Mariupol

Kriegsgefangene ukrainische Offiziere berichten über die Kämpfe in Mariupol

In Mariupol haben sich Mitte April über 1.000 ukrainische Marineinfanteristen der russischen Armee ergeben. Nun geben ihre Offiziere dem russischen Fernsehen Interviews.

In Deutschland wurde kaum darüber berichtet, aber Mitte April haben sich weit über 1.300 ukrainische Marineinfanteristen, die in einem weiteren Industriekomplex verschanzt waren, der russischen Armee ergeben. Nun haben deren Kommandant und sein Stellvertreter dem russischen Fernsehen Interviews gegeben, die einen interessanten Einblick in die Kampfhandlungen in Mariupol geben. Ich habe den Bericht des russischen Fernsehens darüber übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die Bekenntnisse des ukrainischen Oberst Wladimir Baranjuk

Eine wichtige Nachricht. Heute wurde bekannt gegeben, dass die humanitäre Operation zum Abtransport von Zivilisten aus dem Asowstal-Werk beendet ist. Jetzt befinden sich in den dortigen Kerkern nur noch Bandera-Leute und, so wird vermutet, Ausländer. Allerdings werden die Hartnäckigen immer weniger. Und immer mehr treffen die vernünftige Entscheidung, zu kapitulieren. Hier zeigen wir Interviews mit gefangenen ukrainischen Offizieren, für die der Krieg vorbei ist.

Sie galten in den letzten vier Wochen als tot, befinden sich nun aber in Gefangenschaft und wollen neue Einzelheiten über die Kämpfe um Mariupol berichten. Zum Beispiel Oberst Wladimir Baranjuk, Kommandeur der 36. separaten Brigade der ukrainischen Marineinfanterie und sein Stabschef, Oberst Dmitri Kormjankow. Die obersten Befehlshaber der Brigade, die im Norden von Mariupol gekämpft hat, haben beschlossen, die belagerte Stadt im entscheidenden Moment zu verlassen.

„Mitte April ging uns allmählich die Munition aus, wir hatten kaum noch Lebensmittel und Wasser und waren gezwungen, in Richtung unserer Truppen auszubrechen. Bei diesem Ausbruch, einem Durchbruch, wurde mein Auto getroffen, brannte aus, und ich bin hier gelandet“, erinnert sich Wladimir Baranjuk.

„Die Führung der Brigade bewegte sich in Richtung Nordwesten und wurde bei dem Versuch, den Fluss zu überqueren, gefangen genommen“, sagt Oberst Kormjankow.

Dies sind Aufnahmen von der Schlacht. Russische Truppen entdeckten einen kleinen Konvoi, der aus dem umzingelten Mariupol kam, um durchzubrechen. Ein Panzerwagen wurde getroffen. Wie sich später herausstellte, versuchte das gesamte Brigadekommando unter der Leitung von Baranjuk, aus dem Kessel zu entkommen. Hier ist sogar seine persönliche Maschinenpistole zu sehen. Aber der Oberst wurde nicht getötet.

Konstantin Kabanow, der Kommunikationsoffizier des Kommandanten, ist einer der Überlebenden. „Es gab den Befehl des Kommandanten, das Auto zu verlassen und zu Fuß weitergehen. Wir sind 2 bis 3 Tage lang durch Felder und Wälder gelaufen, dann wurden wir gefangen genommen“, erzählt Kabanow.

Die Marineinfanteristen der 36. ukrainischen Brigade, die Mariupol von Norden her verteidigt hat, begannen Mitte April zu kapitulieren. Sie sagten sofort, dass ihre Befehlshaber sie in den letzten Tagen de facto im Stich gelassen haben. Baranjuk selbst rechtfertigt sich nun: die Generäle und die politische Führung der Ukraine hätten auch ihn getäuscht. Jeder in Kiew wusste um die Probleme mit Munition und Lebensmitteln, aber die Versuche, Hilfsgüter zu liefern, wurden sofort nach den ersten abgeschossenen Hubschraubern eingestellt.

„Ich habe mit dem Oberbefehlshaber gesprochen, der Präsident wurde über unsere Situation informiert, das heißt, alle waren über die Situation informiert. Ich habe mit Arestowytsch gesprochen und er hat mir Hilfe versprochen: Haltet durch, es kommt Hilfe und so weiter“, sagte Baranjuk.

Selensky selbst entschied offenbar, dass die beste Hilfe für die Marinesoldaten ein Orden für ihren Kommandeur wäre: „Auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Ukraine wurde beschlossen, Oberst Wladimir Anatoljewytsch Baranjuk, Kommandeur der 36. separaten Brigade der Marineinfanterie, den Titel Held der Ukraine zu verleihen“, verkündete Selensky theatralisch.

