Der Epstein-Skandal und wie die deutschen Medien ihn in ihre Agenda einbauen
Viele Leser haben mich nach dem Fall Epstein gefragt und eigentlich wollte ich nicht darüber schreiben. Aber wie sich zeigt, ist es sehr interessant zu analysieren, wie die Medien den Skandal für ihre Zwecke nutzen.
Ich stelle in diesem Artikel die bekannten Fakten des Epstein-Skandals zusammen und vergleiche sie danach mit dem, wie die deutschen Mainstream-Medien darüber berichten.
Vorweg sei gesagt: Ich behaupte nicht, die Wahrheit über den Epstein-Skandal zu kennen. Im Netz gibt es viele Artikel, aber längst nicht alle sind mit überprüfbaren Belegen hinterlegt. Vieles ist spannend, aber reine Spekulation.
Es war also eine gewisse Recherche-Arbeit, die tatsächlich belegten und offenen Fakten von Unterstellungen, Vermutungen und Spekulationen zu trennen. Außerdem geht es mir weniger um den Skandal selbst – so schlimm er sein mag -, sondern darum, wie die deutschen Medien das, was bekannt ist, nach Kräften verdrehen.
Zunächst zu den bekannten Fakten.
Jeffrey Epstein ist ein hat sein Geld an der Wallstreet gemacht und gilt als Milliardär. Ihm gehört das teuerste Einfamilienhaus im Zentrum von New York. Er gilt als Lebenmann und 2007 wurde er in Florida angeklagt, weil er minderjährige Mädchen zur Prostitution angeworben haben soll. Er engagierte die teuersten und besten Anwälte der USA und eine ganze Horde von Privatdetektiven, um einerseits die Belastungszeugen unglaubwürdig zu machen und andererseits im Gerichtssaal zu gewinnen. Gewonnen hat er trotzdem nicht, es kam aber zu einem Deal, bei dem er sich schuldig bekannte und zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Die Strafe war ausgesprochen gering und er hatte auch noch an sechs von sieben Tagen die Woche zwölf Stunden Ausgang.
Der anklagende Staatsanwalt war Alex Acosta, der Arbeitsminister unter Trump war und vor wenigen Tagen nach heftigen Angriffen der Demokraten und US-Medien zurückgetreten ist. Acosta behauptet bis heute, dass er vor Gericht gegen die Anwälte und Privatdetektive von Epstein nicht mehr erreichen konnte, als den Deal, zumal vieles, was heute ans Licht kommt, damals nicht bekannt gewesen sei. Ihm sei es darum gegangen, Epstein wenigstens als Sexualstraftäter registrieren zu können. Ob seine Version stimmt oder ob er sich ohne Not auf diesen für Epstein guten Deal eingelassen hat, wird sich kaum noch klären lassen.
Zu den Medienberichten in Deutschland komme ich etwas später, aber es sei schon mal gesagt, dass es bemerkenswert ist, wie die deutschen Medien die Verbindungen zwischen Epstein und Bill Clinton herunterspielen und stattdessen eine angeblich enge Verbindung zwischen Trump und Epstein zeigen.
Epstein flog oft mit prominenten Freunden in seinem Privatjet, den Insider „Lolita-Express“ nannten, weil immer eine Reihe junger, sogar minderjähriger, Mädchen dabei waren. Eine Streitfrage ist, wie oft Bill Clinton dort mit geflogen ist.
Wegen der vielen Fragen, die es dazu in den USA gibt, die aber in Deutschland kaum Erwähnung finden, war Clintons Sprecher gezwungen, sich gegenüber AP zu äußern und diese Erklärung auch auf Twitter zu veröffentlichen. Demnach sei Clinton zwischen 2002 und 2003 nur vier Mal im „Lolita-Express“ mit geflogen und immer in Begleitung seiner Leibwachen vom Secret Service gewesen.
Allerdings hat Fox-News die Logbücher der Piloten veröffentlicht und aus denen geht hervor, dass Clinton tatsächlich 26 Mal mit geflogen sein soll, mehrmals auch ohne Mitarbeiter des Secret Service, dafür aber mit Begleiterinnen, von denen entweder nur Initialen oder Namen wie „Tatyana“ vermerkt worden sind. Und auch die Journalistin Conchita Sarnoff, die über den Fall ausführlich recherchiert und viele Zeugen befragt hat, schreibt in ihrem Buch „TrafficKing“ darüber. Sie kommt auf 27 Flüge von Clinton im „Lolita-Express“. Die Echtheit der Logbücher hat bislang niemand bestritten.
