Naher Osten

Intensive Angriffe auf Jemen, weil die USA die Lieferung von russischen Anti-Schiffsraketen fürchten?

Am Wochenende haben zuerst Israel und dann die USA und Großbritannien den Jemen bombardiert. Die Intensivierung der Angriffe könnte mit Befürchtungen in den USA zusammenhängen, dass Russland Jemen Anti-Schiffsraketen liefern könnte, die den US-Kriegsschiffen in der Region gefährlich werden können.

Die im Jemen regierenden Huthis beschießen seit Oktober letzten Jahres Handelsschiffe im Roten Meer, die eine Verbindung zu Israel haben oder Ländern gehören, die Israel in seinem Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser unterstützen. Die USA und andere NATO-Staaten haben daher Kriegsschiffe ins Rote Meer geschickt, um ihre Handelsschiffe zu schützen und sie haben auch den Jemen selbst immer wieder bombardiert.

Allerdings zeigen sich die Huthis davon unbeeindruckt und die Bemühungen des Westens haben bisher zu keinen greifbaren Ergebnissen geführt, was nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass der Westen in den meisten arabischen Staaten keine Unterstützung für sein Vorgehen gegen den Jemen hat, weil die arabischen Länder den israelischen Vernichtungskrieg in Gaza ebenfalls verurteilen und daher eine heimliche Freude über das Vorgehen des Jemen empfinden dürften.

Nachdem die USA und andere westliche Länder es der Ukraine erlaubt haben, mit aus dem Westen gelieferten Waffen auch russisches Gebiet zu beschießen, hat der russische Präsident Putin mehr als einmal gesagt, dass Russland darüber nachdenken könnte, Waffen an Gegner der USA und des Westens zu liefern, damit diese dann mit den aus Russland gelieferten Waffen westliche militärische Ziele angreifen können.

Es gibt einige Möglichkeiten, worauf Putin angespielt haben könnte und eine davon ist sicher der Jemen. Würde Russland den Huthis moderne russische Anti-Schiffsraketen liefern, hätten die Kriegsschiffe der USA und anderer NATO-Länder im Roten Meer ein echtes Problem, denn einige russische Anti-Schiffsraketen sind nicht oder nur schwer abzuwehren.

Das Wall Street Journal meldet nun, dass US-Geheimdienste warnen, Russland könnte die Huthis als Vergeltung für die Unterstützung der US-Regierung für ukrainische Angriffe auf russisches Territorium mit US-Waffen mit modernen Anti-Schiffsraketen beliefern. Die Zeitung schrieb auch, dass der oberste US-Kommandeur für den Nahen Osten in einem vertraulichen Brief an Verteidigungsminister Lloyd Austin gewarnt habe, dass die westlichen Militäroperationen „nicht in der Lage“ seien, die Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer abzuwehren. Daher sei ein breiter angelegter Ansatz, also ein massiverer Militäreinsatz als nur ein paar Schiffe und Bomber, erforderlich.

Diese Meldung kommt nur einen Tag, nachdem die israelische Luftwaffe am Samstag mit logistischer Unterstützung der USA und Großbritanniens die jemenitische Hafenstadt Hudaida angegriffen hat. Und am Sonntag haben die USA und Großbritannien vier Luftangriffe auf die Provinz Al-Hudaida im Jemen geflogen.

Wenn Russland den Huthis tatsächlich moderne Anti-Schiffsraketen für den Einsatz gegen Kriegsschiffe der USA geben will, dürften dies die Versuche der USA sein, die Lieferungen zu behindern oder etwaige Lager für die Raketen zu vernichten. Sollte sich die Situation rund um den Jemen weiter zuspitzen, würde ich das als Indiz dafür sehen, dass die USA der Meinung sind, dass solche Lieferungen aus Russland unmittelbar bevorstehen.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

28 Antworten

  1. Es geht dort um die Meerenge und die eventuelle Blockade der Durchfahrt – das denke ich ist der Hauptgrund! Vor einer Blockade eben dieses Schiffahrtweges haben yankee’s und hebräer den größeren Bammel, und dabei würden den Huthis solche Waffen direkt in die Hände spielen.

    1. Ich bin nicht deiner Meinung.
      Es geht um Herrenmenschen, Herrenrassen und „Herrenrassen-Denken“.

      Und solange es Einzelpersonen, Gruppen, Völker oder Nationen gibt, welche dieses „Herrenrassen-Denken“ praktizieren, wird es Einzelpersonen, Gruppen, Völker oder Nationen geben welche dieses „Herrenrassen-Denken“ bekämpfen.

