Friedensverhandlungen

Der Wortlaut von Putins Gesprächsangebot an Kiew

Der russische Präsident Putin hat der Ukraine direkte Verhandlungen schon am kommenden Donnerstag in Istanbul angeboten. Hier zeige ich Wortlaut von Putins Erklärung.

Als kurz nach 23.00 Uhr Moskauer Zeit in den russischen Medien Gerüchte aufkamen, Putin werde gegen Mitternacht eine wichtige Ansprache halten, waren alle, die in Russland noch nicht schliefen, wie elektrisiert, denn alle erwarteten eine Erklärung zur Ukraine.

Gründe dafür gab es genug: Das Ignorieren des dreitägigen Waffenstillstandes, den Russland für die Feiertage des Kriegsendes vor 80 Jahren verkündet hatte, oder auch den Besuch der „Koalition der Willigen“ in Kiew, deren Vertreter von Russland ultimativ einen unrealistischen 30-tägigen Waffenstillstand gefordert und auch gleich mit weiteren Sanktionen gedroht haben, falls Russland auf das Ultimatum nicht eingeht.

Wie ich hier bereits berichtet habe, war das kein Friedenssignal, sondern eine Drohung mit einseitigen Vorteilen für die Ukraine. Das mögen Leute wie Macron oder Merz gut finden, aber es hat eben nichts mit Friedensverhandlungen zu tun, wenn man dem Gegner unrealistische und einseitige Ultimaten stellt und diese mit Drohungen garniert.

Als Putin dann um 1.30 Uhr endlich vor die Presse trat, war die Spannung in Russland entsprechend groß. Putin begann seine Rede mit dem Dank an all die internationalen Gäste, die nach Moskau gekommen waren, um zusammen mit Russland das Gedenken an 80 Jahre Kriegsende zu begehen, und sprach kurz über all die Gipfeltreffen, die in den letzten Tagen stattgefunden hatten.

Dann kam er zum Thema Ukraine und weil das der Teil ist, der (nicht nur) die deutschen Leser am meisten interessieren dürfte, übersetze ich Putins Erklärung ab dem Punkt, wo er auf das Thema Ukraine kam. Im Anschluss an die Übersetzung werde ich noch einige Worte darüber verlieren, was Putins Erklärung bedeutet.

Beginn der Übersetzung:

Ich weise darauf hin, dass trotz Drohungen, Erpressungen und Hindernissen, bis hin zur der Schließung des Luftraums, auch die Staats- und Regierungschefs einiger europäischer Länder nach Moskau gekommen sind: Serbien, die Slowakei, Bosnien und Herzegowina. Ich wiederhole: Wir verstehen den enormen Druck, dem sie ausgesetzt waren und schätzen daher aufrichtig ihren politischen Mut, ihre feste moralische Haltung und ihre Entscheidung, diesen Feiertag mit uns zu verbringen und das Andenken an die Helden des Großen Vaterländischen Krieges, des Zweiten Weltkriegs, zu ehren, die sowohl für ihre Heimat als auch – ohne Übertreibung – für die Befreiung der ganzen Welt, der gesamten Menschheit von der Braunen Pest gekämpft haben.

Für uns ist es wichtig, dass sich Millionen Europäer und die Staats- und Regierungschefs von Ländern, die eine souveräne Politik verfolgen, daran erinnern. Dies gibt uns Optimismus und Hoffnung, dass wir früher oder später, auch unter Berücksichtigung der Lehren aus der Geschichte und der Meinungen unserer Völker, damit beginnen werden, zu den Staaten Europas wieder konstruktive Beziehungen herzustellen. Darunter auch zu denen, die bis heute nicht von ihrer antirussischen Rhetorik und ihren eindeutig aggressiven Aktionen gegen uns ablassen. Sie versuchen immer noch – das sehen wir gerade in diesen Tagen –, in de facto dreister Art und Weise und mit Hilfe von Ultimaten mit uns zu reden.

Ein wahres Beispiel für moderne gleichberechtigte Beziehungen im 21. Jahrhundert ist unsere umfassende Partnerschaft und strategische Zusammenarbeit mit der Volksrepublik China. Der chinesische Präsident Xi Jinping war der wichtigste Gast der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Großen Sieges.

