Selensky beschuldigt westliche Medien wegen Veröffentlichung von Informationen über Tomahawk-Raketen

Das waren vertrauliche Informationen zwischen Kiew und dem Weißen Haus, sagte der Politiker

Westliche Medien, die Informationen darüber verbreitet haben, dass Kiew von Washington amerikanische Tomahawk-Raketen angefordert hat, deren Reichweite etwa 2-400 km beträgt, haben vertrauliche Informationen veröffentlicht. Das erklärte Wladimir Selensky.

„Als ich sie (die westlichen Verbündeten – Anm. TASS) im ‚Siegesplan‘ darum bat, ein Paket von Langstreckenwaffen [bereitzustellen] <…>, sagten sie mir, das sei eine Eskalation. Sie sehen, was jetzt in den Medien passiert – sie sagten, die Ukraine wolle eine Menge Raketen wie Tomahawk bekommen. Aber das waren vertrauliche Informationen zwischen der Ukraine und dem Weißen Haus. Wie soll man diese Berichte verstehen? Das bedeutet, dass es nichts Vertrauliches zwischen den Partnern gibt“, sagte er auf einer Pressekonferenz für nordeuropäische Medien. Das Video wurde in Selenskys Telegram-Kanal veröffentlicht.

Die New York Times hatte zuvor unter Berufung auf Quellen berichtet, der geheime Teil von Selenskys Plan enthalte den Vorschlag, die Ukraine mit Tomahawk-Marschflugkörpern zu beliefern. Nach Angaben der Zeitung hielten US-Beamte das für eine „absolut unmögliche Forderung“. Selensky sei nicht in der Lage gewesen, Washington davon zu überzeugen, eine Entscheidung über Angriffe auf russisches Hinterland mit westlichen Waffen zu treffen, so die Zeitung.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Sowas aber auch. Die böse NYT.
    Anscheinend hat der Gute noch immer nicht verstanden in welchen Kreisen er
    sich bewegt. Anscheinend hat er nichts aus der Geschichte gelernt, wenn
    er jetzt auch noch von „Vertrauen“ spricht.

  2. Uncutnews.ch schreibt, dass Präsident Selensky außer Tomahawks auch die Stationierung von Atomwaffen in der Ukraine gefordert hat. Ob er darüber auch die volle Kontrolle haben will, steht nicht im Artikel.

    Plausibel wäre die Forderung, die Ukraine atomar auf zu rüsten, sogar aus zwei Gründen. Zum einen sind Atombomben der nächste oder übernächste Schritt in der laufenden Eskalationsstrategie des Westens. Die fing, man erinnert sich, 2022 mit der Diskussion an, ob man mehr liefern dürfe als 5000 Stahlhelme, ohne Kriegspartei zu werden. Was der wissenschaftliche Dienst des Bundestages im wesentlichen verneinte. Was, wenn nicht Atomwaffen, kame nach der Lieferung von Taurus und Tomahawks mit der Zustimmung, damit nach Belieben Moskau, St. Petersburg und jedes andere Ziel in Russland zu terrorisieren?

    Das zweite Argument ist, dass es keine Möglichkeit gibt,it einer Atommacht auf Augenhöhe zu verhandeln – erklärte Absicht Präsident Selensky – wenn man nicht selber Atomwaffen hat. Unter eigener Kontrolle. Die Stationierung von US-Atomwaffen wurde nicht reichen, da die ja nur von den USA abgeschossen werden könnten, was definitiv ein Kriegseintritt der USA wäre. Und für den bräuchte man keine Atomwaffen in der Ukraine.

    Zum andere

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