Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz

Putin im O-Ton über das Gedenken an den Holocaust, die politischen Eliten in Europa und die Deutschen

Der russische Präsident wurde danach gefragt, wie er dazu steht, dass russische Vertreter nicht zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz eingeladen wurden und darauf eine sehr ausführliche und für viele vielleicht überraschende Antwort gegeben.

Im Pool der Kreml-Journalisten spielt Pavel Sarubin eine herausgehobene Rolle, denn er ist sehr nahe an Putin dran und kann dem russischen Präsidenten immer wieder exklusiv Fragen stellen, die er auf seinem Telegramkanal veröffentlicht. So war es nun wieder und Sarubin durfte in Putins Wagen mitfahren und den Präsidenten zum Thema Jahrestag der Befreiung von Auschwitz befragen. Ich habe die von Sarubin veröffentlichte Frage und Putins Antwort übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Frage: In diesem Auto, in Ihren anderen Autos, waren viele führende Politiker, viele Ihrer Kollegen. Und ich habe mich daran erinnert, dass Sie vor 20 Jahren gemeinsam mit Jacques Chirac in einem Auto zu den Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz gefahren sind. Damals wäre natürlich niemand auf die Idee gekommen, dass Russland 20 Jahre später nicht zu den Veranstaltungen eingeladen werden würde, die an diesen Tagen stattfinden. Heute sprechen viele darüber, dass dort eine sehr große, die größte deutsche Delegation war. Es waren Vertreter der Länder anwesend, die Hitler gedient haben. Selensky, der Nazis applaudiert und eine neonazistische Politik verfolgt, war dort. Was passiert überhaupt mit Europa? Sind sie vom Weg abgekommen, haben sie sich selbst, ihr historisches Gedächtnis verloren?

Putin: Mir scheint, dass es nicht richtig ist, die Situation und die Länder zu vergleichen, die, wie Sie sagten, Hitler gedient haben, oder wie Deutschland, das Hitlers Aufstieg zur Macht unterstützt hat, und dann den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Aber das war damals. Die heutige deutsche Gesellschaft hat damit nichts zu tun. Ja, es gibt ein historisches Gedächtnis, wir müssen uns daran erinnern und wir dürfen es nicht vergessen, aber es ist sicherlich unfair, der heutigen Generation der Deutschen die Schuld für das, was in den 30er und 40er Jahren passiert ist, zu geben.

Aber das ist meine persönliche Meinung, man kann das anders sehen, ich bin sicher, dass andere es anders sehen. Ich habe in Deutschland gelebt, ich habe immer noch viele Freunde in Deutschland, ich weiß, wie sie über die Nazi-Vergangenheit denken. Übrigens fühlen sich die Deutschen selbst schuldig und so weiter, aber ich möchte noch einmal betonen, dass die heutige und die zukünftige Generation nicht für das, was dort passiert ist, benachteiligt werden sollte. Das ist das Erste.

Zweitens, was die europäischen Eliten betrifft, das ist ein besonderer Teil des Gesprächs, in Europa gab es so herausragende politische Weltpolitiker wie De Gaulle, dann weiter Mitterand, in neuer Zeit Chirac. In Deutschland Willy Brant, Kohl oder Schröder, den würde ich übrigens in die gleiche Reihe stellen.

Diese Leute hatten eine eigene Meinung und den Mut, für ihre eigene Meinung zu kämpfen, sie zu äußern und darüber zu reden und zu versuchen, sie wenigstens in der praktischen Arbeit umzusetzen. Heute gibt es solche Leute praktisch nicht mehr, manchmal sieht man sogar mit Erstaunen, was da vor sich geht, irgendwelche Leute, die keine Ausbildung haben und um Dinge kümmern, die eindeutig nicht ihre Sache sind, mit denen sie in ihrem Leben noch nie etwas zu tun hatten. Aus der Sicht der Interessen der Bürger der europäischen Länder des Westens aus gesehen, irgendwie ein, ich weiß nicht, politisches Unglück. Nun, Gott mit ihm.

Aber daher kommen übrigens alle möglichen Alternativen. Ja, und um diese Alternativen zu bekämpfen, versuchen sie dann, auf Verbote zurückzugreifen. Als ob sie nicht wüssten, dass man, wenn sie heute etwas verbieten, morgen eine andere Alternative mit einem anderen Namen auftauchen wird. Wenn es in der Gesellschaft die Forderung nach einer bestimmten politischen Idee gibt, kommt man daran nicht vorbei.