Aber ein goldener Stern für den Oberst konnte nicht alles ersetzen, was für Tausende umzingelte Menschen notwendig war. In dieser schwierigen Situation zeigte sich das ganze Wesen der Nationalisten der Einheit „Asow“. Diese de facto separate und kaum von der Armee kontrollierte Einheit hat die Marineinfanteristen in Mariupol einfach verraten.

„Die Einheit, die einen bestimmten Sektor besetzt hat, ich meine Asow, hat sich zurückgezogen und meinen Rücken freigelegt. Ich war gezwungen, die Reserven umzuschichten“, sagte Baranjuk.

„Sie, ich meine Asow, zogen sich einfach aus den Gebieten zurück, in denen sie ihren Auftrag ausgeführt hatten, und wir mussten diese Gebiete besetzen, um nicht überrannt zu werden“, erklärte Dmitri Kormjankow.

„Haben Sie sich darüber beschwert?“

„Wie soll ich das sagen. Das ist eine andere Behörde, da bringen Beschwerden nichts. Wir können das nur unserem direkten Vorgesetzten melden.“

Und das ist kein Einzelfall. Den ukrainischen Streitkräften mangelt es seit langem an Vertrauen in die Nationalisten und fast jeder aus Mariupol hat seine eigene Geschichte darüber, wie leicht Asow einen im Kampf einfach hängen lassen kann.

„Unsere Panzer sind ihnen zu Hilfe gekommen, denn der Kampf hatte begonnen, sie verschwanden und wir waren die Einzigen, die übrig blieben“, sagte Konstantin Kabanow.

Als Reaktion auf solche Anschuldigungen haben die Nationalisten, die im Keller von Asowstal sitzen, die gefangenen Marinesoldaten bereits als „Feiglinge“ bezeichnet: „Aus Mariupol konnte man nur wie ein Feigling fliehen, der nur an sich selbst denkt und die Pflicht vergisst. So erging es dem Kommandeur der Marineinfanterie der 36. Brigade“, betonte Ilja Samoilenko, ein Nachrichtenoffizier.

Und man kann nicht behaupten, dass die Kommandeure der ukrainischen Armee nicht wussten, mit wem sie Schulter an Schulter kämpften. Sie brauchten nichts über den Nationalismus als Grundlage der Ideologie von Asow zu erfahren. Alles war gut sichtbar. (Anm. d. Übers.: Gezeigt werden gefangene Asow-Kämpfer, die ihre Tattoos zeigen: Hakenkreuze in verschiedensten Ausführungen und andere Nazi-Symbole)

„Wir haben die Tätowierungen gesehen: Totenköpfe, SS-Zeichen, Blitze und all solchen Scheiß. Alle möglichen seltsamen Symbole, die ich nicht verstehe“, erinnert sich Kormjankov.

Wieder wird bestätigt, dass die Bataillone von Ausländern ausgebildet und wesentlich besser ausgerüstet werden, als die Armee. „Wenn wir konkret das Bataillon Asow nehmen, dann habe ich eine Schulung gesehen, die ein Militärarzt durchgeführt hat. Das war irgendein Ausländer, ich glaube, ein Amerikaner. Er hatte einen Rucksack zur medizinischen Behandlung. Solche Rucksäcke hatte damals in der ukrainischen Armee noch niemand gesehen. Mit dem Rucksack konnte man mindestens zwei Abteilungen medizinisch versorgen. Das hat mich interessiert, weil ich sowas vorher noch nie gesehen hatte“, erzählt Baranjuk.

Bis 2014 diente Baranjuk im damals ukrainischen Feodosia auf der Krim. In den folgenden zwei Jahren kämpfte er in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk und stieg innerhalb weniger Jahre vom Major zum Oberst auf. Der Staatsstreich auf dem Maidan, die Machtübernahme durch die Nationalisten, die Schließung russischsprachiger Schulen – all diese einschneidenden Ereignisse haben den Offizier nicht nachdenklich gemacht. Einige seiner Illusionen wurden durch die Militäroperation zunichte gemacht.

„Mein gesamter Dienst seit dem Jahr 2000 ist von dem Streben in die NATO entwertet worden, aber so wie die NATO im Jahr 2000 weit weg war, so ist sie auch jetzt genauso weit weg. Ich bin dafür, dass die Ukraine ein bündnisfreier Staat ist. Ein Krieg bis zum letzten Ukrainer ist sicherlich nicht erstrebenswert“, meint Baranjuk.

