"Da gab es keinen mehr, der protestieren konnte"

Der Spiegel fordert „Canceln! Canceln! Canceln!“

Im Spiegel wurde eine Kolumne veröffentlicht, die man leicht für Satire halten könnte, aber sie ist ernst gemeint. Der Autor fordert darin vollkommen offen Zensur und das Verbot von Büchern, deren Autoren nicht vollkommen der Linie der Regierung folgen.

Der 10. Mai 1933 ist als schwarzer Tag in die deutsche Geschichte eingegangen. An diesem Tag hat die „Deutsche Studentenschaft“ zusammen mit den Nazis dazu aufgerufen, Bücher zu verbrennen, die ihrer Meinung nach mit dem „deutschen Geist“ in Widerspruch standen. In 18 deutschen Universitätsstädten brannten in dieser Nacht die Scheiterhaufen.

Es muss ein schauriges Ereignis gewesen sein, als die brennenden Bücher die Nacht erhellt haben. Die Organisatoren der Aktion sahen darin wahrscheinlich, wie das „neue Denken“ die Nacht erhellte, während andere geschockt zuschauten, wie die Meinungsfreiheit in dieser Nacht nicht begraben, sondern verbrannt wurde. Es war einer der Meilensteine auf dem Weg in die Nazi-Diktatur, in der die nun herrschenden Eliten den Menschen vorschrieben, was sie denken und sagen durften und was nicht.

Leider wiederholt sich die Geschichte gerade, weshalb ich diesen langen Artikeln geschrieben habe, der mir jedoch sehr wichtig ist, weshalb ich darum bitte, ihn aufmerksam und bis zum Ende zu lesen.

Bücherverbrennung gestern und heute

Natürlich haben die Propagandisten und Herren über die Zensur in den 90 Jahren seit Goebbels dazugelernt. Eine öffentliche Bücherverbrennung würde heute negativ aufgenommen werden, schließlich behauptet der Westen ja ständig, er stehe für Meinungsfreiheit. Das ändert aber nichts daran, dass im Westen auch heute wieder Bücher „verbrannt“ werden.

Allerdings finden diese „Verbrennungen“ heute anders statt. Sie finden online statt, indem Internetseiten, die abweichende Ansichten verbreiten, gesperrt werden, indem Videos und Posts gelöscht oder durch Shadowbanning versteckt werden, indem Verlage unter Druck gesetzt werden, Bücher, die abweichende Ansichten vertreten, aus dem Programm zu nehmen.

Der Effekt ist der gleiche: Eine abweichende Meinung wird zensiert und verboten, darin unterscheidet sich der heutige Westen in nichts mehr von den Nazis.

Und der Witz ist, dass sogar die Begründung fast die gleiche ist, wie bei den Nazis. Die Nazis sahen sich damals als progressiv und modern an. Und das tut auch der heutige Westen, wenn er alle Meinungen, die dem neuen (woken) Denken widersprechen, unterdrückt.

Dabei ist es heute wieder egal, ob ein Buch vollkommen harmlos ist, es reicht, wenn der Autor des Buches mal mit regierungskritischen Thesen aufgefallen ist. Das reicht bereits aus, damit irgendwelche Zensur-Apostel in westlichen Medien von Verlagen fordern, die Bücher von regierungskritischen Autoren aus dem Programm zu nehmen.

Das glauben Sie nicht? Sie meinen, ich würde übertreiben?

Nein, denn genau das hat der Leiter des Spiegel-Büros in Washington nun von einem der größten deutschen Verlage gefordert: Auch Bücher, die nicht zu beanstanden sind, sollen aus dem Programm genommen werden, wenn der Autor politisch nicht genehm ist oder mal die Regierung kritisiert hat.

„Canceln! Canceln! Canceln!“

René Pfister ist seit Sommer 2019 Spiegel-Büroleiter in Washington und er ist mir erst vor kurzem wegen eines absolut absurden Artikels aufgefallen, in dem er die US-Journalisten beschuldigt hat, versagt zu haben, weil sie in den letzten Jahren „über den offensichtlichen geistigen Verfall des Präsidenten nicht berichtet“ haben. In seinem Artikel sagte Pfister offen, dass er seit mindestens drei Jahren von Bidens prekärem Geisteszustand wusste. Aber er selbst hat den Spiegel-Lesern darüber drei Jahre lang nichts berichtet. Aber nun haben nach seiner Meinung die US-Journalisten versagt. Dass er selbst seinen Lesern das jahrelang verheimlicht hat, ignoriert er hingegen.

Ich dachte, dass dieser Artikel von Pfister nicht mehr zu toppen war, aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn nun hat Pfister einen Artikel mit der Überschrift „Canceln! Canceln! Canceln! – J. D. Vance kann nur der Anfang sein, lieber Ullstein-Verlag“ veröffentlicht, in dem er offen gefordert hat, deutsche Verlage sollten „umstrittene Autoren“ ab sofort „konsequent“ zensieren.

Zur Vorgeschichte sei gesagt, dass der Ullstein-Verlag, einer der größten Verlage Deutschlands, kürzlich das Buch von Trumps Vizepräsidentenkandidaten J. D. Vance aus dem Programm geworfen hat. Das Buch war ein Bestseller und erzählte die Geschichte, wie Vance sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet hat. Aber Vance ist nun der Vizepräsidentenkandidat von Trump und Trump ist für deutsche Medien böse, also ist auch Vance ab sofort böse und daher muss sein Buch ab sofort zensiert werden.

Pfister hat seinen Artikel mit folgender Einleitung begonnen:

„Es war goldrichtig, den Bestseller »Hillbilly Elegy« aus dem Programm zu werfen. Umstrittene Autoren haben in einem renommierten Verlag nichts zu suchen. Dieses Prinzip muss jetzt konsequent durchgesetzt werden. Eine Anleitung.“

„Werk und Autor radikal zusammendenken“

Der Artikel von Pfister wie ein offener Brief an den Ullstein-Verlag formuliert, der mit den Worten „Lieber Ullstein-Verlag“ beginnt. Pfister schreibt danach, sein „Brief“ solle „Glückwunsch und Mahnung zugleich“ sein. Glückwunsch, weil der Verlag das Buch von Vance aus dem Programm genommen hat, Mahnung, weil Pfister dieser Schritt nicht weit genug geht.

Pfister schreibt:

„Gerade für einen renommierten Verlag wie den Ihren ist es wichtig, Werk und Autor radikal zusammenzudenken. Vance mag mit »Hillbilly Elegy« eine anrührende Geschichte über seine Jugend im ländlichen Amerika geschrieben haben, die selbst den Kanzler zu Tränen rührte. Nun aber will Vance mit Donald Trump ins Weiße Haus einziehen, und damit macht er sich natürlich nicht nur selbst, sondern auch sein Buch unmöglich.“

Pfister hat an dem Buch von Vance nichts auszusetzen, nur an dem Autor. Das ist exakt wie bei den Nazis vor 90 Jahren, die auch „Werk und Autor radikal zusammengedacht“ haben und pauschal alle Bücher von Autoren verboten haben, die die Nazis nicht mochten, egal worum es in den einzelnen Büchern ging. Dass jemand im Westen so etwas heute wieder offen sagen und fordern kann, zeigt, in was sich der Westen in den letzten Jahren verwandelt hat.

Damit aber nicht genug, denn Pfister schreibt danach auch:

„Sie haben gezeigt, wie moderne Öffentlichkeitsarbeit funktioniert. Nicht erst den Shitstorm abwarten. Sondern vorbeugend einen Autor vor die Tür setzen, der im Netz für Ärger sorgen könnte. Und Sie haben auch verstanden, dass es töricht gewesen wäre, den Vertrag mit Vance einfach nur still auslaufen zu lassen. Nein, um die eigene Reputation zu schützen, war es unbedingt notwendig, sich mit der maximalen Empörung von dem Autor zu distanzieren, der eben noch einen Bestseller geliefert hat. Wie gesagt: vorbildlich. So geht Krisen-PR.
Man darf in so einem Moment keine falsche Sentimentalität zeigen.“

Der sinngemäße Satz, man dürfe keine falsch Sentimentalität zeigen, wird übrigens Hitler zugeschrieben und ist unter anderem in dem auf Augenzeugenberichten basierenden Film „Der Untergang“ zu sehen, in dem Hitler zu seinem Mitarbeitern sagt, er habe sich die „sogenannte Menschlichkeit“ schon lange selbst untersagt.

