Bodenschätze oder Terrorbekämpfung – Wofür sterben deutsche Soldaten in Mali?

Haben Sie sich jemals gefragt, warum die Bundeswehr in Mali ist? Oder wo Mali liegt? Warum ist Frankreich dort militärisch aktiv, warum finanziert die EU dort Einheiten und warum ist die Bundeswehr dabei? Hier ein paar Gründe, die man nur ganz selten in den Medien liest.
 
Mali ist ein sehr rohstoffreiches Land, trotzdem ist es eines ärmsten Länder der Welt: Mali ist der drittgrößte Goldproduzent Afrikas nach Südafrika und Ghana. Jährlich werden bis zu 50 Tonnen Gold gewonnen, die Reserven werden auf 800 Tonnen geschätzt. Neben Gold lagern weitere Rohstoffe im Boden, dazu gehören geschätzte 20 Millionen Tonnen Phosphate, 40 Millionen Tonnen Kalk, 53 Millionen Tonnen Steinsalz, 1,2 Milliarden Tonnen Bauxit, 2 Milliarden Tonnen Eisenerz, 10 Millionen Tonnen Mangan, 10 Milliarden Tonnen Ölschiefer, 60 Millionen Tonnen Marmor, 5000 Tonnen Uran und 1,7 Millionen Tonnen Blei und Zink.
 
Nun sind die Bodenschätze von Mali aber wohl gar nicht der Hauptgrund dafür, dass Frankreich und die EU in Mali militärisch interveniert haben. Sie sind für sich genommen zwar ein interessantes Argument, aber das für Frankreich wichtigste Argument liegt nebenan, im Niger. Der Niger ist einer der größten Produzenten von Uran und steht in der Liste der weltweiten Reserven auf einem der obersten Plätze.
 
Frankreich wiederum ist mit seinem hohen Anteil von Atomstrom der zweitgrößte Verbraucher von Uran weltweit. Und das französische Uran kommt zu einem Großteil aus dem Niger. Dort kontrolliert die staatliche Firma Société du Patrimoine des Mines du Niger (SOPAMIN) den Uranabbau. Diese Firma gehört dem Staat Niger und sie vergibt die Abbaurechte an andere Unternehmen, an denen sie dann Beteiligungen hält. Jedoch ist sie bei fast allen dieser Firmen nicht der größte Aktionär, sondern das sind ausländische Investoren. Und wie der Zufall es will, sind das zu einem sehr großen Teil französische Firmen, allen voran Orano (früher Areva), ein französischer Staatskonzern.
 
Die Rebellion im Norden Malis kann auf den Nachbarstaat Niger überspringen und dann hätte Frankreich ein Problem, denn der Niger produziert im Jahr mehr Uran, als Mali an geschätzten Reserven hat. Und die Uranminen in Niger sind nur 100 bis 200 Kilometer von Grenze zu Mali entfernt.
 
Der Konflikt in Mali brach 2013 aus, damals wollte sich das Stammesvolk der Tuareg von Mali lossagen. Die Waffen bekamen sie aus Libyen, wo der Westen zwei Jahre zuvor Gaddafi weggebombt hatte und wo, nachdem das Land im Chaos versunken war, nun eine Unmenge an Waffen frei verfügbar war. Auch wenn die Tuareg sich nicht lange halten konnten und dann durch Islamisten ersetzt wurden, war nun die Gefahr groß, dass es zu einem Flächenbrand in der Region kam. Frankreich musste also eingreifen, bevor seine Uranlieferungen in Gefahr gerieten.
 
Im Ergebnis ist der Konflikt eine der vielen Folgen davon, dass man Gaddafi gestürzt hat, denn Gaddafi war der Stabilitätsanker der Region, egal wie extravagant er im Auftreten war. In Afrika genoss er eine enorme Autorität, weil der Lebensstandard in Libyen nicht schlechter war, als in den meisten europäischen Ländern, auch wenn die westliche Presse darüber nicht berichtet hat. Es gab eine gute und kostenlose medizinische Versorgung, Benzin war praktisch umsonst und durch Gaddafis Reformen gab es praktisch keine Analphabeten mehr im Land, dafür aber eine kostenlose Ausbildung und Stipendien für Libyer, die in Europa studieren wollten.
 
Dies soll kein Plädoyer für Gaddafi sein, es ist eine nüchterne Schilderung der Fakten.
 
