezug auf die NATO-Frage sagte Selensky außerdem, dass die Ukraine auf dem Gipfeltreffen in Vilnius nicht vertreten sein werde, wenn man Kiew nicht signalisiere, dass man bereit sei, es in das Nordatlantische Bündnis aufzunehmen.

Gleichzeitig glauben die USA, dass eine mögliche ukrainische Gegenoffensive erfolgreich sein wird. Dies sagte insbesondere Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten.

Kiew beharrt auf neuen Waffenlieferungen, um eine Gegenoffensive zu starten. Darauf wies der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Igor Zhovkva, hin. Selensky sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, die Ukraine brauche 50 Patriot-Raketenabwehrsysteme.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

    1. Eine gute Frage… was ich so gehört habe, nicht viele. Wobei da auch die Frage ist, wie man zählt. So 50x das wie in Kiew macht schon Sinn, wenn man die gesamte Ukraine verteidigen will (aber das sind ganze Komplexe mit jeweils einigen Lastwagen). Praktisch würde selbst das nur vorübergehend einen Effekt haben. Dann werden die eben ein bevorzugtes Ziel der russischen Armee.

    2. Laut Militaria gibt es Weltweit ca 123 solcher Systeme…..mit dem Fazit :
      Alt sehr Teuer nur ca 180 km Reichweite ( ergo ca 50 % von dem der Russen )
      Auszug :
      S-400 Triumpf Luftabwehrsystem
      Eine weitere russische Waffe, die globale Überlegenheit für sich in Anspruch nehmen kann, ist das S-400 Triumpf Luftabwehrsystem (Nato-Codename SA-21 Growler).

      Es kann alle Luftziele innerhalb eines Radius von 600 Kilometern aufspüren und diese auf einer Distanz von bis zu 400 Kilometern zerstören. Ganz gleich, ob schnellfliegende Marschflugkörper oder nuklear bestückte Interkontinentalraketen, das S-400 findet sie alle und sorgt dafür, dass sie ihm selbst nicht gefährlich werden können.
      Dagegen Patriot :
      Auszug :
      Der größte Unterschied zum US-amerikanischen Konkurrenten MIM-Patriot ist die Fähigkeit, Ziele aus allen Richtungen zu bekämpfen. Das amerikanische System kann den Himmel nur in einem voreingestellten Radius von 180° absuchen.

      Zudem brauchen die Patriot Raketenwerfer 30 Minuten, um wieder einsatzbereit zu sein. In dieser Zeit können Raketen ihr Ziel erreichen und der Kampf ist verloren.

      Das Patriot-System hat eine Reichweite von 180 Kilometern, nur halb so viel wie das russische System (400 Kilometer). Das spielt eine entscheidende Rolle nicht nur bei der Abwehr von Raketen, sondern auch von Kampfflugzeugen und Bombern. Diese sind chancenlos, ihre Munition abzufeuern, wenn sie erst einmal ins Visier des S-400 genommen wurden.

      Das sind die Gründe, die sogar ein Nato-Mitglied veranlassten, sich für das russische System zu entscheiden, obwohl dies wirtschaftliche Sanktionen nach sich ziehen könnte.

  1. Kiew will 50 Patriot-Systeme:

    🤣😂😛

    https://anti-spiegel.com/2023/europa-ist-im-krieg-mit-russland/#comment-183972

    Artikel 3: Et hätt noch emmer joot jejange.
    („Es ist bisher noch immer gut gegangen.“)
    Was gestern gut gegangen ist, wird auch morgen funktionieren.
    Situationsabhängig auch: Wir wissen, es ist Murks, aber es wird schon gut gehen.

    Fortsetzung des Rheinischen Grundgesetzes:

    Artikel 4: Wat fott es, es fott.
    („Was fort ist, ist fort.“)
    Jammer den Dingen nicht nach und trauer nicht um längst vergessene Dinge.

    Artikel 5: Et bliev nix wie et wor.
    („Es bleibt nichts, wie es war.“)
    Sei offen für Neuerungen.

    1. Kiew interessiert sich nicht dafür was andere denken, da heisst es nur:“Kiew beharrt auf neuen Waffenlieferungen!
      Irgendwann sagt man, sofort!
      Der Selenski ist der Größte, er passt gut zu Scholz, denn der wird sich beeilen um Kiew schnell zu Diensten sein zu können.
      Bei uns geht alles den Bach runter, aber für einen Krieg zahlen die Deutschen immer gern!

  2. Wenn die Ukraine Recht hat und das Patriot System hat wirklich eine Hyperschall Rakete abgeschlossen, dann werden die noch weitere Patriots bekommen. Wenn es allerdings so ist, dass das System so leicht vernichtet wurde, dann werden die USA sicher keine weiteren liefern. Der Image Verlust ist jetzt schon hoch. Eine Vernichtung von 50 Patriot würde das System vollkommen unbrauchbar dastehen lassen.

  3. Aus fünfzig mal 1,1 Mrd. US$ errechnet sich ein Budget von 55 Mrd. US$. Nur für Patriot! Plus weitere Flugabwehr, um Patriot (vor Drohnen etc.) zu schützen. Plus all die anderen Waffensysteme. Na gut: Wann, wenn nicht jetzt? Jetzt, da in den USA die Schulden-Obergrenze bis auf Weiteres ausgesetzt wurde. Mit vollen Hosen ist gut stinken!
    Das Eliminieren der Patrioten durch Fräulein Kinzhal wird nicht innerhalb eines Monats zu bewältigen sein, doch das gleiche trifft ja auf die Lieferung und Inbetriebnahme der Patrioten zu.
    Im Übrigen: Ist mal jemandem aufgefallen, daß die Yanks ihre Waffen gern mit Namen ausstatten, die den Aufruhr (= riot) in sich tragen und mit P anfangen? Pat… , Pussy… , mal abwarten, was noch alles kommt…

  4. Hä, mit einem Luftabwehrsystem will die ukrainische Armee angreifen? Nun ja, wer es glaubt…
    Für mich klingt das eher, dass sie sich auf eine russische Offensive vorbereiten. Auf jeden Fall ist der Krieg in der Ukraine die größte Waffenvernichtungsmaschine seit Jahrzehnten, wenn nicht überhaupt.

  5. Bei der „Gegenoffensive“ 4.6. südlich Donezk war übrigens Walerij Gerassimow an Ort und Stelle – die bekannte Hackfresse, der man nicht unbedingt im Dunkeln begegnen möchte.

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