Was haben die uns seinerzeit beigebracht? Präsentiert ein überzeugenderes Programm. Bringt die Leute dazu, euch zu glauben, bietet eure Lösungen an. Und da denken sie jetzt darüber nach, was sie wo verbieten sollen.

Jetzt gibt es irgendeinen Streit zwischen den europäischen politischen Eliten und dem neu gewählten Präsidenten Trump. Hat sich denn seit Bidens Zeit etwas geändert? Es hat sich gar nichts geändert. Sie haben unter Biden gerne jeden Befehl aus Washington umgesetzt. Sie mögen Trump einfach nicht, sie haben ihn aktiv bekämpft, ja, sie haben sich wirklich in das politische Leben und den Wahlprozess in den USA eingemischt, und dann waren sie ratlos, als Trump plötzlich gewonnen hat.

Biden hat ihnen mental besser gefallen, mental. Er hat andere Vorstellungen davon, was gut und was schlecht ist, in der Genderpolitik zum Beispiel. Aber ich versichere Ihnen, Trump mit seinem Charakter, mit seiner Hartnäckigkeit, er wird da schnell für Ordnung sorgen, ganz schnell, und alle, Sie werden sehen, es wird schnell gehen, bald werden sie alle zu Füßen des Meisters stehen und brav mit dem Schwanz wedeln. Es wird sich alles einrenken.

Aber was die Einladung oder Nicht-Einladung zu Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Befreiung von Auschwitz angeht, das ist natürlich eine seltsame, beschämende Sache für diejenigen, die das getan haben.

Warum? Nun, man kann über die heutige Politik Russlands denken, was man will. Man kann über das russische Staatsoberhaupt, über mich, denken, was man will. Niemand bettelt um eine Einladung. Aber wenn man darüber nachdenkt, hätten die wesentlich subtiler handeln können. Wenn man die Befreier von Auschwitz schon aus gesundheitlichen und Altersgründen nicht mehr einladen konnte, dann hätten die doch wenigstens deren Verwandten einladen können, jemanden, der mit denen verwandt ist.

Aber Leute einzuladen, die Bandera zu ihrem Nationalhelden erkoren haben, der schuldig ist am Holocaust, schuldig an der Vernichtung von 100.000 Juden, Russen, Polen – die Polen wissen übrigens, wer Bandera ist und erinnern ihre politische Führung daran. Die heutige Führung der Ukraine hat Bandera zu einem Nationalhelden erhoben, er ist ein Symbol des ukrainischen Staates. Und deren Führung applaudiert auch noch ehemaligen SS-Soldaten, den Verursachern des Holocausts, die persönlich mit ihren eigenen Händen Juden vernichtet haben. Das ist natürlich sehr seltsam, aber das sind die Realitäten von heute in dem Europa, über das wir gerade gesprochen haben.

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

22 Antworten

    1. Ich dachte eigentlich das er das Dresden Syndrom jetzt langsam überwunden hätte.
      Er sollte vielleicht mal ein Woche Urlaub in Deutschland machen. Vielleicht würde
      er dann seine Meinung ändern. Ansonsten wären für’s erste die Kommentarspalten
      der MSM sehr hilfreich.

      1. @Frank & Evamaria

        Eure Kritik bezüglich der Aussagen Putins – hier – verstehe ich nicht.

        Er hat trotzdem Recht damit, dass die heutige Generation nicht schuldig an Auschwitz ist…

        Ich konnte da nichts anderes entnehmen…. Das Einzige, was ich jetzt „bemängeln“ würde & das ist nur ganz subjektiv, dass ich Schröder definitiv NICHT in eine Reihe mit den genannten großen Weltpolitikern stellen würde.

        1. Putin: Mir scheint, dass es nicht richtig ist, die Situation und die Länder zu vergleichen, die, wie Sie sagten, Hitler gedient haben, oder wie Deutschland, das Hitlers Aufstieg zur Macht unterstützt hat, und dann den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Aber das war damals.

          Die heutige deutsche Gesellschaft hat damit nichts zu tun.

