Ist der nächste Schritt von Trump die Abwertung des Dollars?

Vor einer Woche habe ich bereits einen Artikel eines russischen Experten übersetzt, der die angeblich chaotische Zoll-, Handels- und Wirtschaftspolitik von US-Präsident Trump als durchaus logisch beschrieben und erklärt hat. Er hat argumentiert, dass Trump verstanden hat, dass der Dollar als weltweite Handels- und Reservewährung nicht mehr zu retten ist, seit die Biden-Regierung ihn gnadenlos als Waffe im Sanktionskrieg eingesetzt und damit das Vertrauen in den Dollar irreparabel beschädigt hat. Hinzu kommen das gigantische Außenhandels- und das Haushaltsdefizit der USA.
Noch funktioniert das System der USA, weil die Welt den Dollar noch nachfragt, aber die Tendenz ist rückläufig. Die Frage ist also, was passiert, wenn das Vertrauen in den Dollar – und damit auch der Dollar selbst – zusammenbricht? Die USA wären dann auch kein interessanter Markt mehr, weil die daraus folgende Wirtschaftskrise in den USA und der niedrigere Dollarkurs die Kaufkraft der Amerikaner radikal vermindern würden.
Trumps Ziel ist es, sehr schnell Industrie aus anderen Teilen der Welt – vor allem aus Europa – in die USA zu locken, denn in einer künftigen Welt ohne die Dominanz der US-Dollars müssen die USA wieder eine mächtige Industrienation sein, wenn sie Weltmacht bleiben wollen.
Aus diesem Grunde sorgt Trump für Chaos: Das ist „psychologische Kriegsführung“, die das Ziel hat, bei den Konzernen die Entscheidungen über Investitionen in den USA zu beschleunigen, denn noch ist der US-Markt sehr wichtig. Die Unsicherheit darüber, dass Zölle Exporte in die USA jederzeit unrentabel machen können, soll die Konzernleitungen dazu bringen, sich den (zollfreien) Zugang zum US-Markt durch den Aufbau eigener Produktion in den USA zu sichern – und diese Entscheidungen sollen sie sehr schnell.
Ein russischer Abgeordneter hat in einem Artikel erklärt, was als nächster Schritt von Trump zu erwarten ist. Ich habe den Artikel übersetzt, weil ich seine Gedanken sehr interessant finde, auch (oder gerade weil) sie dieser Theorie auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen.
Beginn der Übersetzung:
Trumps nächster Schritt ist leicht vorherzusagen: die Abwertung des Dollars
Andrei Isajew, stellvertretender Fraktionschef der Fraktion von “Einiges Russland” in der Duma: Die US-amerikanische Produzenten brauchen einen schwachen Dollar
Ein bekannter Witz lautet: „Warum kann es in Amerika keine Farbrevolution geben? Weil es in Washington keine US-Botschaft gibt.“
Dennoch demonstrierten Anfang April in vielen Städten der USA Tausende Menschen gegen Trumps Politik. Man kann sagen, dass ein bestimmter Teil der US-amerikanischen Gesellschaft beabsichtigte, eine Farbrevolution direkt auf dem Territorium des „Hauptquartiers“ all dieser Revolutionen durchzuführen.
Im Jahr 2024 kam es während des US-Präsidentschaftswahlkampfs zu einer Kontroverse zwischen der „Globalisten“-Partei und den Trumpisten. Die „Globalisten“ sagten, dass man trotz der Probleme, die auf dem Weg zur Umsetzung der radikal liberalen Strategie auftreten, den Kurs fortsetzen müsse. Doch Trump forderte ein Umdenken in dieser Strategie und setzte sich letztlich weitgehend durch.
Jetzt aber erleben wir eine Fortsetzung dieser Kontroverse, nur nicht mehr mit Worten, sondern eben auf den Straßen US-amerikanischer Städte.
Manche nennen Trump einen Verrückten, einen Clown, einen Faschisten, der in einem demokratischen Staat die Macht an sich gerissen habe.
Doch erstens hält er nur genau das, was er im Wahlkampf versprochen hat.
Und zweitens sind seine Handlungen absolut logisch und konsequent: Es ist unmöglich, den liberal-„globalistischen“ Kurs aufzugeben, ohne die Institutionen zu zerstören, auf denen er beruht. Und Trump zerbricht sie konsequent.