Nachdem Gaddafi weg und Libyen im Chaos versunken war, übernahmen islamistische Gruppen die Macht, die sich auch untereinander bekämpfen, aber Waffen gab es ja genug. Und diese Probleme dehnten sich nach Süden aus und gelangten nach Mali.
 
In den Medien wird uns immer gesagt, es ginge neben der Stabilisierung von Mali und der Bekämpfung der Terroristen auch um eine Eindämmung der Flüchtlingsströme aus Afrika, denn die Flüchtlinge nähmen die Route über Niger nach Libyen. Im Spiegel kann man dazu heute lesen: „Dass die EU die Truppe unterstützt, dürfte auch an der Migrations- und Flüchtlingskrise liegen. Bis zu 90 Prozent der Migranten, die in Libyen ankommen, wählen nach Schätzungen von Experten die Route über die Region Agadez in Niger. Viele von ihnen bemühen sich anschließend, übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die EU versucht deshalb, die Menschen so früh wie möglich schon in Afrika aufhalten zu lassen.
 
Das stimmt auch, nur wer sich die Landkarte anschaut, stellt fest, dass Mali gar keine Grenze mit Libyen hat, die hat tatsächlich der Niger. Um den Flüchtlingsstrom zu bekämpfen, müsste man also im Niger aktiv werden, und nicht in Mali. Und das wird auch ein bisschen versucht, in diesem Jahr zum Beispiel traf Merkel den Präsidenten des Niger und der Spiegel schrieb: „Für seine Zusammenarbeit bei der Eindämmung illegaler Migration will Deutschland Niger bei der Verbesserung der Entwicklungschancen und im Kampf gegen Terrorismus unterstützen. Das sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend im brandenburgischen Meseberg dem Präsidenten des afrikanischen Staates, Mahamadou Issoufou, zu. (…) Nigers Präsident ist eine der Schlüsselfiguren im Kampf gegen illegale Migration und afrikanische Schlepperbanden. Der Sahel-Anrainer ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Migranten, die das Mittelmeer erreichen wollen. Teils durch Unterstützung, teils durch Druck aus Europa hat die Regierung des Landes die Reise nach Libyen für Migranten bereits deutlich erschwert.“
 
Diese Deals sind verlogen, denn es geht nicht um Hilfe für die Flüchtlinge oder die Entwicklung des Niger. Während die Empörung in Europa groß ist, wenn Italien im Mittelmeer aufgefischte Flüchtlinge nicht mehr ins Land lässt und während man in Europa Entsetzen über ertrinkende Flüchtlinge heuchelt, wird einfach versucht, dass Problem nach Afrika zu verlagern. In der Wüste sind keine Kameras, die die toten Flüchtlinge fotografieren. Die Hilfe für Niger ist nichts anderes als das Verlagern des tödlichen Elends, nun ertrinken die Flüchtlinge nicht mehr im Mittelmeer, sie verdursten in der Wüste: „Aber mit neuen Deals, die zwischen Niger und Europa, Algerien und Niger oder Libyen und Europa ausgehandelt werden, wird die Migration weiter in den Untergrund gezwungen – was sie noch gefährlicher macht als je zuvor: Weniger Tote auf dem Mittelmeer bedeuten absehbar mehr Tote in der Wüste.“
 
Es geht also nicht, wie uns die Medien erzählen, um die Flüchtlinge. Weder beim Bundeswehreinsatz in Mali und auch nicht bei den Deals mit Niger und anderen Staaten.
 
In Mali geht es darum, die französischen Uranlieferungen zu schützen und ein Übergreifen der Rebellion auf die Uranminen im Osten Nigers zu verhindern. Und in Niger geht es darum, das Sterben aus dem Mittelmeer in die Wüste zu verlagern.
 
Nun sind aber in Afrika 25 Millionen Menschen unterwegs, die einen Weg in ein besseres Leben suchen und die werden sich neue Routen nach Europa suchen. Man müsste also dringend etwas für mehr Wohlstand in Afrika tun.
 
Jetzt müsste man doch meinen, dass die vielen Bodenschätze dort Wohlstand bringen. Uns wird immer erzählt, dass dort korrupte Regierungen an der Macht sind, die die Gewinne einstreichen, sodass nichts bei den Menschen ankommt. Das ist sicherlich so, das Problem ist aber ein anderes.
 
