Rede von Lukaschenko

„Oreschnik“ wird bald in Weißrussland stationiert

Der weißrussische Präsident Lukaschenko hat im russischen Föderationsrat eine lange und interessante Rede gehalten. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen von Lukaschenko.

Der weißrussische Präsident Lukaschenko, der bekannt für seine klaren Formulierungen ist, hat im russischen Föderationsrat eine anderthalbstündige Rede gehalten. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat die wichtigsten Aussagen daraus zusammengefasst und ich habe den TASS-Artikel übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

„Oreschnik“ in Weißrussland und der „Bulldozer“ Trump: Lukaschenkos Erklärungen im Föderationsrat

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko, der zum ersten Mal im Föderationsrat sprach, sagte, dass das russische System „Oresсhnik“ bald bei der weißrussischen Armee in Dienst gestellt wird. Er fügte hinzu, dass der Prozess der weißrussisch-russischen Integration unumkehrbar gemacht werden solle, aber Weißrussland werde in naher Zukunft nicht an die Russische Föderation angeschlossen.

In Bezug auf den amerikanischen Präsidenten Donald Trump hob er dessen Entschlossenheit hervor und bezeichnete es als unglaublich, dass er „wie ein Bulldozer durch die USA gestürmt ist und die Wahl gewonnen hat“.

Die TASS hat die wichtigsten Aussagen des weißrussischen Präsidenten zusammengefasst.

Zu den Beziehungen mit Russland

• Russland wird Weißrussland nie verlieren, wenn es die Seele seines Volkes spürt: „Es kann nicht anders sein. Wir stehen einander am nächsten. Das ist langzeiterprobt und durch reale Taten bewiesen.“
• Moskau und Minsk haben noch eine Menge Probleme, die gemeinsam gelöst werden müssen: „Je mehr wir etwas tun, desto mehr Probleme scheinen wir zu bekommen, und wir sind entschlossen, diese Probleme zu lösen.“
• Russland und Weißrussland „ergänzen sich trotz ihres unterschiedlichen Ressourcenpotenzials organisch“ in der Industrie, „wir ergänzen die Lücken des jeweils anderen, wir kombinieren die Vorteile jedes Landes“.
• Weißrussland werde immer auf der Seite Russlands stehen, wenn es vor der Wahl stehe: „Wenn wir wählen müssen, werden wir immer auf der Seite unseres Russlands stehen“.
• Moskau und Minsk „müssen lernen, sich zu mobilisieren“, um in der Wirtschaft noch erfolgreicher zu sein: „Das ist nicht so einfach. Wenn man in Weißrussland in einer Woche mobilisieren kann, wird es in Russland mehr als eine Woche dauern. Aber man muss lernen, wie man es macht, das ist jetzt besonders wichtig“.
• Russland und Weißrussland sollten ihre außenpolitischen Positionen durchsetzen, damit der Westen sie nicht „um den Finger wickeln“ könne: „Wir sollten fest auf unseren Positionen stehen, niemand sollte uns schubsen können.“
• Weißrussland werde sich Russland in naher Zukunft nicht anschließen: „Es ist unwahrscheinlich, dass das in naher Zukunft passiert. Und wenn wir durch diese Tür brechen, machen wir alles kaputt, was wir erreicht haben.“
• Die Einführung einer gemeinsamen Währung von Russland und Weißrussland ist jetzt nicht notwendig, dieser Zeitpunkt wurde bereits verpasst. Fachleute der nationalen Banken sprachen sich gegen diesen Vorschlag aus: „Und die ersten, die darüber sprachen, waren die Vertreter der russischen Zentralbank.“
• Moskau und Minsk arbeiten an einem neuen Satelliten mit ultrapräziser Auflösung, die Plattform dafür ist „fast fertig“.
• Der Prozess der weißrussisch-russischen Integration sollte „unumkehrbar“ gemacht werden, das sei die „historische Mission heute“.

Zum Konflikt in der Ukraine

• Die Situation in der Ukraine sei eine Herausforderung, man müsse sich entscheiden, „entweder zu kämpfen oder sich zu versöhnen“: „Obwohl es elementar ist. Wir können kämpfen, dann lasst uns kämpfen. Wir können nicht kämpfen, dann lasst uns nicht darüber reden, sondern lasst uns zum Frieden kommen, damit keine Menschen sterben.“
• US-Präsident Donald Trump hat sich das Ziel gesetzt, zum Frieden beizutragen: „Danke, Donald.“ Gleichzeitig „müssen wir uns nicht in dieses ganze Gerede stürzen“: „Die Fakten sind auf den Tisch zu legen: Wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen, damit sie uns nicht schaden“.

Zu Trump

• Unglaublich sei, dass Donald Trump „wie ein Bulldozer durch die USA gestürmt ist und die Wahl gewonnen hat“.

Zu „Oreschnik“

• Das russische System „Oreschnik“ wird bald bei der weißrussischen Armee in Dienst gestellt. Das Abschussgerät für diese Rakete wird in Weißrussland hergestellt: „Minsk rechnet damit, mehrere Raketen zu erhalten, und wir werden die Abschussgeräte herstellen.“
• Der Standort der Oreschnik-Raketen in Weißrussland wurde bei Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag erörtert: „Gestern haben wir dieses Thema diskutiert. Wladimir Wladimirowitsch sagte: ‚Jetzt müssen wir entscheiden, wo wir sie stationieren werden.‘ Ich sagte: ‚Nun, das ist einfacher. Wenn es etwas zu stationieren gibt, werden wir es stationieren.’“

Zu den Sanktionen

• Die Sanktionen waren sowohl für Weißrussland als auch für Russland „vorteilhaft“, da sie zum Beispiel „Löcher“ im Flugzeugbau aufzeigten, „die man vorher nicht gesehen hatte“.

Zur Opposition

• In Weißrussland glaubt man nicht wirklich an die Reue der Opposition, aber man hört ihre Entschuldigungen: „Jetzt sind sie zur Vernunft gekommen und geben zu, dass sie blöd waren. Nun, wir hören es, wir glauben es nicht ganz, aber wir hören es, wir halten es unter Kontrolle.“

Ende der Übersetzung


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Es ist zu hoffen, dass es dem diabolischen Westen niemals gelingt, die beiden Brüdervölker gegeneinander aufzuhetzen.

    In der Ukraine ist dies dem Westen gelungen. Er hat dort viel Geld und Propaganda eingesetzt, um ein Gebäude aus Hass und Lügen zu errichten.

  2. ZUM KONFLIKT IN DER UKRAINE……erster Punkt .

    ….Kurzer Witz…

    „Vorstellungsgespraech eines russischen Arbeitnehmers ……..

    Frage des Personalchefs: ‚was koennen Sie?‘
    Antwort: ‚ich kann arbeiten‘.

    Verwirrte zweite Frage: ‚Ja, aber was koennen Sie sonst noch?
    Antwort: ‚ ich kann auch nicht arbeiten…..!?…….“

  3. Ich würde so etwas nicht in Weissrussland stationieren.
    Noch ist alles gut zwischen den beiden „bösen“ alten Männern des Ostens.

    Muss nicht ewig so bleiben, bzw. die Biologie wird dem zwangsläufig ein Ende setzen.

      1. Das Grauen findet nicht statt, wenn man den HERRN JESUS in sein Leben aufnimmt und es IHM übergibt, dafür hat er sein Leben am Kreuz von Golghata hingegeben und sein Wort in der Heiligen Schrift als Maßstab für sein eigenes Leben akzeptiert.
        Für den, der das aber ablehnt, beginnt dann wirklich das absolute Grauen !

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