Er beseitigte die liberale Propaganda, die angeblich die Menschenrechte und verschiedene Minderheiten, auch sexuelle, verteidigte und als Generalschlüssel, Ablass und Blankoscheck zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten diente. Darüber hinaus hat diese Propaganda nicht nur in den USA aufgehört, sondern tritt auch in Europa ein Stück weit in den Hintergrund.
Auch die Haltung gegenüber der NATO hat sich geändert. Das Hauptziel dieser vor 75 Jahren gegründeten Organisation war stets die Vorbereitung eines Krieges gegen die Sowjetunion, also gegen Russland. Und so begann denn im Jahr 2022 auch ein Krieg, wenn auch ein hybrider, zwischen dem Westen und Russland – und dabei stellte sich heraus, dass die NATO ein absolut nutzloser Saftladen ist: Die Mitgliedsländer dieser Organisation handeln, wie sie lustig sind, jedes nach eigenem Ermessen. Und wenn man plötzlich gemeinsam vorgehen muss, dann werden parallele Strukturen geschaffen, zum Beispiel die Ramstein-Koalition. Sprich, über mehr als 70 Jahre hinweg wurden Milliarden von US-Dollar in der Toilette runtergespült. Trump erklärte, er sei offen für die Teilnahme anderer Länder an dem Zirkus, weigerte sich jedoch, für sie auch noch Eintrittskarten zu kaufen.
Und das Wichtigste schließlich, worum momentan Lanzen gebrochen werden, ist die Freiheit des Handels. Natürlich ist es für die USA sehr profitabel, wenn ihr wichtigstes Handelsgut der Dollar ist und wenn im Austausch für die grünen Papierchen, die sie drucken, oder für elektronischen Zahlen echte Waren in die USA kommen. Doch nichts daran ist gut für eine Wirtschaft der verarbeitenden Industrie, die Trump dort aufbauen möchte: Wenn heute in den USA ein Auto für den Verkauf im Inland produziert wird, muss man 26 Prozent des Gewinns an den Fiskus zahlen, doch wenn ein fertiges Auto aus dem Ausland auf den US-Markt gebracht wird, zahlt man nur zwei Prozent. Diese Situation ist schon seltsam. Und Trump zeigt durch sein Handeln, dass er diese Art Freihandel nicht braucht.
Mit der Dollarabwertung eigene Waren wettbewerbsfähiger machen…
Somit lässt sich sein nächster Schritt leicht vorhersagen: eine Abwertung des Dollars, ein starker Kursrückgang gegenüber anderen Währungen. Denn zum Verständnis: Der Dollar muss, wenn er das wichtigste Handelsgut der USA sei soll, auch so teuer wie möglich sein, doch wenn die USA beschließen, ihre Warenpalette zu diversifizieren, dann brauchen die US-amerikanischen Produzenten, insbesondere die Exporteure, doch gerade einen schwachen Dollar. So werden ihre Produkte auf dem Weltmarkt ein gutes Stück wettbewerbsfähiger.
…und die Staatsverschuldung drücken
Nicht zuletzt würde sich dann auch das Verhältnis zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und der Staatsverschuldung der USA verändern: Das BIP setzt sich aus dem Wert der produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen zusammen und die Staatsverschuldung wird in US-Dollar gemessen.
Derzeit übersteigt die Staatsverschuldung der USA ihr BIP um etwa 30 Prozent – bei einer Kursschwäche des Dollars aber könnte sich diese Beziehung ins genaue Gegenteil verkehren.
Wir werden den anhaltenden Kampf zwischen den alten „Globalisten“ und den Trumpisten weiterhin verfolgen, aber das Wichtigste ist, dass die unipolare globale Weltordnung, die die USA durchzusetzen versuchten, schon jetzt für immer zerbrochen ist. Und das ist den heldenhaften Anstrengungen Russlands zu verdanken. Wieder einmal rettet es die Welt vor der Verwirklichung eines dystopischen Szenarios.
Ende der Übersetzung
Das Problem, vor dem Trump steht, ist einerseits, den Dollar teuer genug zu halten, damit der amerikanische Markt für ausländische Produzenten wichtig genug bleibt, um sie zur zügigen Verlegung ihrer Produktion in die USA zu animieren. Aber er muss auch weiter denken und danach den Dollarkurs so weit senken, dass die Konzerne in den USA auch mit dem Export ihrer dann in wieder in den USA produzierten Waren Geld verdienen können. Schließlich würde Produktion in den USA international nur begrenzt wettbewerbsfähig sein, weil man in den USA nicht so billig produzieren kann, wie in China, Indien oder anderen Ländern.