Das Problem heißt PSA-Verträge. Bei diesen Verträgen bietet ein ausländischer Investor „Hilfe“ beim Abbau von Bodenschätzen an. Im Gegenzug für seine Investitionen bekommt er die Abbaurechte ganz oder zumindest teilweise überschrieben (ich vereinfache es ein wenig). Das Ergebnis ist, dass zum Beispiel das Uran im Niger nun zum größten Teil französischen und anderen ausländischen Firmen gehört, dem Niger verbleibt nur ein Bruchteil des eigenen Reichtums. So landet der Gewinn aus dem Abbau der Bodenschätze nicht in dem afrikanischen Land sondern bei internationalen Konzernen.
 
Und derartige Milliardengewinne für Konzerne zusammen mit der Sicherung der Lieferungen nach Europa sind ein guter Grund, dort in Kriege einzugreifen. Aber uns wird berichtet, dass es um humanitäre Ziele oder um die Begrenzung der Flüchtlingsströme geht. Oder gar um den Kampf gegen den Terror, den es in der Region gar nicht gegeben hätte, wenn der Westen nicht vorher Gaddafi gestürzt hätte, um die Kontrolle über das libysche Öl zu bekommen. Denn egal, wie chaotisch es in Libyen zugeht, die Öllieferungen nach Europa sind gesichert worden.
 
Gaddafi war noch nicht gestürzt, da haben sich die europäischen Firmen schon um Aufträge zum Wiederaufbau der zerstörten Anlagen bemüht. Natürlich wieder nach dem PSA-Prinzip: „Wir investieren und bekommen dafür die Förderrechte„, es winkten Milliardengewinne, wie man schon 2011 lesen konnte: „Libyens Reichtum liegt unter dem Wüstensand. Das Land besitzt die neuntgrößten Ölreserven der Welt. Vor dem Krieg wurden jeden Tag 1,6 Millionen Barrel gefördert. Zuletzt waren es nur noch 60.000. Das soll sich nach dem Umsturz rasch wieder ändern. Ausländische Regierungen und Firmen wollen Teilhaben an diesem Schatz. Muammar al-Gaddafi ist nicht gefasst, da hat das Wettrennen um Libyens Öl-Milliarden bereits begonnen.
 
Es ging also auch dort nicht um Menschenrechte oder den bösen Diktator Gaddafi, es ging um Bodenschätze, deren Einnahmen vorher Libyen zu Gute kamen und seit 2011 nun bei den europäischen Konzernen landen.
 
Und in der Folge gab es Probleme in Mali und im Niger, aber die hilfsbereiten Europäer „helfen“ gerne bei der Lösung eines Problems, dass es ohne ihren Angriff auf Libyen gar nicht gegeben hätte. Und nebenbei sichert man sich weitere PSA-Verträge und damit Bodenschätze, während die Menschen vor Ort weiter verarmen und sich auf den Weg nach Europa machen.
 
Nur davon hört man heute nichts mehr, dabei gab es 2013 durchaus Meldungen über Frankreichs Motive in Mali: „Daneben verfolgt Paris aber auch wirtschaftliche Interessen. So liegen rund um Nordmali viele der von Frankreich ausgebeuteten Uranminen, die das Land dringend für seine Atomkraftwerke braucht. Der staatliche französische Atomkonzern Areva fördert Uran in Malis Nachbarland Niger, das inzwischen der größte Uranproduzent des Kontinents ist. Auch in Mali selbst wurde Uran gefunden. Die atomare Unabhängigkeit ist in Frankreich mehr oder minder eine Frage der Staatsräson und ganz oben auf der Agenda jeder Regierung. Entsprechend kam in den vergangenen Tagen bei Kritikern der französischen Intervention schnell der Verdacht auf, es gehe Paris nicht allein um die Bekämpfung von Terroristen. Das militärische Engagement Frankreichs diene „auch der Sicherung seiner eigenen Energieversorgung mit preiswertem Uran aus Malis Nachbarland Niger“, erklärte etwa die Gesellschaft für bedrohte Völker.“
 
Heute ziehen es die Medien jedoch vor, uns die Märchen von den „guten Europäern“ zu erzählen, die dort gegen Terror, Migration und für die Freiheit der Menschen kämpfen, dabei stirbt jeder europäische Soldat, der dort getötet wird, nur für die Gewinne der europäischen Konzerne.
 
