Nächster Schock für EU

Russland und USA einigen sich in Riad auf Verbesserung ihrer Beziehungen

Bei den Verhandlungen in Rias haben die russische und die US-Delegation nicht nur über die Ukraine gesprochen, sondern vor allem konkrete Schritte zur Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen beschlossen. In der EU dürfte das einen neuen Schock auslösen.

Delegationen aus Russland und den USA haben sich in Saudi-Arabien getroffen. Während deutsche Medien vor allem darüber berichten, dass sie dort ohne Kiew und Brüssel über die Ukraine sprechen, waren tatsächlich weit mehr Themen auf dem Tisch. Es ging anscheinend vor allem um eine Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen, um die Wiederbelebung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, was ein Ende der Sanktionen bedeuten würde, und um die Frage der diplomatischen Vertretungen, nachdem die Biden-Regierung immer mehr Beschränkungen für die Arbeit russischer diplomatischer Vertretungen in den USA beschlossen und sogar Russland gehörende Immobilien faktisch enteignet hatte.

Ich übersetze hier die Presseerklärung, die das russische Außenministerium nach dem Treffen in Riad veröffentlicht hat und bei Interesse finden Sie hier eine Übersetzung der kurzen Pressekonferenz, die der russische Außenminister Lawrow nach dem Treffen gegeben hat.

Beginn der Übersetzung:

Im Einklang mit der Vereinbarung zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, die Kontakte zu internationalen Fragen und der bilateralen Agenda zu intensivieren, haben der russische Außenminister Sergej Lawrow und der Berater des Präsidenten der Russischen Föderation Juri Uschakow am 18. Februar in Riad Gespräche mit einer amerikanischen Delegation, bestehend aus Außenminister Rubio, dem Nationalen Sicherheitsberater des Präsidenten Waltz und dem Sonderbeauftragten des Präsidenten für den Nahen Osten Whitkoff geführt.

Sie haben ein breites Spektrum von Themen besprochen, einschließlich der Aussichten auf eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen. Beide Seiten kamen überein, so bald wie möglich Botschafter zu ernennen und Konsultationen auf der Ebene der stellvertretenden Außenminister aufzunehmen, um die Beschränkungen für die Tätigkeit der diplomatischen Vertretungen beider Länder aufzuheben. Die Seiten kamen überein, einen Dialog aufzunehmen, um Wege zur Wiederaufnahme der Zusammenarbeit in der Wirtschaft, einschließlich Energie, Raumfahrt und anderen Bereichen von beiderseitigem Interesse zu vereinbaren.

Beide Seiten tauschten ihre Ansichten über die Lage in der Ukraine aus. Beide Seiten bekräftigten ihren gegenseitigen Willen zur Lösung des Konflikts. Die russische Seite betonte die Notwendigkeit, die Ursachen des Konflikts zu beseitigen, die Voraussetzungen für einen dauerhaften und langfristigen Frieden zu schaffen und die Sicherheit und die legitimen Interessen aller Länder in der Region zu gewährleisten. Es wurde vereinbart, die gemeinsame Arbeit in diesem Bereich durch Sonderbeauftragte fortzusetzen, die in naher Zukunft ernannt werden sollen.

Die Seiten kamen überein, die Kommunikationskanäle zu anderen internationalen Fragen wieder aufzunehmen und dabei die besondere Verantwortung Russlands und der USA in Friedens- und Sicherheitsfragen zu berücksichtigen, die sie als Atommächte und ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats tragen. Es wurde das Interesse bekräftigt, die gemeinsame Arbeit an den Vorbereitungen für das Treffen zwischen dem russischen und dem amerikanischen Präsidenten fortzusetzen.

Während ihres Aufenthalts in Riad wurden Sergej Lawrow und Juri Uschakow von Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud, dem Vorsitzenden des saudi-arabischen Ministerrats, empfangen und bedankten sich für die hervorragende Organisation der russisch-amerikanischen Verhandlungen. Sie erörterten die Umsetzung der Vereinbarungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Kronprinz bin Salman über die umfassende Entwicklung der bilateralen Beziehungen.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

23 Antworten

    1. Wir sollten trotz aller Vorbehalte Schritte in die richtige Richtung anerkennen.
      Ich für meinen Teil habe mit einem solchen, vergleichsweise großen Schritt nicht gerechnet. Aber selbstverständlich: Wir werden sehen …

      1. Wenn man sich die derzeitige Dynamik an der Front ansieht, beachtet, dass die US Hilfe zumindest mächtig eingeschränkt wurde, dazu das Protokoll liest, dann bekomme zumindest ich den Eindruck, dass man sich geeinigt hat, die Entscheidung auf dem Schlachtfeld abzuwarten. Zumindest derzeit, weil die USA noch nicht so genau wissen, wer Selenski ersetzen soll.
        Der angekündigte Besuch von Kellogg in der Ukraine soll ja dazu dienen, vor allem Militärs zu treffen 😉

        1. Die genauen Personalien sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, und stehen vermutlich auch intern noch nicht endgültig fest. Aber es ist sehr anzunehmen, daß das Zelensky-Regime durch eine Transitionsregierung unter russischer Regie und mit dem Segen Trumps ersetzt wird.

  1. Russland und USA einigen sich in Riad auf Verbesserung ihrer Beziehungen

    Ich übersetze das mal auf plain Deutsch:

    USA: Fuck, wir haben es nicht geschafft, Euch so sehr in die Eier zu treten, dass ihr zusammenbrecht und um Gnade winselt. Also fürs Erste: Respekt Bro.

    Russland: Auch wenn wir es nicht zeigen, aber die ganze Scheiße hat uns ganz schön geschlaucht. Wenn wir wieder mitspielen dürfen, machen wir es ein bisschen mehr so, wie ihr wollt. Aber wir müssen unser Gesicht waren können. Okay?