Wir haben außerordentlich fruchtbare Verhandlungen geführt, auf der Ebene der Staatschefs zwei gemeinsame Erklärungen verabschiedet und eine Reihe zwischenstaatlicher und ressortübergreifender Abkommen in Bereichen wie Energie, Handel, Finanzen, Wissenschaft, Kultur und vielem mehr unterzeichnet. Wie ich bereits sagte, wurde vereinbart, dass ich im September anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über das militaristische Japan einen offiziellen Gegenbesuch nach China machen werde.

Es ist zutiefst symbolisch und logisch, dass die wichtigsten, ja sogar bedeutendsten Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa und Asien in Moskau und Peking stattfinden, in den Hauptstädten der Staaten, deren Völker im Namen des gemeinsamen Sieges die schwersten Prüfungen durchgemacht und den höchsten Preis bezahlt haben.

Liebe Kollegen, ich denke, es ist für alle klar: Bei den Verhandlungen und Treffen in Moskau wurde auch die Frage der Lösung des Konflikts in der Ukraine angesprochen. Wir sind allen unseren Gästen und Freunden dankbar für die Aufmerksamkeit, die sie diesem Konflikt widmen, und für ihre Bemühungen, sicherzustellen, dass dieser Konflikt beendet wird. In diesem Zusammenhang halte ich es für notwendig, auf dieses Thema gesondert einzugehen.

In diesem Zusammenhang möchte ich sagen: Wie allgemein bekannt ist, hat Russland in der Vergangenheit wiederholt Initiativen für einen Waffenstillstand vorgelegt, diese Initiativen wurden jedoch immer wieder von der ukrainischen Seite sabotiert. So hat das Kiewer Regime das 30-tägige – und das möchte ich betonen – das 30-tägige Moratorium für Angriffe auf Energieanlagen vom 18. März bis zum 17. April, das gemäß unserer Vereinbarung mit dem Präsidenten der USA, Donald Trump, verhängt wurde, etwa 130 Mal demonstrativ verletzt.

Auch der von Russland initiierte Osterfrieden wurde nicht eingehalten: Fast 5.000 Mal haben die ukrainischen Streitkräfte den Waffenstillstand verletzt. Dennoch haben wir anlässlich des Tages des Sieges – und auch diesen Feiertag betrachten wir als heilig, denn versuchen Sie sich das vorzustellen, unsere Verluste betrugen 27 Millionen Menschen – zum dritten Mal an diesem für uns heiligen Feiertag einen Waffenstillstand erklärt.

Gleichzeitig haben wir unseren Kollegen im Westen, die meiner Meinung nach ernsthaft nach Wegen zur Lösung der Situation suchen, unsere Position zu diesem Thema, zum Waffenstillstand am Tag des Sieges, übermittelt. Wir schließen eine Verlängerung der Waffenruhe in der Zukunft nicht aus, aber natürlich erst nach einer Analyse der Geschehnisse in diesen Tagen und davon, wie das Kiewer Regime auf unseren Vorschlag reagieren wird.

Und was sehen wir? Was sind die Ergebnisse? Die Kiewer Regierung – das können Sie ja selbst sehr gut sehen – haben auf unseren Vorschlag für den Waffenstillstand überhaupt nicht reagiert. Darüber hinaus startete die Regierung in Kiew nach der Ankündigung unseres Vorschlags – und das geschah, wie Sie sich erinnern, am 5. Mai dieses Jahres – bereits am 6. und 7. Mai groß angelegte Angriffe. An dem Angriff waren 524 Drohnen und eine Reihe von Raketen westlicher Produktion beteiligt, während im Schwarzen Meer auch 45 unbemannte Boote eingesetzt wurden.

Tatsächlich geschah während dieser drei Tage des von uns erklärten Waffenstillstands – dem 8., 9. und 10. Mai – das, was Sie auch aus den Medien, ja aus Ihren eigenen Berichten, gesehen haben, und das war klar: In dieser Zeit kam es zu fünf gezielten Angriffsversuchen auf die Staatsgrenze der Russischen Föderation in der Region Kursk und der Region Belgorod, und zwar genau an den Tagen des von uns erklärten Waffenstillstands. Darüber hinaus wurden 36 weitere Angriffe in anderen Abschnitten gestartet. Alle diese Angriffe, einschließlich der Versuche, in den Regionen Kursk und Belgorod in das Gebiet der Russischen Föderation einzudringen, wurden abgewehrt. Darüber hinaus sind unsere Militärexperten der Ansicht, dass sie keine militärische Bedeutung hatten, sondern ausschließlich aus politischen Gründen durchgeführt wurden und dass der Gegner sehr schwere Verluste erlitten hat.