Aber mehr noch, richtig absurd wird es, wenn man sich folgendes vor Augen führt: Während Deutschland auf seinen Atomausstieg so stolz ist, schickt es Soldaten nach Afrika, um die Uranlieferungen für französische Atomkraftwerke zu sichern…
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. In diesem Artikel steht wie so oft sehr viel Wahrheit, Danke hierfür, aber das ganze Ausmaß, die umfassende Niederträchtigkeit die Europa dem Kontinent Afrika zukommen lässt, ist nicht in Ansätzen skizziert. Dafür bräuchte es wohl ein ganzes Buch.
    Frankreich z.B lässt heute noch über 10 seiner „ehemaligen Kolonien“ für die „Segnungen“ des Kolonialismus teuer bezahlen (mit der Pistole am Schädel. Denn wer nicht zahlt, wird gemordet oder von Einrichtungen und Schergen der Fremdenlegion geputscht, Täter für diese schmierigen Jobs finden sich auf diesem Kontinent „für eine Hand voll Dollars“ wahrlich genug vor allem, weil Frankreich das Militär in besagten Ländern kontrolliert.
    Frankreich hat seit 1961 die Reserven von vierzehn afrikanischen Ländern gelagert: Benin, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Mali, Niger, Senegal, Togo, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Kongo-Brazzaville, Äquatorialguinea und Gabun.
    Wie das nun gehandhabt wird seit vor ein paar Tagen Europas Menschen mit Propaganda zugemüllt wurden, dass sich auf diesem Bereich nun etwas ändern solle, ist mir nicht klar aber ich gehe davon aus, dass sich daran genau Null (0) ändert und ändern wird.
    Hier einige Punkte aus dem Vertragsmachwerk mit dem Frankreich seine „ehemaligen“ Kolonien seit Jahrzehnten knechtet und auspresst:
    – Kolonialschulden für die Wohltaten der französischen Kolonisierung. Die neu „unabhängigen“ Länder sollten für die Infrastruktur zahlen, die Frankreich während der Kolonisierung im Land errichtet hatte.
    – Automatische Beschlagnahme der nationalen Reserven. Die Zentralbank jedes dieser afrikanischen Länder ist verpflichtet, mindestens 65% ihrer Devisenreserven in einem „Arbeitskonto“ beim französischen Schatzamt zu halten, wie auch weitere 20% um finanzielle Verpflichtungen abzudecken. Mehr als 80% der Devisenreserven dieser afrikanischen Länder liegen auf dem „Arbeitskonto“, das vom französischen Schatzamt kontrolliert wird. Die beiden CFA-Banken sind dem Namen nach afrikanisch, aber sie haben keine eigene Geldpolitik. Die Länder selbst wissen nicht, wie viel des Devisenpools, den das französische Schatzamt hält, ihnen einzeln oder als Gruppe gehört, noch wird es ihnen gesagt. Die Gewinne aus den Investitionen aus diesen Mitteln im Pool des französischen Schatzamts sollen dem Pool hinzugefügt werden, aber weder den Banken noch den Ländern wird detailliert von solchen Veränderungen Rechenschaft abgelegt. Die begrenzte Gruppe hochrangiger Beschäftigter beim französischen Schatzamt, die wissen, welche Beträge auf den „Arbeitskonten“ liegen, wo diese Mittel investiert sind und ob mit diesen Investitionen Gewinne erzielt werden, dürfen keine dieser Informationen an die CFA-Banken oder an die Zentralbanken der afrikanischen Staaten weitergeben. Es wird geschätzt, dass Frankreich beinahe 500 Milliarden aus Geldern afrikanischer Länder in seinem Schatzamt hält, und alles tun würde, um jeden zu bekämpfen, der versucht, etwas Licht in diese dunkle Seite des alten Imperiums zu bringen. Die afrikanischen Länder haben keinen Zugang zu diesem Geld. Frankreich erlaubt ihnen nur Zugriff auf 15% des Geldes in jedem Jahr. Wenn sie mehr als das benötigen, müssen sie sich das zusätzliche Geld zu kommerziellen Zinssätzen aus ihren eigenen 65% vom französischen Schatzamt leihen. Um die Dinge noch tragischer zu machen, deckelt Frankreich den Betrag, den die Länder aus der Reserve borgen können. Der Deckel liegt bei 20% der öffentlichen Einnahmen des Vorjahres. Wenn die Länder mehr aus 20% ihres eigenen Geldes borgen müssen, hat Frankreich ein Veto.