      Sollte in Deutschland eigendlich bekannt sein …

        1. Genau. Das eine schließt das andere nicht aus.
          Die von ohne_Z genannten Herrenmenschen etc. sind nur eine, wenn man so will, ideologische Untermauerung. Aber Ideologien dieser Art waren nie Ausgangspunkt von aggressivem Verhalten wie Krieg etc.
          Es geht immer zuerst und haupsächlich um materielle (finanzielle) Interessen.
          Oder wie Marx in seiner „Heiligen Familie“ (Werke, Band 2, S. 85) schrieb:
          „Die ‚Idee‘ blamierte sich immer, soweit sie von dem ‚Interesse‘ unterschieden war.“

      1. Sie haben vergessen den Bereich Religionen aufzuzählen. Religionen=Ideologien dürften an aller erster Stelle stehen. Aus ihnen heraus entsteht erst das Herren-Denken. Bevor irgend ein Stamm losrammelt, um einem anderen Stamm das Essen wegzunhemen, hat er längst seine Gebete abgelegt!

      2. Da sollte man sich einmal einige ältere Videos der Frau Barbara Lerner Spectre/Peidea-Institut Stockholm ansehen/anhören. Die erzählt freiweg, wen sie ob deren „Höherer Intelligenz “ ( ich würde es Menschenverachtung, Tücke und Falschheit nennen) für die Herrenmenschen hält.

  2. Ist eigentlich schon witzig all die geballte macht der USA unf ihre Anhängsel und trotzdem schaffen sie es nicht mit dem Jemen fertig zu werden.. Aber Krieg gegen Russland führen (direkt oder indirekt) ja das wollen die Ganzen Pfeifen ist klar 🤣
    Jemen bekommt ihr Spielzeug ja angeblich aus dem Iran weshalb soll Moskau also etwas dort hin senden. ?? Da gäbe es bei weiten besser Optionen z.b. Syrien dort Sitz die USA auch noch immer, Kuba und einige andere Süd Amerikanische Länder wären da viel besser DAS würde Washington wirklich zum rotieren bringen.. Das derzeit Problem mit dem Jemen wegen der Schiffsfahrt ist Washington doch egal die Schiffs Strassen dort sind ja nur Großteil für uns hier in Europa wichtig die USA ist nur aus 2 Gründen überhaupt mit ein paar Schiffchen dort 1 wegen Israel (was auch der Hauptgrund wäre) 2 um sich wichtige zu machen (seht alle her wir die USA sind ja hier und spielen für ein paar gute Propaganda spiele für euch alle wieder mal Welt Polizei usw.)

    1. „Jemen bekommt ihr Spielzeug ja angeblich aus dem Iran …“

      Ja, da sollte sich die Propagandamaschine mal langsam entscheiden wer jetzt die Waffen liefert: Russland oder der Iran.

    2. @Floki Kuba ist nicht mehr das Land, dass es sich zur Aufgabe macht, die US-Mörderbande mit allen Mitteln zu bekämpfen. Sonst hätten sie längst versucht, die USA von Guantanamo zu vertreiben, nachdem der Pachtvertrag vor über 10 Jahren abgelaufen war. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks bekam Kuba relativ wenig Unterstützung im Kampf gegen die widerrechtlichen Anktionen der USA und mußte irgendwie überleben. Nach meinem Eindruck würden die Kubaner sogar weitgehend die Forderungen der Amis erfüllen, wenn sie dadurch ein besseres Leben bekämen. Die US-Mörderbande will aber unbedingt die totale Aufgabe der Kubaner erzwingen. Das bringt Rußland und China wieder in eine bessere Postion.