Pfister fordert absolute Linientreue

Als Pfister in seinem Artikel zur Mahnung kommt, wird es richtig absurd. So schreibt er beispielsweise:

„Jetzt ist proaktives Handeln gefragt! Wolfgang Bosbach zum Beispiel. Ist ihnen nicht klar, wie umstritten der Mann ist? Bosbach hat Angela Merkels Flüchtlingspolitik kritisiert, damit fängt es an. Es hat einen Grund, warum er unter der Kanzlerin nie etwas geworden ist. Für die Politik wie für die Verlagsbranche gilt die goldene Regel: Wenn Merkel jemanden als »nicht hilfreich« einstuft, macht man besser einen Bogen um ihn.“

Pfister fordert damit ganz offen, Bücher von allen, die die deutsche Regierung kritisieren, aus dem Programm zu nehmen.

Dabei war Wolfgang Bosbach als Politiker absolut linientreu. Er war politisch ein radikaler Transatlantiker, der der US-Politik treu ergeben war und ständig in deutschen Talkshows für die Politik der USA werben durfte. Lediglich die Entscheidung von Merkel, 2015 alle Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen und über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland zu lassen, hat er kritisiert.

Schon das ist für Pfister ein Grund, zu fordern, auch die Bücher von Bosbach nicht mehr anzubieten. Nebenbei sei gesagt, dass Bosbach sich 2017 aus der Politik verabschiedet hat und seitdem gegen eine Krebserkrankung kämpft. Das hindert Pfister aber nicht daran, auf den Mann, dessen zentrale politische Positionen ich übrigens in keiner Weise teile, einzudreschen.

Dabei ist Pfister sich für nichts zu schade, wie dieser Absatz aus seinem Artikel zeigt:

„Als Bosbach einmal gefragt wurde, warum er sich in all den Jahren als Bundestagsabgeordneter in Berlin nie eine Wohnung genommen hat, sondern immer nur in Hotels wohnte, soll er gesagt haben: »Sauna, Rührei, Pay-TV«. Sie sagen, das war doch bloß ein Witz. Ich sage, der Satz legt den schlimmen Verdacht nahe, dass Bosbach in seinen Leben schon Filme geguckt hat, die nicht jugendfrei waren.“

Auch Egon Bahr gehört laut Pfister verboten

Historiker sind sich einig, dass die von Bundeskanzler Willy Brandt begonnene neue Ostpolitik den Grundstein für das friedliche Ende des Kalten Krieges und die deutsche Wiedervereinigung gelegt hat. Der Autor der neuen Ostpolitik war Egon Bahr, ein bis zu seinem Tode international hochgeachteter Geostratege.

Aber für die Propagandisten der heutigen deutschen Politik war auch das böse, weil für sie jedes Verständnis für und jedes Gespräch mit Russland böse ist. Hinzu kommt, dass Bahr in den letzten Jahren vor seinem Tod im Jahre 2015 vor der neuen Politik des Westens gewarnt hat. Er hat davor gewarnt, die russischen roten Linien zu übertreten und dabei auch ganz konkret die westliche Ukraine-Politik kritisiert. Schon vor zehn Jahren sagte er vor Schülern, er sage ihnen als „alter Mann“, dass wir nicht mehr in einer Nachkriegszeit, sondern in einer Vorkriegszeit leben. Egon Bahr hat mit allem Recht behalten, wie wir heute wissen.

Pfister fordert nun, auch die Bücher von Egon Bahr zu verbieten:

„Oder nehmen Sie Egon Bahr. Sie sagen, das war der Erfinder der Formel »Wandel durch Annäherung« und rechte Hand unseres verehrten Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt. Ich sage: Wie kann man nur so blauäugig sein. Wussten Sie nicht, dass Bahr am Ende seines Lebens mit rechten Verschwörungstheoretikern auf einer Bühne saß? Der Historiker Heinrich August Winkler nannte Bahr »die personifizierte Querfront von links bis rechts«. Und sie publizieren das Werk einer so zwielichtigen Figur?“

Egon Bahr, einer der Architekten der Aussöhnung von Ost und Westen und des Endes des Kalten Krieges ist für Pfister nun eine „zwielichtige Figur“, weil er schon vor zehn Jahren vor der Politik des Westens gewarnt (und auch Recht behalten) hat.

Offene Drohungen an Verlage

Durch den Artikel von Pfister zieht sich eine Drohung an deutsche Verlage wie eine rote Linie, denn er droht immer wieder damit, dass die Verlage einen Shitstorm zu fürchten haben, wenn sie Autoren, die sich auch nur geringfügig gegen die Politik der Regierung aussprechen, nicht aus dem Programm werfen. Nachdem er Egon Bahr als „zwielichtige Figur“ bezeichnet hat, fügt er beispielsweise drohend hinzu:

„Viel Spaß im aufziehenden Shitstorm, kann ich nur sagen.“

Das ist eine sehr offene und ernstgemeinte Drohung, wenn sie vom Spiegel kommt, denn wer organisiert denn die Shitstürme? Das sind Medien und „Journalisten“ wie Herr Pfister und der Spiegel. Das macht aus Pfisters eigentlich absurdem Artikel eine waschechte und gefährliche Drohung an alle deutschen Verlage.

Und die spricht Pfister auch sehr offen aus, denn seine Liste mit Autoren, deren Bücher nach Pfisters Meinung verboten werden sollten, ist damit noch lange nicht zu ende. Weiter schreibt er:

„Schließlich Gregor Gysi. Bei dem gibt es den Verdacht, er sei Spitzel der Stasi gewesen. Klar, das konnte nie gerichtsfest bewiesen werden. Und Sie werden sagen: Immerhin ist Gysi ein fortschrittlicher Geist und nicht ein so schrecklich konservativer Knochen wie Bosbach. Aber dann haben sie nicht verstanden, dass es hier nicht um links oder rechts geht. Sondern darum, Ärger zu vermeiden. Halten Sie sich fern von umstrittenen Figuren!“

Der letzte Satz, der auch noch mit einem Ausrufezeichen endet, ist eine vollkommen offene Drohung an alle deutschen Verlage.

Die Unschuldsvermutung ist für Pfister ein „überholtes Konzept“

Damit aber immer noch nicht genug. Ich kritisiere schon lange, dass die Unschuldsvermutung, der zentrale Punkt eines jeden Rechtsstaates, im Westen nicht mehr viel gilt. Vor allem bei den westlichen Medien, denn wenn denen jemand nicht gefällt, dann konstruieren sie aus unbewiesenen Vorwürfen Medienkampagnen, um jemanden gesellschaftlich und wirtschaftlich zu vernichten. Dass sich die Vorwürfe später oft als unbegründet und sogar konstruiert herausgestellt haben, zeigt, dass es dabei nicht um Journalismus, sondern um die mediale Vernichtung Andersdenkender geht.

Pfister bestätigt meinen Vorwurf gegen die deutschen Medien in einer Deutlichkeit und Offenheit, die ich nie erwartet hätte. Er rät dem Ullstein-Verlag (stellvertretend für alle deutschen Verlage) nach seinem Angriff gegen Gregor Gysi allen Ernstes:

„Und seien Sie nicht so dämlich, an überholte Konzepte wie die Unschuldsvermutung zu glauben. Seit wann interessiert sich auf X oder TikTok irgendjemand für Beweise? Es geht hier um Ihren Ruf, nicht um die Wahrheit.“

Pfister sagt offen, dass es nicht um die Wahrheit geht, für die Journalisten doch eigentlich kämpfen sollten. Es geht um Shitstürme, die die Medien mit ihren Berichten selbst auslösen, um den Ruf von Menschen oder in diesem Fall Verlagen zu ruinieren. Es geht „nicht um die Wahrheit“, sagt Pfister. Nach diesem Eingeständnis darf Pfister sich nicht mehr als Journalist bezeichnen, denn dieses Selbstverständnis hat mit Journalismus nichts zu tun.

Die moderne Bücherverbrennung

Wer gegen das, was die westlichen Politiker und Journalisten als „Wahrheit“ festlegen (also beispielsweise den Unsinn, es gäbe mehr als zwei Geschlechter), Widerworte erhebt, der wird aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen, dessen Bücher sollen nicht mehr erscheinen. Die Meinung von Kritikern der Regierungspolitik werden gelöscht und es wird ihnen die Existenzgrundlage genommen. So ist man auch im Mittelalter mit Ketzern umgegangen, wobei wir anscheinend dankbar sein müssen, dass die heutigen „Ketzer“ nicht mehr auf Scheiterhaufen, sondern „nur noch“ medial, gesellschaftlich und wirtschaftlich „verbrannt“ werden.

Apropos Scheiterhaufen: 1933 mussten die Nazis Bücher noch auf Scheiterhaufen verbrennen, um Meinungen und Wissen, die nicht gewollt waren, zu vernichten und als „wider den deutschen Geist“ zu brandmarken.