    – Frankreich hat das Vorkaufsrecht auf jeden Rohstoff und jede Ressource, die im Land entdeckt wird (wie hier im Artikel das Uran im Niger).
    – Dazu kommt Vorrang für französische Interessen und Unternehmen bei öffentlichen Beschaffungen und öffentlichen Ausschreibungen. Bei der Vergabe von Regierungsaufträgen müssen französische Unternehmen zuerst in Betracht gezogen werden. Z.B. an der Elfenbeinküste besitzen französische Unternehmen alle größeren Dienstleister – Wasser, Strom, Telefon, Transport, Häfen und die größeren Banken. Das gleiche gilt in Handel, Bauwirtschaft und Landwirtschaft.
    – Frankreich hat im Vertrag das exklusive Recht, militärische Ausrüstung zu liefern und die Offiziere des Landes auszubilden. Durch eine hochentwickelte Struktur von Stipendien und „Verteidigungsverträgen“, die dem Kolonialpakt angehängt sind, müssen die Afrikaner ihre höheren Offiziere zur Ausbildung nach Frankreich oder in von Frankreich betriebene Ausbildungsstätten schicken. Heute ist die Lage auf dem Kontinent so, dass Frankreich hunderte, wenn nicht Tausende von Verrätern ausgebildet hat und sie nährt. Sie schlafen, wenn sie nicht gebraucht werden, und werden für einen Putsch oder andere Zwecke aktiviert.
    – Das Recht Frankreichs, Truppen zu schicken und im Land militärisch zu intervenieren, um die eigenen Interessen zu verteidigen (siehe oben).
    – Die Verpflichtung, Französisch zur offiziellen Landessprache und zur Bildungssprache zu machen. Wenn man nur Französisch spricht, hat man auch nur Zugang zu weniger als 4% des Wissens und der Ideen der Menschheit. Das begrenzt sehr.
    – Die Verpflichtung, die französische Kolonialwährung FCFA zu gebrauchen (mit den oben beschriebenen Folgen).
    – Die Verpflichtung, Frankreich eine jährliche Bilanz und einen Bericht über Reserven zu liefern. Ohne Bericht, kein Geld..
    – Die Verpflichtung, kein militärisches Bündnis mit einem anderen Land einzugehen, außer mit Genehmigung Frankreichs.
    – Die Pflicht, Frankreich im Falle eines Krieges oder einer globalen Krise beizustehen. Über eine Million afrikanischer Soldaten kämpften im zweiten Weltkrieg für die Niederschlagung der Nazis und Faschismus.
    Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass es nur Frankreich ist, die solche „Verträge“ mit Afrikanischen Staaten erpresst haben…
    Dazu kommen dann noch diverse „Freihandelsverträge“ mit zB der EU usw. usw…
    Ganz spannend ist aber auch, wie hier z.B bei der Migration argumentiert wird. Wenn mal davon gesprochen wird (wenn) dass man Fluchtursachen bekämpfen wolle, dann ist das wahrlich der Gipfel der Verlogenheit!
    Ja, der Bürger, der gesamte Westen wird derart dumm gehalten und belogen, es kann einem nur noch schlecht werden. Vor allem, wenn diese Medien dann von Echokammern, Verschwörungstheorien, Fakenews usw schwadronieren und nach Zensur schreien. Schlimm, ganz schlimm.

