Ukraine

NATO-Mitgliedschaft im Tausch gegen Gebiete? Die Ereignisse des 15. August

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 15. August, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 15. August.

Beginn der Übersetzung:

NATO-Mitgliedschaft im Tausch gegen Gebiete und Sturm des Klosters: Die Situation rund um die Ukraine

Die Ukraine könnte NATO-Mitglied werden, wenn sie sich bereit erklärt, Gebiete abzutreten, die sie nicht als Teil Russlands anerkennen will, so der Generalstabschef des NATO-Generalsekretärs Stian Jenssen. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bezeichnete diese Idee als merkwürdig. Gleichzeitig äußerte er die Meinung, dass „die Kiewer Regierung, um dem Block beizutreten, sogar Kiew selbst, die Hauptstadt der alten Rus‘, aufgeben müssten“.

Ukrainische Sicherheitskräfte besetzten am Dienstag die Gebäude des Kiewer Höhlenklosters, in dem Pilger und einige Mönche leben.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Ereignisse rund um die Ukraine zusammengetragen.

Verlauf der Operation

Die russischen Streitkräfte haben in den letzten 24 Stunden elf Angriffe bei Donezk und sechs Angriffe bei Kupjansk sowie drei Angriffe von Einheiten der ukrainischen Streitkräfte bei Krasnoliman abgewehrt, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow.

Südlich von Donezk unterdrückten die russischen Streitkräfte die Aktivitäten einer ukrainischen Sabotage- und Aufklärungsgruppe , fügte er hinzu.

Die operativ-taktische und militärische Luftwaffe, die Raketentruppen und die Artillerie der Truppengruppen der russischen Streitkräfte haben im Laufe des Tages in 172 Gebieten Soldaten und militärische Ausrüstung des Gegners vernichtet, sagte Konaschenkow. Er wies auch darauf hin, dass sich die ukrainischen Verluste im Laufe des Tages auf insgesamt 645 Soldaten beliefen.

Die Luftabwehr fing vier in Frankreich hergestellte Langstrecken-Marschflugkörper SCALP und zwei Raketen des Mehrfachraketen-Systems Uragan ab, so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums weiter. Darüber hinaus führten die russischen Streitkräfte nachts einen konzentrierten Angriff auf wichtige Unternehmen der Rüstungsindustrie des Kiewer Regimes durch, der ihm erheblichen Schaden zufügte, betonte Konaschenkow.

NATO im Tausch gegen Gebiete

Die Ukraine könnte NATO-Mitglied werden, wenn sie sich bereit erklärt, Gebiete abzutreten, die sie nicht als Teil Russlands anerkennen will, sagte der Stabschef des NATO-Generalsekretärs Stian Jenssen. Es sei nun notwendig, darüber zu diskutieren, „wie man das durchsetzen kann“, fügte er hinzu und stellte fest, dass „die Ukraine selbst entscheiden muss, wann und zu welchen Bedingungen sie verhandeln will“. Jenssen sagte auch, dass Diskussionen über einen möglichen Status nach dem Krieg bereits laufen und dass Fragen über die Abtretung von Gebieten an Russland von anderen aufgeworfen würden.

Kiew schließe sich den Worten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, der davon ausgehe, dass sich Russland und die Ukraine früher oder später an den Verhandlungstisch setzen würden, sagte Michail Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten. Gleichzeitig ist er der Meinung, dass eine Bedingung für die Aufnahme eines Dialogs der Rückzug der russischen Truppen vom „ukrainischen Gebiet innerhalb der Grenzen von 1991“ sein sollte.

Stürmung der des Höhlenklosters

Ukrainische Sicherheitskräfte stürmten am Dienstag die Gebäude des Kiewer Höhlenklosters, in denen Pilger und einige Mönche leben. Die Polizei brach die Schlösser auf und brach in das 57. und 58. Gebäude des Klosters ein. Später sagte der stellvertretende Direktor der staatlichen Museumsreserve „Kiewer Höhlenkloster“ Maksim Ostapenko, dass eine Kommission des ukrainischen Kulturministeriums die beiden Gebäude inspiziert habe, in denen sich die Menschen aufhielten, die sich weigerten, das Gebiet des Klosters zu verlassen.