Da sind wir heute weiter, denn dank der modernen Technik braucht es keine Scheiterhaufen mehr, die die Nacht erhellen. Heute findet die „Verbrennung“ nicht gewollter Meinungen und nicht gewollten Wissens digital statt. Was früher Bücher waren, sind heute zum Beispiel Videos auf YouTube, die nicht verbrannt werden müssen, sondern einfach nur gelöscht werden können. Oder Bücher, die nicht mehr gedruckt und verkauft werden sollen, wobei Pfister anscheinend schon an einer sehr langen Liste von Autoren arbeitet, die dem woken Zeitgeist widersprechen und daher verboten werden müssen.

Der Effekt ist freilich der gleiche: Ihre Meinung wird unterdrückt, ihre Verbreitung wird verhindert.

Die heutigen Scheiterhaufen erhellen nicht mehr die Nacht, sie brennen von den meisten unbemerkt im digitalen Cyberspace oder in den Regalen der Buchhandlungen, wenn bestimmte Bücher dort plötzlich nicht mehr zu finden sind. Zumindest, wenn es nach Herrn Pfister geht.

Die schweigende Mehrheit

Auch 1933 gab es in Deutschland Zeitungen, die dafür getrommelt haben, dass die Verbreitung von Meinungen und Ansichten, die dem „deutschen Geist“ widersprochen haben, endlich dem Feuer übergeben werden. Es gab sie immer schon, die Claqueure, die ein solches Vorgehen gut fanden und gefordert haben. Pfister reiht sich hier in eine sehr unrühmliche deutsche Tradition ein.

Und auch die Menschen haben sich nicht geändert. 1933 gab es eine schweigende Mehrheit, die das achselzuckend hingenommen hat, weil sie es nicht so schlimm fanden und es sie ja nicht persönlich betroffen hat. Und es gab die Jubler, die die „neue Zeit“, in der ihre Standpunkte endlich zur einzigen Wahrheit erhoben wurden, freudig begrüßt haben. Damals waren das die Nazis, heute sind das die Grünen und andere Propagandisten der „woken“ Bewegung.

Aber es gab, so wie auch heute, diejenigen, die davon betroffen waren und die schockiert und entsetzt auf die Teilnahmslosigkeit der schweigenden Mehrheit geblickt haben. Die schweigende Mehrheit hat nicht verstanden, was da vor ihren Augen begonnen hat, es hat sie ja nicht betroffen. So sind die Menschen nun einmal.

Wehret den Anfängen!

Angesichts der Forderungen, die Herr Pfister hier ganz offen im wohl einflussreichsten Printmedium des deutschen medialen Mainstreams erhebt, muss man sich nicht wundern, dass viele Menschen Parallelen zum Beginn der Nazizeit ziehen. In Russland wird angesichts dieser Zustände in Europa bereits seit einiger Zeit offen davon gesprochen, dass der Faschismus nach Europa zurückgekehrt ist. Er trägt heute keine braunen Uniformen mehr, aber er fordert die 100-prozentige Treue zum „neuen Denken“ und bestraft abweichende Meinungen immer härter und demonstrativer.

Das ist Faschismus in Reinkultur, denn die wichtigsten Kennzeichen des Faschismus sind nicht braune Uniformen oder gehobene rechte Arme, sondern der Umgang mit Kritikern und die Methoden!

Martin Niemöller war ein deutscher Pfarrer, der zu Anfang durchaus Sympathien für die Nazis hatte. Aber er merkte schnell, dass die Unterdrückung Andersdenkender zu einem bösen Ende führen würde. Für seinen Widerstand kam Niemöller 1937 ins KZ, wo er bis 1945 blieb. Er beschrieb die Zustände der frühen Nazizeit mit seinen berühmten (und angesichts seiner eigenen Einstellung in den ersten Jahren der Nazi-Herrschaft wohl auch selbstkritischen) Worten:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Da sind wir heute in Deutschland wieder. Es begann mit der Kampagne gegen alle, die die Corona-Politik der Regierung kritisiert haben. Vielen wurde die Existenz vernichtet. Heute geht es auch gegen diejenigen, die Frieden mit Russland wollen, sie müssen befürchten, wegen der in Deutschland inzwischen strafbaren „Unterstützung des russischen Angriffskrieges“ ins Gefängnis zu kommen.

Und immer hat es mit ersten, radikalen Medienberichten angefangen, die ein hartes Durchgreifen gegen diese Kritiker der Regierungspolitik gefordert haben.

Daher steht zu befürchten, dass Pfisters Artikel nur der Anfang ist und demnächst alle, die irgendeinen Aspekt der Politik der deutschen Regierung kritisieren, in Gefahr geraten. Die Menschen, die heute schweigen, weil sie je keine „Querdenker“ oder „Putinversteher“ sind, die im heutigen Deutschland bereits verfolgt und vom Verfassungsschutz beobachtet werden, verhalten sich wie die Menschen, die in Deutschland nach 1933 geschwiegen haben. Und wenn es die heute noch schweigenden, letzten Kritiker irgendwelcher Regierungsentscheidungen treffen wird, werden sie Niemöllers letzten Satz endlich verstehen:

„Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Wehret den Anfängen!

Nachtrag: Ich sehe in Kommentaren und an anderen Leser-Reaktionen, dass manche diese Kolumne von Pfister für Satire halten. Leider ist das nicht so, darauf gibt es keinerlei Hinweis. Wäre das so, würde das Machwerk nicht mit „Eine Kolumne von Rene Pfister“ überschrieben sein, sondern beispielsweise mit „Eine satirische Kolumne von Rene Pfister“. Aber das Machwerk ist nicht am 1. April erschienen und es gibt auch nirgendwo einen Hinweis darauf, dass das als Satire gemeint ist. Pfister meint das, was er schreibt, offensichtlich vollkommen ernst.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

102 Antworten

  1. An diesem Tag hat die „Deutsche Studentenschaft“ zusammen mit den Nazis dazu aufgerufen, Bücher zu verbrennen, die ihrer Meinung nach mit dem „deutschen Geist“ in Widerspruch standen.…

    ….
    Hat denen aber auch nicht viel eingebracht außer genauso wie NICHT Studenten dann bis 1945 für Ihren geliebten Führer und Reich gefälligst auch Massenhaft über die Klinge zu springen . Und wenn man Mehrheitlich aus diesen damaligen Fehlern auch nur ein Minimum gelernt hätte, dann wäre es Heutzutage nicht schon wieder so wie es ist ,und die neuen Nazi Furien, die man Namentlich eh schon zur Genüge kennt , alias Hofkriegsreiter , die Trampoline , den Pissuarius, der Strick für den Zimmermann und viele weitere nicht schon wieder Ihr wiederholtes Nazi Gehabe , in diesem Fall unter anderem einen erneuten Angriffskrieg gegen Russland zu planen , der zudem auch noch in mehreren Punkten ganz DEUTLICH gegen den immer noch gültigen 2 Plus 4 Vertrag verstößt , Und Sie damit walten und schalten zu lassen , wie sie es für Richtig halten . Nur eine Frage: DURCH WAS oder WEN sind genau diese Personen in diese Entscheidungs Positionen gekommen? Danke keine weiteren Fragen .

  2. Erinnert sich noch jemand an die Katzenromane von Akif Pirincci? Vollkommen harmlose Unterhaltung. Schon 2015 warfen Bibliotheken und Verlage seine Romane raus. Angeblich weil seine Ansichten über die Grünen rassistisch und rechtsradikal seien.

    Selbst wenn irgend jemand seine Aussagen über die Grünen zensieren will – was haben seine alten Unterhaltungsromane damit zu tun?

    1. Es ging nur darum ihn von den Tantiemen abzuschneiden und damit wirtschaftlich zu vernichten – ergänzend wurde ihm ja dann noch „der Prozess gemacht“ und das gleich mehrfach. Und jetzt sucht der kleine Akif verzweifelt eine Wohnung in Bonn: weil an Regimegegner zu vermieten: das traut sich keiner mehr…
      Oder findet sich hier jemand? Vielleicht hat noch jemand einen Altbau, mit einem versteckten Zimmer hinter einer doppelten Wand: es wird bestimmt nicht besser in der Zukunft…

  3. Wer Bücher/Wissen verbrennt/vernichtet – gehört selbst ins Feuer!

    Doch die Richtung ist klar und nicht nur auf „D“ beschränkt!

    https://test.rtde.tech/international/213834-macrons-satansball-verhoehung-christentums-in/
    (ist lesenswert, beleuchtet es doch die aktuelle Schmuddelkampagne schon recht gut!)

    Im Endeffekt geht es nicht einfach nur um Zensur – sondern um die Ausrottung aller Wurzeln (Kultur, Religion, Tradition, Nationen etc.) – es geht darum, den Menschen ihr Bewußtsein zu nehmen und sie damit zu willenlosen Sklaven ohne Identität zu machen, eben wie Schafe – um sie komplett beherrschen zu können!

