Corona-Maßnahmen

Proteste in Kanada: Der kanadische Premier Trudeau ist aus Angst vor Corona-Protesten untergetaucht

Die massiven Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in Kanada sind in deutschen Medien kaum ein Thema, dabei scheint die Lage dort durchaus ernst zu sein.

In Kanada haben Trucker dagegen protestiert, dass Mitte Januar eine Impfpflicht in Kraft für Lastwagenfahrer in Kraft getreten ist, die von aus den USA kommenden ungeimpften oder nicht vollständig geimpften Truckern verlangt, dass sie zwei Wochen in Quarantäne müssen. Seit dem 22. Januar gilt die Impfpflicht auch für kanadische Lkw-Fahrer, die die US-Grenze überqueren. Warum haben diese Proteste so ein Ausmaß angenommen, dass der kanadische Premierminister vor ihnen an einen geheimen Ort fliehen musste?

Die Lage der Trucker in Nordamerika

Im Gegensatz zu Lastwagenfahrern in Deutschland sind die meisten Trucker in Nordamerika keine Angestellten einer Spedition, sondern selbständig. Das bedeutet, dass sie ihren Truck auf eigene Kosten und auf Kredit gekauft haben. Ihre Kosten laufen also weiter und sie sind darauf angewiesen, dass ihr Truck rund um die Uhr arbeitet. Wenn man sie dazu verpflichtet, bei einem Grenzübertritt zwei Wochen in Quarantäne zu gehen, dann ist das für sie ruinös. Hinzu kommt, dass diese Maßnahme die ohnehin bereits gestörten Lieferketten weiter zerstören würde, wenn erwartete Waren mit zwei Wochen Verspätung geliefert werden.

Da die Maßnahme der kanadischen Regierung von Premierminister Trudeau die Existenz der Trucker bedroht, ist ihr Protest verständlich: Sollte das umgesetzt werden, wäre das für viele Trucker existenzbedrohend.

Am Sonntag setzte sich daher aus dem kanadischen Vancouver ein Protestzug aus Trucks in Bewegung, der viele Unterstützer fand, die sich mit Privatwagen angeschlossen haben. Die deutschen Medien berichten darüber kaum, in deutschen Medienberichten wurde das marginalisiert, indem von „einigen Dutzend“ LKW die Rede war, dabei war die Kolonne viele Kilometer lang und umfasste geschätzte 50.000 Trucks.

Die Medien

In Deutschland haben die Medien darüber kaum berichtet und man fragt sich, ob sie genauso schweigen würden, wenn sich in Russland 50.000 LKW in einem Protestzug gegen Putin gen Moskau aufmachen würden, wie sie schweigen, wenn sich 50.000 LKW in einem Protestzug gegen den kanadischen Premierminister Trudeau auf den Weg machen, aber das nur nebenbei.

In Kanada können die Medien das Thema jedoch nicht verschweigen, aber sie tun alles, um es klein zu reden. So filmte ein Demonstrant ein Team von CBC, das bewusst in die falsche Richtung filmte, um im Fernsehen eine kleine Gruppe von Demonstranten zu zeigen, anstatt sich um 180 Grad zu drehen und die gigantische Menge an Menschen zu zeigen, die protestiert haben.

CBC zeigt eindrücklich, wie die westlichen Medien arbeiten, denn anstatt über die Gründe der Proteste zu berichten, fragte eine CBC-Moderatorin den kanadischen Gesundheitsminister allen Ernstes, ob eventuell Russland hinter den Protesten steckt.

Die offiziellen Meldungen

Normalerweise sind Polizeibehörden schnell, wenn es darum geht, die Zahl von Demonstranten zu melden, die an einem Protest teilnehmen. Die Zahlen werden dabei gerne mal zu klein angesetzt, aber in diesem Fall ist es auffällig, dass die Polizei (bisher) gar keine Meldungen zur Anzahl der Demonstranten veröffentlicht hat. Anti-Spiegel-Leser wissen, dass die russische Nachrichtenagentur TASS immer sehr neutral und vollständig berichtet und die TASS schreibt dazu:

„Am 29. Januar begannen in Ottawa groß angelegte Proteste kanadischer Lkw-Fahrer gegen die Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Metropolitan Police hat noch immer keine Angaben über die Zahl der Demonstranten am ersten Tag der Demonstration gemacht. Die Polizei gibt keine genauen Zahlen für die Proteste am Wochenende an, aber angesichts der überfüllten Straßen in der Innenstadt ist von Zehntausenden von Menschen auszugehen. Am Montag sind vor allem Lkw-Fahrer und ihre Unterstützergruppen im Stadtzentrum unterwegs, da viele derjenigen, die am Wochenende an der Kundgebung teilgenommen haben, am Montag zur Arbeit mussten.“

Dass es keine Meldungen über die Zahl der Demonstranten gibt, ist sehr merkwürdig und auch wenn ich die TASS noch nie bei Falschmeldungen erwischt habe, war ich misstrauisch. Aber es stimmt, wie jeder auf der Seite der Polizei von Ottawa nachprüfen kann: Es gibt dort bisher keine Angaben über die Zahl der Demonstranten.