Daher vermute ich, dass wir eine starke Abwertung des Dollars nicht so bald erleben werden. Aber der Prozess läuft bereits, denn in den letzten Wochen ist der Dollar beispielsweise gegenüber dem Euro um fast zehn Prozent gefallen.
15 Antworten
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Ja ja, Währung abwerten, Exporte hochfahren, Staatsverschuldung senken, ein Selbstgänger für so ein Exportmonster wie die USA eins sind. Die Geschichte ist voller Beispiele solcher Staatssanierungen.
*Ironie aus*
Das Highlight:
Na logisch! Denn Importwaren werden in den USA seit jeher steuerfrei verkauft. Russische „Experten“ sind wohl auch nicht immer echt. Oder die glauben einfach zu viel von Trumps hilflosem Gestammel. Der wäre jedenfalls einer meiner ersten Kunden bei solchen „wirtschaftlichen Kurzanalysen“.
Sie sollten die USA als Präsident übernehmen!
Ihnen ist hoffentlich klar, dass es dabei nicht um die Mehrwertsteuer geht, sondern um die versteuerbaren Gewinne der Produzenten. Welche Gewinnmargen Automobilhersteller fahren ist uns allen bekannt und die werden am Sitz der Unternehmen versteuert. Importfahrzeuge bringen in den USA aber nur ein Gewinnmarge von 2 – 3%, welche dann versteuert wird. Der Gewinn aus der Produktion bleibt aber in den Herstellerländern.
Ja, das ist schon klar. Aber wenn man nun meint 2% des gesamten Importwerts sind für den „Fiskus“ zwangsläufig weniger als 26% des Bruchteils x von Produktionskosten y – Anteilig Investitionen und Abschreibungen, könnte dies zu kurz gedacht sein.
Der Fiskus schlägt ohnehin erst bei den Märchensteuern richtig zu und selbst wenn die nicht zählen sollten, gehören noch Transport und Vertrieb zur Verkaufs-Wertschöpfungskette dazu, also von wegen „nur“ 2%. Klar, die Arbeitsplätze befinden sich dann im Ausland. Doch was ist denn das Problem in den USA, eine zu hohe Arbeitslosigkeit, zu wenig Kaufkraft, oder nicht doch eher die generelle Vermögensverteilung?
Das ist auch so ähnlich wie bei den Billigimporten aus China, also Turnschuhe, 5$ Importwert, für 100$ im Laden zu kaufen, da sind sogar 200% Zoll noch das kleinere Übel und fast unvermeidlich, sollte man die Treter in den USA nicht für max. 15€ zusammenleimen können. Ob man so auch an die vorherigen 95% der Wertschöpfung kommt, ist durchaus möglich, aber nicht sicher.
Mal nebenbei bemerkt. Würde man nicht irgendwelchen Sportlern zwecks Werbung für diese Schuhe eine Milliarde Dollar in den Rachen stopfen, sondern nur eine Million, würden die auch nicht verhungern und man könnte die Treter vielleicht sogar Made in USA für 30 Dollar in den Laden stellen. Aber klar, die Chinesen sind das Problem, weil sie so viel Wertschöpfung geklaut haben. Doch den tobenden Kapitalismustornado im eigenen Land will man natürlich nicht sehen.
Ihnen ist aber auch klar, dass die Gewinnsteuer in jedem Land anfällt und dazu dienen soll, die Ausbeutung der Belegschaft zu reduzieren.
Würde man auch auf importierte Waren ebenfalls den 26% Aufschlag ansetzen, bringt das genau genommen nix, da dieser Zoll-Aufschlag an den Käufer weitergereicht wird und nicht den Produzenten betrifft. Dieser würde immer noch die gleichen Gewinnmargen erzielen, ggf. sogar mehr. Außerdem würde dies dann auch auf Exporte anfallen müssen, was das Ganze noch weiter ins absurde treibt.