Außerdem gibt es Meldungen, Epstein habe Anfang der 2000er Jahre die Gründung der Clinton-Foundation mit Millionen unterstützt. Quellen über die genaue Summe habe ich nicht gefunden, aber die New York Times berichtete von einem gemeinsamen Flug Clintons und Epsteins nach Afrika im Jahr 2002, als die Clinton Foundation noch in den Kinderschuhen steckte. Bei der Gelegenheit sagte Bill Clinton der New York Times über Epstein:
„Jeffrey ist beides, ein sehr erfolgreicher Finanzier und ein Philantrop mit einem guten Sinn für globale Märkte und einem tiefen Wissen über die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Besonders dankbar bin ich für seine Großzügigkeit bei unserem kürzlichen Trip nach Afrika, um an der Demokratisierung zu arbeiten, den Armen zu helfen und AIDS zu bekämpfen.“
In dem gleichen Artikel zitiert die New York Times Epstein mit den Worten:
„Ich investiere in Menschen, seien sie aus Politik oder Wissenschaft. Das ist es, was ich mache.“
Das klingt nicht nach „Philantrop“, es klingt eher nach Korruption und Vetternwirtschaft. Das Wort „Networking“, das die New York Times benutzt, trifft es in meinen Augen nicht, wenn große Summen im Spiel sind. Und einen ehemaligen US-Präsidenten bekommt man sicherlich nicht für Kleingeld dazu, mit jemandem zu reisen, egal wohin und zu welchem Zweck.
Lediglich die genauen Summen sind unbekannt, in dem Artikel erwähnt die New York Times, dass zumindest für 2006 eine Spende über 25.000 Dollar von Epstein an Clinton belegt ist. Aber es ist unwahrscheinlich, dass dies die erste Spende war, wenn die beiden schon 2002 und 2003 zwischen vier und 27 Mal zusammen im „Lolita-Express“ geflogen sind.
Wie sich Clinton nun schützen will, zeigen Screenshots einer Twitter-Userin, die aufzeigte, wie Wikipedia beim Bekanntwerden des Skandals eiligst aus dem englischen Artikel über Epstein alle Verbindungen zu Clinton gelöscht, die Verbindungen zu Trump aber belassen hat.
Womit wir bei Trump wären.
Trump hat als Platzhirsch in New York natürlich auch Epstein gekannt. Er ist zumindest ein Mal mit Epstein in dessen „Lolita-Express“ geflogen und hat 2002 laut New York Times über Epstein gesagt:
„Epstein ist einer, mit man viel Spaß haben kann. Es heißt auch, dass er schöne Frauen genauso mag, wie ich und viele sind auf der jüngeren Seite.“
Ob Trump also an den Orgien, die in dem Flugzeug stattgefunden haben sollen, teilgenommen hat, ist schwer zu sagen. Diese Aussage klingt eher so, als habe er davon gehört, denn als habe er es selbst erlebt. Und wenn wir uns an die Aussage von Trump, die im Wahlkampf 2016 für Schlagzeilen sorgte, erinnern, wo er sagte, er könne jeder Frau ungestraft in den Schritt greifen, ist Zurückhaltung bei deutlichen Aussagen nicht seine Stärke. Man darf erwarten, dass Trump sich deutlicher geäußert hätte, wenn er diese Dinge selbst erlebt hätte. Aber das ist spekulativ.
Aber ein Geheimnis waren die Eskapaden mit Minderjährigen in der New Yorker High-Society offensichtlich nicht. Die Medien werfen Trump ja gerne vor, wirre Aussagen zu machen. Das galt auch für folgende Episode im Wahlkampf 2016: Trump wurde in einem Interview nach verschiedenen Personen befragt. Und auf die Frage nach Bill Clinton sagte Trump damals (Minute 22.50):
„Netter Kerl… Da kommen meiner Meinung nach eine Menge Probleme auf ihn zu im Zusammenhang mit der berühmten Insel und Jeffrey Epstein“
Anscheinend war der Skandal rund um Epstein und Clinton in der Hogh Society ein offenes Geheimnis, denn Epstein wurde erst jetzt, drei Jahre nach dieser Aussage, erneut angeklagt.