Wie ich bereits sagte, hat die Regierung in Kiew nicht nur unseren Vorschlag für einen Waffenstillstand abgelehnt, sondern, wie wir alle gesehen haben, auch versucht, die in Moskau zu den Feierlichkeiten versammelten Staats- und Regierungschefs einzuschüchtern.

Wissen Sie, liebe Kollegen, als ich mich hier in Moskau mit den Kollegen getroffen habe, hatte ich folgenden Gedanken. Ich erzähle es Ihnen: Wen von denen, die nach Moskau gekommen waren, um den Sieg über Nazi-Deutschland zu feiern, haben sie einzuschüchtern versucht? Wen wollten sie einschüchtern? Denn die, die zu uns gekommen sind, sind nicht aufgrund ihres Amtes oder Berufsbezeichnung Führungspersönlichkeiten, sondern aufgrund ihres Charakters, ihrer Überzeugungen und ihrer Bereitschaft, diese zu verteidigen.

Und wer hat versucht, sie einzuschüchtern? Diejenigen, die vor ehemaligen SS-Soldaten strammstehen, grüßen und applaudieren. Diejenigen, die jene in den Rang von Nationalhelden erheben, die im Zweiten Weltkrieg mit Hitler kollaboriert haben. Meiner Ansicht ist das ein Versuch mit eindeutig unzureichenden Mitteln, und diejenigen, die dies versuchen, entsprechen nicht dem, als was sie sich selbst sehen.

Ich wiederhole es noch einmal: Wir haben wiederholt Schritte zur Waffenruhe vorgeschlagen. Wir haben uns nie geweigert, den Dialog mit der ukrainischen Seite aufzunehmen. Ich möchte Sie noch einmal daran erinnern: Nicht wir haben die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen, sondern die ukrainische Seite. In diesem Zusammenhang schlagen wir der Kiewer Regierung trotz allem vor, die Verhandlungen, die sie Ende 2022 abgebrochen haben, wiederaufzunehmen und direkte Verhandlungen wiederaufzunehmen. Und das betone ich: ohne jegliche Vorbedingungen.

Wir schlagen vor, unverzüglich am nächsten Donnerstag, dem 15. Mai, in Istanbul zu beginnen, wo sie früher stattgefunden haben und wo sie abgebrochen wurden. Bekanntlich haben die türkischen Kollegen wiederholt ihre Dienste angeboten, um diese Verhandlungen zu organisieren, und Präsident Erdogan hat viel dazu beigetragen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass als Ergebnis dieser Verhandlungen ein gemeinsamer Dokumententwurf erstellt und vom Leiter der Kiewer Verhandlungsgruppe paraphiert, auf Drängen des Westens jedoch einfach in den Müll geworfen wurde.

Morgen ist ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten, Herrn Erdogan, geplant. Ich möchte ihn darum bitten, dass er die Gelegenheit für Verhandlungen in der Türkei schafft. Ich hoffe, dass er seinen Wunsch bekräftigt, zum Friedensprozess in der Ukraine beizutragen.

Wir sind auf ernsthafte Verhandlungen mit der Ukraine eingestellt. Ihr Sinn ist es, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen und einen langfristigen, historisch dauerhaften Frieden zu schaffen. Wir schließen nicht aus, dass es im Laufe dieser Verhandlungen möglich sein wird, sich auf neue Waffenruhen, einen neuen Waffenstillstand zu einigen. Darüber hinaus wäre ein echter Waffenstillstand, der nicht nur von Russland, sondern auch von der ukrainischen Seite eingehalten würde, der erste Schritt in – ich wiederhole es – in Richtung eines langfristigen, nachhaltigen Friedens und nicht ein Prolog zur Fortsetzung des bewaffneten Konflikts nach der Wiederbewaffnung, der Aufstockung der ukrainischen Streitkräfte und dem fieberhaften Ausheben von Schützengräben und neuen Festungen. Wer braucht so einen Frieden?