          1. Der Rossijskij Prezident ist ein höflicher und diplomatischer Mann. Er hält sich immer so, daß er, wie überraschend sich die Lage auch wenden mag, immer noch mit allen reden kann, und seien es Bidenoide, Schölze und Baerböcke. Für die anderen Töne hat er seine Leute, den Sicherheitsrat Medwedew, den Berater Karaganow, und hin und wieder gibt Putin Bestätigungen, daß die tatsächlich in seinem Sinne reden. Das muß reichen.

            Und ansonsten hat er recht: Die heutige Generation hat keinerlei Schuld an der Hitlerei. Nicht einmal meine Eltern, die waren zur Zeit der Befreiung noch Kinder. Dieser Schuldkult ist absurd, wir haben keine Schuld an den damaligen Ereignissen.

            Aber Verantwortlichkeit für die heutigen.

            1. Ich wiederspreche Ihnen nur ungern, aber die Nachfahren dieser Nazidiktatur und ihren Akteuren, haben bedauerlicherweise nichts dazugelernt. Ihre Eltern und auch meine Großeltern waren davon
              nicht betroffen und wir müssen uns auch dem „Schuldkult“ nicht hingeben.
              Aber Sie selbst sagen es doch immer wieder, wie es in Deutschland immer noch aussieht.
              Ich habe etwas weiter oben die Ergebnisse der Europawahl eingefügt.
              Das darf man nicht ausblenden. Über die Höflichkeit von Wladimir Putin liese sich streiten, aber
              ich befürchte, er hat seine rosarote Brille, was die große Mehrheit der Deutschen betrifft immer
              noch nicht abgelegt.

              1. Trump und die AfD in den Himmel loben, dann aber CDU, Grünen und SPD faschistische Tendenzen zuschreiben … ach ja, super!
                Es gibtr da noch so eine faschistoide Strömung, die wird durch die sogenannten Antideutschen verkörpert. Davon haben wir hier ja auch eine Menge im Forum 😉
                Ob ich nun das Gesülze von Evamaria lese oder habecks Spruch …mit Deutschland konnte ich noch nie etwas anfangen … nehme .. wo ist da eigentlich der Unterschied?

                Es mag ja sicherlich sein, dass wir verschiedene Deutsche kennen, es mag sicherlich auch sein, dass CDU und FDP (oder auch Grüne) Wähler nicht so ganz wissen, was sie tun. Ihnen deshalb aber zu unterstellen, dass sie alle faschistoid wären ist schon sehr merkwürdig…..

                1. Wer lobt denn die AfD in den Himmel? Und gerade Weidel gehört in der AfD zu einer Richtung, der es manchmal an strikter Distanz zu gewissen anderen Parteien fehlt.

                  Diese gewissen anderen Parteien sind tatsächlich im besten Falle, was als „liberale Faschisten“ bezeichnet wird, im schlechteren Falle eine modernere Variante des Nationalsozialismus, in Regenbogen statt Braun gewandet.

                  „Kein Frieden mit Autokraten! Kein Frieden mit Russland!“
                  — Linksjugend Leipzig, 16.11.2019

                  „Das muß schon beim kleinsten Pimpf anfangen, der schon in dieser Herrenmoral erzogen werden muß.“
                  — Joseph Goebbels, 17.1.1936

                  „Zunächst: Ich habe die Verteidigung der Ukraine durch Asow mit keiner Silbe kritisiert. Es wird sich kein einziges Zitat von mir finden wo ich dies tue – im Gegenteil. Ich bin ja froh wenn sich Rechtsextreme auch mal nützlich machen“

                  — Fabio De Masi (damals „Die Linke“, heute BSW), 28.3.2022
                  https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1508523950992764933

                  „Aufgrund der schweren Völkerrechtsverletzung durch den offenbar geistig gestörten Autokraten Putin, lehnen wir ab sofort grundsätzlich die Behandlung russischer Patienten ab“
                  —Ortrud Steinlein, Direktorin des Instituts für Humangenetik am Klinikum der Universität München

                  „Sie sehen aus wie Menschen, aber es sind blutrünstige, hasserfüllte Monster…!“
                  — Landeszentrale für politische Bildung BW über die Russen, Unterrichtsmaterial für Kinder

                  „Wir versuchen, so viele von ihnen wie möglich zu töten. Je mehr Russen wir jetzt töten, desto weniger werden unsere Kinder zu töten haben“.
                  — Dmytro Vrublevsky, Diplomat der „Ukraine“, 21.8.2022