Die Zukunft des gesamten Landes wird weitgehend davon abhängen, wie schnell andere Kommandeure der ukrainischen Armee das begreifen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

47 Antworten

  1. In Deutschland wird auch nicht darüber berichtet, dass die Ukraine täglich 400-500 Tote zu verzeichnen hat. Wer sich die Videos anschauen will, kann das in Telegramm tun. Das ist ein großes Problem für die Russen, weil die Ukraine sich nicht um ihre tote Soldaten kümmert.

    Die westliche Militärhilfe fällt in die Hände der russischen Truppen. Auch dazu gibt’s täglich neue Videos.

    Die unerfahrenen Rekruten werden ohne jegliche Vorbereitung an die Front geschickt und dort im Stich gelassen. Deshalb gibt es mehr Männer, die absichtlich Straftaten begehen, um nicht rekrutiert zu werden. Die Regierung verheimlicht die Wahrheit, deshalb werden die Mobiltelefone bei Rekruten weggenommen oder geprüft, wer welche Webseite besucht hat.

    Selenski war bereit, zu kapitulieren. Doch seine NATO-Freunde haben ihm das verboten.

      1. Inhaftierte aufgrund einer „Amnestie“ freizugeben um sie direkt an der Front zu verheizen – ist keine Freilassung – sondern eine andere Form der Vollstreckung der Todesstrafe…

        Aber seit Jahrtausenden Gang und Gäbe…

      2. „nur Emotionen und Propaganda“ – Ja, die wissen schon, was funktioniert bzw. worauf Leute im Westen konditioniert sind. Grün, Die vermeintliche „Unschuld der Frauen und Jugend“, das wird intensiv genutzt. Ich gehe davon aus, dass gestern der Luftalarm in Kiew aus dramaturgischen Gründen erschallt ist. Dann immer diese Karrierepolitiker und Schauspieler mit einem Helden-Epos versehen, das braucht, so meint man, schon echt infantile Zielgruppe. Wir lernen: Aufklärung hin oder her, Propaganda und die schönen Erzählungen funktionieren einfach immer.

  2. O … es gibt sie offenbar, die Soldaten in der ukrainischen Armee, die keine Nazis sind.
    Allerdings sehr interessant, dass auch dieser hochgestellte Offizier erkannt hat, dass er und seine Mannen nur verarscht wurden.
    Wenn er denn zum Dialog bereit ist, wäre es doch mal interessant, an welchen strategischen Überlegungen er innerhalb der ukrainischen Armee beteiligt war, um das einst innerukrainische Problem zu klären?

    Und ist er den jetzt bereit, nun etwas beizutragen, damit recht schnell die Waffen auf beiden Seiten zum Schweigen gebracht werden?

    1. Sie verwechseln hier was ganz Wichtiges!
      Es gibt die ukrainische Armee und die Asow-Brigaden. Ist nichts anderes wie Wehrmacht und SS. Diese waren auch strikt getrennt, auch bei Gefangennahme wurde dort sehr genau unterschieden. Wird nur gerne in einen Topf geworfen, damit die Naziskeule passt…
      Fachliteratur dazu: „Ich versuche jeden zu retten“ : das Leben eines deutschen Offiziers in Briefen und Tagebüchern / Wilm Hosenfeld. (dieser ist bekannt durch den Film „Der Pianist“)

      1. Also, dass ich da was verwechsle….dann Entschuldigung… Überwiegend hat man hier immer nur davon gelesen, dass sich ukrainische Nazis der russischen Armee und den bewaffneten Kräfte der Separatistenrepubliken entgegenstellen.
        Und es ist mit Sicherheit nicht richtig, dass die ukrainische Armee durch einen Metapher mit der Wehrmacht verglichen wird.
        Nur zum Verständnis, ich sehe immer noch das Abkommen MINSK II, welches durch den UN- Sicherheitsrat bestätigt wurde und der Beschluss dazu noch nicht aufgehoben, als den „Königsweg“ an.
        Leider ist es aber so, dass durch die USA und GB, der ukrainische Präsident zum Pressesprecher der Aussenstelle von Washington und London degradiert wurde.

        Und es ist ja eine Tatsache, dass die einstige ukrainische Bevölkerung, in den 90er Jahren durch eine eine Volksabstimmung, sich für einen eigenständigen Staat entschieden hatte. Bedauerlicherweise kam es dann aber zur umfassenden Entfremdung zwischen der Ukraine und Russland.
        Egal… Fakt ist aber auch, dass die russischen Truppen über die Oblaste von Donezk und Luhansk aktiv tätig sind.
        Ich bin dafür, dass die Ukraine entnazifiziert wird. Ich mag diese „Tausendjährigen“ und nordischen Rassevertreter in Deutschland auch nicht. Ich mag aber auch die amerikanischen Streitkräfte nicht in Deutschland und in Europa insgesamt nicht. Deshalb wäre es besser von einer Entamerikanisierung zu sprechen.
        Denn dieser Oberst mit seinem Offiziersstab, der sich da feige von seiner Truppe entfernt hat, war auch nur Vollstrecker der Amerikanisierung.
        Und insofern müsste auch Putin mal eine Offensive der Entamerikanisierung im eigenen Lande beginnen.
        Die Abkopplung vom Dollar ist da schon mal ein sehr guter Schritt, damit der Rubvel mal wieder richtig rollt.