Unser Vorschlag liegt, wie man sagt, auf dem Tisch. Die Entscheidung liegt nun bei der ukrainischen Regierung und ihren Kuratoren, die offenbar eher von ihren eigenen politischen Ambitionen als von den Interessen ihrer Völker geleitet werden und den Krieg mit Russland mit den Händen der ukrainischen Nationalisten fortsetzen wollen.

Ich wiederhole: Russland ist zu Verhandlungen ohne Vorbedingungen bereit. Derzeit finden Kampfhandlungen statt, es herrscht Krieg, und wir schlagen vor, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, die nicht von uns abgebrochen wurden. Also, was ist daran schlecht?

Wer wirklich Frieden will, kann nicht anders, als dies zu unterstützen. Gleichzeitig möchte ich noch einmal meinen Dank für die Vermittlungsdienste und Bemühungen unserer ausländischen Partner, nämlich China, Brasilien, der Länder Afrikas, des Nahen Ostens und in jüngster Zeit der neuen Regierung der USA, zum Ausdruck bringen, die auf eine friedliche Beilegung der Ukraine-Krise abzielen.

Abschließend möchte ich noch einmal allen danken, die mit uns die festlichen Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über den Nationalsozialismus gefeiert haben. Ich bin überzeugt, dass der Geist der Solidarität und Harmonie, der uns in diesen Tagen in Moskau vereint hat, uns auch weiterhin dabei helfen wird, eine fruchtbare Zusammenarbeit und Partnerschaft im Namen des Fortschritts, der Sicherheit und des Friedens aufzubauen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die enorme Rolle der Journalisten, Vertreter internationaler Nachrichtenagenturen, Fernsehsender und der Presse hervorheben, die über die Jubiläumsveranstaltungen und das mehrstündige Programm der aktuellen Verhandlungen und Arbeitstreffen berichtet haben. Es wurde viel getan, um sicherzustellen, dass Menschen in verschiedenen Ländern der Welt die einzigartige Atmosphäre dieser Festtage in Moskau erleben können. Natürlich bedanke ich mich für dieses Treffen, da es schon recht spät stattfindet und wir alle natürlich schon müde sind.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, da es bereits fast halb zwei Uhr morgens oder sogar später als halb zwei Uhr morgens Moskauer Zeit ist.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Auf Wiedersehen.

Ende der Übersetzung

Wie eingangs versprochen, will ich noch kurz umreißen, was diese Erklärung Putins für die verschiedenen, am Ukraine-Konflikt Beteiligten bedeutet. Dies ist nur eine erste kurze Einschätzung, wahrscheinlich werde ich darüber später noch weitaus ausführlicher schreiben.

Für die „Koalition der Willigen“, die sich am Samstag in Kiew versammelt hatte, ist Putins Erklärung ein Tiefschlag. Die Herrschaften hatten in Kiew das unrealistische Ultimatums eines 30-tägigen Waffenstillstands ab Montag aufgebracht. Da die Idee aus diversen Gründen unrealistisch ist (siehe hier), wussten sie natürlich, dass es diesen Waffenstillstand nicht geben würde. Die Idee war es offenbar, Russland daran die Schuld zu geben und der westlichen Öffentlichkeit und auch Trump zu sagen: Seht her, die Russen wollen keinen Frieden!

Dem hat Putin mit seiner Erklärung den Wind aus den Segeln genommen und Druck auf den seit Monaten stockenden Verhandlungsprozess gebracht, denn seit Monaten wird in verschiedenen Formaten gesprochen, ohne etwas zu erreichen, während die Ukraine direkte Verhandlungen mit Moskau ablehnt und Selensky sie im September 2022 sogar per Dekret faktisch verboten hat.

Nun muss die ukrainische Führung Farbe bekennen: Ist sie tatsächlich zu echten und direkten Verhandlungen bereit, oder war das alles nur Show?

Und da die Europäer diejenigen sind, die den Friedensprozess, den Trump angestoßen hat, am meisten behindern, dürften denen Putins Erklärung gar nicht gefallen, denn auch sie müssen nun Farbe bekennen und zeigen, ob sie tatsächlich für Frieden sind – wozu direkte Verhandlungen, die auch die EU ablehnt, nun mal unerlässlich sind -, oder ob auch sie nur eine Show abgezogen haben, als sie mit der US-Regierung über Frieden in der Ukraine gesprochen haben.

Kiew wird sich nun schnell entscheiden müssen, ob es das Gesprächsangebot annimmt und wahrscheinlich glühen gerade jetzt vor allem zwischen Kiew einerseits und Berlin, Paris, London und Brüssel die Telefonleitungen andererseits.