                  „Wissen Sie, ich bin ein großer Humanist und habe immer gesagt: Ein verwundeter Feind ist kein Feind mehr, sondern ein Patient. Aber jetzt habe ich den strikten Befehl gegeben, alle Verwundeten zu kastrieren. Weil sie Kakerlaken sind und keine Menschen. Unsere Ärzte haben immer versucht, Leben zu retten. Aber die Russen werden hier sterben. Sie werden in großer Zahl sterben.“

                  — Gennadiy Druzenko, oberster Arzt der ukrainischen Armee, 16.3.2022 im ukrainischen Fernsehen

                  „Slava Ukraini!“
                  — Rede von Präsidentin von der Leyen zur Lage der Union 14.09.2022 und 13.09.2023

                  „Slava Ukraini!“
                  — Bundeskanzler Olaf Scholz, 14. Mai 2023

                  „Слава Україні.“
                  — Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) November 5, 2024

                  Und mehr noch als das „Wörterbuch des Unmenschen“ ist es die ideologische Nähe des „Europa“ der EU zum „Neuen Europa“ des Nationalsozialismus, und des aktuellen Rußlandfeldzuges zum „Generalplan Ost“.

                  Typischer Geist und Jargon des Nationalsozialismus aus der Zeit um 1943 ist:

                  „Europäische Weltanschauung“, „Europagedanke“, „europäische Friedensordnung“, „Europa-Charta“, „Europa-Thesen“, „europäische Familie“, „europäische Völkerfamilie“, „europäische Wirtschaftsgemeinschaft“, „Europa den Europäern“, „europäische Monroe-Doktrin“, „Vereingte Staaten von Europa“, „Europäischer Staatenbund“, „Neuordnung Europas“, „Neues Europa“.

        2. Ich denke als heutiger Deutscher ist man nicht schuld am Holocaust. Aber man sollte sich selber schon in der Pflicht sehen nicht ein noch blöderer Idiot als die eigenen Großeltern zu sein. Das haben leider sehr viele nicht geschafft. Die wären genau solche Nazis geworden wie ihre Vorfahren. Schlimm ist das insbesondere in der Politik, dem Journalismus und den kulturschaffenden. Polizei. Justiz und vm. Überall wurde nichts gelernt.

  1. Es gibt in der EU nicht eine charismatische Führungspersönlichkeit, welche regiert. Keinen, der Farbe bekennt und an der Macht stehend den USA Paroli bietet. China ist böse, weil sie effektiver arbeiten. Usw. usf. Und ja. Es ist beschämend. Es hatte sich jedoch abgezeichnet. Dass man die Befreier nicht einladen will, ist Selbstbetrug.

    1. „Dass man die Befreier nicht einladen will, ist Selbstbetrug.“

      hm… das ist unhöflich – der eigentliche Selbstbetrug ist, dass man die Banderas zu solch einer Veranstaltung einlädt!

      Aber gut – Nazis machen Nazisachen… die EU IST Nazi!

  2. Ich kann Putins Entlastung der heutigen deutschen Gesellschaft nicht zustimmen, denn es sind die heutigen, deutschen Politiker, die kein Problem mit den Bandera-Verehrern haben, und die heute zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz eingeladen wurden, während russische Politiker unerwünscht sind, obwohl es die Rote Armee war, die Auschwitz befreit hat.

    Putins Zurückhaltung auf westliche Provokationen ist sonst eine Tugend, aber hier sollte Putin den westlichen Politikern ihre unaufrichtige Teilnahme am Holocaust ganz laut ins Gesicht sagen.

    1. Dachte ich auch zuerst, früher haben sie unter Adi mit dem Schwanz gewedelt und jetzt unter wem auch immer. Mit dem Unterschied, mittlerweile noch stolz darauf sein zu können, denn die Letzten, die noch wußten, wer begeistert profitiert hat, sind nicht mehr am Leben. Allerdings tröstet Putins Aussage insofern sie keine Schuld nimmt, die man nicht hatte, aber berücksichtigt, sich das vorgeworfen haben zu müssen, eigentlich.