        Aber es ist klar, dass Russland das eigentliche Kriegsziel, die Wasserversorgung der Krim nun für viele Jahre geregelt hat.
        Damit dürfte es jetzt aber gut sein und jedes weitere Vordringen an der Schwarzmeerküste, hat ja nun mit dem Schutz der Bewohner der „Separatistenrepubliken“ wenig zu tun.

        1. „Und es ist mit Sicherheit nicht richtig, dass die ukrainische Armee durch einen Metapher mit der Wehrmacht verglichen wird.“
          Doch, dies ist richtig. Denn es gibt eine ukrainische Armee, die sich auch ergeben kann, denn dies wird im Militär sogar gelehrt. Wenn fertig, dann fertig.

          „Denn dieser Oberst mit seinem Offiziersstab, der sich da feige von seiner Truppe entfernt hat..“
          Auch hier verwechseln Sie etwas.
          Aus dem Artikel: „…versuchte das gesamte Brigadekommando unter der Leitung von Baranjuk…“. Es nahm seine gesamte Truppe (Brigadekommando) mit. Dies zeugt davon, dass er zur Armee und nicht zu den Asow Batallionen gehört.

          Und ja, auch ich finde die Zusammenwürfelung von ukrainischer Armee mit den Nazis nicht korrekt, aber wohl etwas schwierig auseinanderzuhalten, für einen Außenstehenden.

        2. „Und es ist mit Sicherheit nicht richtig, dass die ukrainische Armee durch einen Metapher mit der Wehrmacht verglichen wird.“

          Wenn man von der reinen Größe ausgeht nat. nicht (die Wehrmacht war eine viel größere Armee). Aber von dem Verhältnis Ukrainische Armee/Asow-Schlächter ist das schon ziemlich das Selbe wie Wehrmacht/SS oder Gestapo.

          Die Asow -Schlächter sind die „neue SS bzw Gestapo“ das sind die Fanatiker, die auch in der Nazi – Zeit immer besonders für ihre Grausamkeit gefürchtet waren (Fanatiker eben). So waren es auch die Asow-Schlächter, die bevorzugt zivile Ziele im Donbass angreifen um ihre „ethnischen Säuberungen“ durchzuführen und die sind es auch die Andersdenkende in der Ukraine jagen, foltern und ermorden.

          Das macht nicht die Armee! (genauso wenig wie das früher die Wehrmacht getan hat). Die unfassbaren Kriegsgräuel (wie auch z.B. die bestialische Folterungen russischer Soldaten) werden immer von den „Verrückten“ oder den Fanatikern begangen. Das war bei der SS/Gestapo in Russland das Selbe. Die waren es vorwiegend, die die russische Zivilbevölkerung in den Dörfern nieder gemetzelt haben.

          Soldaten (also richtige Soldaten!) kämpfen nur gegen Soldaten und nicht gegen wehrlose Zivilisten.

          1. Die Grenzen sind da wohl fliessend und ähnlich wie bei Wehrmacht/SS.
            Die normale ukrainische Armee begeht Verbrechen während der Kampfhandlungen (Totschka-U) kann Asow nicht verschiessen, weil sie die entsprechenden Verbände nicht hat, ebenso sind die Granatwerferbatterien, die auf zivile Objekte schießen Bestandteile der regulären Armee. Daher wurde der Oberstleutnant Jurij Sawtschin als Chef eines Flugabwehrbatallions der 92. mechanisierten Brigade eben auch als Ukrofaschist in seiner Gefallenenmeldung bezeichnet.
            Die Verbrechen der SS-ähnlichen Einheiten richten sich dann zusätzlich gegen Zivilisten und Gefangene. Allerdings neigt man dazu etwas unsauber zu argumentieren und ASOW als Oberbegriff für alle Kriegsverbrecher zu nennen, obwohl es wesentlich mehr ähnliche Einheiten gibt. Selbst in Zusammenhang mit Butscha tauchte in einigen Meldungen auf, dass Kämpfer des ASOW Batallions dort gewesen wären, das glaube ich persönlich nicht.