    1. Glaube ich nicht, die Russen wissen, dass die Ukraine auf dem letzten Loch pfeift. Just als sich der Amerikaner an ihr sattfressen will.

      Da bilden sich also gerade gemeinsame Interessen.

      1. Da bilden sich also gerade gemeinsame Interessen.

        Gemeinsame Interessen… Hmm… In Frankreich nannte man gemeinsame Interessen mit dem Aggressor Collaboration.

        Nüchternheit schön und gut. Aber man darf darüber nicht jedes Gerechtigkeitsempfinden in den Dreck treten. Wie kann Russland gegenwärtig gemeinsame Interessen mit den USA haben?

        Russlands Bedingung müsste lauten:
        – sofortige Aufhebung sämtlicher Wirtschafts-Sanktionen
        – sofortige Freigabe alles eingefrorenen und / oder beschlagnahmten russischen Vermögens
        – sofortige öffentlichkeitswirksame Wiederherstellung des beschädigten Rufes Russlands
        – sofortige Aufhebung sämtlicher Sanktionen im Bereich des Sports und der Kultur
        – sofortige Einstellung sämtlicher juristischer Verfolgung russischer Staatsbürger, die lediglich aus ethnischen Gründen besteht

        Dann wären Bedingungen geschaffen, dass man auf Augenhöhe über den Fall Ukraine verhandeln könnte.

        Im Moment wird Russland aber von den USA – auch unter Trump – wie ein Feindstaat behandelt. Wie kann Russland davon ausgehen, mit einem „Partner“, für den es ein Feindstaat ist, über die Verbesserung irgendwelcher gemeinsamen Interessen zu verhandeln?

        ich weiß, dass ich das in guter alter deutscher Manier, die noch nie irgendwann und irgendwo auf dieser Welt zu einem guten politischen Ergebnis geführt hat, viel zu idealistisch sehe.

        Aber gerade aus dieser Perspektive sehe ich klar und deutlich, dass Russland, wenn es diesen Deal mitmachen sollte und dabei das bliebe, was man auch einen Feindstaat nennen kann, viel zu pragmatisch handelt . . . um nicht zu sagen opportunistisch.

        Oder glaubt irgendwer, dass Russland auf diesem Weg tatsächlich sein Ziel eines umfassenden Sieges erreichen kann?

  2. Es klingt ei wenig, als würde die russische Seite sich danach sehnen, dass alles vorbei wäre und man – besonders mit den USA – weiter machen könne, als wäre nichts gewesen: lasst uns doch vernünftig werden und wieder zur Tagesordnung übergehen – Geschäfte machen.

    Mein innerer Kompass sagt mir: Njet. Das wäre Verrat an den hunderttausenden gefallenen Jungs.

  3. Also nach meiner Meinung werfen diese US-Russland-Verhandlungen ein ganz anderes Licht auf den schnellen Fall Syriens. Hier dominiert jetzt US/Israel und NATO-Türkei, die Russen halten auf Verhandlung nur noch ihre Stutzpunkte. War das der Anfang des Deals zwischen den Global-Playern USA und Russland. Ich wage mal die Prognose,
    dass ein Deal wegen der Ukraine zustande kommt und ein neuer eiserner Vorhang in der Ukraine gezogen wird. Die Restukraine wird mit Rohstoffen ausgeplündert und alle weiteren Zahlungsverpflichtungen an die USA werden von der EU getragen. Ich gehe nicht davon aus, dass die BRICS den Dollar groß ans Bein pinkeln werden. Es wird einen Gewinner geben, einen stolzen Zweiten (der diese Rolle akzeptiert) und die Verlierer EU/Ukraine.

    1. Sie dürfen eines nicht aus den Augen verlieren:

      Putin hat mehrfach DEUTLICH gesagt, daß es ja nicht an ihm oder Russland läge, daß man nicht mehr in Dollar handelt, sondern daß es in Wahrheit SO ist, daß Amerika Russland VERBOTEN hätte in Dollar zu handeln.

      Das sollte man schon so wie es ist im Auge halten. Wenn also Trump den Dollar stärken will, wird er um eine Aufhebung der Sanktionen nicht herumkommen.

      Aber bis die €U es schafft aus dem Rektum der Staaten herauszukommen um ihren eigenen Fehler einzugestehen, kann „Zeit“ vergehen. Im Übrigen rechne ich nicht damit, daß irgendein Banause aus Brüssel die Zeichen der Zeit lesen kann. Ich würde nichtmal die Wette halten daß jeder von denen überhaupt lesen kann.

      1. Die EU und Ukraine sind derzeit aus dem Rektum des US-Imperiums ausgeschissen, wollen aber gerne wieder rein. Die EU wird sich massiv aufrüsten und den militärisch industriellen Komplex, ein wesentlicher Bestandteil des Deep States, sehr bereichern. Ein brillianter Strategiewechsel des US-Imperiums mit Trump, Putin freut sich auf das Treffen mit ihm.
        Trump hat die Ukraine de facto zum Abschuss freigegeben, schon unter Biden wurde die Unterstützung zurückgefahren und verzögert. Die EU wird versuchen die Ukraine alleine zu unterstützen und wenn der Deal abgeschlossen ist, kann sich die EU mit Russland im direkten Kriegszustand befinden, wenn sie den Deal nicht anerkennt. Spiel, Satz und Sieg US-Imperium und Weltmacht Nr.1
        P.S. Sie haben recht, die EU-Polit-Vasallen-Elite ist dämlich und korrupt, wenn ihnen ihre Völker egal sind, nur korrupt.

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