Trump selbst hat sich übrigens nach übereinstimmenden Berichten mit Epstein zerstritten. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt, aber als 2007 das Verfahren gegen Epstein lief, wurde bekannt, dass Epstein auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida Hausverbot bekommen hat, nachdem er eine minderjährige Mitarbeiterin des Spa-Bereiches sexuell bedrängt haben soll.
Und ein Anwalt eines der Opfer von Epstein im Verfahren 2007/2008 hat in einem Interview mitgeteilt, dass Trump der einzige Prominente gewesen sei, der ihn damals bei seiner Arbeit unterstützt hätte, alle anderen hätten jedes Gespräch verweigert (zu sehen ab Minute 5.30).
Das sind die bekannten Fakten. Alles weitere, was durch die Medien und Blogs geistert, ist derzeit reine Spekulation.
Interessant ist nun, wie die Medien in Deutschland darüber berichten.
Natürlich bleiben die Medien ihrer Linie treu: Trump ist böse und Clinton ist ein netter Kerl. Entsprechend begann der Artikel des Spiegel über die aktuelle Verhaftung von Epstein am 10. Juli mit folgenden Worten:
„Der US-Finanzberater Jeffrey Epstein ist angeklagt, minderjährige Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Nun gehen seine einstigen Bekannten auf Distanz – allen voran Donald Trump.“
Im Artikel heißt es dann:
„Viele dieser Gäste ließ Epstein auf Fotos verewigen, die er US-Medienberichten zufolge überall bei sich zu Hause aufstellte. Bill Clinton, Prinz Andrew, der spätere saudische Kronprinz Mohammed bin Salman. Und natürlich der größte Partylöwe der goldenen Ära vor der Finanzkrise: Donald Trump. Doch jetzt könnte sich für manche rächen, in jenen Jahren keine Distanz zu Epstein gewahrt zu haben.“
Der Spiegel legt auch hier trotz der hochkarätigen (aber unvollständigen) Aufzählung von Epsteins Gästen wieder den Schwerpunkt auf Trump. Und der Spiegel fasst die oben zitierten Aussagen Trumps wie folgt zusammen:
„Plötzlich will ihn keiner der alten Freunde mehr kennen. „Ich war kein Fan“, behauptete Trump am Dienstag. Dabei hatte der US-Präsident, der sich 2016 ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt sah, Epstein früher als „fantastischen Typen“ bewundert, gerade wegen seines Faibles für „jüngere Frauen“.“
Wir haben die Aussage von Trump im Original gesehen. War das Bewunderung? Die korrekte Bezeichnung sollte wohl eher „bezeichnet“ lauten und nicht „bewundert“. Aber es geht dem Spiegel, man sieht es schon wieder, nicht um die Wahrheit. Es geht um Stimmungsmache gegen Trump, der durch die Häufigkeit der Erwähnungen im Zusammenhang mit jungen Mädchen in dem Spiegel-Artikel, beim Leser in ein schlechtes Licht gerückt wird.
Dann zitiert der Spiegel eine Frage der New York Times und liefert auch gleich die Antwort frei Haus:
„“Wer“, fragt sich nicht nur die „New York Times“, „beschützte Epstein?“ Etwa Trumps heutiger Arbeitsminister Alex Acosta. Der war damals der zuständige US-Staatsanwalt in Florida und gönnte Epstein einen Deal: Er ließ die Anklage, die lebenslange Haft hätte bringen können, fallen.“
Danach geht es im Spiegel ausführlich um Acosta und Vorwürfe der Demokraten gegen ihn. Kein Wort hingegen verliert der Spiegel darüber, dass Epstein die besten Anwälte der USA angeheuert hatte und außerdem mit Hilfe von Privatdetektiven kompromittierendes Material über die Belastungszeugen gesammelt hatte, was sie vor Gericht unglaubwürdig machen sollte.
Ich will Acosta nicht verteidigen, aber unter diesen Umständen einen Prozess zu gewinnen, ist in den USA, wo bei den Geschworenen Emotionen oft wichtiger sind, als juristische Fakten, nicht garantiert. Der Spiegel hätte, wenn er objektiv informieren wollte, diese Dinge zumindest erwähnen müssen.
