Energiesicherheit

Nord Stream 2 ist fertig

Gazprom hat am heutigen Freitag mitgeteilt, dass der zweite Strang der Ostseepipeline Nord Stream 2 an diesem Morgen fertiggestellt wurde. Damit könnten die Gaslieferungen noch in diesem Jahr beginnen.

Trotz aller Widerstände und Sanktionen der USA ist Nord Stream 2 fertiggestellt worden. Nun stehen noch Formalien, wie zum Beispiel die Zertifizierung der Pipeline an, bei denen es aber wohl keine allzu großen Probleme geben dürfte, nachdem die USA ihre Sanktionen gegen europäische Firmen widerrufen haben.

Ob die Pipeline jedoch in vollem Umfang genutzt werden kann, ist noch nicht sicher, weil die Gegner von Nord Stream 2 versuchen, die Nutzung der Pipeline auf 50 Prozent zu begrenzen, die Details finden Sie hier. Auch die Klagen Polens gegen die Opal-Pipeline, die das Gas nach seiner Ankunft in Deutschland weiter verteilen soll, könnten die vollständige Nutzung von Nord Stream 2 noch verhindern.

Allerdings ist die Pipeline keinen Tag zu spät fertiggestellt worden, denn trotz aller politischen Spielchen könnte sie in diesem Winter bereits sehr wichtig werden, weil die EU-Staaten es im Sommer nicht geschafft haben, ihre Gasspeicher ausreichend zu füllen, obwohl Gazprom in diesem Jahr eine Rekordmenge Gas nach Europa gepumpt hat. Das ist auch der Grund dafür, dass die Gaspreise in Europa derzeit explodieren. Und im Falle eines kalten Winters drohen ernsthafte Probleme, wenn das Gas nicht reichen sollte. In dem Falle kämen die zusätzlichen Kapazitäten der neuen Pipeline genau im richtigen Moment.

Das russische Fernsehen hat die Fertigstellung von Nord Stream 2 gemeldet und der Vollständigkeit halber habe ich die kurze Meldung des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Der Bau der Nord Stream 2-Pipeline wurde am 10. September um 08:45 Uhr vollständig abgeschlossen, erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller.

Das letzte Rohr des zweiten Strangs der Pipeline wurde am 6. September verschweißt. Die Bauarbeiter haben danach die Pipelineabschnitte von der deutschen Küste und den dänischen Hoheitsgewässern verbunden.

Der erste Strang der Pipeline wurde Anfang Juni fertig gestellt.

Die Nord Stream 2-Gaspipeline mit einer jährlichen Kapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas verläuft von der Verdichterstation Slawjanskaja im Bezirk Kingisepp des Leningrader Gebiets durch die Ostsee zur deutschen Küste. Die Gesamtlänge der beiden Stränge beträgt 2.460 km.

Gazprom hat Nord Stream 2 mit eigenen Mitteln fertiggestellt, da das Schweizer Bauunternehmen die Verlegung der Rohre aufgrund der US-Sanktionen eingestellt hat.

Miller hatte zuvor erklärt, dass noch vor Ende des Jahres und damit in dieser Heizperiode das erste Gas durch Nord Stream 2 an den europäischen Markt geliefert werden kann.

„Auf russischer Seite sind die notwendigen Produktionskapazitäten in Jamal und die Gastransportkapazitäten im nördlichen Gaskorridor geschaffen worden“, betonte Miller.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. Es gab ne Zeit, als die Deutsche Bank den Bau von Eisenbahnen in Nahost finanzierte. Vorne haben sie gebaut, während der englische Oberheld TE Lawrence andernorts die Gleise sprengte. Was bitte schön sollen denn jetzt die Amis mit ihrem toxischen Frackinggas machen?!
    Die Frage kipp ich mit nem Bier wech.

  2. Ich glaube, die Russen (Gazprom, Putin) werden unsere (Funktionärs-)Eliten, sowohl die deutschen als auch die der anderen EU-Länder, im Winter so richtig vorführen. Gazprom wird sagen, wie sind gerne bereit, euch mehr Gas zu liefern, zu fairen Bedingungen, also selber Preis, aber dafür müsstet ihr erst die (nationalen) Gesetze zurücknehmen, die die Auslastung der Leitungen auf 50% beschränken. Wir möchten doch nicht gegen eure Gesetze verstoßen. Und wenn das erledigt ist, müsstet ihr auch die entsprechende EU-Richtlinie zurücknehmen, denn wir wollen doch nicht, daß eure nationalen Gesetze gegen euer übergestülptes EU-Recht verstossen. Wir wollen alles schön rechtsstaatlich abwickeln.

    Dann würdet ihr die ganzen aufgeblasenen Politkomiker, diese Gestalten und Hackfressen wie Merkel, Maas, Scholz, usw mal so richtig schön kotzen und kriechen sehen.

    1. „Dann würdet Ihr… sehen“.
      Nein. Das würde medial ja gar nicht dargestellt.

      Selbst wenn hier Leute erfrieren würden, gäbe es kein Gas… das Land würde weiter über Masken, Rassismus, Geschlechtsumwandlung und Greta diskutieren.