    😤😡😤

    1. PS –
      Nicht nur die Nazi’s haben Bücher verbrannt – diese „Tradition“ ist viel älter – Meister Matz dabei waren ganz vorne immer die Christen, andere waren/sind nur Trittbrettfahrer – damit aber nicht weniger gefährlich!

    1. Klimaneutral. Die Bücher werden geschreddert und dem Recycling zugeführt, womit das Papier z.B. dem hochwertigen Qualitätsjournalismus des „Spiegel“ zur Verfügung steht.

  4. Jetzt hat »DER SPIEGEL« endgültig die Rolle der Gedankenpolizei übernommen. Was dieser Pfister äußert ist purer NAZI-Sprech. Waren wir Deutschen nicht einst führend in der Schaffung von hochintellektueller Literatur?
    Heute genügen Flash-News, die in der nächsten Sekunde wieder vergessen sind. Herrn Pfister kann ich trösten mit dem Hinweis, dass Bücher mit mehr als 240 Seiten, bei den Meisten Schweißausbrüche verursachen. Meinen Bücherschrank würde Herr Pfister vermutlich bis auf ein Buch (Die Bibel AT) auch beschlagnahmen und verbrennen und mir MEIN KAMPF als Ersatz empfehlen.
    Dieser Herr gehört m.E. in die Geschlossene!

    1. Das, was Pfister beschreibt, hat mit LINKSSEIN nichts zu tun. Er behauptet das, aber es entsprich eher seiner Auffassung von Meinungsfreiheit (siege Röpers Beitrag oben), die abgeschafft werden soll.
      Daß man den Wokismus links nennt, dient zweierlei:
      1. Diese angeblichen Kritiker sind wie Pfister selbst die Befeuerer des Wokismus.
      2. Es sind die wirklich ernsthaften linken Auffassungen (soziale und politische Gerechtigkeit und Frieden), die via Pfister diskreditiert werden sollen.
      Male den Teufel an die Wand, nenne ihn einen Linken, und schon hat dein Tag Struktur, denn jetzt hast du einen Feind erschaffen, auf den du dreschen kannst.

      1. „In unseren Schulen, Nachrichtenredaktionen und sogar in den Vorstandsetagen unserer Unternehmen gibt es einen neuen linksradikalen Faschismus, der absolute Gefolgschaft verlangt. Wenn Sie seine Sprache nicht sprechen, seine Rituale nicht ausführen, seine Mantras nicht rezitieren und seine Gebote nicht befolgen, dann werden Sie zensiert, verbannt, auf die schwarze Liste gesetzt, verfolgt und bestraft.“

        — Donald Trump, 4.7.2020, Mount-Rushmore-Rede
        https://www.achgut.com/artikel/trumps_mount_rushmore_rede_auf_deutsch

        Im Original „far-left fascism“. In der politischen Sprache der USA gelten extreme „Demokraten“ als „Leftists“ oder „far-left“, also „links“ oder „weit links“. Es gibt dafür Erklärungen, die hier aber zu lang würde. Letztlich läßt es sich nicht ändern.

    2. „Ich befürchte, da ist so einiges im Oberstübchen durcheinander geraten bei ihm. “

      Nicht unbedingt…. eine Bordsteinschwalbe macht auch wofür sie bezahlt wird egal was sie wirklich denkt oder ob sie überhaupt denkt!

      Und je nach dem, wie die Zeiten sich ändern, kann sie dann auch noch von „Zwangspro(es)stitution“ sprechen & wird dann als Opfer des Regimes gelistet…..

        1. Kann es nicht sein, daß Pfister eine Glosse geschrieben hat? Also auf übertrieben Art bestärkt, um es lächerlich zu machen? J.D. Vance ist immerhin der kommende US-Vizepräsident, so wie es aussieht, und bei einem Ausfall von Trump ist mit ihm sogar als US-Präsident zu rechnen. Wollen die es sich nach Rußland, China und weiteren es sich jetzt auch noch mit den USA völlig verderben? „Compact“, das deutsche Sprachrohr des Trumpismus, haben sie schon verboten. Ein Buch von Trumps Vize ist noch einige Nummern peinlicher.

      1. Es ist ja auch nicht so, das man aus Fehlern lernen kann. Man muss immer wieder das gleiche probieren, der Pöbel merkt es eh nicht.😈
        .
        Absolute Zustimmung meinerseits und das schlimmste ist -ich komme aus einer Generation wo viele Teile meiner Familie sozusagen daselbst die grauen erlebt haben . Mein Großvater (1898-1997) Daselbst Weltkrieg I und auch II Teilnehmer , bei dem ich Glücklicherweise aufwachsen durfte und selbst mein Vater (1925-1985) haben immer wieder beteuert das die jeweiligen Fronten gar nicht das schlimmste waren sondern die Eiegenen Nazi Treuen Leute und Bekannten , sogar Verwandten die andauernd die Denunzianten gespielt haben ,nur um selber Gut da zu stehen . Und genauso ist es Heutzutage schon wieder .In Allen BEREICHEN UND WER es wagt irgendwas gegen den neuen Deutschen NAZI Staat und seine Agenden zu sagen ,hat in kürzester Zeit ganz massive Probleme , sowohl Beruflich , Gesellschaftlich und auch Sozial .Nicht mehr und auch nicht weniger. in diesem Fall bewundere ich den Herrn Röper schon lange das Er wenigstens den schritt rechtzeitig gewagt hat , um diesem grauen zu entgehen .Für ich ist es gut weil wenn er in D gebleiben wäre , gäbe es diese Seite schon lange nicht mehr .

  5. Egon Bahr gehört eh verboten:
    “In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.”

    Der machte damit die schönen Narrative kaputt und regte Studenten zum denken an. Das geht ja gar nicht in einer marktkonformen Demokratie.

    1. Der Begriff Samisdat stammt aus dem Russischen. Übertragen bedeutet er ‚Selbst-Verlag‘. Es sind Publikationen, die ohne Verlagsbeteiligung mit eigener Technik gedruckt werden.

      1. Liebe Evamaria,
        diese Antwort ist zwar formal richtig, aber wenig hilfreich. Da steckt durchaus weit mehr dahinter.

        Das habe ich bewusst als Frage formuliert, weil ich die Leute anregen wollte, tiefer zu recherchieren. Vielleicht kommen da ja einige auf Ideen…

        1. Samisdat, ach ja da müsste man mal Stalin fragen…
          Wenn einem die gesamte Presse gehört, zum Wohle des Volkes natürlich. Also weniger Stalin mehr Wertewestliche Einheitspresse.
          Samistat ist Diktat.

  6. „werden sie Niemöllers letzten Satz endlich verstehen: ‚Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.'“
    Diese Aussage Niemöllers zeigt die damalige Situation, in der er sich befand.
    Obwohl antisemitisch und seiner Konfession nicht Hitler, sondern sein Vaterland dienen wollend, was aber viele nicht wissen: nachdem Niemöller Hitlers „Privatgefangener“ war, Einzelhaft im Konzentrationslager Sachsenhausen, hat er bei Ausbruch des WK2 Hitler gebeten, daß er, Niemöller, als U-Boot-Kommandant Dienst machen darf.
    Hitler jedoch traute Niemöller nicht über den Weg und ließ in weiterhin im KZ eingesperrt sein. Niemöller hatte das Glück, nicht in den letzten Tagen seiner KZ-Haft ermordet worden zu sein.

  7. Also ich hab einen GANZ SCHRÄGEN VERDACHT:

    Viele der Zitate von Pfister sind schon so überzogen – dass ich nicht ausschließe, dass er all das SATIRISCH gemeint hat??? Z.B. das hier:

    „Und seien Sie nicht so dämlich, an überholte Konzepte wie die Unschuldsvermutung zu glauben.“

    Ist das nicht schon so extrem überzeichnet – würde das System das schon so klar offen sagen?
    Dass die Unschuldsvermutung passé ist?
    Vielleicht ist ja der Pfister ein ganz Schlauer, der den SPIEGEL von innen heraus zersetzen will?
    Indem er sooo krass überdrehte Überzeugungsartikel schreibt, dass jeder merkt, wie Quatsch das ist?

    Aber – es sind natürlich schlimme Zeiten, wo man sich fragen musss, ob etwas krasse Satire ist – oder einfach schon der ganz nackt offen gezeigte Wiederfaschismus ist …

    1. Man könnte meinen, daß es sich um extrem überspitzte Satire handeln muß.
      Aber dann wäre dieser Artikel als Kolumne bzw. Glosse gekennzeichnet worden.
      Bedauerlicherweise ist das nicht der Fall, obwohl man es gerne glauben möchte.
      Wie Herr Röper schreibt, Geschichte wiederholt sich.
      Als ich damals in den 70ern im Geschichtsunterricht erfahren durfte, was in bestimmten
      Jahren so passiert ist, konnte ich das auch erst einmal nicht fassen.