Hinzu kommt, dass ein paar Tage später bekannt wurde, dass Epstein bei dem Prozess mindestens zwei Zeugen mit 350.000 Dollar bestochen haben soll.
Acosta hatte als Staatsanwalt keine leichte Aufgabe. Ob er deshalb den für Epstein hervorragenden Deal abschließen musste, oder auch andere Optionen gehabt hätte, ist damit aber auch nicht gesagt.
Erst zum Ende des langen Artikels kommt der Spiegel auch zu Bill Clinton:
„So dementierte Ex-Präsident Clinton Berichte, er sei 26-mal an Bord eines Epstein-Jets gewesen, den sie „Lolita Express“ nannten. Er sei nur viermal mit Epstein geflogen, meist für humanitäre Missionen, erklärte Clinton jetzt, habe ihn aber seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesprochen und keine Kenntnis von den „schrecklichen Straftaten“. Ghislaine Maxwell, eine der engsten Vertrauten Epsteins, war aber noch 2010 zu Gast bei der Hochzeit der Clinton-Tochter Chelsea – auf Fotos grinst sie hinter dem Vater der Braut.“
Tja, immerhin ein kurzer Absatz über Clinton, man kann dem Spiegel nicht vorwerfen, er habe Clinton nicht erwähnt. Aber er hat doch eine Menge weggelassen und stattdessen den Eindruck erweckt, Trump sei an dem Missbrauch Minderjähriger intensiv beteiligt gewesen:
„Epstein wollte nach Justizangaben seine private „Modelagentur“ so aufziehen wie Trump seinen eigenen Kreis aus Freundinnen.“
Das klingt gerade so, als sei Trump der Ideengeber für Epstein gewesen. Trump war bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit und hatte ungezählte Frauengeschichten. Aber niemand wirft ihm vor, etwas mit Minderjährigen gehabt zu haben. Man kann Trumps Verhalten Frauen gegenüber moralisch verurteilen, aber strafrechtlich gab es nie eine Anklage und auch keine Berichte, er hätte etwas mit Minderjährigen gehabt. Aber im Spiegel entsteht bei der Lektüre ein anderer Eindruck.
Aber das scheint dem Spiegel nicht auszureichen, denn er muss im letzten Absatz noch eine Lüge einbauen:
„Nach dem Florida-Verfahren setzte ihn Trump vor die Tür, die Freundschaft war offenbar Geschichte.“
Damit suggeriert der Spiegel, dass Trump den Kontakt zu Epstein erst nach dessen Verurteilung abgebrochen habe, quasi nur weil Epstein nun ein „Schmuddelkind“ war. Das stimmt nicht, denn die Berichte über den Streit von Trump und Epstein sind aus der Zeit, als das Verfahren begann und berichten über einen Vorfall in der Vergangenheit. Trump hatte sich also in jedem Fall schon vor der Anklage in Florida 2007 von Epstein abgewandt.
Und der Grund, warum Trump Epstein Hausverbot erteilt hat, wird im Spiegel gar nicht erwähnt.
Gut, dass dieser letzte Absatz erst lange nach dem Absatz über Clinton im Spiegel-Artikel steht, sonst könnte der Leser bemerken, dass Clinton – im Gegensatz zu Trump – offensichtlich noch 2010, also nach der Verurteilung, Kontakt mit Epstein hatte, auch wenn er ihn wohl nicht zur öffentlichen Hochzeit seiner Tochter eingeladen hat.
Ich möchte hinzufügen, dass ich hier keineswegs Trump in Schutz nehmen oder seine Rolle herunterspielen möchte. Ein Flug von ihm im „Lolita-Express“ ist belegt und ich würde zum Beispiel gerne das Logbuch sehen, um zu erfahren, wer da noch mit geflogen ist.
Aber ich finde es bemerkenswert, wie die deutschen Medien die Verbindung zwischen Trump und Epstein aufbauschen und die Verbindung zwischen Clinton und Epstein herunterspielen. Trump und Epstein dürften in den 80ern und 90ern einige wilde Partys zusammen gefeiert haben, New York ist ja für seine High-Society-Partys bekannt. Aber bei Clinton war die Verbindung offensichtlich mindestens genauso eng, wenn nicht enger, denn Epstein hat Clinton einiges an Geld gespendet und offen zugegeben, dass er sich Leute kauft. Nichts anderes war gemeint, als er im Zusammenhang mit Clinton davon sprach, er „investiere“ in Menschen.