Trump, der bei den Verhandlungen endlich Ergebnisse sehen will, dürfte Putins Vorschlag gefallen, weil Trump schon lange direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau möchte. Meiner Vermutung nach möchte Trump sich aus dem Ukraine-Abenteuer zurückziehen und wäre angesichts der schwierigen Verhandlungen wohl nicht unglücklich, wenn er die Gespräche nun Moskau und Kiew und den Ukraine-Krieg im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen den Europäern überlassen könnte.

Aber genaueres wissen wir erst in einigen Tagen, wenn durchdachte (und nicht spontane und emotionale) Reaktionen aus Kiew, Berlin, Paris, London, Brüssel und Washington auf Putins Vorschlag vorliegen.

Die einzige internationale Reaktion auf Putins Vorschlag, die vorliegt, während ich dies schreibe, kam von der UNO. Dort weigerte sich der stellvertretende Sprecher des UN-Generalsekretärs auf eine Frage eines TASS-Korrespondenten, Putins Vorschlag zu kommentieren.

Also warten wir mal ab, was in den nächsten Tagen kommt.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. Gut (für Russland) wäre es gerade in dieser Phase, wenn irgendwo an der Front, z.B. bei Tschassow Jar und Torezk, mal echte Frontdurchbrüche gelingen würden, die dann, um bei dem Beispiel zu bleiben, sehr rasch Konstantinowka in Bedrängnis bringen würden. Das würde die Bereitschaft zu echten Friedensverhandlungen mit dem Ziel eines lang andauernden und nachhaltigen Friedens auf Seiten Kiews und der „Willigen“ sehr schnell signifikant erhöhen.

    Gott schütze Russland und die einfachen Menschen in der Ukraine. Nieder mit den faschistischen NATO-Marionetten in Kiew und Lemberg!

  2. Ich kann meinen Vor-Kommentator mir beipflichten! Der elende Grabenkrieg wird die Bereitschaft ukrainischen Naxis nicht wirklich sehr beschleunigen, da sich diese, wie auch ihre Vorgänger 1945 erst durch die nahezu totale Überwältigung von ihrem Untergang werden überzeugen lassen müssen!
    Somit ist zu hoffen, dass die russische Armee trotz aller Schwierigkeiten Möglichkeiten zu schnellerem und umfassenderen Vorstoß, Besetzung und physischer Entmachtung bzw Festsetzung der dortigen Kriegsverbrecher findet als bisher!
    P

    1. Es handelt sich ohne Zweifel um Verbrecher, welche von den USA eingesetzt und langezeit unterstützt wurden und noch werden. Und die USA werden große Schwierigkeiten haben der Tatsache überzeugend zu widersprechen, dass sie das ursprüngliche BÖSE mit welchem sie die Ukraine UND Europa vorsätzlich GEIMPFT haben, nicht IMMER NOCH unterstützen! Denn nur so werden sie überhaupt noch eine Chance haben ihrem allerseits entwürdigendem IMPERIALISMUS ALLER ART abzuschwören und alkseits in die Reihe der vertrauenswürdigen Staaten wieder aufgenommen zu werden.
      Denn es könnte sonst geschehen, dass weltweit das allgemeine Vertrauen in die Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit der USA als internationaler würdiger und gleichberechtigter Partner ernsthaften und dauerhaften Schaden nähme wodurch die USA allgemein und generell ISOLIERT würde!
      So kann nur allgemein darauf gehofft werden, dass die ersten Ansätze von Donald Trump durch die Auflösung wichtiger Institutionen der illegalen internationalen US-Einflussnahme und Manipulation noch mehr platzgreifen und manche überzogenen Massnahmen auf eine Basis von Gleichheit und Gegenseitigkeit auf Augenhöhe zurück geführt werden können.
      P

      1. Eine wahre GESUNDUNG des weltweite sozialen Organismus wird allerdings erst DANN eintreten können. wenn aus dem tiefen Verständnis der Notwendigkeit einer Fortschreibung der Gewaltenteilung im Sinne Montesquieu’s durch die permanente und systematische Entflechtung von WIRTSCHAFT, STAAT und KULTUR sich wird durchsetzen können! Nur so werden sich künftige weltweite KARTELLE zum Unheil und Schaden aller Menschen, wie z.b. Covid-19, 911 usw. energisch abwenden und verhindern lassen!
        S.a. http://fragen-der-freiheit.de

        P

  3. Na sehr schön, Putin hat alles sauber auf dem Schirm.
    Mal schauen was nun folgen wird, wahrscheinlich Gepampe und Gezicke, doch mal soll die Hoffnung nie aufgeben.