Premierminister Trudeau an einen „geheimen Ort“ gebracht

Offenbar ist die Zahl der Demonstranten so groß, dass der kanadische Premierminister fliehen musste. Der Spiegel hat, obwohl die Proteste nun schon vier Tage andauern, nur einen kurzen Artikel darüber veröffentlicht, in dem man erfahren kann:

„In Kanada haben Hunderte Trucker mit einer Protestfahrt gegen Coronavorgaben demonstriert. Tausende Menschen schlossen sich an, sie blockierten Straßen in der Hauptstadt Ottawa. Premier Trudeau wurde an einen geheimen Ort gebracht.“

Dass Spiegel-Leser beim Lesen offenbar ihr Gehirn ausschalten, ist nicht neu, wird von diesem Artikel aber erneut bestätigt. Der Spiegel übernimmt die – wie alle Bilder und Videos zeigen – falschen und viel zu niedrig angesetzten Zahlen, die kanadische Medien melden, indem sie ihre Kamera in die falsche Richtung drehen, und meldet „Hunderte Trucker“ und „Tausende Demonstranten“ – obwohl es offensichtlich Zehntausende sind, die in Ottawa die wichtigsten Straßen blockierten.

Aber ein Spiegel-Leser stellt nicht die Frage, warum der Premier vor so wenigen Demonstranten an einen „geheimen Ort“ in Sicherheit gebracht werden musste. Dass diese Maßnahme zeigt, dass es offenkundig weit mehr Demonstranten sind, als der Spiegel berichtet, dürfte den meisten Spiegel-Lesern nicht auffallen.

Die Lage in Kanada ist offensichtlich so angespannt, dass sich der Premier verstecken muss. Und bevor irgendjemand auf die Idee kommt, von ihm zu fordern, mit den Demonstranten zu sprechen und die Lage durch Dialog zu beruhigen, wurde nachgelegt: Wie es der Zufall will, muss Trudeau genau jetzt in Quarantäne. Die TASS formuliert das in dem oben schon zitierten Artikel wie folgt:

„Trudeau verließ zusammen mit seiner Familie am Samstagabend aus Sicherheitsgründen seine Residenz in der Hauptstadt und teilte am Montag mit, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat.“

Das ist ein glücklicher Zufall, denn nun kann Trudeau sich erst einmal mindestens fünf Tage vor der Öffentlichkeit verstecken und das mit seiner Quarantäne begründen. Übrigens ist Trudeau ein Vorbild, wenn es darum geht, sich und seine Familie medienwirksam impfen und boostern zu lassen.

Trudeau beschimpft die Demonstranten

Trudeau hätte sowieso nicht mit den Demonstranten gesprochen, aber die Quarantäne erspart ihm lästige Fragen. Trudeau war schnell dabei, die Gegner seine Politik aus seiner angeblichen Quarantäne pauschal als Rassisten und und so weiter zu beschimpfen (im Video ab Minute 1.06):

„Ich will es sehr klar sagen: Wir lassen uns nicht einschüchtern von denen, die Kleinunternehmer missbrauchen und Obdachlosen Essen stehlen. Wir werden denen gegenüber, die Rassistenflaggen schwenken, nicht nachgeben. Wir werden denen gegenüber, die randalieren und die Ehre unserer Veteranen entehren, nicht nachgeben.“

Wer zu einer derartigen Rhetorik greift, muss das Gefühl haben, dass es sehr eng für ihn werden könnte.

Jedenfalls gehen die Proteste weiter und bisher schließen sich ihnen immer mehr Trucker und andere Regierungskritiker an und blockieren bereits einen Grenzübergang zu den USA.

Ich wiederhole meine Frage: Würden die deutschen „Qualitätsmedien“ auch so demonstrativ schweigen, wenn diese Proteste sich nicht gegen Trudeau, sondern gegen Putin oder Lukaschenko richten würden?

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Ich kenne Herrn T. nicht persönlich, aber ist es nicht ein klein bisschen armseelig sich einfach zu verstecken und Corinna vorzuschieben? Erinnert mich jetzt spontan an den Herrn in Afghanistan, bei dem in der Hektik der Flucht, die Dollarscheine aus dem Heli geflattert sind.

  2. Für Deutschland gilt Abzählen von Teilnahme lange nicht mehr: in ‚Burma gibt es stumme Streiks‘. – Klar, dass Trudeau kein Ausweg bleibt, als sich zu verstecken. Jeder andere braucht sich nur schwarz anmalen: mit dem Ergebnis, dass er sofort unsichtbar wäre!!!!

  3. Trudeau gehört, wie viele andere Staatsvertreter auch, zu der von Klaus Schwab und seinem WEF ausgebildeten Figuren des Great Reset. Wenn jemand woke und links-grün verdreht ist, dann er.

    Ich verfolge seine Reden schon seit einigen Jahren und bin jedesmal erschüttert, dass dieses Männchen angeblich von der Mehrheit der Kanadiern gewählt wurde. Oder ist die Wahl dort auch schon massiv manipuliert? Ich dachte bis dahin immer die Kanadier wären intelligenter als die Deutschen. Scheinbar doch nicht.

    Aber wie die Trucker-Aktion und ähnliche andere Aktionen weltweit zeigen, ist noch nicht alles verloren. Eventuell führt die jetzige Krise doch noch zu einem Umdenken und Zusammenschluss der Menschen gegen diese bösartigen Typen und ihren absurden Ideen.

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