            1. Zum letzten Satz : unabhängig von ihrem Glauben. Es war aber so. Die Russen waren fast 2 Wochen vorher komplett abgezogen, wie der Bürgermeister freudestrahlend am Tag des Abzuges per Video berichtet hat.

              Ich habe das Video gesehen. Da waren nur leere Straßen, keine einzige Leiche. 10 Tage später war die Selbe Straße (im Video zu sehen) voll mit Leichen. Schon komisch was? (vor allem auch, weil die alle nicht geblutet haben, kein Blut unter und bei den Leichen und alle mit weißen Armbinden).

              Wer soll die erschossen haben? Der Bürgermeister? Die Einwohner beschlossen spontane Selbsttötungen? Und dann noch so kunstvoll, das nirgendwo ein Spritzer Blut zu sehen war. Rätsel über Rätsel.

              Zu der Soldaten-Geschichte: natürlich schießen Soldaten auch oft auf Zivilisten (bevorzugt bei den US-GIs) aber normal eigentlich nicht gezielt. Wäre ja auch insofern dumm, weil natürlich die gegnerischen Soldaten immer erstes Ziel sein müssen, die Zivilisten können sich sowieso nicht groß wehren. Und die Folter -Gräuel sind auch (Ausnahme wieder USA) eher eine Sache der Geheimdienstler und Paramilitärs wie Asow.

              Ich hab Verwandte in Lugansk, die würden dich als Schwätzer bezeichnen, weil die erlebt haben wie die Asow-Schlächter (so werden sie da genannt) die Leute massakrieren (auf offener Straße einfach mal so ein paar Passanten abknallen) und zwar nur diese Schlächter-Truppe. Die Armee hat „nur“ davor von außen Granaten rein geschossen in die Städte.

              1. Ich habe nicht behauptet, dass es die Russen waren. Nur ASOW ist etwas über Batallionsstärke, auch wenn es jetzt Regiment genannt wird. Und die befinden sich eigentlich im Osten beim Donbass.
                Safari war in Butscha, das ist eine Spezialeinheit vom Innenministerium, die Truppen der Territorialverteidigung waren auch dort und wer weiss ich alles noch.
                ASOW ist halt ein etwas inflationär gebrauchter Obergebriff unter dem alles Rechte zusammengefasst wird und das ist nicht unbedingt sauber. Nur darum und um die fliessenden Grenzen bei Kriegsverbrechen zwischen normaler Armee und Sondereinheiten ging es.

                1. Nazis gibt es in der Ukraine auch außerhalb der Asow-Schlächter. Das ist wohl ähnlich, wie bei uns damals in Deutschland, da waren die Nazis ja auch nicht nur in der SS, SA oder Gestapo.
                  Und das sind alles gefährliche Fanatiker, denen jede menschlichkeit fehlt.

    2. Sich bei Nacht und Nebel angesichts der bevorstehenden Niederlage und eines sinnlosen Kampfen von der Truppe abzusetzen, statt samt der Einheit ehrenhaft vor einem überlegenen Gegner zu kapitulieren spricht jetzt aber auch nicht gerade dafür, dass diesem Offizier das Schicksal seiner Leute das Wichtigste ist.

      1. Sehe ich auch so.

        Aber war Ende des WK II in Deutschland aber genauso. Diejenigen, die am lautesten von Ehre und Kampf bis zur letzten Patrone gefaselt haben, haben sich dann als Erstes aus dem Staub gemacht wenn es dann auch bei ihnen ans Eingemachte ging.

        Ich erinnere da mal an die sogenannte Rattenlinie nach Südamerika.

        Ehrenhaft verrecken sollten schon immer nur die anderen. Die kleinen Leute.

  3. Schade, dass der Bericht in sich so unzusammenhängend und wenig schlüssig ist! Warum kann solch ein Bericht nicht etwas genauer, konkreter! Genaue Ortsangaben, genaue Zeitangaben, genaue Lagebeschreibungen, genauere Kommunikation usw. Usw. Sein!???
    Gibt es im gesamten russischen Blätterwald wirklich nur dieses marginale Gerede!? Das ist für einen seriösen Journalisten nun leider kein Ruhmesblatt!!? Tut mir leid! Dann besser keinen Bericht als solch ein emotionales Gerede!