    Das vorher beschriebene stammt übrigens aus einem alten Artikel vom Saker: „Steuern für die Wohltaten der Sklaverei“. Eine Übersetzung eines Textes von Mawuna Remarque Koutonin.
    Wie kann man solche Wissensperlen weiterverbreiten? Der GEZ-Dreck verhindert so etwas ja aktiv…

  2. Ich kenne diesen Bericht auch. Er wird gern als VT hingestellt ohne zu belegen womit die VT begründet wird.
    Aber manchmal verirrt sich auch einmal ein Artikel bis nach Deutschland.

    https://www.deutschlandfunk.de/der-westafrikanische-franc-frankreich-und-der-unsichtbare.724.de.html?dram:article_id=436556

    „Die Armut der kolonialisierten Länder wurde in großem Maße durch einen Schuldentransfer verstärkt. Die von den Kolonialmächten mit der Weltbank (WB) vereinbarten Schulden wurden, um noch mehr herauszuholen, ohne deren Einwilligung auf die kolonialisierten Länder übertragen, als diese ihre Unabhängigkeit erlangten. Es sind „verhasste Schulden“, ebenso wie die, die aufgenommen worden sind, um diese Schulden zu bezahlen und zu refinanzieren.“

    „Im April 2003, anlässlich des 200. Todestages von François-Dominique Toussaint Louverture1, bekräftigte Präsident Jean-Bertrand Aristide, dass Frankreich Schuldner von Haiti ist – und nicht umgekehrt. Aber nach der politischen und militärischen französisch-amerikanischen Intervention, die im Februar 2004 zum Sturz von Aristide führte, gaben die verschiedenen Regierungen, die einander dann an der Spitze des Staates ablösten den Anspruch auf Rückzahlung des Geldes durch Frankreich auf.“

    Man kann sehen wie das Zusammenspiel funktioniert. Ob Haiti, Algerien, Vietnam, Kongo u.v.a.m. Auch England geht so vor. Deshalb ist das militärische Dreigespann USA/FR/GB auch so gefährlich für die Menschen. Das die EU nur der politische Arm ist dürfte jedem klar sein. Selbst die angeblichen Wohltäter spielen da mit. Scheinheilig und unverfroren.

    https://amerika21.de/analyse/186668/haiti-frankreich-schuldsklaverei

    Wer profitiert vom „Marshall-Plan“ für Afrika? | Monitor | Das Erste | WDR

    https://www.youtube.com/watch?v=gOEmWb80efw

    Vergiftete Geschenke – Wie die EU Afrika in die Armut treibt

    https://www.youtube.com/watch?v=TjV2lCIRblw

    Afrika-Politik der Bundesregierung: Millionen für Despoten

    https://www.youtube.com/watch?v=0CdemylKMMk

    Abiturienten als Entwicklungshelfer: sinnlose Kurztrips ins Elend

    Selbstkritischer Blickwinkel unserer angehenden Elite sucht man vergebens. Ich würde das als PR Gag durchgehen lassen und bin eher belustigt über die Naivität. Aber nein man lügt sich in die eigene Tasche und erdreistet sich von Undankbarkeit zu reden.
    Hat schon was, 3000€ für 1 verlogene Zeile im Lebenslauf.

    https://www.youtube.com/watch?v=uEMaIGql5ts

    Ja, die Deutschen haben auch Kolonien gehabt, heute würde man wohl von Auslandsbüro sprechen. Damit verharmlose ich nichts, aber so richtig einordnen lassen die sich nicht wenn von Landerwerb und Verträgen die Rede ist. Da mir diese kurze Epoche unserer Geschichte weniger vertraut ist habe ich beim Lesen immer wieder festgestellt das „militärische Erfolge“ eher Wunschträume als Realität wiederspiegelten.

    https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/kolonien-blog/

    https://deutsche-schutzgebiete.de/wordpress/hereroaufstand/

    https://www.spiegel.de/spiegel/voelkermord-an-den-hereros-in-deutsch-suedwestafrika-a-1098649.html#

    https://www.namibiana.de/de/der-wahrheit-eine-gasse-zur-geschichte-des-hererokrieges-in-deutsch-suedwestafrika-1904-1907-teil-1-und-2.html

    So umstritten historische Ereignisse sind so klar sind privatwirtschaftliche Interessen.
    @ Thomas, du hattest das Uran-Thema schon einmal und das war im Kontext von Transporten der Bundeswehr für französische Truppen. Da gab es auch einmal einen kurzen Aufschrei im Bundestag. Der Knackpunkt ist das UN-Mandat auf dessen Grundlage u.a. die Bundeswehr in Mali ist. Frankreich ist nicht im Rahmen der UN vor Ort sondern wurde von seiner „ehemaligen“ Kolonie um Hilfe gebeten. Ein weiterer Punkt ist die Unterordnung denn Federführend für das UN Mandat sind die afrikanischen Staaten.

    Hier spürt man die Folgen der der Aufweichung von der Rechtmäßigkeit militärischer Gewalt. Die USA mit ihren Krieg gegen Drogen, den Krieg gegen den Terror, Kriege der NATO, Kriege der Willigen, neuerdings die Verteidigungsbereitschaft für europäische Interessen.
    UN? Völkerrecht? Einmischung in innere Angelegenheiten fremder Staaten?

    Entwicklungshilfe gezahlt vom deutschen Steuerzahler für Firmenkonstrukte die es nach deutschem Recht gar nicht geben darf und deshalb in Luxemburg gegründet werden? Und keinen stört das?

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