85 NATO-Soldaten getötet?

Der Spiegel zitiert zu russischen Angriffen nur Selensky und verschweigt, was in Kiew wirklich gesagt wird

Der Spiegel berichtet derzeit täglich über russische Angriffe auf Städte in der Ukraine zitiert dabei die Kriegspropaganda von Selensky über Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Dass in Kiew gemeldet wird, dass es Angriffe auf Truppenkonzentrationen waren, verschweigt der Spiegel.

Deutsche Medien wie der Spiegel berichten derzeit täglich über russische Angriffe auf ukrainische Städte und zitieren dabei die Kriegspropaganda von Selensky über gezielte Angriffe auf zivile Ziele. Sie verschweigen dem deutschen Publikum allerdings, dass die Angriffe offensichtlich nicht zivilen Zielen gelten, sondern militärischen, weil die Ukraine wieder dazu übergegangen ist, Truppen in Städten zu konzentrieren, um im Falle russischer Angriffe von zivilen Opfern berichten zu können. Wieder nutzt die Ukraine Zivilisten als menschliche Schutzschilde.

Angriff auf Sumy und die Erklärung aus Kiew

Man kann natürlich behaupten, das sie alles nur russische Propaganda, aber zumindest in einigen dieser Fälle gibt es sogar aus dem offiziellen Kiew Bestätigungen. Darüber berichten deutsche Medien wie der Spiegel aber natürlich nicht.

Heute hat der Spiegel beispielsweise getitelt „Angriff am Palmsonntag – Mehr als 20 Tote bei russischem Raketenschlag auf Sumy“ und brav Selenskys Kriegspropaganda zitiert:

„Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem »schrecklichen Raketenangriff«, bei dem es »Dutzende Tote und Verletzte« gegeben habe. Dies auch deshalb, weil zahlreiche Menschen am Palmsonntag in die Kirche gegangen seien, als die feindliche Rakete Straßen, Häuser, eine Ausbildungseinrichtung und mehrere Autos getroffen habe.“

Dazu hat der Spiegel noch einen Post aus einem Twitter ähnlichen Netzwerk gepostet, in dem der ARD-Korrespondent in Kiew ein Video aus Sumy gepostet und von „purem Terror gegen Zivilisten“ fabuliert hat.

Interessant an diesem Angriff ist, dass das russische Verteidigungsministerium sich dazu noch nicht geäußert hat, dass es aber aus Kiew schon die Meldung gibt, das sei ein Angriff auf eine Ansammlung ukrainischer Soldaten gewesen, die sich versammelt hatten, um Auszeichnungen entgegenzunehmen. Die (ganz und gar nicht pro-russische) ukrainische Abgeordnete Marianna Besuglaja beschuldigte die ukrainische Armee, die Veranstaltung nicht ausreichend geheim gehalten zu haben, weshalb Russland den Angriff durchführen konnte.

Aber das erfahren Konsumenten deutscher Medien natürlich nicht. Und das gilt auch für andere Angriffe der letzten Tage, wie ich an an einem weiteren Beispiel aufzeigen will.

85 NATO-Soldaten auf einen Schlag getötet?

Am 5. April machte ein russischer Angriff Schlagzeilen, über den der Spiegel titelte „Krywyj Rih – Viele Tote nach russischem Raketenangriff auf Selenskyjs Heimatstadt“ und schrieb:

„Russland hat im Angriffskrieg gegen die Ukraine die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj attackiert, dabei wurden mindestens 14 Menschen getötet. »Darunter sind auch sechs Kinder«, schrieb Selenskyj bei Telegram. Mehr als 50 weitere seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Wilkul, ebenfalls bei Telegram mit. Der Angriff auf Krywyj Rih sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden. Russlands Rakete habe »eine gewöhnliche Stadt getroffen« und sei »direkt in eine Straße in einem Gebiet mit Wohngebäuden« eingeschlagen, schrieb Selenskyj auf Instagram. Dem ukrainischen Präsidenten zufolge zeige das Russlands mangelnde Bereitschaft, den Krieg zu beenden: »Jede Rakete, jeder Drohnenangriff beweist, dass Russland nur Krieg will.«“

Selenskys Aussagen, die der Spiegel brav zitiert, zeigen, worum es bei den Meldungen, die wir in deutschen Medien derzeit täglich über russische Angriffe auf angeblich zivile Ziele in der Ukraine sehen, wirklich geht: Es sollen die Friedensgespräche zwischen Russland und den USA gestört und es soll die deutsche Bevölkerung von einer Fortsetzung des Krieges überzeugt werden, weil Russland angeblich so barbarisch handelt und angeblich keinen Frieden will. Dass Kiew täglich Energie-Infrastruktur in Russland beschießt, obwohl für solche Angriffe ein Moratorium vereinbart wurde, erfahren Leser deutscher Medien hingegen nicht.