      1. Hat man auch. Die gesamten 8 Jahre Krieg.
        Und diesem FEINEN Herrn Oberst wird auch noch ein Prozess gemacht werden, der sich gewaschen hat. Und wahrlich nicht in Moskau, sondern in Donezk. Gerade er wird sehr oft benannt in den täglichen Berichten des Militärs, eben als Befehlshaber zum Beschuss der Zivilbevölkerung. Er selbst wird zwar momentan als Kriegsgefangener behandelt in Moskau… Doch er selbst weiss auch, dass er so schnell nicht wieder ein freier Zivilist wird sein. Und natürlich ist jeder der täglichen Lageberichte mit Fakten unterlegt. Der Folgende belegt mal auch seine „Schlauheit“ in Bezug daraus, seine persönlichen Sachen bei der Flucht „verloren zu haben“ Wie auch immer: Er wird seiner gerechten Strafe zugeführt. Der versuchte Durchbruch fand übrigens in der Nacht vom 11. auf den 12. April statt.

        17. April um 19:19 ·
        Erklärung des offiziellen Vertreters der Volksmiliz der DVR über die Lage um 20:00 am 17.4.22
        Seit Beginn des heutigen Tages hat der Gegner mehr als 150 Artillerie- und Mörsergeschosse mit Mehrfachraketenwerfern BM-21 „Grad“, 152mm- und 122mm-Rohrartillerie und 82mm-Mörsern abgefeuert.
        Unter Beschuss gerieten die Gebiete von 7 Ortschaften der Republik. In der Folge der ukrainischen Aggression wurden 2 friedliche Einwohner verletzt. 12 Wohnhäuser, ein ziviles Infrastrukturobjekt und 4 Fahrzeuge wurden beschädigt.
        Soldaten der Donezker Volksrepublik befreien gemeinsam mit den Streitkräfte der Russischen Föderation weiter Ortschaften unserer Republik von den ukrainischen Besatzern.
        Seit Beginn des heutigen Tages haben unsere Soldaten 37 ukrainische Nationalisten, 3 Feuerpositionen von 120mm-Mörsern, ein Panzerfahrzeug und 2 Lastwagen vernichtet.
        Mit Trauer teilen wir mit, dass in den letzten 24 Stunden 2 Verteidiger der Donezker Volksrepublik im Kampf für die Unabhängigkeit bei der Ausführung ihrer militärischen Pflicht starben, 16 wurden verletzt.
        Wir sprechen den Verwandten und Freunden der Toten unser aufrichtiges Mitgefühl aus.
        In der Nacht vom 11. auf den 12. April unternahm eine Gruppe von Soldaten der 36. Marineinfanteriebrigade der ukrainischen Streitkräfte einen Versuch eines Durchbruchs aus dem blockierten Iljitsch-Werk in Mariupol.
        Dieser Durchbruch wurde von einer Spezialeinheit der Donezker Volksrepublik verhindert. Während des Käampfes wurden 50 Soldaten vernichtet, darunter fünf leitende Offiziere der Führung der Brigade, 42 weitere gaben sich gefangen.
        Bei der Untersuchung des Gefechtsortes wurde unter den Toten die Leiche des Kommandeurs der 36. Marineinfanteriebrigade Wladimir Anatoljewitsch Baranjuk, seine persönlichen Sachen und seine Waffe gefunden.
        Gesondert will ich auf die Verteidiger der Donezker Volksrepublik eingehen, deren Mut und Kühnheit im Kampf gegen die ukrainischen Nationalisten zu einem Vorbild für zukünftige Generationen werden.
        Am 11. März 2022 geriete eine Sturmgruppe der 5. Brigade während der Befreiung von Mariupol unter Kreuzfeuer der Nationalisten, aber dank der professionellen und selbstlosen Handlungen des leitenden Schützen und Unteroffiziers Denis Romanowitsch Tschabantschuk, der in der entstandenen Lage nicht die Selbstbeherrschung verlor, nahm dieser unter Lebensgefahr eine günstige Feuerposition ein und vernichtete mit Feuer mit Schusswaffen eine Abteilung Personal der Neonazis des Regiments „Asow“ und zwei Feuerpunkte des Gegners. Dank der sachkundigen Handlungen des Unteroffiziers Denis Romanowitsch Tschabanjuk wurde die Einheit aus dem Feuer des Gegners gezogen und konnte die Offensivhandlungen fortsetzen.
        Quelle: https://t.me/nm_dnr/7648

  4. “ Der „Deep State“ der USA melkt seinen geplanten Ukraine-Schachzug bis zum Gehtnichtmehr, um einen strategischen Angriff auf Russland zu tarnen. Das „Geheimnis“ bestand darin, Moskau in einen innerslawischen Krieg in der Ukraine zu zwingen, um Nord Stream 2 zu unterbrechen – und damit die deutsche Abhängigkeit von russischen Rohstoffen. Das beendet – zumindest für die absehbare Zukunft – die Aussicht auf eine bismarcksche deutsch-russische Verbindung, die letztlich dazu führen würde, dass die USA die Kontrolle über die eurasische Landmasse vom Ärmelkanal bis zum Pazifik an einen entstehenden China-Russland-Deutschland-Pakt verlieren würden.“
    https://uncutnews.ch/megalopolis-x-russland-totaler-krieg/

    1. Richtig!

      Laut Peter Haisenko () läuft das schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts so. Die angloamerikanische „Elite“ hat es schon immer mit lang vorausschauenden, teils genialen Schachzügen, geschafft, die Europäer und Russland aufeinanderzuhetzen.