Und vor allem hat Clinton den Kontakt zu Epstein offensichtlich auch nach dessen Verurteilung wegen der „Anwerbung minderjähriger Mädchen zur Prostitution“ nicht abgebrochen, sonst wäre Epsteins engste Vertraute 2010 kaum zur Hochzeit von Chelsea Clinton eingeladen worden.
Nachtrag in eigener Sache: Dass ich mir heute die Zeit genommen habe, diesen Artikel ausführlich zu recherchieren, liegt daran, dass die Nachrichtenlage gerade etwas „mau“ ist, es gibt kaum interessante Meldungen. Ich konnte mir also die Zeit nehmen.
Und Zeit hat diese Recherche gekostet! An diesem Artikel habe ich fast acht Stunden gearbeitet, denn es war sehr viel zu recherchieren und zu überprüfen, um Gerüchte und unbelegte Behauptungen von belegten Fakten zu trennen.
Diese „Fakten“ müssen am Ende nicht der Wahrheit entsprechen, wie wir daran sehen können, dass Bill Clinton je nach Version zwischen vier und 27 Mal im „Lolita-Express“ unterwegs war. Nur eins von beidem kann am Ende stimmen. Aber es gibt für beide Versionen brauchbare Quellen und nicht bloß unbelegte Behauptungen oder Spekulationen.
Und eines war besonders interessant. Ich hatte von Lesern einige Artikel zugeschickt bekommen und habe dann natürlich auch in den Medien nach Informationen gesucht. Natürlich waren dabei vor allem US-Medien hilfreich, es ist ja nun einmal ein US-Skandal. Dazu halfen Suchanfragen auf Englisch in den üblichen Suchmaschinen.
Überraschend war aber, dass ich viel Interessantes in der russischen TASS gefunden habe. Die TASS ist – viele wird das überraschen – eine vorbildliche Nachrichtenagentur, die erstens sehr sachlich, ja staubtrocken, Meldungen bringt, ohne diese in die eine oder andere Richtung „einzufärben“ und zweitens immer alles ordentlich verlinkt, sodass man die Quellen leicht mit nur einem Klick überprüfen kann.
Und da waren einige Informationen sehr hilfreich, die ich in der TASS gefunden habe und dann ganz leicht die originalen Berichte in den US-Medien, auf die sich die TASS berufen hat, mit nur einem Klick finden konnte.
Natürlich habe ich jede gefundene Meldung, egal ob aus Leserbriefen, US-Medien, der TASS oder sonst woher noch einmal überprüft und Bestätigungen gesucht. So kommt man dann auch zu solchen Videos, wie dem, wo Trump schon 2016 die Probleme vorhersagt, die Clinton wegen Epstein bekommen würde.
Das ist eine Primärquelle. Man muss Trump nicht mögen, aber es steht zweifelsfrei fest, dass er es gesagt hat und wann.
Warum ich das erwähne?
Weil ich in den deutschen Mainstream-Medien nicht einen einzigen hilfreichen Link, nicht eine einzige brauchbare Information oder Quelle und nicht eine einzige objektive Information gefunden habe. Die deutschen Mainstream-Medien haben – so wie der gezeigte Spiegel-Artikel – Dinge weggelassen, verdreht oder frei erfunden. Hauptsache es passt ins gewollte Bild: Trump ist böse, Clinton ist ein netter Kerl, der nur zufällig mal in dem Flugzeug saß.
Bei dieser Recherche ist mir mal wieder ganz deutlich ins Auge gestochen, was man bei denen lesen kann, die sich in Deutschland selbst als „Qualitätsjournalisten“ bezeichnen. Ich will es nicht beim Namen nennen, aber „Journalismus“ ist nicht das Wort, das ich benutzen würde…
4 Antworten
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nächster Beitrag: INF-Abrüstungsvertrag: Der Spiegel verkündet als Nato-Pressesprecher wieder kritiklos US-Propaganda
Ich würde das nicht an Trump oder Clinton festmachen.
Dieser Vorgang ist meiner Meinung nach eher Sinnbild für das amerikanische Recht. Wenn man sich die Ungleichheit im System des Rechts ansieht wird deutlich „Wenn man reich ist, im richtigen Beziehungsnetz hängt hat man beinahe Narrenfreiheit“. Kennen wir ja aus deutschen Gerichtssaal auch.