Hinzu kommt, dass es zu dem Angriff ja auch russische Meldungen gibt und dass es die Pflicht von Journalisten wäre, beide Seiten zu zitieren, damit die Leser das ganze Bild kennen. Das tut der Spiegel natürlich nicht. Und zwar mit gutem Grund.

Russland hat nämlich gemeldet, dass der Angriff einem Kommandopunkt der ukrainischen Armee galt, in dem auch NATO-Offiziere gewesen seien, die „für die russischen Streitkräfte nun ein legitimes Ziel sind“, wie es der russische UN-Botschafter einige Tage später bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates formulierte.

Das russische Verteidigungsministerium hat nach dem Angriff erklärt, bei dem Angriff seien 85 Soldaten und Offiziere ausländischer Staaten getötet und über 20 Fahrzeuge zerstört worden.

Das verschweigen die deutschen Medien, die immer nur einseitig berichten, während die russischen Medienberichte auch die Behauptungen aus Kiew zitieren, bei dem russischen Angriff seien 34 Wohnhäuser, sechs Bildungseinrichtungen und mehrere Cafés und Läden beschädigt worden.

Es ist faszinierend, dass deutsche Medin ganz eindeutig reine Kriegspropaganda betreiben, indem sie vollkommen einseitig berichten und die Erklärungen der anderen Seite einfach verschweigen, während die russischen Medien immer die Erklärungen beider Seiten zitieren und damit viel umfassender berichten als deutsche Medien, obwohl ja Russland im Krieg ist und Deutschland (angeblich) gar keine Kriegspartei ist.

Aber wenn Deutschland keine Kriegspartei ist, warum betreiben die deutschen Medien dann eigentlich Kriegspropaganda per Definition…?


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Selbstverständlich berichten Deutsche Medien so.
    Man will ja auch den Krieg nicht beenden, sondern in naher Zukunft gewinnen.

    Angemessen wäre es, auch mal darüber zu berichten, wie die Ukraine in Sudscha gehaust hat.
    Ganz nach guter alter Bandera Tradition. ab Min. 2:40

    Flüchtlinge aus befreitem Sudscha schildern ihr Leid unter ukrainischer Besatzung
    Die Einwohner von Sudscha lebten viele Monate unter ukrainischer Besatzung.
    Dank des mutigen Einsatzes des russischen Militärs sowie freiwilliger Helfer und Mitarbeiter verschiedener Organisationen konnten sie evakuiert werden. Nach der Befreiung der Stadt im russischen Gebiet Kursk ist ihr Leben nun nicht mehr in Gefahr. RT DE-Korrespondent Iwan Poljanskij sprach mit den Geflüchteten über ihr schweres Schicksal.

    https://odysee.com/@RTDE:e/Exklusiv–Fl%C3%BCchtlinge-aus-befreitem-Sudscha-schildern-Leid-unter-ukrainischer-Besatzung:e

  2. Deutsche Medien merken nicht, was für einen widersprüchlichen Bockmist die verbreiten. Berliner Zeitung, Welt, Spiegel, Tagesschau, Bild, da kriegt der Abschaum ein Forum.
    Die Deutschen sind nicht zu ertragen, die sind wahnsinnig träge.

    1. Oh die wissen es ganz genau..
      Die Probleme sind halt..
      Mit solchen aufgebauschten halb Granen Wahrheiten macht man gutes Geld..
      Sie werden mit Unmengen an Steuergeldern usw. Gut Subventioniert wen man einfach der derzeitigen politischen Linie fährt..
      Und es ist ja viel einfacher irgendwelche Aussagen von irgendwem zu übernehmen ein wenig auszuschmücken als sich mal selbst die Arbeit zu machen vernünftig zu Recherchieren..
      Und dann wäre noch das Problem mit der eigenen Meinung die bei Journalisten eigentlich nix zu suchen haben.. eine vernünftige neutrale Bericht Erstattung ist dadurch nicht mehr möglich..
      Alt deutsch nannte man so was „Propaganda“ neu deutsch heut zutage „Fake News“
      Gleicher Inhalt Neue Verpackung..
      Es ist natürlich bedauerlich das es zu zivilen Opfern gekommen ist nur was mich am meisten Stört ist das auch die Ukraine täglich und sehr wohl vorsätzlich zivile Opfer in Kauf nimmt ja sie greifen sogar ihre angeblichen von Russland unterdrückte Bevölkerung in den Ost gebieten an und das seit Jahren täglich.. und dann glaubt man in seiner überheblich Naivität auch noch das diese Bevölkerung freiwillig schön brav zurück nach Kiew kommt wen man nur Russland rauswirft oder militärisch zwingt abzuziehen.. Das wäre ungefähr so als ob man die Gebiete von ex Jugoslawen zwingen sich wieder Serbien anzuschließen..
      Unterm Strich und meine persönliche Meinung wer der Gegenseite irgendwas vorwirft und sich mit einer moralischen Weste hinstellt sollte erst mal aufhören genau das selbe zu tun.. Erst recht wem man regelmäßig jammert zu wenig Munition an der tatsächlichen HKL zu haben aber genug um regelmäßig zivile Personen oder Infrastruktur zu bombardieren..
      Diese Doppelmoral ist es was mir immer und immer wieder gegen den strich geht..
      Angefangen von Kiew bis hin zur westlichen Politiker und dem medialen Blätterwald

  3. „Faszinierend“ …
    … nee, „faszinierend“ kann ich das nun wirklich nicht finden.

