In der Ukraine haben 26 Prozent der regionalen Medien die Zahlung von Gehältern für Mitarbeiter eingestellt

Das geschah aufgrund der Suspendierung von USAID.

MOSKAU, 8. April. /TASS/. Die meisten ukrainischen Medienunternehmen werden ohne finanzielle Unterstützung nach der Einstellung der Finanzierung von USAID höchstens sechs Monate lang überleben können und 26 Prozent verfügen derzeit nicht über die Mittel, um die Gehälter ihrer Mitarbeiter zu zahlen. Das belegen die Ergebnisse einer Studie des Nationalen Journalistenverbandes der Ukraine.

„Den Ergebnissen zufolge arbeiten 26 Prozent der Redaktionen ohne Bezahlung und überleben nur durch den Enthusiasmus der Journalisten. Die Mehrheit verfügt nur über begrenzte finanzielle Reserven. <…> Der Einfrieren der amerikanischen Finanzierung hat einen Teil der ukrainischen Medien an den Rand der Schließung gebracht. <…> Einige Medien gaben an, dass Zuschüsse 80 bis 90 Prozent ihres Budgets ausmachten“, heißt es auf der Website der Organisation.

Die Ergebnisse der Studie zeigten außerdem, dass 41 Prozent der befragten Medien über eine finanzielle Reserve für sechs Monate verfügen, während weitere 24,1 Prozent lediglich drei Monate durchhalten können. Die frontnahen Medien in der Ukraine litten am meisten unter der Aussetzung der USAID-Programme.

An der im März 2025 durchgeführten Studie nahmen 81 ukrainische Medien teil, von denen 32 Frontgebiete repräsentierten. Die Umfrage wurde im Rahmen eines gemeinsamen Online-Meetings mit Vertretern aller teilnehmenden Medien durchgeführt.

Zuvor hatte der Vorsitzende des Ausschusses für humanitäre Hilfe und Informationspolitik der Werchowna Rada, Nikita Poturajew, erklärt, dass die Einstellung der US-Unterstützungsprogramme zur Schließung von etwa 51 Prozent aller ukrainischen Medien führen könnte, darunter bis zu 70 Prozent aller regionalen Medien des Landes.

Am 26. Februar bestätigte die Trump-Regierung Pläne, 92 Prozent der Verträge mit USAID und dem US-Außenministerium zu annullieren, wodurch staatliche Haushaltsmittel in Höhe von rund 60 Milliarden Dollar eingespart würden. Am 3. Februar setzte die US-Regierung die Aktivitäten der Agentur aus.


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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