Er fügte hinzu, dass diese Gebäude, in denen etwa 26 Personen untergebracht waren, nun „unter Polizeischutz gestellt werden“ und die Kommission „ihre Arbeit wie geplant fortsetzen wird“.

Nach Ansicht des Direktors des russischen Auslandsgeheimdienstes Sergej Naryschkin wird die kanonische orthodoxe Kirche in der Ukraine physisch zerstört und für Kiew gibt es hier keine roten Linien. Der ukrainische Politologe Ruslan Bortnyk wiederum sagte, das Vorgehen der ukrainischen Behörden gegen die ukrainisch-orthodoxe Kirche führe zu einer Spaltung der Gesellschaft und schade dem Ansehen des Landes auf der internationalen Bühne.

Bei Metropolit Pawel von der ukrainisch-orthodoxen Kirche, dem Vikar des Kiewer Höhlenklosters, der unter Hausarrest steht, wurde ein akuter Herzinfarkt diagnostiziert, wie sein Anwalt Nikita Tschekman mitteilte. Am Vortag hatte sich Metropolit Pawel einer Herzoperation unterzogen.

Selensky in den Stellungen

Der ukrainische Präsident Wladimir Selensky hat die Standorte einiger ukrainischer Brigaden in dem von Kiew kontrollierten Teil der Region Saporoschschje besucht, wie die Website des Präsidialamtes berichtet. Das Staatsoberhaupt traf sich mit dem Kommandeur der operativ-strategischen Truppengruppierung „Tavria“ Aleksander Tarnavsky und besuchte die vorgeschobenen Stellungen von neun ukrainischen Brigaden und der ukrainischen Nationalgarde, wo er Berichte der Kommandeure über den Verlauf der Kampfhandlungen in den Frontgebieten hörte und mit ihnen über die Probleme dieser Einheiten sprach.

Insbesondere ging es um die Notwendigkeit, die Luftverteidigung zu verstärken und die Brigaden mit Geräten zur elektronischen Kriegsführung, Drohnen, Evakuierungstransporten und anderer Spezialausrüstung auszustatten. Als Ergebnis des Besuchs wies Selensky an, die Forderungen der Soldaten unter Berücksichtigung des gestrigen Besuchs im Donbass zu systematisieren, sie zur Diskussion zu stellen und an die westlichen Verbündeten Kiews weiterzuleiten. Am Tag zuvor besuchte Selensky die Stellungen der ukrainischen Truppen, die bei Artjomowsk operieren.

Republikaner für die Ukraine

Eine Gruppe von Anhängern der Republikanischen Partei in den USA, die für die Ukraine sind, wird eine zwei Millionen Dollar teure Kampagne starten, um ihre Parteifreunde im US-Kongress davon zu überzeugen, dass sie sich angesichts der Ermüdung über den Ukraine-Konflikt auf die Seite Kiews stellen, berichtet die Washington Post. Die Initiative „Republikaner für die Ukraine“ sieht vor, von diesem Monat bis Ende des Jahres entsprechende Anzeigen im Internet, im Fernsehen und auf Plakatwänden zu schalten.

Sarah Longwell, die Initiatorin der Kampagne und Leiterin von Defending Democracy Together, sagte, der Anstoß für die Initiative sei der Rückgang der Unterstützung für die Ukraine in Kreisen der Partei gewesen. Longwell, die regelmäßig Fokusgruppen mit republikanischen Wählern durchführt, stellte den Trend fest, dass die „die Unterstützung für die Ukraine wirklich abnimmt“ und auch, dass die republikanischen Wähler die Ukraine und Präsident Selensky verachten.

Legalisierung von Pornografie

Die Abgeordneten der Werchowna Rada schlagen vor, nur noch die Verbreitung von pornografischen Inhalten ohne Zustimmung der abgebildeten Personen, von Pornos mit Beteiligung von Kindern sowie von Gewaltszenen strafbar zu machen, so der ukrainische Abgeordnete Jaroslaw Zheleznjak. Er merkte an, dass die Entkriminalisierung von Pornos die Strafverfolgungsbehörden entlasten soll.