    Sollte es zu Verhandlungen kommen, ist der mit Abstand wichtigste Punkt, KEINEN von den Faschos aus dem Westen am Ende als Gewinner oder gar Friedensstifter dastehen zu lassen. Denn wenn man Faschisten gewinnen lässt, werden sie nur noch größenwahnsinniger.

    Und verdient hätte es ohnehin keiner von denen, ganz speziell Trump nicht, dieser alte verlogene Blutsauger.

  4. Lieber Herr Röper, Ihre erste Einschätzung teile ich, denn sie bringen es brillant auf den Punkt. Putin macht alles richtig. Sein Vorschlag wird der „Koalition der Willigen“ überhaupt nicht behagen. Mal sehen, wie sich Trump dazu äußert. Während die einseitig ausgerufene Waffenruhe um Mitternacht endete, zetert Kiews Bürgermeister mordio wegen der Dronenangriffe am frühen Morgen. Was will er denn? Es ist Krieg. So ein Idiot.

  5. Wieder ein netter Versuch – doch „die andere Seite“ interessiert’s nicht – eher propagandistisch, ansonsten mahlt die Mühle stetig weiter, wohl doch bis zum letzten Attometer, denn wie klar und deutlich zu sehen – darf KEIN Fleckchen für den Ausgang eines Fortsetzungskrieges übrigbleiben! 😤😤

  6. Russland sollte auch die Braune Pest, die sich erneut im Reichstag angesammelt hat, beenden; die Braune Pest, die nach 80 Jahren Waffenstillstand Hitler`s Russlandfeldzug fortführen will.
    Die NAZIs waren nie weg, sie haben sich nur in den Altparteien versteckt und in übelster narzisstischer Projektion, die um Frieden bemühten, demokratischen Kräfte als Nazis und Lumpenpazifisten beleidigt!
    Das deutsche Volk ist zu feige, sich dieses Abschaums zu entledigen!

  7. Interessant. Erst weigert man sich, mit Selensky zu sprechen, weil dieser „nicht (mehr) legitim“ sei; nun schweigt man darüber. An Selenskys Stelle würde ich das Angebot annehmen, auf schnelle Fortschritte drängen* und Wahlen bis zur Ratifizierung verzögern. Dann wäre der Ball wieder tief im russischen Feld.

    Ad „Drängen“: Jeder weiß, dass Russland Vorbedingungen hat (und haben muss); die ausdrückliche Betonung des Gegenteils ist also eine politische Farce. Und sie wird spätestens offenbar, wenn und sobald man sich im Westen daran anlehnt und beispielsweise – unweigerliche, weil gesichtswahrende – Sicherheitsgarantien geben oder Gebietsrückgaben fordern wird.

    Tatsächlich wirkt der Zeitpunkt auch so, als ob Putin unter äußeren (politischen) Druck geraten ist. Auch das wird man im Westen auszunutzen versuchen, denn hier versteht man sich hervorragend (und praktisch einzig) auf solche Spiele der Destruktion.

    Kurz gesagt: Interessant.

    1. 1. Wir können den Namen Selensky nicht finden, helfe er uns da weiter …
      2. Der sog. Ukraine ist es wohl per Gesetz verboten worden, mit der RF zu verhandeln … schau mor mal.
      3. Erst verhandeln und dann ggf. Waffenstillstand – so ist die richtige und daher russische Reihenfolge.
      4. Im Übrigen … nix Neues.
      5. Von welchem politischen Druck fabuliert er? Von dem der 4 Gauleiter oder dem aus dem Führerhauptquartier zu Brüssel? Nu ja – Im Westen nichts Neues …