  3. Hier einer der ersten Artikel nach der Befreiung in der Prawda:

    Prawda
    2. Februar 1945:

    … Auschwitz! Eine unparteiische Kommission wird genau die Zahlen der Getöteten und zu Tode Gequälten ermitteln. Aber schon jetzt ist es nach den Schilderungen der Polen möglich festzustellen, daß zwischen 1941 und 1942 und zu Beginn des Jahres 1943 täglich 5-8 Züge mit Menschen hierher gebracht worden sind. An einzelnen jener Tage waren so viele herangekommen, daß man am Bahnhof nicht geschafft hatte, sie abzufertigen. ….
    In den ersten vier Jahren der Existenz des Lagers sahen die Eisenbahner nicht einen einzigen Zug, der das Lager mit Menschen verlassen hat. Als im vergangenen Jahr die Rote Armee vor der Weltöffentlichkeit die schrecklichen und ekelerregenden Geheimnisse von Majdanek enthüllte, begannen die Deutschen in Auschwitz die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Sie ebneten die mit Hügeln versehenen sogenannten ‚alten Gräber‘ im östlichen Teil des Lagers ein, entfernten und vernichteten die Spuren des elektrischen Fließbandsystems, wo hunderte von Leuten gleichzeitig mit elektrischem Strom getötet worden sind. Die Leichen fielen auf ein sich langsam bewegendes Transportband, das mit ihnen in einen Hochofen einmündete, wo die Leichen total verbrannt, die Knochen mit Walzen zermahlen und ihre Reste als Dünger auf die Felder gegeben wurden.
    Die besonderen mobilen Apparate zur Tötung von Kindern wurden ins Hinterland verbracht. Die stationären Gaskammern im östlichen Teil des Lagers waren umgebaut worden. Man hatte an
    ihnen sogar Türmchen und architektonische Ornamente angebracht, so daß sie aussahen wie harmlose Garagen.
    Aber dennoch ist es möglich, die Spuren der Morde an Millionen Menschen zusammenzufügen. Nach den Erzählungen der Gefangenen, die von der Roten Armee befreit wurden, ist es nicht schwierig, alles festzustellen, was die Deutschen so sorgfältig geheimzuhalten versucht hatten. Dieses gigantische Kombinat des Todes war nach dem neusten Stand der faschistischen Technik
    ausgestattet und versorgt mit allen Versuchsgeräten, welche zu erfinden nur die deutschen Unmenschen in der Lage sind.
    In den ersten Jahren des Lagers leisteten die Deutschen noch primitive Arbeit. Sie führten die Gefangenen einfach an eine ausgehobene Grube und zwangen sie, sich mit dem Gesicht auf
    den Boden hinzulegen und erschossen sie mit Schüssen in das Genick. Als eine Reihe erledigt war, zwangen sie die anderen, sich mit dem Gesicht auf die Gebeine der Vorhergehenden zu legen.
    So wurde die zweite Reihe erledigt, die dritte, die vierte. Als das Grab voll war, wurde auf den ganzen Haufen Leute, um der Genauigkeit willen, verschiedene Male mit automatischen
    Gewehren geschossen sowie auf alle jene, die in dem Grab keinen Platz mehr gefunden haben. Sie wurden auch begraben. So wurden hunderte von gewaltigen Gräbern im östlichen Teil des Lagers vollgefüllt. Für sie bürgerte sich der Begriff „alte Gräber“ ein.
    Die Deutschen beschlossen dann die Produktivität des Todeskombinats zu vergrößern. Indem sie die Primitivität dieser Tötungsart einsahen, mechanisierten sie diese, führten Gaskammern ein, ein elektrisches Fließbandsystem, bauten Hochöfen für Leichenverbrennung und sogenannte „Kamine“.
    Doch das schrecklichste für die Gefangenen von Auschwitz war nicht einmal der Tod. Die deutschen Sadisten ließen sie, bevor sie die Gefangenen umbrachten, bei 18-stündiger Arbeit in der Kälte hungern und unterwarfen sie grausamen Strafen. Mir wurden mit Leder umspannte Stahlruten gezeigt, an deren Handgriffen das Fabrikzeichen Krupp in Dresden eingraviert war. Diese Folterwerkzeuge waren im Fabrikmaßstab bereitgestellt. Ich sah im speziell angrenzenden südlichen Sektor Verschläge, in denen sich mit Zink und Ledergurten versehene Bänke befanden, auf denen die Leute totgeschlagen worden waren. Zinkbeschläge deshalb, um das Blut der Opfer abwaschen zu können. Henker, die sich Sorge um die Hygiene machten! Ich sah die besondere Konstruktion eines mit Zähnen versehenen Stuhles, auf dem den zu tötenden Menschen das Rückgrat gebrochen wurde. Ich sah massive Gummiknüppel, alle mit ein und demselben Markenzeichen ‚Krupp“, mit denen auf die Köpfe und die Geschlechtsteile der Gefangenen eingeschlagen worden war.
    Ich sah tausende von Märtyrern in Auschwitz, derart ausgemergelt, daß sie taumelten wie Schatten im Winde, Menschen, deren Alter nicht möglich war festzustellen. Die Rote Armee rettete sie, entriß sie der Hölle. Sie rühmen die Rote Armee, die dem faschistischen Henker Vergeltung für Majdanek, für Auschwitz, für alle Qualen und Leiden, die sie den
    Völkern Europas verursacht haben, bringt.
    R. Poleweu Stadt Auschwitz (per Telegraf)