Die vorgeschlagenen Änderungen betreffen zwei Paragrafen des Strafgesetzbuches, die sich mit der Einfuhr, der Herstellung und dem Vertrieb von Pornografie befassen. Gleichzeitig werden Zuhälterei, Beteiligung an Prostitution und Menschenhandel weiterhin als Straftaten eingestuft, für die es einen eigenen Paragrafen im Strafgesetzbuch gibt. Nach Angaben von Zheleznjak wurde der Gesetzentwurf bereits in das elektronische Dokumentenmanagementsystem der Rada eingegeben.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. Die Amerikaner bieten Kief eine NATO-Mitgliedschaft an, wenn sie die sowieso eindeutig verlorenen Gebiete aufgeben und Kiev besteht auf den nicht wiederherstellbaren grenzen von 91…?!? Ich würde mal sagen da glaubt nicht mal mehr der Köter seinem Herrchen etwas (wie der Rest der Welt). Tja so läuft es halt wenn man jeden belügt, werte USA. Und nun, da ihr schnellstens euer Gesicht wahrend aus der nummer herauswollt, rebelliert der Kampfköter auf die einzige Art gegen sein Herrchen, die ihm möglich ist.

    Nämlich Biden nicht so einfach davon kommen zu lassen.

    Natürlich wird die Korruoption in dementer Persona Selenzkie dafür hinrichten lassen, aber ich denke der weiß, dass das so oder so kommt. Da kann er seinem Herrchen auch noch ein wenig ans Bein pi**en 🙂

  2. Der Westen hat gezeigt, dass ihm nicht zu trauen ist. Sie haben die Ukraine aufgerüstet und um Zeit zu gewinnen haben sie Russland belogen und betrogen. Es ist also davon auszugehen, dass das wieder nur ein Trick ist. Zwei Schritte vorwärts und einen Schritt zurück. Mit der Mitgliedschaft von Finnland und ggf. Schweden zeigen sie ganz deutlich, dass sie kein Interesse an eine wahrhaftige Lösung haben, die für beide Seiten akzeptabel wäre.

    Russland muss die Bedingungen diktieren, die Zeit für diplomatische Zugeständnisse ist vorbei und solange diese Gestalten im Westen an der Macht sind, kann kein Land dieser Welt sicher sein. Sie nehmen sich was sie wollen, sie machen was sie wollen und sie legen Verträge aus wie sie es wollen. Flankiert werden sie dabei von Marionettenregierungen, die glauben Freunde der USA zu sein und dabei nicht einmal als Partner akzeptiert werden. Wer dient ist nicht frei und wer dabei auch noch führt, führt andere damit ebenfalls in die Unfreiheit. Das nennt sich Stockholm Syndrom, es ist also eine geistige Erkrankung und mit verrückten kann man keine Verträge machen, da sie nun einmal verrückt sind.

  3. Also genau das, was Herr Biland und meine Wenigkeit vor einiger Zeit angedacht hatten: Egal wie dieser Krieg ausgeht: Russland wird es nicht vermeiden können, dass demnächst weitaus mehr Raketen an seinen Grenzen stehen und alle seine Nachbarn aus guten Gründen bestrebt sein werden, der Nato beizutreten.
    Und wie Frau Lipp mit ihrem netten kleinen Video ungewollt bewiesen hat, handelt es sich bei diesem Krieg um einen ganz banalen Eroberungskrieg, denn Russland wird die eroberten Gebiete und seine Neubausiedlungen sicher nicht zurückgeben. Dann sollte man sich aber auch alle blödsinnigen Umschreibungen des Krieges abschminken.
    Russland, das größte Land der Welt, wird noch etwas größer, aber nicht sicherer werden.

    1. Phatomschmerzen eines Altnazis. die nato wird diesen Krieg für deinen führer verlieren genau wie seine Wöhrrrmacht. Freu dich drauf. Die Versuche deiner altvorderin die Okraine „russenfrei“ zu machen werden endgültig scheitern.

