The Times hat von der Vorbereitung weißrussischer Kämpfer für den Sturz Lukaschenkos in Polen erfahren

Der Zeitung zufolge werden mehrere hundert weißrussische Staatsbürger in Ausbildungszentren in Poznan von Gruppen ehemaliger Mitarbeiter der weißrussischen Geheimdienste ausgebildet.

Weißrussische Kämpfer, die sich an einem bewaffneten Aufstand gegen Präsident Alexander Lukaschenko beteiligen wollen, werden in Polen ausgebildet. Dies berichtete am Sonntag die britische Zeitung The Sunday Times.

Nach ihren Informationen durchlaufen mehrere hundert weißrussische Staatsbürger in Schulungszentren in Poznan eine spezielle Ausbildung, die von Gruppen ehemaliger Mitarbeiter des weißrussischen Geheimdienstes organisiert wird, die das Land nach den Präsidentschaftswahlen 2020 verlassen haben. „Wir haben versucht, den friedlichen Weg zu gehen. Aber der Staat erlangt seine Freiheit nicht ohne Blut“, sagte einer der Aktivisten mit dem Kampfnamen Deduschka gegenüber der Zeitung.

Die Sunday Times erinnerte daran, dass die Organisation BYPOL, die von ehemaligen Mitgliedern der weißrussischen Strafverfolgungsbehörden außerhalb des Landes gegründet wurde, zuvor die Verantwortung für den Sabotageakt gegen das Langstrecken-Radarerkennungsflugzeug A-50 der russischen Luftwaffe, das auf dem weißrussischen Flugplatz Machulischy stationiert ist, übernommen hatte.

Lukaschenko erklärte am 1. Juni, dass Mitglieder illegaler bewaffneter Gruppen in Polen, Litauen und der Ukraine ausgebildet werden und versucht wird, extremistische Schläferzellen direkt in Weißrussland einzurichten. Minsk hat die Pläne des Westens bereits aufgedeckt und beabsichtigt, den Sturz der Regierung zu verhindern.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Morawiecki spielt mit seinem Eifer Vabanque, wenn er so etwas in Polen duldet. Hat der Typ nicht mitgekriegt, dass der Westen so oder so im Untergang begriffen ist? Mit Afrika hat er sich gerade verscherzt.

    1. Es war ja schon zu Zeiten des sogenannten Euro-Maidan in Kiew bekannt geworden, daß teilweise sogenannte Hundertschaften in Polen ein ganzes Jahr als „Protestkämpfer“ ausgebildet wurden. Der Sturz Janukowitschs war offensichtlich schon weit vorher geplant. Es bedurfte nur noch des Anlaß für die Dauerproteste seit Herbst 2013. Die Protestler, die nicht zur Arbeit sondern zur Demo gingen, wurden ja auch bezahlt, z.T. in USD.
      Und nun meinen die Polen darin schon einen schönen Erfahrungsschatz zu haben.
      Ich schätze, da verrechnen sich so einige Herrschaften. So, wie die ukrainische Bereitschaftspolizei in Kiew 2013/20214 sich hat von den Chaoten verdreschen und in Brand stecken lassen, wird wohl ersatzlos ausfallen. Da werden wohl die weißrussischen Farben-Revolutionäre den Niederlagen auch eine ganze Anzahl von Verlusten zu beklagen haben.
      Polen müßte ja eigentlich schon besser wissen, daß man von solchen Unterstützungen die Finger läßt. Die haben ja schon reichlich tote Legionäre bei den ukrainischen Einheiten zu beklagen. Diese Toten werden dann ohne viel Aufsehens in ihren Heimatorten beigesetzt.

  2. Laut RT-Liveticker möchten Banderas anscheinend eine zusätzliche Front im Norden haben:

    „07:21 Uhr … Russlands Außenministerium: Ukraine stationiert starke Verbände entlang der Grenze zu Weißrussland“

    Wenn die wirklich dort angreifen, vielleicht ist dann schneller alles vorbei? Mittlerweile dürfte das Banderastan kaum mehr als 20 Millionen Einwohner haben; ungefähr das Doppelte von Weißrussland. Die zweite Front schaffen die Nazis nicht.

    „… Die ukrainische Armee hat ein bedeutendes Militärkontingent entlang der Grenze zu Weißrussland stationiert und versucht regelmäßig, die Verteidigungsfähigkeit des Unionsstaates zu testen. Dies berichtet Alexei Polischtschuk, der Leiter der zweiten Abteilung für GUS-Staaten im Außenministerium Russlands, in einem Interview mit TASS. …“

    1. Und von den 20 Mo verbliebenen Ukrainern ist die Hälfte 60 oder älter, wurde anderweitig berichtet. Ich nehme an, dass bestimmt irgendwo Pläne vorhanden sind, mi welchen Volksherrschaften man Banderistan nach dem Krieg auffüllen will. Azov und Co. dürften wenig begeistert sein.