    2. Ich denke eher das Putin das in der Nacht ansetzte hat damit zu tun, das er den Großmäuligen 3 Möchtegernzesaren den Wind aus den Segeln nehmen wollte. Die 3 haben da eh nichts zu suchen und zu diktieren erst recht nicht! Die Gäste der Feierlichkeiten wussten bestimmt was Putin in der Nacht verkündet hat, auch können die sich denken wer da in der Türkei am Tisch platz nimmt. Außer Erdogan als Gastgeber, Russlands vertreter … und dann, nicht! Der Kiewer Nazischerge kommt nicht. Und genau das will Putin allen zeigen. Seht her, wir haben 3x Waffenruhe angeboten und dran gehalten, die andere Seite dachte gar nicht daran. Dieses ganze Geschacher hat mittlerweile auch Trump satt. Von irgendwelchen Sanktionsandrohungen lassen sich die Russen eh nicht mehr beindrucken. Die schieben die eh nach, egal das wievielte es wird … 17, 18, 19? Die einzigen die an den Tisch der Verhandlungen gehören sind Ukraine und Russland … fertig. Bis die Ukrainer das wollen und bereit sind dafür, sollte die Russische Armee die Schlagzahl des Vormarsches erhören, zuvor die Bahn mit Artillerie frei machen und wenn die in Odessa stehen und Kiew ist der Selensky weg und die Verhandlungen beginnen auch ernsthaft zwischen den beiden Konflikparteien.

      1. @Kroschka

        Bereits rund eine Stunde nach deiner Einlassung hieß es im RND, dass Selensky nach Istanbul reisen und dort auf Putin warten wolle.

        Putin bezweckt nicht zwingend den Frieden, sondern ein Friedensangebot der Ukraine, am besten auf Druck des Westens. Das schafft eine ernsthafte Grundlage für einen stabileren – nicht stabilen, sondern stabileren – Frieden. Der Leidensdruck des Westens muss so stark sein, dass er ernsthafte Verhandlungen akzeptiert; und nicht, wie bereits zuvor, nur Atempausen haben und nutzen will.

        Und sollten die USA wirklich aussteigen und obendrein Wirtschaftsabkommen mit Russland realisieren, steigen Putins/Russlands Chancen darauf exorbitant. Putin kann also wirtschaftlich, politisch UND militärisch auf Zeit spielen. Sie ist einzig auf seiner Seite. Die Frage ist nur: Ziehen uns Merz & Co mit in den Abgrund?

  8. Für mich klingt es zumindest so als hätte die russische Regierung beschlossen den Waffenstillstandseiertanz mit der Trump Regierung zu beenden. Das finde ich sehr gut! Da es einfach nur Zeit Verschwendung ist. Sinnvoll wären diese Gespräche nur gewesen wenn die Trump Regierung tatsächlich ein System entwickelt hätte wie man diesen Waffenstillstand durch setzten kann. Sie war aber immer nur stets bemüht.
    Putins Ansprache selber war wohl ausschließlich an den russischen Nationalstolz gerichtet und bedeutet nichts anderes als durchhalten.
    Ich halte es für sehr wahrscheinlich das sie von Russlands Gegner einfach umgedreht wird und das man Russland, im Akte der Barmherzigkeit und Hoffnung Friedens- Kapitulation Gespräche in London, Paris, Berlin oder Genf anbieten wird. Den Umstand daß Putin schon wieder auf Erdogan setzt könnte man ihm als Akt der Verzweiflung auslegen. Offensichtlich ist kein anderer seiner Verbündeten dazu bereit. Und Erdogan gilt wahrscheinlich noch nicht einmal bei den Freunden Russland als vertrauenswürdig.
    Der Reigen (wegen mir auch Ringelpiez) geht also in die nächste Runde.

  9. Nun Ich denke Er versucht das was der Amerikaner in seinem Artikel vorgeschlagen hat.
    Alle, auch die EU an einem Tisch zu holen. Nur so kann ein dauerhafter Frieden entstehen!

  10. Sowohl EU, als auch RF ebenen Trump die Gelegenheit sich aus dem Thema Ukraine zurückzuziehen.

    Die Reaktion der RF ist ein Angebot, das die Berater von Trump, die die alten Machtstrukturen des Deepstate bekämpfen wollen, hoffentlich verstehen.

    Die alten Machtstrukturen des Deepstate haben mehr und mehr Schwierigkeiten, sich in den USA zu finanzieren. Zur Zeit finanzieren sich diese Strukturen über die EU und versuchen bis zum Ende der Amtszeit Trump zu überwintern. Ein Rückzug der USA aus dem Ukraine-Konflikt könnte das schwierig machen.

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