    2. „Russland, das größte Land der Welt, wird noch etwas größer, aber nicht sicherer werden.“

      Selbstverständlich wird Russland sicherer sein, sobald der Ukra-Nazi-Banditenabschaum vernichtet wurde👍

    1. Aber Paco, dagegen hätte ich ja gar nichts. Leider habe ich die meisten Nazis HIER vorgefunden, feige, hirnlose Gesellen, die aus dem Hinterhalt aktiv werden. Die Banderisten kämpfen wenigstens vorn an der Front für ihre Überzeugung, der Ort, wohin man die deutschen Nazis liebend gerne hinschicken würde. Da wir in Deutschland selbst ein riesiges braunes Problem haben, sollten wir niemandem vorschreiben, was er zu diesem Thema zu leisten hat.

      1. Naivling oder Lügner?

        Die Banderisten kämpfen NICHT an der Front, höchstens als „Sperrtruppen“ gegen vernünftige Deserteure und als Menschenjäger für menschliches Front-Kanonenfutter! Feigheit und Niedertracht sind zwar tatsächlich westliche „Werte“, aber sicherlich nicht die von selbst denkenden Menschen☝️

  4. Gebietsabtrettungen …. und dafür NATO-Beitritt.

    Hat sich für die Ukrainer ja richtig gelohnt – mit sammt Millionen von Flüchtlingen und Schulden in Milliardenhöhe. Mehrere tausend tote Soldaten. Von durch Verwundung behinderte Menschen (Amputationen, etc.) kommen noch dazu.

    Was nützt da ein NATO-Beitritt? Und ich glaube auch nicht, dass Russland den Fehler nochmals begeht und dem Westen es glaubt.

    Die USA werden die Ukraine fallen lassen (obwohl die insgeheim noch die ukr. Faschisten ausrüsten wird, um Terroranschläge zu verüben). Wenn die USA weg sind, wird auch die EU (wie schon in Afghanistan) die Ukraine fallen lassen.

  5. Meint hier wirklich jemand im Ernst, daß die USA wegen der Ukraine Selbstmord begehen würden, egal was Russland in der Ukraine unternimmt. Die Ukraine lebt nur noch, weil Russland bzw. Putin Mitleid mit den Ukrainern hat. Nicht mit den dortigen Faschisten dort. Die kommen erst später dran.

    Und die Ukraine hat bis heute nicht wie „Sascha aus Yurga“ oben sagt tausende sondern zehntausende Tote und hunderttausende an Verletzten und Verstümmelten erlitten. Und sie leiden und sterben für was? Für NICHTS! Jedenfalls nichts Vernünftiges. Nur für noch mehr Geld und Einfluß und perverse Machtspiele von hirnkranken angloamerikanischen Globalisten-Verbrechern.

    Aber es wird wohl nicht mehr allzulange dauern, bis das US-System implodieren wird. Die dortige Gesellschaft ist sowas von krank. Die Lunte brennt schon. Aber nicht mehr lange. Und das wird die Gelegenheit sein auch in Deutschland neu anzufangen.

  6. „Russland wird es nicht vermeiden können, dass demnächst weitaus mehr Raketen an seinen Grenzen stehen und alle seine Nachbarn aus guten Gründen bestrebt sein werden, der Nato beizutreten.“

    Oh Karl, Russland kann eine ganze Menge vermeiden, wenn es den Krieg gewinnt. Wenn nicht, geht er wohl leider weiter. So einfach verhält es sich mit Kriegen nun einmal nicht, dafür sind die einfach zu teuer.

    Was da gefordert wird, wird man sehen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die USA ihre Truppen aus Europa abziehen muss, nur als Beispiel. Die Idee, die NATO käme da völlig ungeschoren raus, ist zwar ganz nett, aber unwahrscheinlich, nach allem was vorgefallen ist. Putin hat den Kaffee offensichtlich auf.

    Wenn es nicht so kommt, wäre er selten dämlich… nein, sehr selten dämlich sogar.

  7. Nun ja, wenn die Ukraine bei ihren „Bedingungen“ für einen Dialog für
    Friedensgespraeche bleibt, so wird es wohl kaum zu entsprechenden
    Gespraechen zwischen Russland und der Ukraine/USA kommen…
    Man sieht aber recht deutlich, wie sich der Wind in der Ukraine langsam dreht
    und man Selensky in Richtung Friedensverhandlungen von Seiten seiner
    „Verbündeten“ draengt.

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