      1. Klima kommt ja jetzt wieder.
        Man wird hier den Schuldkult weitertreiben ala ‚frieren fürs Klima‘ und alle, die sich darüber beschweren, als Anti-Klima-Terroristen verunglimpfen. Und die Zombies werden alle schön mitmachen. Man hat den Zombies den Mut abtrainiert. Die wollen alle nur noch gehorchen.

  3. Wenn das Ding fertig ist und wir drohen im Winter ernsthafte Probleme zu bekommen dann wäre es eine grobe Fahrlässigkeit erst nächstes Jahr mit den Lieferungen anzufangen.
    Und dieses bescheuerte Gesetz das nur die halbe Nutzung erlaubt müsste wegen unpassender Verhältnismäßigkeit schlicht und ergreifend ignoriert werden.
    Was geht vor? Die Sicherheit der Bürger und des Landes oder irgend ein Lobbyist aus der EU?

  4. Putin auf der Pressekonferenz mit Lukaschenko

    https://anti-spiegel.com/2021/putin-und-lukaschenko-im-o-ton-ueber-ueber-die-integration-ihrer-staaten-und-die-westliche-politik/

    (..) Sie sprachen von Preisen für Energieträger. Ich habe gesagt, dass der Preis auf dem freien Markt in Europa derzeit 650 Dollar pro tausend Kubikmeter beträgt. Aber es waren die Schlaumeier der letzten Europäischen Kommission, die eine marktorientierte Gaspreisgestaltung vorgeschlagen haben, und hier haben Sie das Ergebnis.

    Unser Ansatz ist anders. Wir haben auch Marktpreise, die aber an den Ölpreis gekoppelt sind. Niemand reguliert sie, das macht der Markt. Aber die Schwankungen sind viel milder, und jetzt haben sie nicht das notwendige Volumen von bis zu 27 Milliarden gepumpt, es gibt eine Lücke und noch irgendwelche Probleme, einen Boom der Geschäftstätigkeit – und da haben sie es, der Preis von Gas begann den Ölpreis zu übersteigen. Sie sehen ja, wie der Gaspreis explodiert ist.

    Aber bei langfristigen Verträgen und gemäß unserem Preisbildungsprinzip verkauft Gazprom nicht zu diesem Preis. Und diejenigen, die mit uns in Europa langfristige Verträge abgeschlossen haben, können sich jetzt nur die Hände reiben und sich freuen, denn sonst müssten sie 650 Euro zahlen. Aber Gazprom verkauft an Deutschland zu 220, zumindest war das vor kurzem der Fall.

    Mit den steigenden Ölpreisen wird auch dieser Preis steigen, aber es wird sanft geschehen. Und Gazprom ist daran wirklich interessiert, weil das auch für Gazprom ein gewisses Sicherheitspolster schafft. Es wird keinen Absturz und keinen schnellen Preisverfall geben. Das ist es, worum es geht. Das ist für alle von Vorteil. Aber die Europäische Kommission hat sich rechtzeitig diese Idee einfallen lassen und jetzt rasieren sie sich den Kopf und haben das gewünschte Ergebnis bekommen. (..)Ende

    Hier muss man natürlich den Fakt auch nennen, wenn man ihn kennt und einzuordnen weiß, dass Russland seine Vorgehensweise geändert hat. Eben sollte der Spotmarkt genau das Ergebnis liefern, welches heute erreicht ist. Russland ist nicht an den kurzfristigen Spiele der „Börsen-Hütchensspieler“ interessiert, sondern an klar berechenbaren langfristigen Verträgen. Russland hatte sich so der hohen Nachfrage einfach enthalten durch Nicht-Belieferung des Spotmarktes. Die Hütchenspieler hatten es dann auch nicht geschafft, den Markt durch Alternativen anderer Lieferanten decken zu können als Russland.

    Speziell das amerikanische „Friedensgas“ konnte absolut nicht dem Markt dienen, weil nicht vorhanden.

    Schlaumeier nennt die Gilde der EU-Kommissionen, Politiker usw, welche nicht einmal in der Lage sind den tatsächlichen „Lager- und Transportraum/Zeit “ ins realistische Verhältnis zum Bedarf und mit einfacher Mathematik zu setzen.

    Oder so ausgedrückt, wie ich es selbst meinen Kindern erkläre :
    Wenn ich 100 Liter Wasser brauche und 1 Eimer habe der 10 Liter faßt … Wie oft muss ich rennen, damit ich die 100 Liter Wasser auch habe. Und wieviel Zeit brauche ich um die 100 Liter auch zu haben, wenn ich 100 Meter gehen muss vom Wasserhahn zum Verbrauchspunkt.

    Eine der 9jährigen sagte zu mir: Was soll ich mir einen Kopf machen. Ich hole den Wasserschlauch und du kannst so oft rennen wie du willst.

    … Seis drum. Wir müssten uns ja nicht von solchen „Nasen“ regieren lassen, doch wir wollen es ja.

    Was wird mit der Hälfte der Leitung, die nicht durch den Eigentümer gefüllt werden darf, laut EU und deutscher Rechtsprechung ?

    Sie wird gefüllt… und alle halten die Klappe. Und es wird einen Run zur Erlangung von langfristigen Verträgen geben, russisches Gas auch zu bekommen.

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