        1. @ Jan Mueller
          Stimmt, ich habe mir jetzt extra die Werbetrackings angetan um es festzustellen.
          Nun, es ist eine Form der Meinungsäußerung. Ob diese Meinung ernst gemeint,
          oder aber satirisch zu verstehen ist kann sich jeder aussuchen. Aber bei diesem Herrn
          ist wohl ehrer damit zu rechnen, daß er es ernst meint.
          Siehe Kommentar @ GMT

      1. Canceln! Canceln! Canceln!
        J. D. Vance kann nur der Anfang sein, lieber Ullstein-Verlag

        Eine Kolumne von René Pfister

        Es war goldrichtig, den Bestseller »Hillbilly Elegy« aus dem Programm zu werfen. Umstrittene Autoren haben in einem renommierten Verlag nichts zu suchen. Dieses Prinzip muss jetzt konsequent durchgesetzt werden. Eine Anleitung.
        […]
        Die gute Nachricht lautet: Rettung naht. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz schreitet rasant voran, was den Autor in all seiner Unberechenbarkeit bald überflüssig machen wird. Geschickte Programmierer werden ihnen den perfekten Bestseller konzipieren. Ein bisschen »Darm mit Charme«, eine Prise Maja Göpel, ein Hauch von Teresa Bücker: Fertig ist der gendersensible, klimaneutrale Gesundheitsratgeber. Das Ding wird in der Bestseller-Liste aufsteigen wie eine Rakete.

        Und das Beste: Es gibt gar keinen Autor, der in die falsche Partei eintreten könnte oder in einem unbedachten Talkshow-Moment Blondinnenwitze erzählt. Künstliche Intelligenz ist auch herrlich flexibel: Wenn sich der Zeitgeist dreht und die AfD in der Bundesregierung sitzt, müssen Sie nur am Algorithmus drehen.

        — „Der Spiegel“, 28.07.2024
        https://archive.ph/M3kN4

        Hier ist es ohne Paywall zu lesen.

    2. Das ist Sarkasmus gegen geistig Arme, nicht Satire.
      Eigentlich Zynismus der schlimmsten Art.

      „Und seien Sie nicht so dämlich, an überholte Konzepte wie die Unschuldsvermutung zu glauben.“

      Willkür gegen Rechtssprechung.

      Behauptung sei der Beweis. Lasst mich Ankläger, Richter und Henker sein. Gegen einen zusätzlichen Obolus übernehme ich auch die Rolle des Verteidigers in Form des zweiten Anklägers.

      Göthe hätte es nicht besser..
      Ausser Kafka:“Der Prozess“, da brauchte es nicht mal eine Anklage.

                1. Pistolius🤣? Meine attischen Großväter Solon und Kleisthenes sagten mir etwa den Steuereintreiber Pistolius unter Diktator Sulla; † 78 v. Chr. bei Puteoli, voraus?

    3. In der Planung einiger sind wir ja nicht mehr weit weg vom nächsten großen Krieg mit eigener Beteiligung. Und da muß jetzt mit harter Hand der Restwiderstand ausgemerzt werden.

    4. War auch mein erster Gedanke: Das kann doch nur Satire sein. Den Satz „Und seien Sie nicht so dämlich, an überholte Konzepte wie die Unschuldsvermutung zu glauben“ würde sich doch kein deutscher Journalist zu schreiben trauen, denn er klingt verdammt nach Joseph Goebbels. Ich neige zu der Diagnose „(bitterböse) Satire“.

  8. Was für ein ungehobelter Rotzlöffel, der Pfister! Dieser 🤡 hat sich ja regelrecht in Rage geschrieben! Ein gehöriger Feigling scheint er auch zu sein, sonst hätte er nicht erst auf die „Order von oben“ gewartet um über den Zustand von sleepy Joe’s Gesundheit zu kritzeln?!
    Naja, gut, dass wir den Anti Spiegel haben 🙂! Danke Thomas 👍

  9. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde (ab 1946, von der Verwaltung für Volksbildung) eine umfangreiche Liste von Büchern und Zeitschriften abgearbeitet, vorzugsweise staatsnahe Sachen. In den östlichen Bundesländern ab 1990 in lockerer Form („Platzgründe“ in den Bibliotheken, ehe viele selber aufglöst wurden), wo beispielsweise militärische Fachliteratur bewahrt blieb und man so für Appel und Ei exzellente mathematische Fachbücher bekam und den Duden aus dem Papiercontainer umsonst. – Seit der Antike also nichts neues unter der Sonne in Ost und West.

  10. Genau! Dschej.Diijs.Bestseller „Hillbilly Elegy“ (eben nochmal meine Wunschliste nachgeguckt) steht für 2028 auf meiner persönlichen Bestell- und Lese-wollen!-Liste.

    Na gut. Wenn Ullstein das streicht … streiche eben auch ich den absoluten Höhepunkt meines Lesevergnügens für 2028 … schluchzZzt!

    1. ich will zwar nicht an meiner ‚protestantischen Pfarrerstochter‘ wirklich ‚rütteln‘ …

      aber nach dreimaligem Lesen & zweimaligen Verstehn habe ich Ihre doppelte Verneinung – Ihrer Intension nach – endlich begriffen. Danke!

    1. Bitte ich um Verzeihung! … aber nach 99 Jahren und 5 Monaten bin ich aus meinem Kurzschlaf kurz wieder aufgewacht.

      Annullierung (05.03.1933) von 81 KPD-Mandaten zum Reichstag – Dem Deutschen Volke!“ ist dermaßen überdreht, dass ich (es auch) für (wirkliche) Satire halte.“

  11. Bei dem Pfister ist der Name (leicht abgewandelt) auch Programm…
    Wie Böhmermännlein: erst das Undenkbare sagen, Reaktionen abwarten und bei Shitstorm das Ganze als Satire bezeichnen.

  12. Man muss nicht über jedes Stöckchen … Ich glaube hier nimmt Thomas Röper einen satirisch gemeinten Artikel etwas zu ernst. Satire kann natürlich auch schiefgehen, vor allem, wenn sie so selten und in diesem Fall auch noch von ungewohnter Seite kommt. Kein Ruhmesblatt für alle Beteiligte. Schade.

    1. onkel max sagt: Man muss nicht über jedes Stöckchen … Kein Ruhmesblatt für alle Beteiligte. Schade.

      Wenn sich Pfleger BEEILEN! kriegt man Sie, onkel max … und Logik Fan (einzige Kassandra in antik mittlerem Griechenland) noch rechtzeitig weggefangen … für den ernstlich blickenden psychiatrischen Protokollanten!

      Entgegen zu Ihnen, Schizos … macht Röper saubere journalistische Arbeit!!!

      Dass ich es mit „psychiatrischen Protokollanten“ schlicht übertreibe, weiß ich selbst: Sie BEIDE .betreiben schlichtes inhaltich ablenkendes Entgleisen … also Derailing!

  13. ….das europäische „Freiluft – Zuchthaus“ der „Angelsachsen, Globalisten, Neocons und Hochfinanz“ nimmt im Überlebenskampf der Obengenannten, welche vom Boden der USA aus agieren, langsam Gestalt an !!.. ..die Insassen in diesem „EU – NATO – Reservat“ werden sich langsam daran gewöhnen müssen, WAS sie lesen, Essen usw. dürfen und wann der nächste „Spritz – Termin“ von Pfizer wieder ansteht usw…
    …da sich die Nachfahren der National – Sozialisten in der WEST – brd am besten bewährt haben, als „Versuchskaninchen für die mRNA – Markierung“, sowie die unzähligen „Dr. Mungeles“ in der Kolonie bei der Durchführung dieser „Spritzung“, wird denen jetzt auch das „gemeinsame Lesen“ und „Denken“ vorgeschrieben !!.. …auf die „Zuchthauswächter“ besonders in der brd – West – Kolonie ist Verlass, denn auf deren Vorfahren war von 1933 bis 1945 auch Verlass !!.. …dewegen sind deren Vorfahren welche am meisten „Dreck am Stecken“ hatten in den Jahren von 33 bis 45, aus Mitteldeutschland in den „Westen“ abgehauen !!..
    …und die ganze „EU – NATO – Kolonie“ wird von Finnland, über das Baltikum, bis nach Rumänien, von „US – Atomraketen“ bewacht !!..🙈

    1. bitte!!!, vergiss DAS mit Finnland – weder Verstand noch Mittel für die sog. ‚Werteverteidigung‘.