  3. Ich gehe davon aus, dass die jemenitischen Milizen längst moderne Anti-Schiff-Raketen haben. Dass die noch nicht eingesetzt werden, nennt sich „escalation management“, und darin sind schiitische Milizen (auch die im Libanon, Irak und Syrien) Weltklasse – während der Staat Israel permanent nur wie ein beleidigtes Kind weiter provoziert – zum eigenen Nachteil, denn einen großangelegten Krieg kann Israel nicht gewinnen – das israelische Militär ist ja schon mit ein paar Untergrundkämpfern im Gaza-Streifen überfordert.
    Es ist für die „Achse des Widerstands“ strategisch günstiger, die Kriegskoalition Israel – USA – UK durch kontinuierliche niedrigschwellige Aktivitäten zu besiegen („Abnutzungskrieg“), als durch spektakuläres Versenken von US-Kriegsschiffen.
    Die Strategie ist übrigens erfolgreich, wie an verschiedenen Punkten zu sehen ist:
    – im Norden Israels sind schon nahezu alle Luftverteidigungspositionen und militärischen Kommandozentralen zerstört
    – Der Hafenbetreiber von Eilat steht kurz vor dem Konkurs
    – überhaupt ist die israeliscche Wirtschaftsleistung um 20 % eingebrochen: Tourismus ist praktisch nicht existent, die palästinensischen Arbeitssklaven für die israelische Landwirtschaft und das Baugewerbe stehen nicht mehr zur Verfügung, etwa 300000 Israelis sind aus dem Norden und Süden nach Zentralisrael geflüchtet und leben auf Kosten der Regierung in Hotels, statt ihrer Arbeit nachzugehen, und die High-tech-Spezialisten, die meinten, Israel sei ein cooler Badeort, in dem man zufällig auch arbeiten kann, haben schon vor Monaten das Land verlassen.
    – generell haben nach verschiedenen Schätzungen zwischen einer halben und einer Million Israelis das Land verlassen, und nach Umfragen wollen 80 % davon nicht zurückkehren. Während also die Israelische Regierung Palästina von Palästinensern entvölkern will, passiert tatsächlich das Gegenteil: Israel wird von Israelis entvölkert. Langfristig wird man das wohl als einen der größten Erfolge des palästinensischen Widerstands ansehen.

    1. @pfistererm
      „Ich gehe davon aus, dass die jemenitischen Milizen längst moderne Anti-Schiff-Raketen haben. Dass die noch nicht eingesetzt werden, nennt sich „escalation management“, und darin sind schiitische Milizen (auch die im Libanon, Irak und Syrien) Weltklasse“

      Na klar – und weil die Anrainer am Roten Meer alle so weltklasse klug sind haben die ja auch ganz bestimmt ausreichend Spezial-Schiffe um die künftig von den Hoodies verursachten Ölteppiche zu beiseitigen, ja ? Aber was solls doch auch – was ist schon ein 30km langer Ölteppich nebst bald 40.000 Tonnen Düngemittel in einem der artenvielfälltigsten Meere der Welt, dessen Anrainer nebenbei vom Fischfang leben 🥳

      1. @ LaRog
        Es gibt da eine sehr einfach und dazu äußerst effektive Maßnahme, die binnen Minuten Abhilfe schafft.
        Israel, USA und GB befahren einfach nicht diese Gewässer mit Ölladungen, gilt auch für Schiffe nach Israel.
        Die Huthis haben mehr als einmal erklärt das zum bsp. chinesische, indische oder russische Schiffe etc. pp. keine Angriffe zu befürchten haben.
        Frage an dich, wieso müssen Öltanker da langfahren, über den Kap Horn geht es doch auch 😉

        1. Nur zur Erinnerung: es gibt eine noch viel einfachere und nachhaltigere Möglichkeit, die binnen Minuten Abhilfe schaffen könnte: den Völkermord an Palästinensern beenden.
          Diverse Akteure könnten das erreichen:
          – wenn die USA an Israel keine Bomben, Panzermunition und Ersatzteile für die Kampfflugzeuge liefern wurden, wäre der Krieg in 24 Stunden vorbei.
          – wenn die Türkei die Ölpipeline von Asserbaidschan nach Israel stilllegen würde, wäre es in spätestens ein paar Wochen mit dem zivilen Leben in Israel vorbei.
          – wenn die arabischen Staaten wie in den 70er Jahren die Lieferungen von Rohöl an westliche Staaten einstellen würden, würde der Ölpreis so explodieren, dass die Wirtschaft in Europa zusammenbricht.
          – wenn das iranische Militär noch zwei oder drei Angriffe auf Kommandozentralen und Militärflighäfen ausführen würde, wäre die strategische Infrasruktur des israelischen Militärs lahmgelegt (und wenn das nicht reicht, könnte man weitermachen mit Häfen, Kraftwerken, Raffinerien, Gasförderplattformen, Wasserwerken, …)
          All diese AKteure sind für den Völkermord mitverantwortlich, und deshalb auch mitverantwortlich dafür, was im roten Meer passiert.