Ist im Grunde wie die Ökosteuer aufs Benzin. Auch hier führt diese Steuer letztlich nur zu einer 100% Weitergabe der Kosten an den Endverbraucher. Also zu teureren Preisen sämtlicher Produkte. Es ist somit eine Armuts- oder Mittelstandssteuer, genau wie die Mehrwertsteuer, da der prozentuale Anteil am Monatslohn wesentlich stärker in steuerlich relevante Produkte & Dienstleistungen investiert werden muss (sprich: Essen, Kleidung. Transport oder Konsumgüter) und weniger in Finanzgeschäfte.
Und auch hier könnte man vermuten, dass man diese Steuer in Form eines Zolls auch bei jedem importiertem Produkt aufschlagen müsste. Dies führt dann aber – genau wie im Beispiel mit den versteuerbaren Gewinnmargen nur zu einer 100% weitergereichten Verteuerung des Produktes
… und das ohne auch nur einen Schein eines erfundenen Anreizes zu schaffen, dies minimieren zu können (wie bei Firmen ggf. auf den Spritverbrauch zu achten).
Ob der Dollar abgewertet wird, entscheidet Trump nicht alleine: Das Aussenhandelsdefizit bedeutet, dass die Lieferländer – Europa, China, Japan, Kanada – enorme Mengen an Dollar angesammelt haben. Über 3 Billionen.
Von denen braucht man nicht viele auf den Markt zu werfen, um diesen einbrechen und den Dollarkurs abrauchen zu lassen.
Einen Warnschuss hat Kanada vor einigen Wochen abgefeuert, durch den dosierten Verkauf einer kleinen Menge von US-Staatsanleihen. Seitdem ist der Dollar statt bei 1.04 Euro im Januar auf 1.14 Dollar abgestürzt.
Ganz unproblematisch ist das Verkaufen allerdings nicht, weil man den Dollar als Welthandelswährung natürlich auch selber nutzt, um Waren untereinander zu handeln. Ein niedrigerer Dollar erhöht die Kosten.
Ein weiterer Grund, sich vom Dollar als Weltwährung zu verabschieden und Alternativen zu etablieren.
Gut erklärt, bis auf den Teil, daß ein niedriger Dollar die Kosten im internationalen Handel hochtreibt.
Es gibt 2 Gründe, warum Gläubigerländer, wie an erster Stelle China, kein Interesse an einem zu niedrigen Dollar haben.
1. Ein niedriger Dollar verteuert die eigenen Produkte beim Verkauf in den USA –> macht sie unattraktiver und drückt auf die Marge. (Stichwort: In China gibt es keinen Dollar.). Nebenbei würde es den Export amerikanischer Waren erleichtern. (Aus oben genannten Gründen)
2. Ganz profan. Wenn der Dollar im Vergleich zu den Landeswährungen der Gläubiger sinkt, dann sinkt auch der Wert der US-Anleihen in deren Depots. Und wie vom Kollegen geschrieben geht es dabei um viele Billionen. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Bonität der Gläubiger.
Tja Wirtschaft ist halt interdependent wie mein VWL Professor im ersten Semester immer sagte.
Aber Trump ist ja ein Selfmade-Man. Und der russ. Experte wird sicher gute Artikel schreiben müssen, damit seine Spesenrechnung auch immer beglichen wird.
Jetzt führen Sie Ihr Gedankenspiel über die Auswirkung eines reduzierten Dollars doch weiter und mutmaßen, was wohl die Länder mit ihren eigenen Währungen machen würden, wenn der Dollar entwertet werden sollte.
Und dann erkennt man ganz schnell das Gesamtresultat einer solchen Aktion. Der zeitliche Versatz der Reaktionen einzelner Länder führt dann bestenfalls noch zu Spekulations- und Mitnahmeeffekten.
Nun, da muß man nicht groß mutmaßen. Alles schon mehrfach dagewesen.
Bis zu einem gewissen Grad wird versucht damit umzugehen.
Danach reagieren die Währungen entweder aufgrund der volkswirtschaftlichen Zahlen (Stichwort: Aussenhandelsbilanz) zwangsläufig. Oder es wird politisch eingegriffen (aktuelles Beispiel: Türkei oder Russland)
Egal wie es am Ende aussieht, es wird wieder ein Wechselkurs auf dann niederem Niveau sich einpendeln. Und das Spiel beginnt erneut.
Letztlich spiegelt der Wechselkurs das Verhältnis von Volkswirtschaften wieder.
Aus dem Zusammenhang gerissen gibt es ja nicht umsonst das Sprichwort: you can’t fight the FED.