      Siehe sein sehr empfehlenswertes Buch: „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“.

      Hat mir ein völlig neues Geschichtsverständnis vermittelt. Dadurch wurde vieles was in der deutschen Geschichte so passierte verständlich.

        1. Da muss ich Herrn Haisenko aber mal korrigieren. Dieses Spiel ist schon sehr viel älter und beginnt mit Heinrich dem IIX. Seit dem ist es oberste Prämisse englischer Politik, dass es nie zu einem einigen Europa kommen darf.

  5. „In Mariupol haben sich Mitte April über 1.000 Marineinfanteristen der russischen Armee ergeben. “
    Der Satz ist eindeutig zweideutig.
    Ich bin erst erschrocken, aber im weiteren Text wird ja dann geklärt wer sich wem ergeben hat.

      1. „In Mariupol haben sich Mitte April über 1.000 Marineinfanteristen der russischen Armee ergeben. “

        a. 1000M haben sich der russischen Armee ergeben.
        b. 1000M der russischen Armee haben sich ergeben.

        Beides gibt der Satz her.

  6. Was wurde denn aus den Forderungen der Geiselnehmer? Haben sie die einfach zurück gezogen?
    Und woher will man wissen das keine Zivilisten mehr da unten sind? Auf die Aussage von irgendwelchen verblendeten Nazis ist ja kein Verlass.

  7. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ukrainischen Soldaten – die werden ja rekrutiert – auf die eigene Bevölkerung schiessen. Das betrübt, weil ich so diesen Krieg überhaupt nicht verstehen kann! Auch wenn der ukrainische Soldat womöglich durch und durch nationalistisch ist, warum sollte er auf den alten Sammy, seinen Freund, und dessen geliebte Trudi schiessen, auf Tante Sofie? Weil sein Leutnant das will? Das kommt bei mir nicht rein.
    Und was soll das Gejammer über die Asow?

  8. Wie jetzt, ich denke, die bösen ukrainischen Nazisoldaten terrorisieren ihre eigene Bevölkerung, halten sie als Geiseln gefangen und zerbomben Ihre eigenen Häuser, und werden von den lieben russischen Soldaten mit Luft und Liebe befreit.
    Der Artikel passt da aber nicht so ganz in das Bild, was hier seit Monaten verbreitet wird, und als Grund für eines der größten Verbrechen der Neuzeit dient.

    Für mich liest sich das ja eher so, als wäre die Ukrainischen Naziterroristen ja doch ganz normale Soldaten und Menschen, die eben Ihre Heimat verteidigen, so lange sie eben können und es Sinn macht.

  9. Auch hier wieder. Nazis sind ein Geschwür. Krebs. Die zerlegen sich letztlich selbst.
    Das eigentliche Virus. Mannigfaltig erscheinend. Legen ihre eigenen Eltern und Geschwister um wenn es sein muss.
    Natürlich gibt es Parallelen.
    Kleiner Buchtipp hierzu.
    „Versprich mir das du dich erschiesst“
    Kurz vor Kriegsende 1945 gab es einen Massenselbstmord im pommerschen Demmin. Die Nazis waren über alle Berge sprengten die Brücken hinter sich und überließen die indoktrinierte russophobe Bevölkerung der unsichtbaren Guillotine der eigenen Angst.

    Meine eigene Mutter -aus Schlesien- wiederum erzählte immer von ihren Fluchterfahrungen in Brandenburg.
    Wie ein – in panischer Angst vor der russischen Invasion- verwaistes Dorf von der tatsächlich einrückenden russischen Kommandatur verwaltet wurde. Die leeren Ställe wurden den aus dem Osten eintreffenden -deutschen- Flüchtlingen zugewiesen. Denen ging’s prächtig.
    Da staunt der Laie und die Fachfrau wundert sich

    1. Und selbstverständlich. Meine Mutter konnte sich auch an die Schreie, „komm Fräulein“ und „Uhri, Uhri“ (Ihre Uhr bitte) erinnern. Es geht hier um Diffenzierung. Nicht Beschönigung. Erwachsenes Verhalten und Verstehen. Statt dieser ganzen infantilen Infanterie Debatte. Kann doch wohl nicht so schwer sein.