          1. @pfistererm Vielen herzlichen Dank für die guten Kommentare und auch die hier in diesem Forum teils unbekannten Fakten.
            Besonders, warum man keinen „Ölschock“, wie in den 1970ern organisiert schafft, ist sehr, sehr schleierhaft.
            Pi mal Daumen würde es den NATO / EU und sonstigen West-Schergen schaden und dem Rest der Welt nutzen. Aber beim „nichtwestlichen“ Rest der Welt gibt es da doch wohl einige, für die ein paar lumpige Dollar mehr wert sind als dass Leben zigtausender Palästinenser.
            Nun ja, man will es sich ja nicht mit den westlichen Partner, Kollegen und Freunden verderben.

            1. Biden hat deshalb schon die Ölreserven der USA „geplündert“.
              Außerdem hat er die Sanktionen speziell für den russ. Ölhandel (Bank etc.) bis zur Wahl im November partiell aufgehoben. Was sich sofort auf den Ölpreis auswirkte.

  4. „Wenn Russland den Huthis tatsächlich moderne Anti-Schiffsraketen für den Einsatz gegen Kriegsschiffe der USA geben will…“

    …werden die Amis das tun was sie schon immer am besten konnten – den ganzen Laden in die Steinzeit bomben.
    Da wird auch Netanjahus Lover Trump nichts ändern (wenn – er der Präsi wird).

    Die Zündschnur brennt doch längst.

    „Daher sei ein breiter angelegter Ansatz, also ein massiverer Militäreinsatz als nur ein paar Schiffe und Bomber, erforderlich.“

    1. Die Saudis, welche näher an Jemen liegen, haben es nicht geschafft, durch permanente Bombadierug das Land in eine Steinzeitwüste zu verwandeln. Und als die Saudis begriffen, daß sie nichts erreichen, haben sie ihre Kriegshandlungen eingestellt und mit den Huthis verhandelt.
      Also warum sollen ausgerechnet die USA es schaffen, den Jemen zu steinzeitlichen? (Nicht einmal Vietnam konnten die Amis besiegen.)
      Es sei denn, die Amis lassen einige Atomwaffen über den Jemen regnen. Aber dann würde endgültig das Totenglöckchen der Amis läuten.

    1. Sie sind einiger denn je und haben ihr Hauptziel erreicht: Den Krieg weitgehend auf Israel-Palästina begrenzt zu halten. Wie sie es hätten anstellen sollen, daß „der Spuk längst vorbei“ wäre, bleibt Ihr Geheimnis. Mehr als ein wenig dämpfen lassen sich Netanyahu und seine Kamarilla nicht.

      Siehe den Text von @ pfistererm. Strategisch ist Israel auf dem Weg der Niederlage.

  5. Wenn solche Meldungen hochkochen heist das nur Eines.
    Entweder sind sie längst da
    oder es ist eine ernste Wahrnungen an die USA.
    „Hör auf mit dem Scheiss oder wir handeln wieder Spiegelbilch“

    1. 100 Prozent !
      Seit über 50 Jahren liest oder hört man leider nie, dass irgendwelche westlichen Bomber abgeschossen werden.
      Bis auf ein paar Ausnahmen, wo die Zigarre des Piloten einen Kabelbrand ausgelöst hat, der Pilot vor dem Start eine Flasche Jonny Walker getrunken hat oder zur Not auch friendly fire …
      Übersetzt heißt dies, dass die Menschen im Westen „ihre“ Armee für unverwundbar halten und in jeder kriegerischen Auseinandersetzung einen Spaziergang sehen.
      Sicher der wichtigste Grund, warum beim Westvolk irgendwie keine richtige Kriegsangst aufkommen will.
      Daher kann man dem Westvolk noch nich mal richtig böse sein, wenn alles so einfach und schmerzlos erscheint.
      Bis jetzt ist es doch immer gut gegangen; warum dann nicht auch im Krieg mit Russland ?
      Oder Artikel 3 des Kölsche Grundgesetz : „Et hätt noch emmer joot jejange.“

  6. Da sollte man sich einmal einige ältere Videos der Frau Barbara Lerner Spectre/Peidea-Institut Stockholm ansehen/anhören. Die erzählt freiweg, wen sie ob deren „Höherer Intelligenz “ ( ich würde es Menschenverachtung, Tücke und Falschheit nennen) für die Herrenmenschen hält.

Schreibe einen Kommentar