      1. Bei den Naziverbänden wie Azov gibt es viele ausländische Nazis, und dazu Islamisten aus dem IS-Spektrum und PKK. Viele wurden bereits sehr endgültig entnazifiziert, der Rest wird meist in die EU verschwinden.

        Die Ukraine ist sehr reich, was die Naturschätze angeht, und als Drehkreuz der Seidenstraßen prädestiniert. Wie es aussieht: Die Ukraine soll schnell zu guter Versorgung und Wohlstand kommen. Aufbau durch BRICS-Bank, Rußland, China und Türkiye. Die Ukraine ist (eigentlich) ein schönes und angenehmes Land, in dem dann ein Männerüberschuß, tüchtige Facharbeiter und Ingenieure, auf einen Frauenüberschuß infolge Krieges trifft.

        Viele Russen werden da bleiben und Familien gründen, und viele Chinesen werden sich dort genauso ansiedeln, wie sie das heute in Afrika tun. Die 黑海-[Schwarzmeer]-Chinesen werden wohl zu einem bedeutenden Faktor werden.

  3. Eines Tages wird der russische Präventivschlag dann doch so erfolgen, wie hier dargestellt:
    https://swentr-site.translate.goog/russia/578042-russia-nuclear-weapons/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
    Die westliche Bestie in ihrem Vernichtungswillen zu bremsen, wie soll das gehen?
    „Es könnte sogar so weit gehen, unsere Landsleute und alle Menschen guten Willens vor der Notwendigkeit zu warnen, ihre Häuser in der Nähe von Objekten möglicher Atomangriffe in Ländern zu verlassen, die das Kiewer Regime direkt unterstützen.“
    Das trifft alle Deutschen.

    1. Den kompletten Beitrag habe ich auch gelesen.
      Schon fürchterlich Begreifen zu müssen das dem kompletten Westen der Selbserhaltungstrieb aberzogen wurde.
      Im Endeffekt hat Prof. Karaganow völlig recht,die Menschen im Westen müssen die Bittere Medizin,welche sie anderen zumuten am eigenen Leib erfahren ,um zu Begreifen was Krieg heist.
      Es gibt viele Foren wo das Vorhandensein von Nuklearwaffen bestritten wird,es gäbe sie nicht und somit braucht man vor deren Einsatz auch keine Angst zu haben.
      Irre,die sich ihre Welt zurechtbasteln wie sie es haben wollen.
      Irre,welche nicht begreifen das solche Thesen von denen erdacht und in Umlauf gebracht werden werden die eine schlafende Bevölkerung zur Aufrechterhaltung ihrer Macht brauchen.
      Man kann nur Danken und Hoffen das Herr Putin das nicht so sieht.
      Allerdings wird er ein Jahrelanges weiter Morden der russischen Bevölkerung nicht hinnehmen und dann?
      Wer weiß!

      1. Meiner Ansicht nach geht es nicht in erster Linie um einen fehlenden Selbsterhaltungstrieb, sondern um eine allumfassende Arroganz gegenüber anderen Völkern und Ländern, die nicht zur herrschenden Spezies des Wertewestens, der EU, der Nato, ganz speziell zum Vasallenstamm der USA gehören.
        Es kann gar nichts passieren, es gibt die Nato mit den USA als Führungsmacht und deren Militärpotential. Wer will da was?
        Die Realitäteten aus Vietnam, Irak, Lybien, Syrien, vor allem Afghanistan usw. werden entweder nicht zur Kenntnis genommen, einfach als Siege umgestrickt in Hollywood, bis das auch der letzte Ami glaubt, was doch die GIs alle für Heros waren.
        Jetzt sehen aber diese russophoben Strategen, daß die über alles gelobten deutschen Panzer eben nicht unangreifbar und sehr wohl sehr schnell zerstörbar sind. Jeder zerfetzte Leopard bringt der deutschen Rüstungsindustrie bei Ersatzproduktion einen Umsatz von drei bis sieben Mio. Euro. Je nach Ausstattung. Mindestens!
        Warum zögert die US-Administration, Abrams in die Ukraine zu schicken und erfindet allerlei Vorwände.
        Vermutlich sind die Leute um Biden gar nicht mehr von einem Sieg der Ukraine überzeugt und wollen auch nicht das Sinken der Rüstungsaktien nach bekanntwerden von eben dann zerschossenen und brennenden Abrams.
        Wie heißt es wohl richtig? Laß mich oder laß mir kämpfen? Das scheinen die Amis nun gelernt zu haben. Die Antwort lautet Wohl – laß andere kämpfen!

  4. Lieber Herr Röper, weshalb nicht – auch leserfreundlicher – „Posen“ statt Poznan?

    Sicherlich nutzen Sie die Unterstützung einer automatisierten Übersetzung, aber letztere kann man ja evtl. nachschulen (z.B. DeepL) oder sowas ansonsten beim Gegenlesen händisch korrigieren.

    Soweit die Erbsenzählerei – herzlichen Dank jedoch ganz grundsätzlich für Ihre großartige Arbeit.

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