Drohender Bürgerkrieg abgewendet? Berichte über Einigung der Taliban und der Nord-Allianz
Afghanistan wird fast vollständig von den Taliban kontrolliert, lediglich im Norden hat sich die alte Nord-Allianz erneuert, die schon früher gegen die Taliban gekämpft hat. Die Taliban verkünden seit ihrer Machtübernahme in Kabul, dass sie eine inklusive Regierung für Afghanistan bilden wollen, in der auch ihre innenpolitischen Gegner vertreten sind. Das einzige, was für sie nicht zur Diskussion steht, ist, dass Afghanistan eine islamische Republik auf Basis der Scharia wird. Eine der vielen Fragen zur Zukunft Afghanistans war daher, wie ernst es die Taliban mit der Teilung der Macht meinen.
Nun melden russische Medien, dass sich die Taliban und die Nord-Allianz auf einen Frieden geeinigt haben. Ob sich das bestätigt und in der Praxis umgesetzt wird, weiß derzeit niemand. Auch hier gilt, dass die Zeit zeigen wird, wie ernst die Taliban es mit ihren Erklärungen in der Praxis meinen.
Zur Information übersetze ich einen kurzen Artikel von der Seite des russischen Fernsehens, der über die Einigung zwischen den Taliban und der Nord-Allianz berichtet.
Beginn der Übersetzung:
Taliban und Nord-Allianz einigen sich auf Frieden
Vertreter der Taliban und der Nord-Allianz (Vereinigte Rettungsfront Afghanistans) haben sich darauf geeinigt, keine militärischen Aktionen gegeneinander durchzuführen. Das Abkommen würde verhindern, dass Taliban-Kämpfer mit Anhängern der Nord-Allianz in der Provinz Panjsher zusammenstoßen, dem einzigen Gebiet, das derzeit nicht von den Taliban kontrolliert wird.
Wie aus informierten Kreisen verlautet, werden die Gespräche seit mehreren Tagen in der Stadt Charikar in der afghanischen Provinz Parwan geführt. Es wird erwartet, dass die Parteien die Vereinbarung in Kürze offiziell bekannt geben, berichtete die TASS.
Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan haben die Taliban in kürzester Zeit fast das gesamte Staatsgebiet des Landes erobert. Der bewaffnete Widerstand in der Provinz Panjsher wurde von Ahmad Massoud, dem Sohn des berühmten Feldherrn Ahmad Schah Massoud angeführt.
Ende der Übersetzung
Eine Antwort
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nächster Beitrag: Gerichtshof für Menschenrechte fordert von Polen und Litauen, den Flüchtlingen zu helfen
Wie immer: danke! Wenn wir Sie nicht hätten…