      Zugegeben: unterirdische Städte bauend, was wirklich sehr beeindruckend, was aber an der Frage scheitert:
      oberirdisch … is doch viel billiger!!! Finnen, sie zu verstehen, macht sich die‘ Milchstraße samt unerkannt aller schwarzer Löcher‘ zu eigen!

  14. In einem funktionierenden Rechtsstaat würde jetzt wahrscheinlich geprüft, ob Pfister mit seinem Artikel zu einer Straftat anstiftet.
    Zum Glück für ihn lebt er jedoch in der BRD des Jahres 2024.

  15. Unser Liebling Pfister ist übrigens der Relotius Nummer 2, der mal über die Eisenbahn im Keller des Horst Seehofers einen „Augenzeugenbericht“ absonderte, aber dann eingestehen musste, dass er dort nie gewesen war.
    Kommt aus Müllheim (bei Freiburg): „Müllheim entwickelte sich schon früh zu einer regelrechten Nazi-Hochburg“ – kann das am Wasser dort liegen? Oder ist es doch genetisch?

    1. Ich bin allerdings inzwischen der Meinung, dass der Artikel eine Glosse/Satire ist, da Pfister u.a. im Podcast „Ein falsches Wort. Wie Cancel Culture unsere Meinungsfreiheit bedroht“ sich gegen die cancel culture wendete.
      Das Erschreckende ist allerdings, dass man es dem Spiegel absolut zutraut, das ernst zu meinen.

  16. Besten Dank für diesen wichtigen Beitrag.
    „Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.“, ließ Shakespeare König Lear sinnieren.
    „Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen’gen nur gewesen.“, schrieb Schiller.
    Kant forderte: „Habt Muth, euch eures eigenen Verstandes zu bedienen!“
    Und? Haben sie es getan?
    „Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.“, resignierte Bertrand Russell.
    Sie haben völlig Recht: Die Menschen sind genau so und nicht nur in Deutschland.
    Was man dagegen tun kann, sollte in jedes denkenden Menschen Einsicht aufleuchten… Tut es das?

  17. Dem hammse wohl ins Hirn geschissen! Wenn denn da überhaupt eines ist? Allein die als Vorwurf formulierte Verdächtigung Pfisters, ein erwachsener Mann (Bosbach) hätte möglicherweise „nicht jugendfreie Filme gesehen“ ist dermaßen lächerlich, daß ich für einen längeren Aufenthalt in einer geschlossenen Abteilung der Psychiatrie für Pfister plädieren würde! War der irgendwie in einem Bootcamp der Evangelikalen in den USA? Oder woher rührt diese humorfrei vorgetragene Feindlichkeit zur natürlichen menschlichen Sexualität?

    Völlig irre, was hier inzwischen abgeht! Und ja, die digitale Bücherverbrennung ist im vollen Gang! Nicht zuletzt auch durch die seit vielen Jahren „eingebauten Verfallsdaten“ der ÖR-Mediatheken, durch die einstige, wirklich sehenswerte Dokumentationen von ARD und ZDF nicht mehr zugänglich sind. Ich denke da beispielsweise an „Es begann mit einer Lüge – Deutschlands Weg in den Kosovokrieg“ und „Tod einer Polizistin -Das kurze Leben der Michelle Kiesewetter“.

    Und zum Thema „Vorkriegszeit“ fällt mir immer wieder dieser phantastische Film von Kurz Hoffmann ein: „Wir Wunderkinder“. Politisches Kabarett und Gegenwartskritik in Form eines Unterhaltungsfilmes. Sowas gibts heute auch nicht mehr. Ein Ausschnitt mit den beiden Kabarettisten Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller:

    https://youtu.be/0CKfONts82g

  18. Die Kommunisten bedauere ich jetzt nicht. Hitler selber hat die für die SA und SS als ideologisch besonders geeignet vorgeschlagen.

    Die Marxisten waren die erste Bewegung und in der Weimarer Republik unglaublich stark. Angeheizt worden ist die Stimmung von Agitatoren, welche die Komintern nach Deutschland geschickt hat.
    Die Nazis waren die Gegenbewegung zu den Marxisten. Die Marxisten wollten die Unternehmer enteignen und forderten einen Anschluß Deutschlands an die Sowjetunion unter der Herrschaft Stalins!
    Da hätte ich gewiss nicht mitgemacht, die Marxisten hätte ich bekämpft.

    Die Industriekapitäne haben Hitler finanziert und aufgebaut. 1932 gab es über 300 Terroranschläge und das waren nicht die Nazis.
    Von gewalttätiger Atmosphäre verstehen die Marxisten auch was.
    Und als dann die SA durch die Nacht marschierte, das war eine 50.000 Mann starke Privatarmee, sind viele kleinlaut geworden.
    Zuerst mal soll sich jemand in einer so gewalttätigen Atmosphäre beweisen, bevor er alle verurteilt, die die Bücher nicht sofort aus dem Feuer geholt haben.
    Pest oder Cholera, das war die Wahl!

    1. Die Industriekapitäne haben Hitler finanziert und aufgebaut. 1932 gab es über 300 Terroranschläge und das waren nicht die Nazis.
      Von gewalttätiger Atmosphäre verstehen die Marxisten auch was.

      So so, also haben die Industriekapitäne Hitler finanziert, weil sie Angst vor linken Terroranschlägen oder gar dem Kommunismus hatten?

      Steile These!
      Andererseits die Forderung eines kommunistischen Systems seitens der Massen, wäre doch demokratisch gewesen, oder? Das geht ja gar nicht, dann lieber Hitler/Pfister finanzieren.

      Kommt aufs Gleiche raus.

    2. Die Kommunisten bedauere ich jetzt nicht. Hitler selber hat die für die SA und SS als ideologisch besonders geeignet vorgeschlagen.

      Was nebenbei bemerkt offenkundiger Schwachsinn ist.
      Das ist ungefähr so, als hätte Hitler Schwule für ganz besonders geeignet gehalten, bis zum Röhm-Putsch zumindest. Und Schwule sind politisch viel flexibler als Kommunisten. 😉

  19. Exakt – Rotfaschisten gegen Rotfaschisten – blöde das man letztere nach ihrer Hemdfarbe bennen musste. Rote Flagge und Rote Flagge! Die Roten waren Jüdisch geprägt und sie mordeten fleißig in der Sowjetunion, alles war damals bekannt!

  20. Die Marxisten … forderten einen Anschluß(ss) Deutschlands an die Sowjetunion unter der Herrschaft Stalins!

    DANKE! Dass muss doch 2024-IMMER-WIEDER-GESAGT werden (… Ironie-off) – ‚hauke‘ Aufsteller und -heller meiner trostloser Abende am kalten Kamin.

    „die Marxisten hätte ich bekämpft.“ … äah, kleiner Irrtum: Stalinisten, wenn schon …

  21. Ein Verbot von Medien, bedeutet nichts anderes als mir zu verbieten, selbst zu entscheiden über welche Medien ich mich informieren möchte, ich soll mich also gefälligst mit den Medien zufrieden geben, die mir Kreaturen wie Nancy Faeser erlauben.

    Jetzt massen sich Politiker an, mir Informationen bestimmter Medien vorzuenthalten, demnächst werden sie mir mitteilen, welche Meinungen erlaubt sind und mich auffordern mich offen zu diesen erlaubten Meinungen zu bekennen.

    Das Dritte Reich lässt grüssen.

    1. „Das Dritte Reich lässt grüssen.“

      GERN, sagen wir obenherab vom Vierten Reich, als Absender Reichsdeputat SPD, 161 Jahre alt!
      „Gehen ! Sie nach Russland.“ … wenn Sie dem spd-deutschen Vierten nach der Bibel nicht mehr vertrauen wollen, … als doch Nancys Faesers ‚laiizistischem‘ Erstem! (übersehe ich vlt. auch schon die Fünfte Republik? ‚auferstanden der Barrikade und der demokratischen Erschöpfung‘)

      ich konnte bis Klasse 12 (Abitur) noch knapp bis 5 zählen! Haben Sie Ihre Kinder oder Enkel etwa in Verdacht, das nicht mehr zu können?

    1. In jedem Fall hat er den Gedanken (nicht als erster) in die Diskussion gebracht. Es werden sich schon welche finden, die sich an solchen Gedanken erwaermen und fragen: „Warum eigentlich nicht?“…

  22. Wenn Pfister kein „faschistisches Gedankengut“ verbreitet, wer denn dann????
    Augenblicklich kommt mir der Name ‚Julius Streicher‘ in den Sinn und in mir steigt eine erschreckende Übelkeit auf!!!!!

    Ich bin – seit Jahrzehnten – aus gutem Grunde „Nichtwähler“ und werde es (aus eben diesem guten Grunde) auch bleiben.
    Wenn ich aber die Aussagen Pfisters, mit denen Höckes vergleiche, dann fällt mir die Erkenntnis des „evidenten Kausalzusammenhanges“ wahrlich nicht schwer….