    Der Inhalt des Prawda-Artikels wurde von United Press Staff Correspondent Henry Shapiro am selben Tag in der Washington Daily News zitiert. Eingeleitet von: „Bruchstückhafte Berichte besagen, daß wenigstens 1.500.000 Menschen in Auschwitz umgebracht worden sind, sagt Poleweu. Während der Jahre 1941, 1942 und im Frühjahr 1943, sagte er, erreichten täglich 5 Züge mit Russen, PoIen, Juden, Tschechen, Franzosen und Jugoslawen, die in versiegelten Waggons eingepfercht waren, Auschwitz. Die Züge verließen Auschwitz immer leer.
    ‚Der erste Schock von Auschwitz ist dessen enorme Ausdehnung‘, sagt Poleweu. ‚Dutzende von Quadratmeilen sind mit menschlichem Blut getränkt und buchstäblich mit menschlicher
    Asche zugedeckt.“

    1. Danke. Jaja, am Anfang hatte man sich noch nicht auf die kanonische Fassung des Auschwitzer Lügenmärchens geeinigt. Neben den Elektrokutionsbändern kursierten auch Geschichten zu „Dampfkammern“, wo Juden totgebrüht wurden. Logo waren damit die Duschen gemeint. Am Ende aber einigte man sich auf die Gaskammerfassung, plus Gasmobile.

      Auch wenn die russische Prawda hier als Quelle der Schauermärchen in Erscheinung tritt, so ist deren Fortschreibung und Verstetigung zur Historiographie im großen und ganzen eine westliche und dort insbesondere jüdische Angelegenheit.

    2. Also, Prozeßschema:

      • Vorrichtung zur massenhaften Elektrokution von Menschen
      • Abgabe der Leichen an Transportband
      • Einfüllung in Hochofen

      Klingt rational. Vernichtung von Menschen im industriellen Maßstab. Wenn man dagegen dann die Vorrichtungen in der Endfassung der Holo Story betrachtet, also Kremationsöfen für nur eine Leiche, ist man natürlich enttäuscht. Der Herr Poleweu, Korrespondent der Prawda, hat die Latte gleich recht hoch gelegt.

    3. ‚Der erste Schock von Auschwitz ist dessen enorme Ausdehnung‘, sagt Poleweu.

      Das kann man noch heute sehen. Denn das Kombinat Monowitz steht noch heute. Kann man prima sehen in Google Maps. Da wurden damals wichtige Rüstunsgüter hergestellt. Von den Juden und anderen Häftlingen.

  4. Man betrachte nur den neuen/alten Russenhaß in „D“ – nicht nur bei den dienend-führenden, sondern auch in der breiten Bevölkerung – und da muß ich sagen, daß Putin immer noch zu weich ist.
    Wobei es bei den Haßzerfressenen in „D“ klare regionale Unterschiede gibt…

    Aber wir haben Hoffnung, daß die Reaktionen sich an die Realität anpassen und Russland seine Samthandschuhe endlich ablegt und anfängt Klartext zu reden und klar zu handeln…:

    https://test.rtde.tech/meinung/234479-endlich-russland-loest-territoriale-probleme-japan/

    …ein Anfang, denn nur eine klare Ansage mit folgender klarer Handlung wird im west-chen auch verstanden!

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