Die Mehrheit der Moldawier lehnt Sandus NATO-Annäherungskurs ab

Einer IMAS-Umfrage zufolge sind viele Bürger auch der Meinung, dass die moldawische Regierung eine multivektorale Außenpolitik verfolgen und sowohl mit Russland als auch mit dem Westen Beziehungen aufbauen sollte

Die Mehrheit der moldawischen Bürger ist gegen den NATO-Beitritt des Landes, der von der regierenden Partei Aktion und Solidarität, die Präsident Maia Sandu unterstützt, befürwortet wird. Das geht aus den Ergebnissen einer vom Institut für Marketing und soziologische Umfragen (IMAS) durchgeführten Meinungsumfrage hervor.

„Wenn am kommenden Sonntag ein Referendum über den NATO-Beitritt des Landes abgehalten würde, würden 58 Prozent dagegen stimmen, weitere 16 Prozent würden die Teilnahme verweigern, unentschlossen sein oder die Frage nicht beantworten wollen. Nur 26 Prozent sprachen sich für einen Beitritt zum Bündnis aus“, erklärten die Autoren der Umfrage bei einer Pressekonferenz.

Gleichzeitig ist die Mehrheit der Bürger der Meinung, dass die moldawische Regierung eine multisektorale Außenpolitik verfolgen und Beziehungen sowohl zu Russland als auch zum Westen aufbauen sollte.

Die Umfrage wurde vom 16. Januar bis zum 1. Februar unter Beteiligung von 1.130 Befragten aus 86 Gemeinden durchgeführt. Die maximale Fehlermarge beträgt 3 Prozent.

Laut Verfassung hat Moldawien einen neutralen Status, aber Sandu und die von ihrer Partei gebildete Regierung berufen sich auf eine angebliche militärische Bedrohung durch Russland und befürworten eine verstärkte Zusammenarbeit mit der NATO. Die Militarisierung in einer Zeit der Wirtschaftskrise und der zunehmenden Armut im Land wird von der Opposition, der Regierung der gagausischen Autonomie und des nicht anerkannten Transnistriens stark kritisiert.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Moldawien, sparen die nicht gerade auf ihren ersten Kampfpanzer?
    Haben die überhaupt genug Geld um in die NATO einzutreten zu können?

    Billiger und gesünder wäre es wohl, es wie Dänemark im letzten Krieg zu machen. Dort ist praktisch alles heil geblieben. Aber heutzutage will jedes Land zur zukünftigen NATO-Kampfzone werden. Je näher an Russland dran, umso mehr, scheint es.

    Wenn ich Putin wäre und mich ausbreiten wollte, würde ich doch eher Kasachstan angreifen als Estland & Co. Dort gibt es schließlich nichts von Wert. Also wirklich überhaupt nichts.

    Ja O.K. ein paar Zugänge zur Ostsee.
    In Moldawien gibt es nicht einmal sowas, nur verarmtes Volk.
    Wird die NATO ähnlich sehen, daher liegt der einzige Wert Moldawiens in seiner Zukunft als Kampfgebiet.

  2. Schauen wir uns doch mal die „Schreihälse“ in Deutschland an, wofür demonstrieren sie?
    – Zensur der Meinungsfreiheit
    – gegen freie Meinungsäußerung
    – gegen Versammlungsfreiheit
    – für Parteienverbot
    – für Diffamierung andersdenkender

    Und warum?
    Herdentrieb !
    Die Medien haben geschrieben, die Tagesschau hat gesagt … usw …
    Warum TUN sie das?
    Sie wollen „dazugehören“, sie wollen Teil der „Gemeinschaft“ sein, auch wenn sie das worum es geht nicht verstehen, sie wollen Teil der Gemeinschaft sein.

    Sind sie „dumm“ ?
    Daran kann kein Zweifel bestehen, aber in keinem Land das mir bekannt ist, ist „Dummheit“ ein Straftatsbestand. In „normalen“ Zeiten würden wir sie belächeln, aber JETZT sind wir in der unkomfortablen Situation daß diese „dummen Leute“ eine Wahl beeinflussen werden.

    Also schauen wir doch mal genauer: Sie demonstrieren gegen „Rechts“ … meinen aber …
    – gegen Zensur
    – gegen Wahlbeeinflussung
    – gegen Lobbyismus
    – gegen käufliche Abgeordnete
    – gegen Beeinflussung aus dem Ausland

    … was durchaus löbliche Intentionen sind, jedoch hat man ihnen nicht gesagt, daß jene Parteien die sie mit ihren Demonstrationen in Schutz nehmen, all jenes betreiben …
    – Zensur
    – Wahlbeeinflussung
    – Lobbyismus (siehe Mövenpick)
    – Abgeordnete verkaufen ihre Zeit an Unternehmer
    – Atlantikbrücke regiert in Deutschland

    … und wir haben den Sachverhalt, daß jene die (angeblich) GEGEN „Rechts“ demonstrieren, in Wahrheit FÜR Rechts demonstrieren, das aber niemals bemerken werden, denn man will ja mit dem Strom schwimmen.

    Denn Zensur ist Rechts, Medien einschränken ist Rechts, Bügerrechte einschränken ist Rechts, Lobbyismus ist Rechts !

    Und all diese Demonstranten kommen nicht auf die Idee, daß DAS was sie bekämpfen wollen, von ihnen SELBST durch ihre Demonstration VERTEIDIGT wird.

    In solchen Momenten geht es mir wie Heinrich Heine, als er schrieb:
    „Denk ich an Deutschland in der Nacht,
    bin ich um den Schlaf gebracht“.

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