Schaut man sich ältere Medienberichte an dann fallen Namen wie Weinstein, Teile des britischen Königshauses, Clinton Stiftung, Familie Clinton, Saudi-Prinz u.a. und FBI. Entscheidend aber ist die Arbeit bzw. Nichtarbeit der Staatsanwaltschaft. Man wollte den Opfern keine Gerechtigkeit zukommen lassen und betrieb noch Versiegelung der Akten. 11 Jahr konnte man so die Opfer verleugnen.
Das die Clinton-Familie dick im moralischen Sumpf steckt wissen wir ja von Lewinski, aber das man den Schmierlappen der 2008 erstmals verurteilt wurde dennoch zur Hochzeit der eigenen Tochter 2010 einläd sagt viel.
Aber was will man schon sagen wenn man es bis 2018/19 normal fand auf Besetzungssofas zu lümmeln für den großen Traum. Wenn es normal zu sein scheint sich mit Kotzbrocken auf Galas rum zu treiben. Wenn dreckige Geldgeschäfte mit Schenkelklopfern quittiert werden. Wenn Steuervermeider und Hinterzieher sich nun Philanthrop nennen dürfen.
Wenn jetzt endlich auch die anderen Kinder zu ihrem Recht kommen dann ist das sehr zu begrüßen.
Nach Außen christlich prüde Moralisten und in Wahrheit moralisch verkommende Gesellschaft.
Es ist eine Falschinformation, das Donald Trump mit dem Lolita Express geflogen wäre. Richtig ist das er einmal mit dem kleineren Privatflugzeug von Florida wo Trumps Club ist nach New York mitgeflogen ist. Das war war bevor Donald Trump in seinem Club festgestellt hat das Epstein auf Minderjährige steht und in seinem Club versucht hat ein Mädchen anzugraben, woraufhin er von Trump hinausgeworfen wurde. Der Lolita Express ist eine umgebaute Boing mit Lotterbett und so weiter. Ein fliegender Puff sozusagen. Der kleine Privatflieger von Epstein dürfte deutlich zu klein sein um als fliegender Puff in Frage zu kommen.
Das ist meines Wissens korrekt, wobei man auch in einem kleinen Flugzeug alles mögliche machen kann. Um korrekt und objektiv zu bleiben, ist für mich jeder Flug mit Epstein überprüfenswert. Aber mit diesem Detail haben Sie meines Wissens recht.
Der Skandal liegt doch eindeutig bei den Demokraten, mal wieder, denn unter ihrer Präsidentschaft war es ganz offensichtlich möglich den Prozeß 2008 mehr oder weniger ins Leere laufen zu lassen. Als Warnschuss hat es der Täter von damals nicht gesehen. In dem Prozess 2015 erschien es mehr als fragwürdig warum Akten dann auch noch versiegelt wurden. Wen wollte man da denn alles schützen? Die Opfer jedenfalls nicht. Einen Großteil von ihnen verweigerte man bereits 2008 ihr Recht. Erst ein Streit zwischen der „Herzdame“ des Täters und stur gebliebenen Reportern zwang die Staatsanwaltschaft dazu die Akten erneut zu öffnen. In der Folge stehen nun wieder alle möglichen Leute von Rang und Namen im Brennpunkt. Damit nicht nur Trump sondern ganz besonders Clintons mit ihren Machenschaften. Mal wieder wird der interessierte Leser Denken.
Aber, es ist eben vieles aus dem Leben Trumps bekannt was auch nicht gerade ein gutes Licht auf ihn wirft. Ihn nun als „Medienopfer“ zu sehen ist m.m.n. etwas harmlos. Wäre Clinton an der Macht würde man das auch thematisieren aber wohl eher unter „Schmuddelkinder-Niveau“
Deshalb betrachte ich das Ganze lieber aus der Opferperspektive und da steht es schlecht um das Recht in den USA wenn es um politische Akteure geht.
Von Moral wollen wir da nicht einmal anfangen. Die Mee -Aktionen haben doch das ganze Ausmaß der Verwerflichkeit gezeigt und da mag vllt Trump die Finger zumindest von Minderjährigen gelassen haben, moralisch gefestigt sieht sein Handeln/Denken auch nicht aus denn er ließ auch hinter sich Aufräumen weil er es sich leisten dann.