  23. Dem Humor auf der Spur. Wie erkennt das Gehirn Ironie?

    René Pfister, 26.03.2021, DER SPIEGEL „Ich glaube, was wir heute (erste Pressekonferenz seit Amtsbeginn) erlebt haben, war ein ganz, ganz typischer Joe Biden. Ein Mann, der auf der einen Seite nahbar ist, menschlich, manchmal auch witzig, der es schon versteht, seine Erfolge zu verkaufen, aber auf der anderen Seite natürlich immer die Neigung dazu hat, unpräzise in seinen Äußerungen zu sein, über seine eigenen Worte zu stolpern …“ Auch in weiteren Beiträgen hat er auf «die andere Seite» Bidens hingewiesen, diskret. Laut kritisiert er hingegen Donald Trump.

    René Pfister setzt sich entschieden für die Meinungsfreiheit ein: „Ein falscher Wort. Wie Cancel Kultur unsere Meinungsfreiheit bedroht“, 22.07.2023. Oder auch in seinem neusten Beitrag „Canceln! Canceln! Canceln! J.D. Vance kann nur der Anfang sein, lieber Ullstein-Verlag“. Ein ironischer Artikel.

  24. Mich erinnern subjekte wie Pfister an den satz: die revolution frisst ihre kinder. Der von selbsthass zerfressene Pfister wird wohl irgendwann selber erst digital vielleicht auch real verbrannt.

  25. Der Spiegel ist ein unerträgliches Schmierblatt. Es ist bezeichnend, dass der so genannte Verfassungsschutz diese Bude noch nicht auf dem Kicker hat.

    Also bezeichnend für die Zustände in Deutschland. Ja, aber die AfD ist natürlich böse-rechts… schon fast wieder witzig, irgendwie.

    „Werk und Autor radikal zusammendenken“
    Ja dann hat Rene wohl alles über sich gesagt.
    Rene Pfister ist ein Hardcore-Faschist und merkt es selber wohl nicht einmal.

  26. Damals waren das die Nazis, heute sind das die Grünen und andere Propagandisten der „woken“ Bewegung.

    Hier muss ich aber mal kurz widersprechen. Die Nazis waren nie „woke“, nicht im Geringsten.

    Und die Grünen? Für die Förderung aller Spielarten der sexuellen Neigungen sind die vielleicht zu haben. Aber beim Minderheitenschutz, wo „woke“ eigentlich herkommt, da tun sich die Grünen nicht sonderlich hervor.

    Sex sells, aber nur z.B. bei Frauen mit Bart, die man anatomisch bedingt nur in den A… f….. kann. Schon beim Paragraph 218 ist aber nach wie vor ende Gelände mit der sexuellen Befreiung, der Gleichberechtigung oder Selbstbestimmung.
    Ungefähr 99% der Betroffenen, welche eben nicht in der Freak-Show unterwegs sind, werden also immer noch allein gelassen, kriminalisiert und bestraft wie ehedem.

    „Woke“ ist daran gar nichts. Das ist, man kann es bezüglich der Politik der Grünen nicht anders sagen, weltfremde Deppen-Logik.

    1. Sogar das Wort ist das Gleiche. „Woke“ kommt von „aufgewacht“ und die Nazis haben „Deutschland erwache“ gesagt. Die Gesslerhüte werden ständig gewechselt, und die Nazis haben das Wort „canceln“ nicht gekannt, aber gecancelt haben sie doch. Die Machart ist genau die gleiche.

  27. Извините, lieber Herr Röper, aber Pfisters Text ist ganz eindeutig Ironie, es sind schlicht zu viele überzogene Formulierungen drin! Der sachdienliche Hinweis eines Kommentators weiter oben zu Pfisters Buch sollte die Sache spätestens klarstellen. Ich verstehe zwar, wenn Sie aus der Erfahrung heraus SPIEGEL-Autoren zutrauen, auch das ernst zu meinen, aber es sind nicht alle dortigen Autoren in allen Fällen ausschließlich komplett blöde.

    1. Wenn das Ironie ist, dann ist es ein Test mit dem Label „Ironie“ – ein Test, der herausfinden soll, was geht. Wenn die Titanic so was schreiben würde, dann würde ich denen das vielleicht noch als Satire abkaufen, aber nicht dem Spiegel.

  28. Sehr geehrter Thomas,

    ich bin, auch wenn wir in manchen Sachen unterchiedlicher Meinung sind, ein großer Fan. Weil ich glaube dass Sie ehrlich sind. Gerade. Es fällt mir mitunter etwas schwer mich verständlich zu artikulieren, darum verstehen sie die folgende „Kritik“ bitte NICHT als persönliche Kritik an Sie, sondern eher als Hinweis.

    Ich stimme Ihnen vollkommen zu, mit Ihrer Einschätzung, dass es sich bei dem Spiegelartikel NICHT um Satire handelt. Denn der Autor ist nicht komplett dumm. Böse? Ja, aber eben nicht dumm. Er weiß genau was er da schreibt und auch, dass der Großteil der Leser es eben NICHT als Satire verstehen dürfte. Und dieser Großteil sieht es als Befehl an, die Verlage mit Shitstorms zu überziehen. Auf diese Weise wurden schon immer Befehle…. oder sagen wir mal „Ideen“ an die Unterstützermasse. An jene, die einen Kopf ohne eigene Gedanken spazieren tragen, übermittelt. Der genannte Spiegelautor kennt diese Vorgehensweise sehr genau. Sonst wäre er nicht auf diesem gut dotierten Posten gelandet.

    Was ist da der Unterschied zu Ihnen?

    Der Spiegelautor hat klare Ziele und weiß, dass es nichts bringt einfach nur darüber zu schwadronieren, was geschehen ist. Zugegeben, Sie können sich da eher einen Jornalisten nennen, als er. Aber was genau bringt das? Etwas Beifall und viele-viele Nachahmer. Sonst nichts. Die Spiegelkreatur hingegen hat etwas in Bewegung gesetzt. Etwas schlechts, ja. Aber er hat etwas damit erreicht. Er hat eine Masse an „Indianern“ geschaffen, die jetzt ins Feld ziehen und sehen wo sie „Beute“ machen können.

    Sie hingegen haben, wie fast alle alternativen Medien nur auf den Haufen Exkremente auf dem Teppich hingewiesen (wie gesagt: Das soll keine Bewertung sein! Auch wenn es u.U. so klingen mag.) Jetzt gibt es nur viele-viele Andere auf unserer Seite, die genau das Selbe tun. Sie zeigen mit dem Finger auf den braunen Haufen auf dem Teppich. Im besten Fall sagt noch der ein oder andere, dass den Haufen einfach niemand weg macht und er inzwischen fürchterlich stinkt. Aber NIEMAND stellt auch nur im Ansatz eine Forderung, dass irgendwer zur Schaufel, oder dem Kärcher greifen sollte.

    Während der Spiegelautor jetzt jede Menge Leute losschickt, den Haufen auch noch schön über den Rest des Teppichs breit zu treten, stehen wir weiterhin nur da und lamentieren darüber. Ich denke Sie verstehen was ich meine.
    Natürlich können Sie schon aus Rücksicht auf Ihre Freunde und Bekannten, die noch in D leben nicht schreiben: „verbrennt, verbrennt, verbrennt die Spiegelredaktionen“. Das ist mir durchaus klar. Aber sie sollten doch inzwischen mitbekommen haben, dass ohne konkrete Ideenweitergabe (um nicht Handlungsanweisungen zu sagen) die Große Masse der Leser weiterhin nur dastehen wird, um lediglich mit mehr oder weniger vielen Worten auf die sich mehrenden braunen Flecken zu zeigen. Ein Problem, dass sich durch alle intellektuellen Kreise zieht. Alle sehen den Dreck, aber keiner will sich die Finger daran schmutzig machen.

    Die Andere Seite hat Häuptlinge und jede Menge Indianer. Warum? Weil sie sagen was gemacht werden soll.
    Wir haben nur Häuptlinge, aber KEINE Indianer. Weil unsere Indianer vor dem Zelt sitzen und darauf warten, was ihre Häuptlinge sagen.

    Warum tun „unsere Häuptlinge“ das?

    Ich meine schauen Sie sich doch mal die gesammte alternative Medienlandschaft an. ALLE palavern um den heißen Brei herum (so wie ich es hier gerade tue!). Von Prof. Mausfeld über die Nachdenkseiten, Nuoviso, Lovepriest und was weiß ich noch alles. Ja, ja und ja, es alles richtig was diese Leute/Medien sagen, aber keiner spricht aus was er anzudeuten versucht. Nämlich dass eine Revolution unumgänglich ist, wenn man nicht untergehen möchte. WARUM? Weil sie Angst haben gecancelt zu werden? Wenn es da nicht allein ums Geld verdienen, sondern WIRKLICH um Veränderungen geht, sollten diese doch mal realisieren, dass sie sich nicht raushalten können.
    Der Kelch wird NICHT an ihnen vorbei gehen, egal wie sehr sie sich winden!