Das lernt der Selfmade-Man mit 400 Millionen Startkapital ja gerade selbst.
Nachdem ich zum Finanzexperten geadelt worden bin gebe ich auch diesmal meinen Kommentar zu diesem sogenannten Finanzexperten; Adel verpflichtet.
Leider verwechselt auch dieser Experte links, rechts, oben und unten in der Nationalbankbilanz; dennoch hat er vermutlich Recht was Trumps Pläne angeht, denn auch Trump hat keine Ahnung von Bilanz und dass es sich beim $ um eine Schuld (Liability) und nicht um Vermögen (Asset) handelt. Trump seinerseits wird vermutlich trotzdem erfolgreich sein, denn Lagarde (EZB) und Schlegel (SNB) haben noch weniger Ahnung als Trump, schliesslich ist auch ein Einäugiger unter lauter Blinden noch König.
Der prorussische Blog Simplicius the Thinker hat da schon mehr den Durchblick:
„As seen, the only way to maintain the dollar’s reserve status is to make sure US dollars (Anm. US Schuldbriefe) are constantly flooding the world, which can only be done by running a massive trade deficit where imports of foreign goods (outflow of USD (Anm. Herausgabe von US Schuldbriefe)) far outweigh exports of domestic goods (inflow of USD (Anm. Einlösung von US Schuldbriefen durch Gläubiger)).»
https://simplicius76.substack.com/p/trumps-liberation-day-another-pr
Ich entschuldige mich, dass ich nicht auf Ihren Kommentar eingehe, sondern nur auf den verlinkten Kommentar von Simplicus the Thinker, dem sie aus irgendeinem Anlass mehr Verständnis zutrauen.
Seine Aussage stimmt so nicht (ganz). Währungen sind quasi temporäre Zwischenspeicher beim Handel. D.h. es braucht kein Handelsdefizit, um eine Weltwährung zu sein… es braucht schlicht einen hinreichenden Handel. Und „Handel“ bezieht nicht nur physikalische Güter ein, sondern alle Formen des Handels.
Sollten die USA es „durch ein Wunder“ schaffen, dass sie wieder mehr produzieren und exportieren, steigert dies ebenfalls den Bedarf an Währungsreserven und dies dann trotz Handelsüberschuss statt Handelsdefizit.
Und genau dies ist ja das Problem der USA. Denn eine Währungsreservennachfrage aufgrund eines Exportes KANN stabiler sein, als eine rein auf Transaktionsgeschäften basierte Nachfrage.
Was aber noch wichtiger wiegt. Ein Exportüberschuss führt auch zu einer gewissen Machtposition des Staates, unabhängig davon, welches „Scheinbild“ man jetzt gerade zur Weltwährung erklärt. D.h. China hat hier bessere Karten als die USA.
Insgesamt leben in China aber auch einfach mehr Menschen als in anderen Ländern. Ein Exportüberschuss führt somit ggf. zu einer Angleichung des Lebensstandards und dadurch zu einer allgemeinen Kapitalisierung des Marktes und letztlich zu einer Dominanz am Marktanteil.
Das alles hätte aber trotzdem NULL Auswirkungen darauf, welche Währung man denn nun benutzt. Da geht es dann eher um ein Heilsversprechen, also um die Frage, welche Währung denn am stabilsten ist. Da stehen die USA momentan zwar noch aufgrund der Monopolstellung der Institutionen gut dar, nur platzt da gerade der Lack ab.
D.h. die USA als Staat unabhängig von der FED könnten auch einfach eine eigene neue Währung einführen und der Dollar könnte trotzdem als Weltwährung erhalten bleiben. Sind alles nur Zahlenspiele auf Rechnern und Heilsversprechen für die Massen.
Flucht aus dem Dollar in Gold. Der Goldpreis steigt ins Utopische.
Es wird wohl eine Weltwirtschaftskrise geben!
Der Goldpreis steigt kontinuierlich seit mehr als 10 Jahren!
Wer das bisher nicht gesehen hat, muss mehr als nur blind sein!
Eventuell könnte das US Finanzwesen auch eine Senkung der überbordenden Militärkosten vertragen. Geld das ins Militär gesteckt wird, hat keinen ökonomischen Nutzen und verpufft sinnlos. Höchstens die Inhaber der Rüstungsfirmen klatschen hier Beifall. Aber das ist vermutlich ein eher frommer Wunsch! 😉