Biden meint, seine Worte über Xi Jinping würden die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und China nicht behindern

Der US-Präsident sagte auch, er hoffe, den chinesischen Präsidenten in naher Zukunft zu treffen

US-Präsident Joe Biden glaubt, dass seine Äußerungen über den chinesischen Präsidenten Xi Jinping die Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und China nicht beeinträchtigen. Der US-Präsident hatte Xi Jinping zuvor als Diktator eingestuft.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem indischen Premierminister Narendra Modi im Weißen Haus wurde der US-Präsident am Donnerstag gefragt, ob er glaube, dass seine Äußerungen die Normalisierung der bilateralen Beziehungen untergraben oder erschweren. „Die Antwort auf diese Frage ist nein“, sagte der Washingtoner Staatsschef.

„Ich erwarte, dass ich mich irgendwann in der Zukunft mit [dem chinesischen Präsidenten] Xi [Jinping] treffen werde. Ich glaube nicht, dass sie [die Bemerkungen über ihn] irgendwelche wirklichen Konsequenzen hatten“, so Biden.

In Bezug auf die Äußerungen selbst betonte er: „Das ist nichts, was ich ernsthaft ändern werde.“ Dabei verwechselte Biden bei der Beantwortung einer Frage jedoch China mit Indien, korrigierte sich aber sofort.

„Wir hatten einen Zwischenfall, der, wie man sagen könnte, eine gewisse Verwirrung verursacht hat. Aber der Präsident, aber auch [US-Außenminister Anthony] Blinken hatten eine großartige Reise nach China“, fügte der Washingtoner Staatschef hinzu und bezog sich dabei auf den Vorfall mit einem chinesischen Ballon, der im Februar durch eine Rakete im Luftraum der USA abgeschossen wurde.

Zuvor hatte die chinesische Botschaft in Washington am Donnerstag erklärt, Peking werde auf Bidens Äußerungen über Xi Jinping scharf reagieren. Die chinesische Seite forderte Washington auf, „unverzüglich ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um die negativen Folgen [von Bidens Worten] zu beseitigen und die eigenen Verpflichtungen einzuhalten“. Die diplomatische Vertretung betonte, dass die USA andernfalls „alle Konsequenzen“ der Situation zu tragen hätten. Nach Angaben chinesischer Diplomaten hat der chinesische Botschafter Xie Feng am Mittwoch bei hochrangigen Vertretern des Weißen Hauses und des Außenministeriums „ernsthaft vorstellig geworden und nachdrücklich protestiert“.

Bidens Äußerungen

Der Fernsehsender NBC berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Quellen, dass die Äußerungen des US-Präsidenten über Xi Jinping die US-Beamten nur 24 Stunden nach Bidens „Besuch in Peking, bei dem er anscheinend Fortschritte in den angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern erzielt hatte“, überrascht hätten. Nach Angaben des Senders sagten US-Beamte in privaten Gesprächen mit chinesischen Vertretern, Bidens Worte bedeuteten keine Änderung der Politik der US-Regierung.

Der Staatschef bezeichnete Xi Jinping am Dienstag bei einer Spendenveranstaltung für seinen Wahlkampf in Kalifornien als „Diktator“. Am Montag kommentierte der US-Präsident den Besuch Blinkens in Peking am 18. und 19. Juni mit den Worten, die Beziehungen zwischen den USA und China seien „auf dem richtigen Weg“.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, bezeichnete Bidens Worte über Xi Jinping als Ausdruck der Unberechenbarkeit der US-Politik.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. > In Bezug auf die Äußerungen selbst betonte er: „Das ist nichts, was ich ernsthaft ändern werde.“ Dabei verwechselte Biden bei der Beantwortung einer Frage jedoch China mit Indien, korrigierte sich aber sofort. <

    Freudscher Versprecher – Soros erklärte Indien im Januar zu einer Diktatur, die man farbrevolutionieren sollte:

    „Washington möchte Indiens Premier Narendra Modi stürzen“

    https://tkp.at/2023/03/05/washington-moechte-indiens-premier-narendra-modi-stuerzen/

    „… In seinem Statement bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2023 hat Soros regelrecht zum Staatsstreich in Indien aufgerufen. …“

  2. An der Plumpheit und Arroganz der US-Politik wird sich nichts ändern, das beweist sich jeden Tag aufs Neue. Ein weiteres Beispiel dafür ist, wie der indischen Premier Narendra Modi bei seinem Besuch in den USA in Schleim gebettet wird. Abstoßend und unappetitlich.
    Ich denke und hoffe, dass Modi weiß, dass alle diese zweckdienlichen Gesten keinen Vierteldollar wert sind.

    1. Ihren Kommentar kann ich sofort unterschreiben. Er konterkariert sogar Dmitri Peskows Aussagen, die US-Politik sei unberechenbar. In ihrer grenzenlosen Arroganz ist sie sogar sehr berechenbar, denn sie stellt die verläßlichste Konstante in unserer Galaxis dar.

  3. Ein faszinierendes logisches Dilemma.

    Ist seine erste Aussage wahr, muss wohl die zweite falsch sein.
    Ist seine zweite Aussage wahr, hat seine erste keine Bedeutung.
    Wenn seine erste keine Bedeutung hat, warum soll seine zweite eine haben.
    Wenn seine zweite keine Bedeutung hat, ist die erste von Belang.
    Wenn….
    Ich höre auf. Biden ist ein Idiot. Punkt.

  4. Was mich wirklich interessiert ist:
    Warum in aller Welt lassen die jemanden Präsident spielen, der vor
    aller Augen als dementer Kreis in Erscheinung tritt, der Mühe hat 2 vernünftige Sätze vom Telepromter
    abzulen?
    Sie sehen sich doch immer als Weltmacht. Eine Weltmacht mit einem solchen Führer an der Spitze?
    Auch wenn es nur ein repräsentives Amt ist.
    Das hätte ich gerne mal erklärt. Irgendetwas muß doch der Grund dafür sein.
    Ich kann nur mutmaßen, daß sie irgendwann einen „Heilsbringer“ aus dem Ärmel ziehen, mit dem
    wirklich niemand gerechnet hat. Mir schwirrt da immer noch Elon Musk im Kopf rum.
    Ich sollte wohl nicht soviel von Medwedew lesen 😀

    1. @Evamaria

      Mit keinem anderen hätten die so leichtes Spiel, Mrs. Harris scheint von Natur aus noch dümmer zu sein, dass sie nicht mal dement spielen könnte….. Ich vermute, dass Obama im Hintergrund einer der Marionettenspieler ist – zwar auch nicht die Nr.1 aber er scheint da zu lenken….

      Elon Musk steht sicher nicht zur Diskussion….

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