    „Ihr wisst schon genug. Ich auch.
    Nicht an Wissen mangelt es uns. Was fehlt ist der Mut begreifen zu wollen, was wir wissen und
    daraus die Konsequenzen zu ziehen.“
    (Sven Lindqvist)

  29. Sehr geehrter Ricoppp32 und sehr geehrter Herr Röper,

    bei aller Wertschätzung und „Tacheles“-Begeisterung muss ich mich nun ein Wenig wundern. Einer Bosetti würde ich es ja zutrauen, solch offensichtliche Übertreibungen ganz wörtlich verstanden wissen zu wollen, aber ein „Spiegel“-Kommentator würde dann doch bei allem Wahnsinn immerhin versuchen, halbwegs vernünftig zu klingen. Als Beispiel mag dieser Lobo dienen. Nein, der vorliegende Artikel kann wirklich nur als Kritik an der Entscheidung, diesen Vance aus dem Sortiment zu nehmen, verstanden werden. In Form einer „Anleitung“ wird versucht, Konsequenzen aufzuzeigen, die sich beim Zuendedenken einer solchen Praxis ergeben können. Sicherheitshalber wird die ironische Übertreibung so dick aufgetragen, dass eigentlich keiner mehr auf die Idee kommen kann, es handle sich bei der „Anleitung“ um einen ernstgemeinten Rat. Wie er dabei die neumodische Verwendung des Adjektivs „umstritten“ entblößt, gefällt mir sogar. Keine Sorge, vom „Spiegel“ halte ich schon lange nichts mehr, aber deshalb muss man ja nicht gerade auf kleine Lichtblicke, wenn sie mal vorkommen, draufhauen…

  30. Antwort auf Röpers Nachtrag:

    Der „Hinweis“, den Sie vermissen, ist die clowneske Übertreibung, die den Text durchzieht.

    Am Ende wird es schon fast explizit, wenn Pfister eine Art kurzes Kochrezept für den Fall eines sich drehenden Zeitgeists anbietet.

    Wie deutlich soll man denn noch werden?

  31. Herr Röper, Sie haben Recht. Allerdings waren Sie schon einige Jahre nicht mehr in Deutschland. Und Sie wissen, warum. Das heißt, wären Sie noch in Deutschland, dann würden Sie entweder jetzt auswandern oder sich sehr gut überlegen, was Sie schreiben und in welcher Form. Die Deutschen jetzt aus dem Ausland zum Widerstand gegen die Demontage von Demokratie, Meinungsfreiheit und Grundrechten aufzurufen ist ebenso berechtigt wie wohlfeil.

    Bis zum Sommer fand in meiner Stadt wöchentlich eine Demonstration statt, die wohl mit den Corona-Protesten begonnen hatte. Bei den Corona-Demonstrationen war ich ebenfalls zum Teil dabei und hatte dann auch konsequenterweise Ärger mit der Polizei und der Justiz. Ich habe dann später nicht mehr mitgemacht und hatte einerseits dabei ein schlechtes Gewissen, mich aber andererseits auch gefragt, was solche Proteste verändern. Denn hier vor Ort mobilisieren sie nur die Polizei, die solche Zusammenkünfte ja unvermeidlich begleitet, auch wenn mal keine Personalien erhoben werden. Die Exekutive macht halt „ihren Job“, und sie würde einen anderen machen, wenn die Legislative eine andere wäre, aber die ist weit weg und kriegt von den Demos nichts mit, nada. Also, was soll das bringen, hier in der Provinz?

    Man kann an die Sache aber noch anders herangehen – indem man das Gespräch mit Bekannten, Freunden und Kollegen sucht. Und wenn dort schon die Propaganda so reiche Frucht trägt, dass dich alle verständnislos angucken – oder schlimmere Reaktionen zeigen -, dann kannst du eigentlich nicht erwarten, auf der Straße irgendeine größere Resonanz zu erzielen.

  32. Ich glaube nicht das es sich hier um Satire handelt. Dafür fehlt jeder Bezug, jeder Hinweis- siehe auch seine anderen Artikel.
    Mit Bezug zu seinem Buch. 180 grad Wendungen gehören nun mal zum Alltag.
    Vielleicht hat es ja auch mit seinen gestärkten Bezügen zu tun. Oder einem kleinen Nebenjobauftrag der ortsansässigen Behörde. Oder den Jungs aus Langley.

    Sei einfach dreist. Wie ein Ladendieb der sich als Mitarbeiter verkleidet und die Paletten rausschiebt und verlädt. Ohne jegliche Hast. Mal sehen ob es jemandem auffällt.

    Vielleicht war ja auch sein gewohnter Dealer gerade im Urlaub und er musste ausweichen.

    Drogenkonsum ist ja bekanntlich auch bei Journalisten ein grassierendes Phänomen.

    Es wäre in dieser Hinsicht aufschlussreich was die werte Leserschaft des (auf)geklärten gebleichten und gestärkten Scheißblatts hierzu zu vermelden haben.
    Die Darmspiegelinternen Kommentare sollten hierzu Aufschluss geben.

    1. „Wenn sich der Zeitgeist dreht und die AfD in der Bundesregierung sitzt, müssen Sie nur am Algorithmus drehen. Bücker raus, Götz Kubitschek rein, fertig ist das Buch zur Revolution von rechts.“ ist also keine Satire? Wenn Sie meinen…

      1. Neue Köpfe (Politiker) braucht das Land? Glaubst du wirklich etwas würde sich mit anderen Machtpolitikern verbessern? Ok. Es würde anders werden. Und vielleicht auch nicht schlimmer. Aber besser?
        ALLE Politiker gehören in die Tonne(n) !!!
        Sie versprechen dir ALLES um an die (ihre) Macht zu kommen. Doch dann übernimmt das System (andere Spinner – Ja. Ich bin bestimmt auch ein Spinner 😉 – sagen: die Realität) wieder das Zepter in die Hand.
        Wir brauchen ein kluges Volk. Keine dummen Politiker (Dumm und gierig werden sie – Aber dann wirklich ALLE – erst, wenn sie Macht haben. Also wenn SIE bestimmen können, was DIE Wahrheit ist 😉

  33. Die Tatsache das „Hillbilly Elegy“ bei Ullstein – einem Verlag der seinerzeit E M Remarque zu seinem Weltruhm verholfen hat – rausgeflogen ist, ist offensichtlich auch keine Satire .

    Es zeigt sich wieder einmal. Die Surrealität der Realität übersteigt jegliche Phantasie

    1. Man sollte dann auch konsequenterweise Maryl Streep, die in dem gleichnamigen Film für ihre wunderbare Rolle oscarnominiert wurde, gleich mit auf den Index setzen. Am besten alle Filme in denen sie jemals mitgewirkt hat.

      P.S.

      Interessanterweise waren es am 10.Mai 1933 gerade die Bücher des Ullstein Verlages mit seinen wehrkraftzersetzenden Sudelpazis , die in den Flammen landeten.
      Glaubt einem auf Arbeit kein Mensch

  34. Das ist nicht Faschismus, das ist Sozialismus. Denn sowohl unter rotem als auch braunem Sozialismus wurden Meinungen unterdrückt und Andersdenkende verfolgt, und auch der grüne Sozialismus geht in diese Richtung.
    Faeser betreibt ja ebenfalls massive Meinungsunterdrückung, und die ist eine rote Sozialistin.

  35. Also auf Twitter sieht es für mich auch so aus, als sei das ironisch gemeint. https://x.com/rene_pfister/status/1817529586223079874

    Der Anreißer dort lautet:

    Der Ullstein-Verlag hat mit J. D. Vance bravourös gezeigt, wie moderne Krisen-PR funktioniert. Jetzt muss aber konsequent weiter gecancelt werden! Bosbach, Gysi, Bahr – das muss alles weg. Hier meine Anleitung: Link auf Artikel

    Einige Kommentare behaupten auch, das sei ganz klar, insbesondere, wenn man ihn kennt. Ich kenne ihn nicht. Keine Ahnung.

    (Ein „Word Fence“ hat meinen Kommentar abgefangen, weil er Größer/Kleiner-Zeichen enthielt.)

  36. Es wäre mal wieder Zeit für eine Bücherverbrennung. Oder?
    Ist gut … Das eine waren Nazis und die Ampel-Politiker sind „nur“ Faschisten. Das Ergebnis ist aber das Gleiche 😉

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