    „Faszinierend“ … das hat so etwas von einer Regung, die sich zwischen Neugier und Abscheu bewegt,
    aber eigentlich, auf dieser Seite der „Wall“ fühlt es sich anders an,
    denn schließlich gibt es in der BRiD viele Menschen,
    die dem Unsinn wertewestlicher Eigenwerbung vollständig verfallen sind.

    Diejenigen aber, die von beiden Konfliktseiten dazu verurteilt sind,
    dem Schauspiel nur zusehen zu dürfen,
    wird die Maske der Medusa immer und immer wieder vors Gesicht gehalten,
    hoffend, ob wir wohl endlich stille steinern werden.

    Wo es nicht wirkt, wird der/die Faeser auf scharf gestellt
    und dann fallen Urteile, die es ABER LOCKER mit den Vorstellungen von Verhältnismäßigkeit
    bei den Volksgerichtshöfen aufnehmen können!

    Nein, „faszinierend“ … das war es, wenn der Wissenschaftsoffizier Spock das unerwartete Auftauchen
    eines Klingonenschiffes verbal bewertete,
    aber die Kriegspropaganda des Vierten Reiches stellt sich mir eher als erschöpfend, lästig,
    verlogen, schädlich dar.

  4. Als ehemaligem DDR-Bürger ist mir der Film ´´Die Fahne von Kriwoi Rog´´ in Erinnerung. Auch wenn es teilweise um sowjetische Propaganda handelte, blieben mir die Opferbereitschaft und der Heldenmut sowjetischer Bürger in Erinnerung. Auch über die Kampfbereitschaft der Partisanen in den Katakomben von Odessa habe ich einiges gelesen und deshalb wäre es für mich eine Niederlage Rußlands, wenn die Ukro-Nazis die Herrschaft über Odessa behalten.

    1. interessanter link – aber ich erlaube mir den Hinweis, dass es zB eine bedeutende Lithium-Lagerstätte auch in Kärnten, Österreich, gibt – allerdings gehören die Schürfrechte einem australischen „Investor“, und der lässt das Zeug im Boden. Dieselbe Person/Firma hat auch die Rechte an etlichen Lithium-Lagerstätten in der Ukraine. Die russische Regierung hat signalisiert, dass man im Donbass zur Zusammenarbeit mit westlichen Unternehmen bereit ist. Der Krieg soll in erster Linie die mittelständischen europäischen Unternehmen treffen, die noch produktiv sind – und natürlich die Zivilbevölkerung dezimieren. Die Russen machen da nicht gerne mit, aber es bleibt ihnen keine Wahl, wenn sie die russische Kultur retten wollen.

  5. >> weil die Ukraine wieder dazu übergegangen ist, Truppen in Städten zu konzentrieren, um im Falle russischer Angriffe von zivilen Opfern berichten zu können. Wieder nutzt die Ukraine Zivilisten als menschliche Schutzschilde.

    Zur völkerrechtswidrigen Praxis der Ukraine, Zivilisten als menschliche Schutzschilde ein zu setzen, gab es schon 2022 einen Bericht von Amnesty International, der sogar vom SPIEGEL bestätigt wurde:
    https://www.spiegel.de/ausland/streit-um-amnesty-bericht-darf-die-ukraine-aus-wohngebieten-zurueckschiessen-a-ddb539d7-17f7-4c9f-872e-ea5ecd829c03
    So fand ein SPIEGEL-Reporter in einem Gebäude, in dem nach einem russischen Raketenangriff Zivilisten ums Leben kamen, klare Beweise, dass dort ukrainische Soldaten untergebracht waren.

  6. Die Berliner Zeitung versucht ja sich ein kritisches und durch die Open Source Rubrik ein offenes, lesernahes Image zu geben. Doch nicht nur gibt auch sie wie der SPIEGEL hier die ukrainische Propaganda wieder (nahezu wortgleich), sondern ich kann die Heuchelei der BLZ auch aus eigener Erfahrung in der Kommunikation und der Open Source Redaktion bestätigen. Nachdem mein erster, eingereichter Artikel veröffentlicht wurde, wurden meine nächsten beiden begründungslos abgelehnt. Stattdessen waren (mindestens) sieben(!) durchweg kriegshetzerische Open Source-Artikel eines anderen Autors der Open Source Redaktion veröffentlichungswürdig.
    Von dem – mit einer Ausnahme – unterirdischen Kommunikationsverhalten der BLZ-Redakteure ganz zu schweigen. Es ist einfach nur ein Trauerspiel.

Schreibe einen Kommentar