  10. Waffenlieferungen über Ungarn an die Ukraine werden weiterhin ausgeschlossen

    Ungarn erneuert Angebot als Gastgeber für eine Friedenskonferenz zu fungieren

    https://www.freiewelt.net/nachricht/ungarn-erneuert-angebot-als-gastgeber-fuer-eine-friedenskonferenz-zu-fungieren-10089147/#comment-form

    Die ungarische Regierung von Viktor Orbán hat ihr Angebot erneuert, als Gastgeber für Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland zu fungieren.

    In dem Zusammenhang hat sie noch einmal darauf hingewiesen, dass es Waffenlieferungen über Ungarn in die Ukraine nicht geben wird.

    In den vergangenen drei Monaten hat die ungarische Regierung von Viktor Orbán sich wiederholt als Gastgeber für Friedensgespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine angeboten.

    Dieses Angebot wurde heute vom ungarischen Außenminister Peter Szijjártó erneuert. …UNBEDINGT ALLES LESEN !!

    KOMMENTAR

    DIE VOLLIDIOTEN DES WESTENS WOLLEN KEINEN FRIEDEN !!

    Orban ist der einzige Normale Politiker in der ganzen EU !!

    Da können sich alle ein ganz dicke Scheibe abschneiden.

    Mir gefällt besonders gut, dass er kein US-VASALLE ist wie die meisten anderen Regierungen, unsere ganz voran.

    Es könnte schon längst Frieden sein, wenn die USA nicht die ständige Ausdehnung der NATO betrieben hätte, und das natürlich unter Mithilfe der anderen EU-Flaschen.

    Besser gesagt ohne NATO-AUSDENHNUNG keinen Krieg in der Ukraine !!

    Da mit wird deutlich, dass die NATO NICHT zur Sicherheit beiträgt, wie es immer behauptet wird !!

    SO IST DIE NATO EINE ZWANGSFREUNDSCHAFT DES US-IMPERIALEN WAHNSINNS !!

  11. Strafanzeige gegen Graf Lambsdorff, Frank Plasberg und Anton Hofreiter

    https://free21.org/strafanzeige-gegen-graf-lambsdorff-frank-plasberg-und-anton-hofreiter/

    Von Dr. Rolf Geffken

    Liebe KollegInnen, ich habe angesichts der sich immer mehr verschärfenden Lage in der Ukraine aber auch in Deutschland Strafanzeige gegen zwei Politiker und einen Fernsehjournalisten gestellt.

    Ich bin mir darüber im Klaren, dass auch beliebige andere Politiker und Medienvertreter eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung verdient hätten.

    Ich habe aber diese drei Vertreter ihrer Zunft herausgegriffen, weil ihre Erklärungen exemplarisch stehen für die gegenwärtige Kriegshetze und Volksverhetzung.

    Meine Anzeige ist zugleich eine Presseerklärung und kann gerne weitergeleitet werden.

    Ich erinnere bei dieser Gelegenheit an meinen 2 Wochen nach Kriegsausbruch erschienenen Artikel auf unserer Website [1] sowie mein Video bei Youtube zu „Krieg & Recht“

    Strafanzeige wegen Volksverhetzung § 130 StGB

    Sehr geehrte Damen und Herren, die nachfolgende Strafanzeige erstatte ich nicht als Anwalt sondern in eigenem Namen.

    Da es bei den hier angegriffenen öffentlichen Äußerungen sich sämtlich um bundesweit veröffentlichte Äußerungen handelt, dürfte die Staatsanwaltschaft Berlin örtlich zuständig sein, auch wenn einer der Beschuldigten seinen Wohnsitz in Wermelskirchen hat. …UNBEDINGT ALLES LESEN !!

  12. Petr Bystron: Habeck gesteht Scheitern seiner Russland-Politik ein

    https://unser-mitteleuropa.com/petr-bystron-habeck-gesteht-scheitern-seiner-russland-politik-ein/#comment-52166

    BERLIN – 5. Mai 2022 – Zu den Äußerungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck über die negativen Folgen der Sanktionen gegen Russland

    („Wir werden uns aber natürlich selbst schaden. […] Der Sinn von Sanktionen ist, dass eine Gesellschaft, in diesem Fall die europäische Gesellschaft, Lasten trägt. […]

    Wir werden höhere Inflationen, höhere Energiepreise und eine Belastung der Wirtschaft haben.“), teilt der außenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Petr Byston, mit:

    „Wirtschaftsminister Robert Habeck versucht nun, die negativen Folgen von Wirtschaftssanktionen als deren eigentlichen Zweck zu verkaufen. Damit pervertiert er die Wirklichkeit. …UNBEDINGT ALLES LESEN / HÖREN !!

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